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intaktes Sozialverhalten?

geschrieben von Nele(YCH) 
intaktes Sozialverhalten?
07. Juni 2001 21:41

Liebe Yorkies,

ich hatte heute ein ziemlich frustrierendes Erlebnis und wüsste gerne eure Meinung zu diesem Thema.
Mein mittelgrosser Rüde ist jetzt 1 1/2 Jahre alt und hat bislang ein ziemlich gutes Sozialverhalten gezeigt. Er provoziert nie andere Hunde, zeigt keine Leinenaggressivität und ignoriert kleinere Hunde die ihrerseits versuchen ihn zu provozieren. Ältere Rüden die Aufreitversuche unternommen haben, wurden mit einem Knurren und Fletschen stets erfolgreich daran gehindert und dies wurde bislang auch immer akzeptiert. Soweit zu seinem allgemeinen Verhalten, vielleicht sollte ich noch dazu sagen das ich fremde Hunde die sich ihm auf aggressive Weise näherten meistens schon bevor es Stunk gab selbst verscheucht habe.
Nun gibt es in unserer Wohngegend aber leider einen ziemlich grossen, älteren Schäferhundrüden der meinen Rüden permanent einschüchtert wenn wir uns begegnen. Trotzdem mein Hund versucht ihm auszuweichen und auch Unterwerfungssignale andeutet versucht dieser Schäferhund ihn zu attackieren. Heute waren wir innerhalb einer halben Stunde 2x in dieser Situation und ich bin in meiner Wut über die Ignoranz des Schäferhundbesitzers ziemlich ausgeflippt und habe ihn angeschrien das ich es nicht dulde das sein Hund ständig über meinen herfällt und er seinen Hund gefälligst zu sich ranrufen soll (der Schäferhund ist über die Strasse gelaufen um meinen Hund erneut zu attackieren).
Der Schäferhundbesitzer war natürlich der Meinung sein Hund wolle nur die Rangordnung klären und das ich dieses zulassen müsse, ansonsten würde sich die Situation nie entschärfen. Meiner Meinung nach gibt es da aber überhaupt nichts zu klären, zumal mein Rüde eindeutig versucht dem anderen Hund aus dem Weg zu gehen und ihn in keinster Weise provoziert. Von den körperlichen Gegenheiten hätte er sowieso keine Chance da der Schäferhund bestimmt 20kg mehr auf die Waage bringt als er und ehrlich gesagt traue ich mich auch nicht diesen Hund von meinem wegzuziehen damit er ihn in Ruhe lässt.
Mein Hund hat gezittert wie Espenlaub und mich selbst macht diese Situation so hilflos und wütend das ich mir am liebsten einen Elektroschocker zulegen würde um diesen Hund beim nächsten Mal abzuwehren.
Stelle ich mich vielleicht doch zu sehr an mit meinem Hund und vermenschliche die Situation tatsächlich (wie der andere Rüdenbesitzer behauptet)? Ist es eurer Meinung nach in Ordnung wenn ein älterer Rüde sich grundlos auf einen jüngeren Rüden stürzt um diesen mit Gewalt zu unterwerfen?
Ich finde dieses Verhalten hat ein souveräner Hund nicht nötig und kann es einfach nicht akzeptieren. Es würde mich freuen wenn ihr mir eure Meinung zu diesem Thema schreiben würdet.

Liebe Grüsse Nele.


07. Juni 2001 22:30

hallo Nele,

: Der Schäferhundbesitzer war natürlich der Meinung sein Hund wolle nur die Rangordnung klären und das ich dieses zulassen müsse, ansonsten würde sich die Situation nie entschärfen.....

grrrrr, ich kanns nicht mehr hören...!
die rangordnung wird im eigenen rudel geklärt und nur dort, nicht wenn sich zwei oder mehr hunde zufällig irgendwo treffen. bei einem solchen treffen haben die hunde gar nichts zu klären.
ich höre dieses geschwätz auch dauernd und es sind leider fast immer die besitzer einer bestimmten hunderasse, die so daherreden. die finden es oft toll, wenn ihr grosser starker (meist) rüde sich einen kleinen schnappt und unterwirft. ihrem hund kann dabei ja nicht viel passieren. nicht so komisch finden sie allerdings dann meine reaktion.

: Meiner Meinung nach gibt es da aber überhaupt nichts zu klären, zumal mein Rüde eindeutig versucht dem anderen Hund aus dem Weg zu gehen und ihn in keinster Weise provoziert ... ehrlich gesagt traue ich mich auch nicht diesen Hund von meinem wegzuziehen damit er ihn in Ruhe lässt.

ich kann dir nur sagen, was ich in solchen fällen mache. ich streite mich nicht mehr mit den leuten herum. ich pflege zu dem anderen hund zu sagen, dass ich ihn leider töten müsse, wenn er dem Freddie was tut. manchmal hilft das schon - der besitzer guckt mich seltsam von der seite an (ruft wohl im geiste schon nach der zwangsjacke *ggg*) und nimmt seinen hund weg. wenn von seiten des besitzers allerdings nix kommt schreie ich den hund an und stelle mich zwischen meinen und den anderen. hilft auch oft.
eine hündin, die den Freddie schon viermal gepackt und auch verletzt hat, habe ich mir beim letztenmal gegriffen. sie hat ihn erst noch über die strasse gejagt, fast vor ein auto, bevor sie ihn am hals hatte. ich hatte so eine wut auf die, dass ich erstens geschrieen hab wie ein marktweib und dann hab ich sie alphageworfen. so richtig gemein. ich hab sie hochgerissen, auf den boden geknallt und mich dann einfach auf sie draufgeschmissen. hinterher hab ich mich selber über mich gewundert. sie hat mich gottseidank nicht gebissen. frauchen war sehr besorgt, ob ihr hundi verletzt sei und geht mir seitdem aus dem weg, wohl auch weil ich hab ihr noch bedroht habe, dass ich nicht wisse, was ich mit ihrem hund mache, wenn er nochmal angreift.
so blöd das jetzt klingt, der vorfall hat mir gezeigt, wozu ich fähig ist, wenn ich nur wütend genug bin und wie ich zu reagieren habe.

: Mein Hund hat gezittert wie Espenlaub und mich selbst macht diese Situation so hilflos und wütend das ich mir am liebsten einen Elektroschocker zulegen würde um diesen Hund beim nächsten Mal abzuwehren.

elektroschocker net, kauf dir halt ein pfefferspray, wenn du angst hast. ich hab eins, nehms allerdings nie mit, da ich im zweifelsfall zu aufgeregt bin, um es richtig zu benutzen. beim einzigen mal, wo ich es dabei hatte, hab ich nicht gesprüht, sondern es dem angreifer an den kopf geschmissen vor lauter lauter winking smiley - es hat geholfen!

: Stelle ich mich vielleicht doch zu sehr an mit meinem Hund und vermenschliche die Situation tatsächlich (wie der andere Rüdenbesitzer behauptet)? Ist es eurer Meinung nach in Ordnung wenn ein älterer Rüde sich grundlos auf einen jüngeren Rüden stürzt um diesen mit Gewalt zu unterwerfen?

nein! ich lasse meinen hund nicht angreifen und unterwerfen. mein hundetrainer hat uns beigebracht, dass nur der rudelführer angreift. der angegriffene hund wird immer ängstlicher und der angreifer immer dominanter. und mir ist absolut wurscht, was der besitzer behauptet, wenn sein hund sich die freiheit nimmt, meinen anzumachen und er unternimmt nichts dagegen, dann schaue ich nicht tatenlos zu wie mein 44 cm hoher und 11 kg schwerer bube von 30 - 40 kg überrollt wird. irgendwann wird mich wohl allerdings mal einer beissen ...

: Ich finde dieses Verhalten hat ein souveräner Hund nicht nötig und kann es einfach nicht akzeptieren. Es würde mich freuen wenn ihr mir eure Meinung zu diesem Thema schreiben würdet.

du musst dir die herrchens oder frauchens anschauen, dann weisste oft schon von weitem wie der hund ist.

tschüß
Gabi + Freddie K.

08. Juni 2001 04:56

Grüß dich Nele,
seit man Hunde erzieht, herrschen unbegründete Tatsachen über jeder Ausbildung. Dazu gehört der Nackengriff und das Schütteln von Welpen, weil jede Wölfin das so macht. Tatsache ist, dass eine Wölfin so nie ihre Welpen behandelt. Ebenso, dass ein Hungertag einzulegen sei. Der Welpenschutz bei sich fremden Hunden ist auch so ein Mythos, das sich wohl nie aus den Hirnen der Menschen bannen wird.
Dieser Schäferhundbesitzer liegt einem eben solchen Relikt auf. Wenn erst mal die Rangordnung geklärt ist, gibt es keine Konfrontationen. Was für ein Irrglaube in der Situation. Eine Rangordnung wird in einem Rudel festgelegt, dein Hund und der Schäferhund bilden aber kein Rudel. Sie sind sich fremd, werden nie Freunde werden, sind bei Zusammentreffen immer wieder anderen Begebenheiten ausgeliefert, die den einen sicher und den anderen unsicher machen können. Haben sie sich einmal gezofft, sind beide dominant, werden sie sich auch weiter zoffen, solange die Besitzer nicht klären, dass solche Auseinandersetzungen nicht erwünscht sind. Kein Hund muss einen anderen unbedingt mögen, doch er muss akzeptieren, dass das Dominieren außerhalb eines Rudelverbandes nicht erlaubt ist. Doch das ist eine Einstellung, die vom Hundehalter ausgeht. Ob der Schäferhunbesitzer jemals zu dieser Erkenntnis kommt, ist fraglich. Doch du kannst das für deinen Hund festlegen und mit kurzen Worten deine Erwartungen an den Hund gegenüber anderen Hundehaltern klar stellen. "Ich als Rudelführer dulde keine Auseinandersetzungen außerhalb unseres Rudels, ich bitte Sie das zu akzeptieren und ihren Hund unter Kontrolle zu bringen." Sollte das nicht sitzen, der Mann nicht fähig oder willig sein, seinen Hund zurückzurufen, kannst du noch eins draufgeben. "Wenn Sie offenbar nicht dazu in der Lage sind, sollten Sie sich wirklich mal Gedanken über Ihre Rudelposition machen."
Noch eines zu der Situation, dass du andere Hunde erfolgreich von Attacken gegenüber deinem Hund schonst. Je mehr Aufsehen du dabei erregst, desto mehr setzt sich der Gedanke bei deinem Hund fest, dass sich nähernde andere Hunde eine Gefahr darstellen und vom Rudelführer angegriffen werden. Dein Hund ist jung, du musst damit rechnen, dass dein Hund dir mal den Rücken stärkt und ebenfalls in die Offensive geht. Vielleicht sogar schon bevor du dich einmischst. Wenn dir das öfter passiert, rüste dich mit einer Sprühflasche, gefüllt mit Wasser und Zitronensaft. Kommt der Hund näher, machst du kein großes Aufsehen und sprühst ihm einfach ins Gesicht. Packst du das richtig an, entsteht bei deinem Hund nicht der Eindruck, dass du heftig gegen die Annäherung vorgehst. Es erscheint nicht als Angriff oder Verteidigung. Der fremde Hund wird dadurch nicht verletzt, es entsteht nur ein Beißen in den Augen, das wieder verschwindet.
Viele Grüße
Mina

08. Juni 2001 06:03

Der Schäferhundbesitzer war natürlich der Meinung sein Hund wolle nur die Rangordnung klären und das ich dieses zulassen müsse, ansonsten würde sich die Situation nie entschärfen.

Ich sage es sehr, sehr anständig...... DEPP, um diesem Schäferhundebesitzer würde ich einen riesengrossen Bogen machen. Du darfst ohne schlechtes Gewissen dem Schäfer auch einen Tritt!!!! geben.
Wenn's dem Besitzer egal ist, dass sein Hund über die Strasse rennt, muss du das Kommano übergeben. Es wäre doch schade, wenn dein Hund infolge dieser Attacken zu einem Raufer wird.
Auch bei meinem Nubo, der noch nie ein schlechtes Erlebnis hatte, werde ich mich rigoros gegen agressive "Hundehalter" wehren. Leidtragende sind ja immer wieder die Hunde.
Viel Glück
Robi + Nubo


08. Juni 2001 06:28

Hi, Nele!
Ich schließe mich den andern an. Fast jeder von uns kennt wohl solche bescheuerten Hundebesitzer :-(((. Ich lasse meinen Hund von niemandem anpöbeln oder zusammenstauchen, und schon gar nicht, wenn meiner sich deutlich unterlegen zeigt. Ich mische mich da immer ein, der einzige, der meinen Hund "erziehen" darf, bin ICH. Sein Sozialverhalten ist perfekt. Ich habe so Leuten, deren Hund richtig über meinen hergefallen ist, mal mit 'ner Anzeige (von wegen neue Hunde-VO) gedroht. Die haben zwar gemeckert, aber dann doch wohl Schiß gekriegt und ich habe sie nie wieder gesehen. Mein Freund ist da noch krasser : der hat mal einem Besitzer, dessen Hund unseren ständig angriff, gedroht, daß er ihn (den Hund) das nächste mal plattmacht. Ist zwar nicht die feine Art, aber hat gewirkt - seitdem geht der andere Typ unserem Hund aus dem Weg :-)). Übrigens darfst Du strafrechtlich gesehen den anderen Hund sogar entsprechend schädigen, wenn Dein Hund ernsthaft bedroht ist. Also eigentlich bin ich ja ein sehr friedliebender Mensch *ggg*, aber manchmal muß man eben etwas deutlicher werden. Liebe Grüße, Amelie

08. Juni 2001 06:57

: ich höre dieses geschwätz auch dauernd und es sind leider fast immer die besitzer einer bestimmten hunderasse, die so daherreden. die finden es oft toll, wenn ihr grosser starker (meist) rüde sich einen kleinen schnappt und unterwirft. :

Hallo Gabi,
weißt du was ich bald nicht mehr hören kann? Diesen Satz da. Nichts gegen dich, ich will dich nicht angreifen, aber ich habe einen Schäferhund - auch einen großen Rüden - mein Hund läuft nie einfach so frei rum um andere "platt" zu machen. Ständig wird man allerdings auf der Straße angemacht: "Wieder so ein falscher Schäferhund" "Die gehen sowieso sofort drauf" "Bleiben sie mir bloß vom Leib mit so nem Tier" "Sind doch alles Angstbeißer"
Man wird automatisch in eine Schublade gesteckt und das ist einfach nicht fair. Ich sage nicht, das du das gerade getan hast, aber es ist halt so, das die Leute alle über einen Kamm scheren. : :-((
Manchmal macht es schon keinen Spaß mehr spazieren zu gehen, weil genau wieder so ein Spruch kommt und dann meist nicht direkt, sondern erst dann, wenn man schon ein paar Meter weg ist.
Wenn allerdings mal ein Kleiner Hund super frech wird und kläffend meinem am Hals hochspringt finden das die Besitzer noch so süß, guck mal wie niedlich das ist. (Meiner versucht sich dann nur ständig zu schütteln und den anderen Hund loszuwerden) Im Grunde ist es allerdings nicht anderes als bei einem großen Hund (nur da fällt es mehr auf).

Sorry, irgendwie mußte das gerade mal raus.

Liebe Grüße
Stephanie

: tschüß
: Gabi + Freddie K.