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Angst vor anderen Hunden

geschrieben von Dieter Kahle(YCH) 
Angst vor anderen Hunden
24. Juni 2001 11:14


Mein Nero ist ein Setter-Mischling und 5 Jahre alt. Er hatte 3 unangenehme Erlebnisse mit größeren Hunden wobei ich froh war, daß er sofort auf toten Hund machte und sich ergab. Jetzt ist es so, daß er zu mir läuft und sich zwischen meine Füße drängt und Angstlaute von sich gibt. Ich schreie dann den anderen Hund an und dieser dreht ab. Kann ich meinen Hund der doch schon 5 Jahre ist die Angst nehmen? Es ist doch für Ihn und auch für mich eine Stressituation.

24. Juni 2001 13:41

Hallo Dieter,

hab ich das richtig verstanden, daß Nero sich bei jedem anderen Hund so verhält, daß er in Panik gerät ?
Dann sitzt das ganze natürlich sehr tief.
Am besten wäre sicherlich eine Hundeschule, wo er unter fachlicher Aufsicht Kontakt mit gut sozialisierten Hunden hat.
Falls das nicht möglich ist, würde ich Dir raten privat Kontakt zu ein oder zwei Hundehaltern zu suchen und mit diesen dann erstmal einfach nur spazierenzugehen, notfalls erstmal die Hunde angeleint. Einfach damit Nero ein bißchen Sicherheit kriegt.
Wenn ein anderer Hund auf Euch zuläuft und Nero in Panik gerät, ist es wichtig, daß Du Ruhe bewahrst.
Natürlich sollst du Deinen Hund beschützen, aber es wäre gut, wenn Du die fremden Hunde nicht anschreien, sondern ruhig wegschicken würdest (ich setze mal voraus, daß es sich nicht um wirklich agressive Tiere handelt).
Noch besser wäre es, wenn Du anfängst ruhig mit den anderen Hunden zu reden, sie evtl. streichelst. Nero also vermittelst, das alles okay ist. Es gibt doch sicher bei Euch auch HUnde, bei denen Du weißt, daß sie friedlich sind ?
Falls diese Methode keinen Erfolg hat (Du wirst es wohl auf jeden Fall eine ganze Weile durchhalten müssen) wird Dir wohl wirklich nur ein Hundeplatz bleiben. Zusätzlich könnte man evtl. Bachblüten einsetzen um den ersten Stress bei Nero etwas zu dämpfen.
Ach ja und bei bekannt agressiven Hunden würde ich zumindest vorerst eine Begegnung soweit wie möglich vermeiden. Es ist sehr sehr wichtig, daß Nero jetzt erstmal wieder positive Erfahrungen macht. Alles negative wird ihn wieder zurückwerfen.
Viele Grüße
Wilma u. Arno

25. Juni 2001 07:14

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: Mein Nero ist ein Setter-Mischling und 5 Jahre alt. Er hatte 3 unangenehme Erlebnisse mit größeren Hunden wobei ich froh war, daß er sofort auf toten Hund machte und sich ergab. Jetzt ist es so, daß er zu mir läuft und sich zwischen meine Füße drängt und Angstlaute von sich gibt. Ich schreie dann den anderen Hund an und dieser dreht ab. Kann ich meinen Hund der doch schon 5 Jahre ist die Angst nehmen? Es ist doch für Ihn und auch für mich eine Stressituation.

Hallo, die Situation kenne ich. Mein Westie läuft allerdings immer ein gutes Stück weg wenn ein anderer grosser Hund kommt vor dem er Angst hat. Geholfen hat es mit anderen friedlichen Hunden zu gehen dann hat er weniger Angst und läuft auch schon mal auf die Hunde zu. Wenn ich alleine gehe und ich merke dass er Angst bekommt warte ich bis der andere Hund bei mir ist. Ich streichle ihn dann und rufe "guck mal" oder sowas dann kommt er auch angelaufen. Wichtig ist wirklich ganz ruhig zu bleiben. Mit Ablenkung habe ich es auch schon versucht. Wenn ich einen grossen Hund auf uns zukommen sehe tue ich so als sehe ich ihn gar nicht. Werfe meinem sein Bällchen und spiele mit ihm.
Ich weiss es nicht einfach und braucht seine Zeit aber versuche es ganz langsam. Meiner war schon soweit dass er gar nicht mehr auf bewußte Wiese gehen wollte.
Gruss Reini

25. Juni 2001 09:44

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Kann ich meinen Hund der doch schon 5 Jahre ist die Angst nehmen? Es ist doch für Ihn und auch für mich eine Stressituation.
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Tschau Dieter

Der Hund ist nur eine Verlängerung von Dir selbst. Wenn Du selber Panik hast vor dieser Situation, dann wird sich dein Hund nicht anders Verhalten. Ich schlage dir vor, auf den anderen Hund so zuzulaufen, wie Russell Crowe als er im Film der Gladiator ins Kolosseum lief. Der andere Hund wird unsicherer und deiner wird sicherer. Wichtig ist auch nicht zu sprechen, dein Hund soll selber mit der Situation klarkommen. Das heisst, dass Du nicht mit deinem Hund sprichst und dass Du ihn nicht berührst. Aber dein Hund muss fühlen, neben mir steht ein Rudelführer, der mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht.

Auch wichtig ist, dass dein Hund nicht mit Raufer zusammen kommt. Dass er mit friedlichen Hunden Kontakt hat, die nicht all zu dominant sind. Das ganze kann man schon am besten in einer Hundeschule trainieren. Erstens mal siehst Du dort die Hunde, auf die dein Hund trifft und zweitens hast Du dort vielleicht noch einen Übungsleiter der dir ein paar Tips geben könnte.

Gruss P.H



25. Juni 2001 10:24

Hallo Dieter,
erst einmal möchte ich mich dem "beheben" des Problemes den vorherigen anschließen. Aber ich möchte nochmal ein wenig genauer auf ein Ursachenproblem hinweisen (deswegegen schreibst Du das ja auch so schön ausführlich):

:Jetzt ist es so, daß er zu mir läuft und sich zwischen meine Füße
:drängt und Angstlaute von sich gibt.

Wie schon des öfteren hier erwähnt haben die Hunde zwei Möglichkeiten zur Problembewältigung, nämlich a) meiden und b) angreifen. Nero meidet und wird durch den "stärkeren" auch unbewusst noch in seinem Verhalten bestätigt. Bestärkt man sein Verhalten indem man ihn in Schutz nimmt, bekommt der Hund vermittelt, dass es begründet ist, sich so "anzustellen". Also, am besten Beine schließen und Nero der Situation aussetzten. Aber dazu dann:

:Ich schreie dann den anderen Hund an und dieser dreht ab.

wie von P.H. beschrieben cool bleiben (Aufregung vermittelt dem Hund - es passiert gleich etwas, wenn er also schlechte Erfahrungen gesammelt hat passiert auch was schlechtes). So tun als, sei es das normalste von der Welt, dass der Hund sich nähert. Du vermittelst ihm ja, dass der andere ein "gefährlicher Gegner" ist, den es in die Flucht zu schlagen gilt.

Nero hat also gelernt, dass wenn er zwischen den Beinen klemmt sein Problem gelöst wird, der andere verschwindet. Seine Problembeseitigung geht also auf. Nun musst Du ihm wieder mehr Selbstvertrauen vermitteln und alle Gesten, die sein Verhalten bestärken, unterlassen. Also immer nur das mit lobender Stimme und anfassen belohnen, was verbessert werden soll. Ihn auf keinen Fall mehr zwischen die Beine lassen oder ihn anfassen, wenn er die Rute einklemmt und Angstlaute von sich gibt. Den anderen Hund "nett" begrüßen und Nero so zeigen, dass sie Welt nicht komplett schlecht ist. Wenn er sich aus eigenem Willen dem anderen nähert, loben. usw. Dies - ich schließe mich wieder an - nur mit Hunden üben, die gutmütig und (vielleicht zum Anfang) ruhig sind, dann entspannt man die Situation.


:Kann ich meinen Hund der doch schon 5 Jahre ist die Angst nehmen?

Ich habe mir mal hier sagen lassen, dass ein Hund nie auslernt!!. Unerwünschtes Verhalten kann an- u. abgewöhnt werden. (Hat auch mit meiner Freundin ihrem Rotti aus dem Tierheim geklappt), man muss sich halt nur die Zeit nehmen. (Ähem - Gedult ist nicht unbedingt meine Stärke)

:Es ist doch für Ihn und auch für mich eine Stressituation.

Hast Du jetzt auch Angst, oder ist das nur wegen Nero, dass Du in Stress kommst? Wenn auch Du Angst hast, solltest Du versuchen, das ihm nicht zu zeigen und ein wenig an Dir "arbeiten". Das geht aber immer nur mit Helfern, die mit der Situation umgehen können. Vielleicht kannst Du jemand finden, der Euch dann Hilft und auch die Reaktionen von Hund und Herrchen sofort korrigieren kann (z.B. gemeinsame Gassi-Gänge in stark frequentierte Hundegegenden). Im Forum "Diverses" wurde unter "Helfernetzwerk bei laserdogs.de" ein Eintrag diesbezüglich gemacht. Vielleicht willst Du mal reinschauen.

Viel Erfolg, Carmen






07. Juli 2001 17:22

: Hallo Dieter,
:
: hab ich das richtig verstanden, daß Nero sich bei jedem anderen Hund so verhält, daß er in Panik gerät ?
: Vielen Dank für Eure Zuschrift ich werde mit da doch eineige Gedanken machen und auch mich bessern, wie Carmen es vorschlug.Gruß Dieter