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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Beziehungsproblem
02. Juli 2001 12:02

Hallo Gina,

habe Eure Diskussion locker mitverfolgt.

: : Du solltest er sagen, es wird so gemacht, Janosch muß, er darf erst wenn, usw.
:
: Wie soll ich das nun verstehen?

DU gibst den Ton an und der Hund richtet sich danach - und nicht andersherum.
Hunde sind Rudeltiere. In einem Rudel kann es nur EINEN Rudelführer geben. Das sollte im gemischten Mensch-Hund-Rudel der Mensch sein.

: : Also anpinkeln lassen würde ich mich von keinem Hund und anknurren lassen auch nicht. Janosch nimmt sich ziemlich viele Frechheiten heraus. Zeige dem Hund, dass er ein Hund ist und stelle ihn nicht über Dich und die andern. Nicht dein Freund oder andere sollen sich deinem Hund anpassen, sondern Janosch den anderen.
:
: Klar weiss Janosch dass er ein Hund ist, ein Mensch würde ja andere nicht anknurren oder anpinkeln, oder sehe ich das falsch?

Kein Hund pinkelt einen anderen an. DAS nimmt Janosch sich heraus, weil Ihr es ihm sich herausnehmen laßt.
Einen anderen Menschen mit erhobenem Zeigefinger zu ermahnen ist nicht anderes als wenn Hunde sich Anknurren.
Menschensprache - Hundesprache.
Du mißverstehst Deinen Hund. Er hingegen versteht Dich nur zu gut und agiert entsprechend.

: : Mit dem Jaulen hat er was heraus gefunden, das sehr schlecht ist. Man darf nie nachgeben, wenn ein Hund jault weil ihm was nicht paßt. Gibst Du einmal nach, dann wird er es immer so handhaben, weil er weis, der Erfolg kommt auf Nummer sicher.
:
: Einfach gesagt!

und einfach abgestellt!

: : Wenn dein Hund ein paar Kommandos kann, dann sollte dein Freund ihm das Fressen geben und ihm vorher ein Sitz oder noch besser ein Platz befehlen. Macht er es, dann bekommt er das Fressen. Wenn nicht, ist das Prozedere beendet und es wird erst wieder bei der nächsten gewohnten Essenszeit ein neuer Versuch gestartet.
: : Das würde ich durchziehen, irgend einmal wird er wohl schon zur Vernunft kommen.
:
: Und solange soll wohl mein armer Janosch hungern?

Ein Hund kann, ohne Schaden zu nehmen, über 30 Tage lang fasten. Ein kluger Hund wird es nichteinmal auf 3 Tage kommen lassen ;-)

: : Schau mal was Du heraus bringst. Vielleicht wäre es gut, mit deinem Freund zusammen in eine Hundeschule zu gehen, wenn der noch so viel Geduld aufbringen kann.
:
: Nein in diese Brüllanstalten bringt mich keiner.

Wie viele Hundeschulen hast Du Dir live angesehen?

Hier zwei Buchtipps, den ich Dir SEHR ans Herz legen möchte:

Eric Aldington: "Was tu ich nur mit diesem Hund"
Eric Aldington: "Von der Seele des Hundes"

Grüße
Kathi

02. Juli 2001 15:30

Grüß dich,

: Ich will aber nicht, dass mein Freund Janosch anschreit, man schuldet doch solch einem Lebewesen Respekt.

Davon hat nie jemand geredet, ganz im Gegenteil:
:
: : Das bedeutet nicht Gewalt, sondern Konsequenz.

: : Lass Janosch von dir und deinem Freund so viele Anweisungen und Kommandos befolgen, wie möglich. Sei es auch nur Sitz oder Platz, komm oder bleib. Wichtig ist, dass Janosch tut, was ihr ihm befehlt.
:
: das sehe ich nicht ganz so, ich lasse mir auch nicht immer alles Befehlen und das sollte man einem Hund gegenüber respektieren, dass er auch ein Recht auf seine Lebensart hat.

Und genau mit diesem Gedanken hast du dich, deinen Hund und deinen Freund in die jetzige Situation manövriert. Moderne Hundeerziehung hat nichts mit blindem, gedrückten Gehorsam zu tun, sondern damit, dass dein Hund schwanzwedelnd neben dir steht und sich freut, für dich ein Sitz machen zu dürfen oder mit deinen Freunden spielen zu dürfen.
Doch eines ist immer gleich geblieben, die Konsequenz. Wenn JETZT ein Sitz angebracht ist, du deinem Hund das Kommando dazu gibst, sich zu setzen, darf es nicht deinem Hund überlassen sein, zu entscheiden, ob er nun gerade gewillt ist, für dich ein Sitz zu machen oder nicht. Das hat nichts mit dem Respekt gegenüber einer Lebensart zu tun, sondern mit Erziehung. Und mit einer Erziehung nach dem Motto "ich mach dir einen Vorschlag, es liegt an dir, ob du machst, was ich dir sage" gibst du deinen Hund einen Freitschein auf alles. Zum Beispiel deinen Freund anzupinkeln, anzubellen und rauszuekeln.
Nun liegt es an dir, zu handeln. Lässt du dir weiterhin von deinem Hund die Freunde raussuchen oder erklärst du deinem Hund, dass das nicht sein Job ist. Alles beim Alten lassen und nur diese kleine Winzigkeit ändern, ohne deinem Hund dabei einige Rechte zu rauben, das dürfte schwer werden. Ich weiß nicht, ob dein Freund dazu gewillt ist, deinem Hund gegenüber klar auszudrücken, dass er sich ihm unterordnet.
Mina

02. Juli 2001 15:32

Hallo,
habe einige Postings gelesen und kann nur zustimmen, der Knackpunkt scheint mir in der Beziehung zwischen Dir und Deinem Hund zu liegen. Aber das hast Du ja oft genug gelesen.
Was mich stutzig macht, ist das er das Verhalten sonst nie zeigte, auch bei früheren Freunden nicht, falls ich das richtig verstanden habe.

Als ich meinen Mann kennenlernte, lebte ich schon 3 Jahre mit meiner Hündin alleine. Da mein Mann, a.G. früherer Negativerfahrungen, keinen Bezug zu Hunden hatte, war ich anfänglich schon besorgt. Ich habe dann aus jedem seiner Besuche ein großes freudiges Ereignis für den Hund gemacht. Hatte die Folge, daß sie sich wahnsinnig über ihn freute und so sein Herz gewann.
Selbstverständlich zeigte sie Eifersuchtsreaktionen, aber nicht aggressiv, sondern charmant. Jedesmal, wenn wir uns umarmten o.ä. kam sie mit einem Spielzeug an und forderte ihn, nicht mich, zum Spielen auf.
Inkonsequent wie er ist, ging er manchmal darauf ein. Das machte aber weiter keine Probleme, denn für meine Maus war und bin ich die Chefin.
Versuch mal, ob Du nicht ebenfalls eine positive Verknüpfung herstellen kannst. Deinen Freund in die Erziehung einzubinden finde ich verfrüht.
Grüße
Sylle


02. Juli 2001 17:51

Hi Kathi,

: Kein Hund pinkelt einen anderen an. DAS nimmt Janosch sich heraus, weil Ihr es ihm sich herausnehmen laßt.

Das stimmt nun definitiv nicht, habe es selbst schon erlebt wie ein junger Rüde der in der sozialen Rangfolge sehr weit unten ist von meinem Rüden angepinkelt wurde (war auch kein Versehen sondern sprichwörtlich "ans Bein gepinkelt"winking smiley. Fand ich zwar auch nicht gerade besonders witzig, kann aber scneller passieren als man manchmal gucken kann.

Viele Grüsse

Nele


02. Juli 2001 18:31

Hallo Nele,

: Das stimmt nun definitiv nicht, habe es selbst schon erlebt wie ein junger Rüde der in der sozialen Rangfolge sehr weit unten ist von meinem Rüden angepinkelt wurde (war auch kein Versehen sondern sprichwörtlich "ans Bein gepinkelt"winking smiley. Fand ich zwar auch nicht gerade besonders witzig, kann aber scneller passieren als man manchmal gucken kann.

Ich habe so etwas auch schon gesehen. Auch einen Rüden der seinen Besitzer anpisste.
Ins Verhaltensrepertoire gehört das aber NICHT.
Es sind "Entgleiter", welche wol eher selten gezeigt werden oder zufällig mangels loblosen Gegenstand zu anpinkeln.

Gruß
Kathi



02. Juli 2001 20:06

Schon wieder ich...

Also noch mal zusammenfassend, was hier sehr sehr viele Menschen mit Hund und Erfahrung geschrieben haben:

A) der Hund ist ein Rudeltier, der klare Strukturen zum Leben braucht.

cool smiley der Hund kann verunsichert werden, wenn er plötzlich in die Führungsschiene gedrängt wird.

C) Konsequenz ist das A&O eines jeden Hundelebens. Beinhaltet aber nicht prügeln, anbrüllen oder wegsperren. Obwohl es auch Dickköpfe unter den Hunden gibt.

D) Du mußt deine Handlungsweisen ändern und dich mal mit hundespezifischer Literatur auseinandersetzen.

E) Neben Konsequenz ist immer Geduld gefragt.

F) kurze Beschreibung zu dem doch so putzigen Westie (warum es diesen Hund überhaupt gibt):

"Wie der Name der Rasse "West Higland White Terrier" schon verrät, stand die Wiege dieses Terriers in den westlichen Schottischen Highlands. Sie erheben sich von der nördlichen Westküste Schottlands. In dieser schroffen und felsigen Landschaft wurden kleine, robuste, auf kurzen, kräftigen Beinen stehende Terrier für die Jagd auf Füchse, Wildkatzen, Otter und Dachse gebraucht. Diese dunkelgrauen bis hell-cremefarbenen Hunde arbeiteten gewöhnlich in der Meute. Sie mussten in der Lage sein, ihre Beute überall hin zu folgen, zwischen Wurzelwerk, Geröllhaufen und Felsen. Um in den Felsen nicht steckenzubleiben, waren die kleinen, robusten Terrier von schmaler Statur und mit flachen Rippen ausgestattet.

Die anstrengende Jagd auf das sehr wehrhafte Raubwild verlangte viel Courage und Ausdauer von den kleinen Jägern, und das rauhe Klima erforderte eine robuste Konstitution. Das harsche Haar mit der dichten Unterwolle schützte gegen Wind und Wetter. Neben der Jagd hatten die Hunde auch Haus und Hof ihres Besitzers zu bewachen und dort Ratten und andere Nager zu vernichten."

Er ist nicht gezüchtet worden, um in unserer modernen Zeit sein Leben in wohnungen zu verbringen, sondern als Jagdhund.

G) was also heißt, dass der Hund auch nach seinen Veranlagungen gefördert werden sollte. Wenn er diese nicht ausleben kann, tja, was kann man da noch sagen....

H) hier haben sich sehr viele Menschen gemeldet, dir zu helfen mit den fast gleichen aussagen. also liegen diese alle falsch und du richtig?

I) Sorry, wir haben uns sicherlich alle bemüht dir etwas zu erklären, jeder auf seine Weise, jeder mit anderen Worten, aber dem selben Sinn.

Wenn Du mir jetzt böse sein solltest: Ist O.K. für mich, ich wäre froh, wenn mir so viele bei einem Problem helfen.

Desweiteren entschuldige ich mich, wenn ich das Wort "wir" des öfteren eingesetzt habe, ich habe nicht für alle gesprochen, doch ich konnte mich nicht des Eindrucks erwehren, als würden viele gegen eine Mauer reden.

BITTE: Tu das richtige für deinen Hund: erziehe ihn.

Moni, die sich jetzt aus der Diskussion zurückziehen wird.