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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Rottweiler - Problematik?
15. Juni 1999 06:09

: Hi!
: Sabine hat geschrieben, daß ein Rottweiler nicht in Anfängerhände gehört. Ich selber habe zwar keinen, aber mir gefällt diese Rasse ausgesprochen gut. Nun wüßte ich gerne: Warum genau nicht in Anfängerhände? Nach dem zu urteilen, was ich bisher so gehört und gelesen habe, ist das einzige, worauf man bei Rottis wirklich achten muß, daß man ihr ausgeprägtes Territorialbewußtsein kontrolliert. Ansonsten sollen sie doch eigentlich nicht zu den eher schwer erziehbaren Rassen gehören, oder?
: Fragende Grüße sendet
: Suki
:
Hi Suki,
die Antwort ist zwar etwas spät, aber dennoch möchte hierzu meine
Meinung abgeben.
Ich selbst besitze einen Rottweiler (Hündin). Und so im 3-Jahres-Turnus
züchten wir auch (Hobby).
In dieser Zeit habe ich ebenso verschiedene Charaktere kennengerlernt. Dabei
habe ich festgestellt, daß, unabhängig von Geschlecht, der Rottweiler ein typischer
Zwilling ist. Er hat zwei Gesichter.
Zum einen, das treue Wesen (meine Hündin ist mein sog. Schatten), dem
nichts anderes wichtiger ist, als Geborgenheit und Zugehörigkeit zum
Rudel, ohne jegliche Falschheit. Zum anderen einen ausgeprägten Trieb
alles Bedrohliche zu vernichten.
Das mag erschreckend klingen, doch es ist wirklich so, daß, zumindest unsere Rottis
die wohl liebsten Gesellen waren, aber im nächsten Moment, auf Bedrohliches
sehr aufmerksam und mitunter auch in sehr hohem Kampftrieb reagierten.
Viel ausgeprägter als bei anderen Hunderassen.

Damit muß man umgehen können. Natürlich kann damit jeder besser umgehen, der diese
Verhaltensweisen/Reaktionen schon einmal erlebt hat.
Für einen Anfänger sind dies mit Sicherheit Erlebnisse, die er nicht
einzuordnen weiß und vor allem nicht mit umgehen kann.
Hinzukommt natürlich die Masse/Kraft, die diese Hunde haben. Mit dieser umzugehen
ist nicht unbedingt einfach.

Nun möchte ich den Rottweiler aber nicht als Extrem darstellen, oder gar
als nicht einzustufendes Risiko. Nein, in keinster Weise.
Generell ist zu sagen, daß sich jeder, gleich Erfahrener oder Anfänger,
darüber klar sein sollte, daß der Rottweiler einen ausgeprägten Charakter
hat. Und er generell diesen Charakter versucht auszuleben.
Hier kann man natürlich schon frühzeitig in der Prägungsphase beginnen.
(Wie bei jedem anderen Hund auch). Ich rate es aber jedem ab, einen Rottweiler
ohne jegliche erzieherische Maßnahmen großwerden zu lassen.
Denn dann ist ganz schnell die erste Rangposition klar besetzt. Nämlich vom
Rotti. Es sind nun mal keine Schoßhundchen.

Vielleicht ist das gemeint mit "gehören nicht in Anfängerhände".
Denn es reizt ja ungemein, so einen Teddy, dem nur noch der Knopf
im Ohr fehlt (Ich age immer die Steiff-Teddys)schalten und walten zu lassen.

Abschließend möchte ich sagen, daß ich persönlich mich für den Rotti
entschieden habe. Nicht wegen seiner Größe oder seines Aussehens, nein.
Sondern wegen seines unbestechlichen starken Wesens und dem enorm aus-
geprägten Rudelverhalten. Ich möchte es menschlich ausdrücken als
die absolute unbedingte Treue und Zugehörigheit.

Gruß, alex.