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Meine 2 Yorkis beissen sich

geschrieben von Karin(YCH) 
Meine 2 Yorkis beissen sich
29. Juli 2001 22:14


Ich habe zwei Yorkshire Hündinnen ( 3 J.) die sich ständig beissen. Es genügt der kleinste Anlass z.B. Telefon klingelt. Nun will der Tierarzt beide kastrieren damit sie ruhiger werden. Was soll ich tun?

29. Juli 2001 22:35

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: Ich habe zwei Yorkshire Hündinnen ( 3 J.) die sich ständig beissen. Es genügt der kleinste Anlass z.B. Telefon klingelt. Nun will der Tierarzt beide kastrieren damit sie ruhiger werden. Was soll ich tun?

Hallo!
Deine Hunde beißen sich, nur weil z. B. das Telefon klingelt?
Nach meiner Erfahung sind es Rangkämpfe, die Beißereien hervorrufen und ich bezweifel stark, daß eine Kastration das Problem behebt.
Wir hatten zu Höchstzeiten 3 Hündinnen (allerdings ein paar Nummern größer) 2 davon wurden mit der Zeit zwangsweise operiert, da sich bei beiden die Gebärmutter entzündet hat. Die Beißereien waren danach aber immernoch. Das hat sich erst gegeben, nachdem die Hunde älter wurden bzw. nachdem es zu einer Beißerei kam, welche nicht durch uns Menschen beendet werden konnte, da wir nicht anwesend waren. An diesem Tag wurde die Rangfolge wohl geklärt, was ja bis dato nicht ging da wir die Hunde immer getrennt haben. Aber wer schaut schon zu, wenn sich die Hunde beißen?
Ich würde nie wieder 2 gleichgeschlechtige Hunde haben, immer nur ein Paar, und wenn ich doch mal vor der Situation stehen würde, würde ich es die beiden wohl alleine austragen lassen.
Wir Menschen tragen dabei jedoch auch eine große Schuld, wenn wir den Rudelführer ganz klar erkenne, müssen wir auch dazu beitragen, daß die anderen Hunde der Familie (des Rudels) ihn als Rudelführer akzeptieren.

Das heißt z. B. dem "Leithund" immer zuerst das Futter geben usw. Es wird auch mir immer im Herzen weh tun einen zu bevorzugen, aber so trägt man zur allgemeinen Ruhe bei.

Gruß Sandra

30. Juli 2001 19:28

Hallo Karin,

´Du hast zwei Hündinnen, die gleich alt und, da ein und dieselbe Rasse, wohl auch gleich groß und gleich kräftig sind. Bei einer solchen Konstellation kommt es häufig zu andauernden Rangordnunsstreitigkeiten, weil keine der beiden deutlich überlegen ist. Die Sache mit dem Telefonklingeln als Anlass finde ich gar nicht so ungewöhnlich. Beide wissen, dass Du nun aufspringst und hinrennst, sie wuseln Dir dann vermutlich hinterher, es kommt Aktion und Aufregung ins Rudel. Dabei rempeln sie sich vielleicht mal an und jeder will schneller hinterher als der andere - völlig logisch, dass dies ein guter Anlass ist, sich in die Wolle zu bekommen.
Du kannst dieses Problem aber trotzdem in den Griff bekommen. Beobachte die beiden genau und Du wirst feststellen, dass eine der beiden der anderen, wenn vielleicht auch minimal, überlegen ist. Diese Rangfolge musst Du unterstützen und festigen. Bevorzuge ímmer den überlegenen Hund. Begrüße ihn zuerst, gib ihm zuerst Futter (würde ich an Deiner Stelle ohnehin getrennt machen, wenns da auch zu Gezanke kommt), streichel ihn öfter usw.. Im Herzen weh muss einem das gar nicht tun. Hund haben und brauchen einen festen Platz in einer Rangordnung. Ob dieser Platz weiter oben oder weiter unten steht, ist für Hunde keine Qualitative Angelegenheit. Sie leiden nicht unter einem niedrigeren Rangordnungsplatz, weil er für sie nicht "schlechter" ist als ein höherer. Das wäre rein menschliches Denken. Für Hunde ist ihre Rangordnung wertfrei. Aber es ist für ihr Wohlbefinden wichtig, dass sie ihren Platz in der Rangordnung genau kennen und sich das Rudel auch dementsprechend verhält, sonst kommt es zu Unsicherheiten und ständigem Stress. Unterstützt man den Rangniedrigeren ständig (z.B., indem man ihn nach einer Auseinandersetzung mit dem anderen tröstet), wird er sich gezwungen sehen, immer wieder zu versuchen, einen höheren Platz einzunehmen und nimmt sich gegenüber dem höheren Hund Dinge raus, die er sich eigentlich nicht erlauben darf. Der Ranghöhere wiederrum, wird dadurch gezwungen, immer wieder tüchtig seine Position unter Beweis zu stellen. So bekommt man nie Ruhe.
Also sorge dafür, dass ihr eine klare Rudelstruktur erhaltet. Dazu gehört auch, dass Du als Rudelführer Deine Position ganz klar und souverän darstellen musst. Gerade bei kleinen Rassen gerät man gerne in Versuchung, seine Alpha-Position nicht richtig zu vertreten.
Mit Strafe und Gewalt hat das nichts zu tun - eine souveräne Führungspersönlichkeit musst Du sein, an der sich Deine Hunde orientieren können.
Liebe Grüße
Conny

30. Juli 2001 19:38

nochwas,

über eine Kastration kann man sich grundsätzlich immer streiten. Ich persönlich bin eher ein Kastrationsbefürworter, das kommt aber daher, dass ich im Tierschutz sehr engagiert bin und es aus Gründen der sicheren Nachwuchsverhinderung unterstütze, dass Hunde kastriert werden.
Was Euer Problem angeht, bin ich mir ganz sicher, dass es dieses nicht lösen wird. Es besteht sogar die Gefahr, dass es dadurch eher schlimmer wird. Das ist meine Erfahrung, mit der ich nicht alleine dastehe.
An Deiner Stelle würde ich diesen Rat Deines Tierarztes daher noch mal gründlich überdenken, mit Leuten sprechen, die eine kastrierte Hündin haben und sie fragen, was sich dadurch an ihrem Verhalten verändert hat. Mir ist jedenfalls noch keine Hündin begegnet, die dadurch verträglicher mit anderen Hündinnen geworden ist. Alle die, die ich kenne, haben sich in diesem Punkt durch die Kastration entweder überhaupt nicht verändert (so wie meine beiden) oder sind sogar noch "zickiger" geworden.
Conny

30. Juli 2001 21:43


vielen Dank für die tollen Tipps. Ich habe beide sehr gern und wollte keinen vorziehen, aber jetzt werde ich mich wohl umstellen müssen. Meine Paula ist 3Monate älter und etwas größer als Susi, Paula will der Boss sein, also werde ich sie jeztz unterstützen.
viele liebe Grüsse Karin