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Jagen und hetzen!

geschrieben von Mariela(YCH) 
Jagen und hetzen!
26. August 2001 20:44




Hi!!
Ich war immer so glücklich, dass meine Hündin (1 1/2) nicht wie
viele andre bei uns in den Wald abgehauen ist, wenn sie ein Reh
gesehen hat... aber nun hat sie anscheinend auch das Jagdfieber
gepackt.
Da wir fast immer in Gruppen spazieren gehen, hat sie sich das wohl
wo abgeschaut und dann bin ich auch noch 2 Wochen weg gewesen
und sie war bei einer Freundin, die sie zwar liebt, aber bei der es mit
Erziehung nicht so weit her ist.

Seit ich wieder da bin (2 Wochen) ist es so, dass sie immer
wieder(bei jedem 2. oder 3. Spaziergang, allerdings immer nur
einmal) plötzlich in den Wald abhaut und mein Rufen dann völlig
ignoriert. Normalerweise lässt sie sich abrufen und wenn was
besonders spannend ist, half immer noch "Platz" und dann rufen.
Aber wenn sie jetzt etwas sieht, werden die Ohren auf Durchzug
geschalten und es geht für 2 bis höchstens 5 Minuten auf und davon!
In den Momenten werd ich immer echt wütend, weil ich genau sehe,
dass sie mich ignoriert..
Wenn sie wiederkommt, schaffe ich es daher auch nicht sie freundlich
zu begrüssen, sondern es geht ab an die Leine und dann folgt
Unterordnung.
Heute ging sie ganz brav neben mir her und auf einmal ab durch die
Mitte, alles schreien half wieder nichts! Da sie sich aber nicht weit entfernt hatte, hörte ich im Gebüsch genau, wo sie war und bin ih nachgelaufen. Auf einmal sprang einen Meter neben mir das Reh heraus und kurz darauf auch Cindy, die sich sehr erschrak, dass ich da plötzlich stand.
Da ich nun vorbereitet war, erwischte ich sie, drückte sie zu Boden,
knurrte sie an und sagte mehrmals "Pfui" und "Aus" und dann folgte
Unterordnung und den Rest des Spazierganges "Fuss" an der Leine.

Lang und gut, habe ich heute Richtig reagiert? Wie soll ich in Zukunft
reagieren?? ich hoffe ja irgendwie, dass sie es heute vielleicht kapiert
hat!?
Lange Leine und Klappernde Dinge nach ihr werfen klappt gar nciht.
Solag sie nur irgendwie angehängt ist, ignoriert sie das Wild und
klappernde Geräusche interessieren sie auch nicht!!

sorry, dass es so lang wurde, hoffe ihr könnt mir helfen!!
Lg, Mariela

27. August 2001 09:45

Hallo Mariela

nur das klappern hilft bei 50 % der Hunde nicht - du mußt zumindest die ersten paar Mal treffen! Vorallem wenns um Wild geht!
Auch eine Unterordnung laufen halte ich für nur begrenzt sinnvoll. Du läufst sie mit einer Stinklaune, und damit machst du deinem Hund die Freude an dieser Arbeit kaputt. Ein anderes Kommando, vorallem fürs Herkommen ("Hier" ist für die Arbeit auf dem Platz reserviert! - wenn du Prüfungen laufen willst...) und das wird dann die nächsten paar Minuten geübt. Evtl. auch noch das "Platz" (allerdings evtl. auch mit anderer Bezeichnung). Aber was hat "Fuß-laufen" mit herkommen beim Wild zu tun??
Daß du sie das eine Mal erwischt hast war klasse!
Aber vorallem mußt DU viel aufmerksamer laufen, darfst deinen Hund nicht mehr aus den Augen lassen, mußt vor ihr, spätestens mit ihr reagieren (so daß z.B. dein Hund noch so nah ist, daß deine Klapperkette auch trifft...).
Also- die nächste Zeit nur dort mit anderen spazieren gehen, wo kein Wild zu erwarten ist. Öfters alleine und dann voll konzentriert auf deinen Hund (also auch keinen anderen Menschen mitnehmen!)

Wenn du deinen Hund die ganze Zeit rufst, während er weg ist, dann hat das mehr die Bedeutung einer Kuhglocke: "ich bin noch da, hier bin ich, ich warte, bis du wieder kommst, ich bin noch da....". Außerdem lockt es Jäger an. 1-2 Mal rufen, dann entweder weiterlaufen, dann kannst du auch eher schimpfen, oder dich verstecken, daß dein Hund mal einen schreck bekommt, daß du fort bist. Dein Hund soll ja schließlich auf dich achten!
Wenn du aber rufst, und dein Hund folgt irgendwann deinem Rufen, dann mußt du ihn für die letzte Handlung - das Herkommen auf dein Rufen - loben... (und das gelingt wohl eher selten).

Auch eine Schleppleine kannst du dir überlegen, Handhabung steht sicher irgendwo im Yorkie.

Gruß Ico

27. August 2001 10:21

Hi Ico,

: Wenn du deinen Hund die ganze Zeit rufst, ... Außerdem lockt es Jäger an.

Nun ja, wenn ein Jäger in der Nähe ist, dann merkt der auch ohne Rufen, dass da wohl ein Hund im Unterholz hetzt/rennt, man entwickelt nämlich ein sehr feines Gehör auf der Jagd.
Vernimmt man zusätzlich noch ein "Hasso hier", dann weiß man wo man den Vierbeiner, so man ihn sichten und einfangen kann, abliefern darf - das ist bei uns usus.

Klar gibt es so Schwachmaten, die Hunde und Katzen abknallen, genauso wie es Idioten gibt, die mit dem Auto noch beschleunigen, um irgendwelche Tiere zu plätten.

Ach ja, die höchste Jägerdichte ist zwischen 1 1/2h vor und nach Sonnenaufgang bzw. -untergang und zu Vollmondnächten und dann besonders bei Schnee...einen nicht wildreinen Hund sollte man da nicht ableinen, denn zu den Zeiten ist auch mit vermehrtem Wildanblick zu rechnen...

Ansonsten stimme ich zu, dauerndes Rufen ist tatsächlich ein tolles Positionssignal für den Hund.

Gruß
Anke + Rico

27. August 2001 11:41

Hallo Mariella,
ging mir mit meinem Neufi-Rüden in dem Alter genau so. Alles wurde gejagt bzw. besser hinterhergelaufen, Schmetterling, Vogel, Rehe, Hasen...., obwohl er sich vorher abrufen ließ. Rufen zwecklos
Im Wald also nur noch angeleint. Ich habe dann allerdings im normalen Umgang noch mehr darauf geachtet, dass die Rangordnung eingehalten wurde, (ich gehe zuerst durch die Tür, die Treppe hoch, ich fange an zu spielen, zu schmusen, esse zuerst.....) und er durfte seine Leine nicht mehr im Maul tragen, wenn wir vom Haus weg oder zurück gingen.
Nach ca. 3 Monaten war alles vorbei und heute interessiert ihn so schnell nichts, was vor ihm aufspringt, bzw. läßt sich sofort von abbringen, die Nase zu sehr in den Wind zu hängen....
Also habe auch etwas Geduld mit deinem Wauzi, vielleicht ist es nur eine Phase, die dann auch wieder vorbei geht. Nur zuviele Erfolge sollte dein Hund sich nicht beschweren, sonst wird wirklich ein Dauerproblem.
Liebe Grüße
Andrea + Geronimo


27. August 2001 12:38

Hallo!!

Danke für eure Antworten!!
Wegen Jägern muss ich mir bei uns im Wald Gott sei Dank keine Sorgen machen... der Jäger hier schiesst nicht auf Hunde und ich geh auch nicht in den gefährlichen Zeiten raus!

[Wenn du deinen Hund die ganze Zeit rufst, während er weg ist, dann hat das mehr die Bedeutung einer Kuhglocke: "ich bin noch da, hier bin ich, ich warte, bis du wieder kommst, ich bin noch da....". ]

Bis jetzt musste ich Cindy eigentlich nie rufen, ausser wenn sie gerade intensiv gespielt hat. Ich hab ihr gleich angewöhnt, dass sie auf mich schauen muss und das klappt auch problemlos.
Auch dominanzprobleme haben wir keine.

Ich war heute Vormittag schon 1 1/2 Stunden mit der Schleppleine draussen und es war so, wie ich es mir gedacht hatte. Sie ist kein einziges mal ins Unterholz abgebogen und war auch sonst so brav, wie selten ;o)
Gibt sich das nach ein paar Malen mit Schleppleine? Ich meine, gewöhnt sie sich daran und vergisst es vielleicht?

[Auch eine Unterordnung laufen halte ich für nur begrenzt sinnvoll. Du läufst sie mit einer Stinklaune, und damit machst du deinem Hund die Freude an dieser Arbeit kaputt. Ein anderes Kommando, vorallem fürs Herkommen ("Hier" ist für die Arbeit auf dem Platz reserviert! - wenn du Prüfungen laufen willst...) und das wird dann die nächsten paar Minuten geübt. Evtl. auch noch das "Platz" (allerdings evtl. auch mit anderer Bezeichnung). Aber was hat "Fuß-laufen" mit herkommen beim Wild zu tun??]

stimmt, Spaß macht ihr die UO nicht, wenn sie zurückkommt... aber ich kann doch nciht nichts machen, wenn sie zurückkommt, oder? Soll ich dann gar nicht reagieren?
Sie kommt, wenn sie vom Abhauen zurückkommt immer gleich zu mir, sollte ich sie dann ignorieren?
Versteckt hab ich mcih auch schon, aber das geht leider nciht immer, weil sie manchmal schneller zurückkommt, als ich verschwinden kann!

[Aber vorallem mußt DU viel aufmerksamer laufen, darfst deinen Hund nicht mehr aus den Augen lassen, mußt vor ihr, spätestens mit ihr reagieren ]

Ja, das ist mir jetzt auch klar geworden, bin wahrscheinlich schon zu unaufmerksam geworden, weil sie früher nie Anstalten gemacht hat abzuhauen.

Lg, Mariela

27. August 2001 13:58

: Hallo Andrea,

: Also habe auch etwas Geduld mit deinem Wauzi, vielleicht ist es nur eine Phase, die dann auch wieder vorbei geht.

ich glaube kaum, dass Mariella das Problem JAGEN mit "etwas Geduld" in den Griff bekommt - bei meinem zumindest war 9 Monate Schleppleine angesagt und KEIN EINZIGES Erfolgserlebnis in dieser Zeit...
Jetzt habe ich den Trieb unter Kontrolle und Bär war bei seiner ersten Spurverfolgung grade mal 10 Monate alt!!!!

:Nur zuviele Erfolge sollte dein Hund sich nicht beschweren, sonst wird
:wirklich ein Dauerproblem.

Auch dazu eine ganz klare Ansage: ein Hund der minutenlang im Wald verschwindet hat AB SOFORT keinerlei Möglichkeit mehr zu erhalten, das umzusetzen! Was heißt für Dich nicht "zu viele Erfolge"??? Ist es ok, wenn der Hund nur noch einmal die Woche minutenlang im Wald zu verschwinden??? Diese paar Minuten können dem Hund bei einer entsprechenden Bejagung des Reviers das Leben kosten.

Liebe Grüße,
Me & Bär