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verteidigen von gegenständen

geschrieben von christine(YCH) 
verteidigen von gegenständen
25. September 2001 18:45

mein 2jähriger rüde verteifigt gegenstände gegenüber anderen hunden und (selten aber doch) fremden menschen. z.b. ballis, futtertonne, hündinnenlacki, seine decke usw. er geht dabei folgendermaßen vor: anstarren (meist ohne zu knurren) und dann rauf auf den anderen, er schreit und schleimt dem anderen dan nacken voll. aufhören tut er erst nach einiger zeit. er hat dabei aber noch keinem verletzungen zugefügt, wie gesagt nur das fell vollgeschleimt. bei menschen geschieht das ganze ungleich sanfter: er macht nur eine schnappend schreiende bewegung in die richtung ohne denjenigen zu berühren.

was haltet ihr davon, was kann ich dagegen tun?

viele grüße christine


25. September 2001 19:18

Liebe Christine,

Frage, was ich davon halte: nichts - aber nichtsdestoweniger ist es ein häufiges Verhalten, was aber bei steigendem Alter und ohne Maßnahmen durchaus in Verletzungen münden kann, daher durchaus bearbeitungsbedürftig ist. Es kann sich auch mal von selbst legen, aber das wäre Glücksfall und nichts worauf man bauen kann...

Dieses starke Anstarren und dann "Losgehen" deutet auf einen weniger selbstbewußten Hund hin (der wäre entspannt, würde dann irgendwann Knurren, dies umso heftiger, je weniger es beachtet wird, aber wenn er dann irgendwann beißt, dann eher richtig). Ist Dein Hund abgeduckt, wenn er so starrt?

Hier heißt das Zaubermittel Situation entspannen.

Alle Streitpunkte vermeiden, soweit möglich und dann die Situationen gezielt und nicht zuviele auf einmal üben (nur 1x am Tag 1 Situation, sonst wird der Streß nur verstärkt).

Wenn Du geschickt genug bist und blitzschnell einen Alphawurf schaffst, kannst Du mal versuchen, wenn Dein Hund draußen z.B. einen guten Geruch gegenüber einem (harmlosen... sowas wie Cockerspaniel oder so, damit nicht von diesem noch Gefahr droht) Hund verteidigt und noch am Anstarren ist, ihn blitzschnell umzuwerfen. Wenn er dann entspannt daliegt und wenn Du ihn laufen läßt (erst nach einigen Sekunden), auch entspannt bleibt (also nicht mehr den anderen fixiert), dann ist diese Methode evtl. denkbar. Bei manchen Hunden ist nach einigen "Alphas" tatsächlich Schluß mit der Starrerei etc. Aber man muß zum einen sehr geschickt sein, zum anderen funktioniert es nicht bei der Mehrzahl. Wenn der Hund sich verspannt, ist es eher kontraproduktiv. Aber 1x (man muß es ja probieren, wenn man es anwenden will) schadet nicht weiter. Ansonsten bin ich kein großer Freund von Alphawürfen.

Dann zur Methode, die ich favorisiere, die aber mehr Geduld fordert: also wie gesagt, Situationen tunlichst nur noch gezielt üben (kein Balli mehr, wenn andere Hunde freilaufend dabei sind....). Z.B. Ball: ich habe meinen Hund bei mir, zeige ihm den Ball, anderer Hund in einiger Entfernung, Ball weg - jedesmal, wenn sich der Hund verspannt, bringe ich ihn dazu mit einem zuvor geübten Kommando, mich wieder anzusehen und evtl. wechsle ich die Richtung, wenn ich anfangs befürchte, daß ein aneinander-vorbeigehen nicht klappt.

Guter Appell hilft auch sehr - wenn ich sehe, Hund schnuppert an suuuuper-interessanter Stelle und anderer Hund kommt aus Entfernung: rufen, bevor der andere Hund da ist, weitergehen. Evtl. wieder hinlassen, wenn er brav bei mir wartet (s.o., immer schön anschauen lassen und dabei viel loben, evtl. Futterlob, wenn dies nicht zu neuen Attacken führt) und ich mir sicher bin, daß der andere dann weit genug weg ist, um nicht doch Opfer zu werden.

Auf diese Weise weiter aufbauen, bis Hund sich in jeder Situation und auch mitten unter anderen Hunden entspannen kann. Auf 1 Jahr Übungszeit einstellen.

Auf dem Hundeplatz, wo alle unter Kontrolle sind, kann viel vorgeübt werden, aber für draußen ist dies nicht repräsentativ, da der Hundeplatz die Laborsituation darstellt, wo alles berechenbar ist. Es bringt trotzdem viel, weil der Hund ein Verhalten lernt, an das er dann draußen anknüpfen kann. Nur nicht denken, weil er auf dem Hundeplatz schon alles kann, geht es draußen auch - nein, neuer Ort, neue Lernsituation! Hunde generalisieren erst, wenn sie das Verhalten bei jedem WEtter, zu jeder Tages- und Nachtzeit (letzteres ist problematischer), mit diversen Personen und Hunden beiderlei Geschlechts und jeder Größe, Form und Farbe erarbeitet haben. Daher die lange Übungsphase.

Alles Gute
Heidrun

25. September 2001 19:34

hallo heidrun!

: Ist Dein Hund abgeduckt, wenn er so starrt?

ja er ist abgeduckt. du hast sicher recht wenn du sagst dass er eher unsicher ist. andererseits ist er allerdings ein rechter angeber.

die alphawurfmethode möchte ich glaube ich nicht einmal ausprobieren (wie funtkioniert das eigentlich genau?). da ich sicher viel zu langsam bin und er ohnehin auf körperliche zurechtweisung sehr unterwürfig bis ängstlich reagiert. zudem lebt er mit 2 hündinnen zusammen, die sich da gleich groß, gleich alt und mit sehr nahe gelegenem status in so einer situation wahrscheinlich in die haare kriegen würden.

also ich denke situation entspannen ist sicher die bessere und für mich passendere methode.

was ich vorhin nicht erwähnt habe: er macht das vornehmlich bei fremden hunden, bei seinen hundefreunden knurrt er und gibt gegebenenfalls das spielzeug auch her. das untermauert die unsicherheitstheorie finde ich zusätzlich.

vielen dank für die tipps

lg christine





25. September 2001 19:48

: hallo heidrun!
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: : Ist Dein Hund abgeduckt, wenn er so starrt?
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: ja er ist abgeduckt. du hast sicher recht wenn du sagst dass er eher unsicher ist. andererseits ist er allerdings ein rechter angeber.
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Hi Christine,

das abgeduckte paßt also ins Bild. Der "rechte Angeber" ist wahrscheinlich ein "Polterer" - viel Lärm... Das ist auch eher in der Richtung "Angriff ist die beste Verteidigung" schätze ich - auch da versuchen, es erst gar nicht soweit kommen zu lassen, sondern Situation entspannen.


: die alphawurfmethode möchte ich glaube ich nicht einmal ausprobieren (wie funtkioniert das eigentlich genau?). da ich sicher viel zu langsam bin und er ohnehin auf körperliche zurechtweisung sehr unterwürfig bis ängstlich reagiert.

Ich habe sie nur der Vollständigkeit halber erwähnt - ich bin auch nicht (mehr) dafür. Wenn er ängstlich reagiert eh nicht. Aber da sie zugegebenerweise z.T. funktioniert und manche das schon praktizieren, wollte ich es nicht verschweigen. Du hast recht, wenn Du es lieber läßt.

: also ich denke situation entspannen ist sicher die bessere und für mich passendere methode.

Beschäftige Dich mal insoweit mit Clickertraining - das eignet sich hervorragend dafür (hier im Forum oder bei www.clicker.de und Buch: Birgit Laser, Clickertraining für Anfänger - später weitere Bücher, aber das zum Einstieg). Clickertraining selbst lernen, indem Du dem Hund damit ein zwei Tricks beibringst und es dann erst auf Probleme überträgst (damit Du es schon kannst, wenn Du es ernsthaft verwendest). Weitere Details dann ggfls. im Clickerforum.

: was ich vorhin nicht erwähnt habe: er macht das vornehmlich bei fremden hunden, bei seinen hundefreunden knurrt er und gibt gegebenenfalls das spielzeug auch her. das untermauert die unsicherheitstheorie finde ich zusätzlich.

Richtig!

: vielen dank für die tipps
:
: lg christine
:
Viel Erfolg
Heidrun
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25. September 2001 20:00


: Beschäftige Dich mal insoweit mit Clickertraining - das eignet sich hervorragend dafür (hier im Forum oder bei www.clicker.de und Buch: Birgit Laser, Clickertraining für Anfänger - später weitere Bücher, aber das zum Einstieg). Clickertraining selbst lernen, indem Du dem Hund damit ein zwei Tricks beibringst und es dann erst auf Probleme überträgst (damit Du es schon kannst, wenn Du es ernsthaft verwendest). Weitere Details dann ggfls. im Clickerforum.

ja clickertraining ist toll ich habe schon vor einiger zeit damit angefangen und bin restlos begeistert (auch wenn bei unserem hundeplatz einige den kopf schütteln...). wir habe bisher nur tricks und das "hier" auf wort und pfeife damit verstärkt. aber gerade in so einer situation ist es sicher toll zu verwenden. nur man schiebt solche dinge ja immer vor sich her, zumal sie ja nicht so oft vorkommen und die meisten situationen ja ohnehin schon im vorhinein vermieden werden (sprich keine spielzeuge in hundeaufläufen und so weiter..)

na ja jetzt werd ich also doch einmal angehen

lg christine