3-Wochen-Kur" gemäss E.H. Aldington" :: Hundeerziehung + Soziales

3-Wochen-Kur" gemäss E.H. Aldington"

von Moni + Dino(YCH) am 06. Oktober 2001 16:12

Nochmals, irgenein Verhalten wird der Hund wohl an den Tag legen, warum Du diese Kur in Betracht ziehst. Darum die Frage.

Gelesen hab ich´s und find´s schon an einigen Stellen sehr seltsam. Grundtenor ist doch: Sei konsequent und das geht nicht über 3 Wochen, sondern über das ganze Hundeleben.

Für mich fängt´s damit an, dass Fressen nur angfasst werden darf, wenn er meine Zustimmung hat - so frisst er auch nichts von der Strasse.
Meine Hunde dürfen auch auf die Couch, trotzdem gehen sie, wenn ich an meinen Platz möchte.
Wird geübt, werden keine Übungen abgebrochen, weil Hund was anderes im Kopf hat, erkennen, einfache Übung zu Ende bringen und Schluss.
aus dem Auto steigen nur mit meiner Erlaubnis - ist auch sicherer für den Hund und andere Verkehrsteilnehmer.
Und warum sollte ich meinen Hund niederstarren? Als souveräner "Rudelführer" habe ich solche Spiele doch gar nicht nötig. Ebenso beim Spielen: Ich sag, wann´s losgeht und wann´s zuende ist - auch lasse ich ihn da oft mit seinem Spielzeug laufen, aber weil er ja mit MIR spielen will, bringt er´s auch gleich wieder.
Gegebene Kommandos durchsetzen, auch auf dem Spaziergang, "hier" ist hier und nicht woanders.

Warum soll ich meinen Hund mit Liebesentzug und anderen Dingen, die er nicht kennt, "plötzlich" drangsalieren? Er kennt sich ja dann gar nicht aus. Wichtig ist doch, das Vertrauen zu gewinnen und dann habe ich einen fröhlichen Hund. Und das bekomme ich nicht in 3 Wochen.

Meine Meinung. Bei uns klappt´s so viel besser, hat aber länger gedauert.

Moni

von Marianne(YCH) am 06. Oktober 2001 16:20

Liebe Moni,
so jetzt gefällst Du mir schon viel besser...
Ich werde zu gegebener Zeit darauf zurückkommen und Dir einiges erklären, vielleicht ausserhalb des Forums. Ich habe ja auch nach abgewandelten Formen dieser Kur gefragt und eben, vor allem nach Erfahrungen.
Liebe Grüsse
Marianne


von Katja + Indy(YCH) am 06. Oktober 2001 16:23

Hallo Moni!

: Warum soll ich meinen Hund mit Liebesentzug und anderen Dingen, die er nicht kennt, "plötzlich" drangsalieren? Er kennt sich ja dann gar nicht aus. Wichtig ist doch, das Vertrauen zu gewinnen und dann habe ich einen fröhlichen Hund. Und das bekomme ich nicht in 3 Wochen.
Darum geht's doch auch gar nicht. Es geht darum, den HALTER zu erziehen :-) Die wenigsten von uns schaffen es, ihren Hund nicht dauernd zuzutexten; wenn man mal drei Wochen den Hund nur kontrolliert berührt und bequasselt, merkt man erst, wie oft man das sonst tut. Und damit den Hund auch oft für Verhalten belohnt, selbst wenn man es gar nicht will.
Mit "Liebesentzug" hat das nichts zu tun. Und wenn man berechenbar ist (sprich: Lob und Ansprache gibt es jetzt tatsächlich nur für akurate Übungen, der Spaziergang ist keine leichtverdiente dritte Mahlzeit usw.), ist man auch ein verläßlicher Rudelchef, der Vertrauen bekommt.
Ganz ehrlich: Wenn Du so mal über die Hundewises schaust, da wird der Hund fünfmal gerufen und kommt nicht, ohne daß es Konsequenzen hat, und nach dem sechsten Mal platzt Herrchen der Kragen, weil's ihm plötzlich peinlich ist, und der Hund bekommt eins drauf. Was hat der Hund gelernt? Nix. NUr daß der Chef unberechenbar ist. Meines Erachtens ist dieses Buch geschrieben, um solches Verhalten in den Griff zu kriegen.

: Meine Meinung. Bei uns klappt´s so viel besser, hat aber länger gedauert.
Du mußt es ja auch nicht machen, wenn bei Euch alles klappt. Freu DIch doch :-)

Viele Grüße,
Katja

von Katja + Indy(YCH) am 06. Oktober 2001 16:34

HI Marianne!

Wir haben das vor Jahren mal gemacht. Ohne diese Stachelhalsband und Schleudertraumaübungen und das Anstarren allerdings. Indy war als Halb-Second-Hand-Hund schwierig zu kontaktieren und ließ sich auch nicht für gute Worte und Leckerli (fressen mochte er sowieso nichts) erweichen. Und je mehr Mühe wir uns gegeben haben, desto weiter schien er sich innerlich zu entfernen.
Die drei Wochen haben wir durchgehalten, auch das "Stufenschema" der Berühung usw. Und wir haben sicher auch was für uns rübergerettet (eben den Hund nicht zuzutexten und anzufüttern). Und ja, wir sind hinterher besser miteinander klar gekommen - der Hund hatte klare Richtlinien gesehen, was ihm in seinem Vorleben deutlich gefehlt hat, hatte uns einig erlebt und auch ein paar neue Dinge gelernt. Es ist natürlich danach nicht alles plötzlich spitze gewesen, aber es waren Anfänge gelegt, die nur noch zuende gebracht werden mußten.
Eine BEkannte von mir hat die Kur bei ihrer Hündin gemacht und damit echte Wunder bewirkt (sie gehörte auch zu den Leuten, die normal ihren Hund mit Wortmüll zukippen) - der Hund ließ sich hinterher ohne Murren bürsten, hörte im Gegensatz zu vorher sehr gut (vielleicht bemerkte er erstmal wieder die Kommandos statt nur Wortsalat ;-)) und die Beziehung zwischen den beiden hat sich echt zum Vorteil entwickelt.
Wie gesagt, ich halte die Sache hauptsächlich für Halterschulung, aber für die Hund-Mensch-Beziehung kommt auch was rum, nämlich klare Linien. Die fehlen doch häufiger, als wir es uns selbst eingestehen mögen :-)

Viele Grüße,
Katja

von Marianne(YCH) am 06. Oktober 2001 16:47

:Hi Katja,
vielen Dank für Dein mail. Meine ist ein Ganz-Second-Hand, welche dem Vorbesitzer 6 Jahre lang erfolgreich auf der Nase rumgetanz ist und jetzt (Rest in derselben Rubrik unter "Unerklärlich!" zu lesen)
Ich habe ja eben auch nach abgewandelten Formen gefragt.
Herzlichen Dank für Deine Mitteilung und ein schönes Wochenende noch
Marianne

von Moni + Dino(YCH) am 06. Oktober 2001 16:52

Da gebe ich dir völlig Recht, dass der Halter meist wurzel allen Übels ist. Aber deshalb muss der Hund nicht "leiden", indem er von einem auf den anderen Tag mit Sachen konfrontiert wird, die er bisher noch nie in seinem Leben kennengelernt hat.

ich habe einfach damit angefangen, mit der Fressen-Übung. Als das klappte, kam die nächste Übung, um ihm zu zeigen, wer der schlauere Rudelführer ist. Aber alle Übungen gehören zu den alltäglichen Ritualen in unserem rudelleben.

Diese herumgelaufe und hinterherrennen habe ich erst vorhin wieder miterleben dürfen. A) Halter ruft hier und rennt hinterher cool smiley Hund stört sich nicht dran, weil C) der angebliche Rudelführer sowieso nix zu melden hat - da inkonsequent.

Ich denke, Aldington sollte man da nicht zu ernst nehmen, sondern seine eigene Konsequenz-Übungen machen, die Hund auch versteht. Und seis, sich auf den Hund setzen bzw. wegdrängel, weil man auf die Couch will (sofern Hund nicht zu klein ;-). Er wird schon selber merken, dass das unbequem wird und geht. Nach ein paar mal hat er´s kapiert und rutscht selbst weg.

Moni

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