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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Fuß mit und ohne Leine!
20. Juni 1998 14:42

:Meist ist es ja so, daß ein Hund an der Leine besser folgt und selbstbewußter ist. Bei meiner Wicki (Mittelschnauzerhündin, 2 Jahre alt) ist es genau anders rum.
:Ohne Leine macht sie recht gut "Fuß", mit Leine hat man das Gefühl, daß sie den Befehl noch nie gehört hat. Ohne Leine geht sie ganz ruhig an allen Leuten vorbei, mit Leine versucht sie immer, um alle Leute einen riesigen Bogen zu machen. Ohne Leine läßt sie sich von Leuten leichter streicheln, allerdings dauert es sehr lange, mit Leine haben sie so gut wie gar keine Chance.
:Wie kann man diese Probleme, vor allem die des "Fuß" gehen an der Leine lösen??
confused smileychöne Grüße
:
:Veronika
:
:
Hallo Veronika!

Unser Barney hat scheinbar das gleiche Problem, er hat Angst vor
anderen Menschen. Bei uns ist er super anhänglich, aber alle anderen
müssen erstmal akzeptiert werden. Wir haben ihn jetzt 1,5 Jahre und
in dieser zeit gelernt damit umzugehen. Wenn uns auf der Straße
jemand entgegenkam, mußte er nicht mehr bei Fuß gehen, sondern
durfte auf die andere Seite, so das einer von uns zwischen ihm
und der fremden Person war. Was für uns alle angenehmer war, denn
leider ist es so, das jeder, der merkt das ein Hund Angst hat, erst
mal ergründen muß woran das liegt. D.h. jeder Fremde hockt sich hin,
spricht den Hund an, will ihn streicheln ... Und das war genau das,
was unser Barney an allerschlimmsten fand.
Dadurch hatte er lange Zeit Angst wenn er an der Leine war.
Durch das "entgegenkommen" unsererseits, also das er zu nichts mehr
gezwungen wird, wobei er eindeutig Angst hat, hat er mittlerweile
wesentlich mehr Vertrauen zu uns wenn er an der Leine ist.
Bei unserem war es aber wirkliche Angst, die er hatte, also bitte
nicht dazu übergehen, das er/sie machen kann was er/sie will,
sondern nur die Angst nehmen.
Wenn ein Hund wirklich Angst hat, und dann gezwungen wird,
ist die Gefahr des Angstbeißers groß.

Gruß Danny

22. Juni 1998 08:05

Hallo Danny!
Du hast mir aus der Seele gesprochen. Genauso geht es nämlich meiner Wicki auch. Sie hat Angst vor Menschen (vielleicht haben wir sie die erste Zeit zu sehr abgeschirmt, damit sie sich an uns gewöhnt) und natürlich sagen die Leute dann allerhand "un"nette Bemerkungen, die einen langsam ein klein wenig deprimieren und traurig machen. Und natürlich versuchen sie, meine Wicki zu streicheln, anzulocken und der Erfolg ist, daß sie wegzieht - und wieder eine Salve von versteckten Vorwürfen ...
Nun haben wir beschlossen, jedem netten Menschen ein Leckerli in die Hand zu drücken, damit der Hund merkt, daß auch Leute auf der Straße keine Ungeheuer sind - und das wirkt auch schon ein bisschen. Meiner Meinung nach ist sie schon selbstbewußter (oder kommt das vom zunehmenden Alter??)

Schöne Grüße
Veronika und Wicki (die gestern ihren 2. Geburtstag hatte)

27. Juni 1998 17:09

:Hallo Veronika!
ich finde die idee mit denleckerchen nicht sehr gut, dein hund wird es sich angewöhnen und ich halte es auch für gefährlich, da er somit gelernt bekommt von fremden etwas anzunehmen. meine dogge ist sehr scheu, ok, ich akzeptiere das und zwinge sie nicht, nach einiger zeit taut sei entwerde auf oder sie mag den menschen nicht. geht doch vielen menschen auch so...
gruß gabi

13. Juli 1998 17:51

Hallo Veronika

Ich bin ebenfalls der Meinung, daß Du auf keinen Fall fremden Menschen Leckerchen geben sollst, damit Dein Hund zutraulicher wird. Du solltest vielleicht versuchen, wenn Dein Hund sich angeleint streicheln läßt, daß Du ihr Leckerchen gibst. Denn Dein Hund vertraut Dir nicht. Ohne Leine weiß sie, daß sie jederzeit flüchten kann, wenn etwas ist. Mit Leine ist sie Dir hilflos ausgeliefert. Außerdem bin ich der Meinung, daß sich ein Hund nicht unbedingt streicheln lassen muß, von jeder beliebigen Person. Wenn sie das mal mag, mal nicht, lasse sie selber entscheiden. Hilf ihr lieber sich nicht streicheln lassen zu müssen, das baut das Vertrauen zu Dir auf. Leute, die sie unbedingt streicheln wollen, erkläre denen das sie das nicht mag.
Mein Rüde ist ähnlich, er mag nicht von jedem in jeder Situation gestreichelt zu werden. In einem geschlossenen Raum ( Wohnung, U-BAhn, Geschäfte in der Innenstadt usw.) ist er für jede Streicheleinheit zu haben. Aber im Park, oder einfach nur so auf der Straße ignoriert er die Leute. Wenn mich Kinder fragen, ob sie ihn streicheln können, sage ich denen, daß er das nicht mag. Würde ich ihn zwingen, sich streicheln lassen zu müssen, würde er beißen. Also überlasse ich ihm die Entscheidung.

Das bei Fuß gehen an der Leine, übst Du am besten erst einmal ohne irgendwelche Ablenkung. Keine Leute oder andere Tiere in der Nähe. Später bittest Du dann Freunde ohne Hunde einfach nur als Ablenkung da zu sein. Sollte das mit Leine scheitern, versuche es erst ohne, später leinst Du sie dann zwischendurch an.

Versuche es aber immer mit den gleichen Personen, gebe zwischendurch auch ein paar Leckerchen.

Vielleicht kannst auf einem Hundeplatz auch an der Gruppenarbeit teilnehmen.
Auf jeden Fall mußt Deinem Hund die Angst vor der Leine nehmen.

Sylvia