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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Bericht über Halti!!
28. Januar 1998 22:27

Hallo Mecki!

Ich bin auch der Ansicht, es muß unterschieden werden, zwischen den Hundehaltern, die ein Halti aus Bequemlichkeit dauerhaft benutzen und den Hundehaltern, die es nur in bestimmten Situationen einsetzen.

Puh, wie schaffen die Leute es immer, sich so genau in so kurzen Sätzen auszudrücken?

Ich benötige das Halti für meinen Rüden auch nur, wenn ich sehr engen Kontakt mit vielen fremden Rüden eingehen muß z.B. auf einem Reit- oder Agilityturnier.

Gegen solche (kurzfristigen!) Notlösungen ist ja an sich nichts einzuwenden. Ich möchte nur betonen, daß das Halti dabei keinerlei Erziehungseffekt hat, der Hund also ohne Halti nach wie vor kläfft und sich aufführt.

Selbstverständlich sollte mehr Aufklärung über auftretende Schäden durch den ständigen bzw. falschen Gebrauch eines Haltis betrieben werden, damit es eben nicht aus Bequemlichkeitsgründen benutzt wird.
So ist mir aufgefallen, daß fast in allen Hundezubehörkatalogen, das Halti sowie das Gentledog als "das" alternative Hilfsmittel gegen Leinenzerren dargestellt wird. Hier wird der Laie praktisch dazu "verführt", eines dieser Hilfsmittel auszuprobieren.
Also sind solche Diskussionen und Aufklärungsartikel in gängigen Hundezeitschriften (Eva, wie wär´s mit einem Leserbrief mit Deiner Ansicht zum Halti an die Hunderevue ?) sehr wichtig.

*Grins* Einen Leserbrief habe ich im ersten "Frust" auch schon in Erwägung gezogen. Da ich mich aber leider nur sehr schwer kurz fassen kann (ist nichts Neues, oder?) habe ich es dann doch erst mal bleiben gelassen...

Ich gehe mal davon aus, daß es bei Petra K. und Petra F. ähnlich ist wie bei mir.

Ja, ich denke, ihr gehört alle nicht zu denjenigen, die aus Bequemlichkeit das Halti verwenden. Ich finde, das ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Alles andere vergeblich versucht und somit keine andere Alternative mehr. Oder kennst Du eine ?

*Alles* versucht? Ich weiß nicht, ob es das gibt!
Vielleicht habt ihr das Halti bisher mehr als Sicherheit (nicht Bequemlichkeit!), statt als Erziehungsmittel verwendet? Damit das Halti wirklich eine Wirkung zeigt, braucht man eine sehr gute fachliche - und vor allem praktische - Anleitung. Ich kann da nur nochmals auf das Institut Feltmann von Schröder verweisen, von dessen Methoden ich sehr begeistert bin.

Viele liebe Grüße!
Eva


28. Januar 1998 22:44

Hallo!

Die Flexileine ist neben dem Einsatz am Halti in folgender Situation gefährlichHund läuft neben einer Straße voraus und schwenkt plötzlich auf die Straße ab (in ein Auto, vor einen Fahrradfahrer etc.).

Ein anderes Problem ist noch, daß sich spielende Hunde leicht verwickeln, wodurch Gleidmaßen abgeschnürt werden können. Brandblasen in den Kniekehlen sind auch eine üble Sache...

Außerdem lernt fast jeder Hund an der Flexileine das Ziehen, weil er durch Ziehen mehr Freiheit bekommt.

Nein, dem würde ich widersprechen. Hunde lernen wesentlich schneller das Ziehen, wenn sie an einer 1 m langen Leine geführt werden, wo sie kaum einen Schritt machen können, ohne an der Leine zu ziehen.
Außerdem bringt dem Hund nicht der lange Auslauf an der Leine das Ziehen bei, sondern das Verhalten des Menschen. Ein Hund zieht dann, wenn man ihn ziehen läßt, also, wenn man ständig dem Ziehen des Hundes nachgibt. Egal, wie oft man an der Leine ruckt, der Hund lernt dadurch nur"Ich muß mich mehr anstrengen, damit ich dorthin komme, wo ich hin will."
Grundsätzlich kann man einem Hund auch mit der Langlaufleine beibringen, nicht zu ziehen.
Wie beim Halti auch, ist es eben nicht das Instrument selbst, das das Verhalten des Hundes in die gewünschte Richtung lenkt.

So, für heute habe ich aber wirklich überall meinen Senf dazugegeben ;-)

Liebe Grüße!
Eva


29. Januar 1998 07:29

Hallo Eva!

Ja, freilaufen ist natürlich sehr schön! Allerdings habe ich aus Zeitmangel seit 2 Jahren keinen eigenen Hund mehr. Wenn ich spazieren gehe, dann mit den Hunden im Tierheim.

Das ist natürlich `was anderes.


Falsch! Meiner Meinung nach wird in der Werbung und in Berichten über Haltis (siehe den Artikel von Bloch) außer Acht gelassen, daß der Hund das Teil NICHT auf Dauer tragen soll. Die Message ist in der RegelVerwende ein Halti, und Dein Hund kann nicht mehr ziehen. Das klingt für mich schwer nach Dauerlösung.
Werbung kann man leider ganz vergessen. Dort wird ja auch das Gentle-Dog, was für mich wirklich eine Sauerei darstellt, als ideal angepriesen.
Günther setzt übrigens das Halti nur solange ein wie nötig und auch nur sparsam. Es gibt allerdings Konstellationen, die so unglücklich sind, daß ein Halti wirklich die bessere Alternative zum Stachelhalsband ist. Ein BeispielEine Kundin von mir, weit über 65 Jahre alt und nicht mehr ganz fit, bekommt von Ihrer Tochter einen Schäferhund aus Hochleistungszucht geschenkt. Das war natürlich völliger Blödsinn, aber jetzt hat sie den Hund. Wir konnten Sie nicht dazu bewegen, einen besser geeigneten Besitzer für den Hund zu suchen. Die alte Dame ist leider nicht mehr in der Lage, ausgeklügelte Ausbildungsmethoden anzuwenden (Futtermotivation für Leine, Clicker etc.). Nun trägt der Schäferhund also für den Spaziergang zur nächsten Wiese, wo er frei laufen darf, ein Halti. Der Schäferhund ist sehr stabil und selbstbewußt. Soll ich dieser Dame nun das Halti wegnehmen? Es stellt die einzige Möglichkeit dar, daß sie mit dem Hund zurechtkommt.
Man kann einfach nicht alle Hunde und ihre Menschen über einen Kamm scheren. Und man kann nicht von jedem verlangen, ein perfekter Ausbilder zu sein. Ich persönlich bin der Meinung, daß wenn es schon nicht perfekt ist, das Halti das kleinere Übel (ggü. Stacheln und Gentle Dog) ist. Lieber trägt ein schlecht ausgebildeter Hund zwei mal am Tag zum Spaziergang ein Halti, als daß er nur noch im Garten hockt, weil seine Leute nicht mehr mit ihm spazierengehen wollen. Es ist einfach blauäugig von allen Leuten zu verlangen, daß sie ihren Hund besser ausbilden sollen. Das klappt leider nicht.
Ich finde es auch nicht richtig, die lange und ausführliche Erfahrung, die Günther mit Halti (einige hundert Hunde) gemacht hat, so leichtfertig über Bord zu werfen. Ich kenne Günther als jemanden, der sehr intensiv über alles nachdenkt und wirklich tierschutzgerecht mit Hunden arbeitet.

Mein Border z.B. trägt das Halti alle paar Wochen morgens auf einem Agility-Turnier für ca. 1 Stunde, weil er dann so aufgeregt ist, daß er nur noch Agility im Kopf hat und weder Spielzeug noch Leckerchen ihn ablenken können, bis er sich ausgetobt hat.

Da gehörst Du zu denjenigen, die das Halti sehr sparsam gebrauchen. Allerdings wundere ich mich ein bißchen. Ich habe immer angenommen, daß bei Agility 1.) Die Hunde vor dem Turnier überschüssige Energie abbauen können,

Gemeint ist folgende SituationIch komme morgens um ca. 7.30 Uhr auf dem Turnierplatz an und gehe dann mit zwei Hunden an der Leine (eben u.a. dem Border samt Halti), diversen Ausrüstungsgegenständen wie Wassernapf, Decke für die Hunde, Anbindepflock, Spielzeug, Leckerchen, Klappstuhl, Regenschirm usw. vom Auto zum Turnierplatz (meist einige hundert Meter). Dort angekommen, binde ich die Hunde an, gehe zur Meldestelle, hole Wasser für die Hunde und gehe dann mit ihnen spazieren. Bei diesem Spaziergang laufen beide Hunde frei (zwecks austoben). Dann spiele ich nacheinander mit beiden. Schließlich werden sie wieder angebunden und ich warte auf die Parcourbegehung. Je nach Klasse und Zeiteinteilung dauert es Stunden, bis ich dran bin. Zwischendurch gehe ich also immer wieder spazieren. Nähere ich mich nach einem (freilauf-)Spaziergang wieder dem Turnierplatz, muß ich die Hunde anleinen (oder streng frei bei Fuß laufen), weil sie sonst womöglich auf den Platz flitzen, um schon mal ein wenig zu springen. An unserem Platz dann binde ich die Hunde am Anlegepflock an, damit sie nicht so lange bewegungslos abliegen müssen.

:2.) sich die meisten Hunde kennen und vertragen,
Das ist auch nicht mein Problem (und übrigens eins der seltensten Probleme auf einem Agility-Turnier).

:und 3.) Das Beherrschen der "Unterordnung" die Voraussetzung für die Teilnahme ist. (Ich war allerdings noch nie auf so einem Turnier.)

Natürlich. Aber warum soll ich von meinem begeisterten und überdrehten Hund Fuß verlangen? Ich müßte wesentlich mehr Druck (durch Körpersprache und Stimme) ausüben, als mit dem Halti.

Ist es denn dann nicht möglich, den Hund abzulegen, bis er dran ist?
Siehe oben, ist zu lange.

Ich würde übrigens sehr gern nähere Informationen zu Agilityturnieren, sowie der Ausbildung an sich, erfahren. Ich habe nämlich den Eindruck, daß das den meisten Hunden (und auch Menschen!) viel Spaß macht. Private e-mail ist immer herzlich Willkommen. Man könnte natürlich auch oben eine neue Diskussion beginnen.

Agility macht den meisten Hunden sehr viel Spaß. Wichtig ist, wie bei allen Sportarten mit Tieren, daß durch Ehrgeiz der Menschen, das Tier nicht überfordert wird.
Du fährst am besten mal zu einem Turnier und siehst zu. Turniertermine findest Du bei untenstehendem Link.
Grüße
Petra


01. Februar 1998 18:01

Hallo Petra!

Meiner Meinung nach wird in der Werbung und in Berichten über Haltis (siehe den Artikel von Bloch) außer Acht gelassen, daß der Hund das Teil NICHT auf Dauer tragen soll. Die Message ist in der RegelVerwende ein Halti, und Dein Hund kann nicht mehr ziehen. Das klingt für mich schwer nach Dauerlösung.
Werbung kann man leider ganz vergessen. Dort wird ja auch das Gentle-Dog, was für mich wirklich eine Sauerei darstellt, als ideal angepriesen.
Günther setzt übrigens das Halti nur solange ein wie nötig und auch nur sparsam.

Ich denke auch, daß Günther Bloch das Halti sehr verantwortungsbewußt einsetzt. Aber gerade deshalb war ich ja so enttäuscht, daß er es in seinem Artikel mehr als Patentlösung für Probleme mit "cholerischen" Hunden angepriesen hat, anstatt wirklich Beispiele zu bringen, wie das Instrument verwendet werden muß, DAMIT die Probleme gelöst werden.
Naja, vielleicht darf man ja auf eine Fortsetzung hoffen. Das Buch "Der Wolf im Hundepelz" hab ich jetzt übrigens über Fernleihe bestellt... Mal abwarten.

Danke übrigens für die Agility Termine! Natürlich kein einziger in Oberfranken :-(

Viele Grüße!
Eva


02. Februar 1998 06:43

Hi!
Entschuldige, wenn ich so kurz angebunden bin, aber ich bin ziemlich krank.
Günther setzt das Halti nicht als Dauerlösung ein und propagiert dies auch nicht. Ich finde auch nicht, daß das in dem Artikel so steht.
Grüße
Petra