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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Kläffen
30. Januar 2002 15:56

hallo barbara,
kann es sein, dass deine hunde sich durch die kläfferei eine ersatzbeschäftigung suchen? oder verküpfen sie bereits, wir brauchen nur bellen, dann können wir wieder ins haus?
ich halte einen aufenthalt im garten ohne euch für nicht gut. meine hunde hatten nie lust allein im garten (ohne ihre menschen, zumindestens einer) zu sein.
ausserdem würde ich ein wenig an der geistigen auslastung der beiden arbeiten, so dass sie müde und zufrieden sind.
auch einem älteren hund kann man noch eine menge beibringen, nur müsstest du bei deinem rüden wohl noch mal bei 0 anfangen. ich würde über postive verstärkung arbeiten, auch beim bei fuss gehen. er frisst doch hoffentlich gern.
das problem bei begegnungen mit anderen hunden hat man in deiner konstellation rüde/hündin leider oft, da der andere vor rivalen beschützt bzw. ferngehalten werden muss (aus sicht mancher hunde).

mfg. conny

30. Januar 2002 17:44

Liebe Conny,

bei Cora würde ich es bald so sehen. Da hast Du recht. Sie will lieber drin, als draußen sein. Bei Felix aber denke ich das nicht, denn wenn ich raus gehe, weil er wiedermal Dauergebell startet und ich schimpfe, haut er regelrecht ab, weil er weiß, er soll dann rein. Gehe ich auf ihn zu, springt er zurück und läuft in die andere Richtung. Bleibe ich stehen, beobachtet er mich aus der Entfernung, aber mach ich nur einen Schritt auf ihn zu, rast er weg.
Erst wenn ich anfange laut zu werden und ihn regelrecht anbrülle mit Sitz, dann.... ja dann setzt er sich so nach dem fünften Kommando vielleicht hin, und ich kann auf ihn dann zugehen.
Er ist ein totaler Sturkopf (und hat mich wohl besser im Griff, als ich ihn).
Bei Cora genügt ein einziger Ruf, die lässt alles stehen und liegen und kommt sofort.
Beide Hunde fressen (zu) gern, aber eigenartiger Weise habe ich feststellen müssen, daß ich zwar beim Gassigehen Cora mit einem Leckerchen belohnen kann, aber Felix, wenn er draußen Häufchen gemacht hat und ich will ihn dann belohnen, nimmt kein Leckerchen an. Zuhause ist er ständig am Betteln.
Ist auch so, wenn ich aus dem Haus gehe, kriegen beide ein Leckerchen. Das lehnt in diesem Moment Felix auch ab. Der weiß dann genau, er muß allein bleiben.
Komme ich heim und belohne mit Leckerchen, daß beide so lieb gewartet haben, frißt er es. Aber nie, wenn ich gehe.Da guckt er mich dann mit einem Blick an, daß ich jedesmal ein schlechtes Gewissen kriege ihn allein zu lassen - wobei er aber, wenn er allein ist, nie etwas anstellt, zerstört oder sonst was macht. Beide sind immer ganz lieb und selbst von den Katzen muß ich sie nicht trennen. Die verstehen sich alle auch allein in der Wohnung.
Du hast aber recht. Ich denke mit Felix muß ich nochmal bei 0 anfangen.

Auffällig ist nur, wenn ich ihn anbrülle, dann hört er. Spreche ich normal, z.B. er soll aus dem Zimmer gehen, bleibt er einfach drin und reagiert nicht. Brülle ich ihn aber richtiggehend an, folgt er. Nur, ich weiß ehrlich nicht, ob er einfach nur "Schiß" kriegt, oder ob er tatsächlich eine lautere Stimme als Grenze sieht, daß es nun doch besser ist zu folgen. Ich habe ihn noch nie geschlagen oder sowas, aber ich kriege ein schlechtes Gewissen, wenn ich ihn anbrülle, weil ich denke, vielleicht ist es Angst, daß er dann doch gehorcht.
Aus diesem Hund werd ich manchmal nicht schlau.
Bei Cora genügt die normale Stimmlage, die aber bei Felix überhaupt nicht funktioniert.
Wenn ich mit im Garten bin und einer geht am Zaun vorbei, rastet Felix auch aus und wenn ich dann schimpfe, hört der trotzdem nicht auf, wie ein "Kampfhund" auf die vorbeigehenden Leute zu knurren und zu bellen. Der ist dann so in Rage, daß ich ihn in diesen Minuten auch nicht beruhigen kann. Der macht sich gar nichts aus meiner Stimme dann und reagiert auch nicht.
Was habe ich hier schon für Angriffe von vorbeilaufenden Leuten gekriegt, was ich für Hunde hätte, dabei - kommst Du zu Besuch und betrittst das Grundstück, steht Felix schwanzwedelnd vor Dir und begrüßt Dich wie einen Freund, versucht Deine Hand abzulecken. Gehst Du aber danach am Zaun vorbei, gebärdet er sich, als wolle er Dich zerfleischen.
Ehrlich, ich bin fast überzeugt, würde ein Einbrecher hier rein kommen, würde den Felix sogar begrüßen - glücklicherweise passt hier Cora auf, denn Felix ist noch nicht mal ein Wachhund. Als Felix noch allein mit uns war, begrüßte er den fremden Pizza-Bringer schwanzwedelnd, als der einfach aufs Grundstück kam und lief mit ihm zur Haustür (der duftete ja so gut nach Essen).
Cora würde das nicht zulassen. Felix ist nur eine "Furie", wenn die Leute draußen sind und er im Grundstück, aber mach das mal den Leuten klar, die er wie verrückt anbellt.
Wir haben letztes Jahr extra wegen ihm einen neuen Zaun, 1,83 m hoch anbringen lassen, damit ja nichts passiert.

Aber wenn man dann beobachtet,wie er selbst mit Katzenbabies umgeht, da muß man diesen Sturkopf nur noch lieben. Es fällt mir dann sehr schwer, ständig mit ihm streng zu sein - ein Fehler ich weiß, weil er nutzt es aus.

Liebe Grüße
Barbara

31. Januar 2002 08:30

Hallo, Barbara!
Es ist immer schwer, eine Situation zu beurteilen, alleine aufgrund einer Kurzbeschreibung, aber ich denke, man kann in Deinem Fall schon einige wichtige Punkte erkennen. Mein Eindruck ist, dass zwischen dir und Felix die Rangordnung nicht geklaert ist: er verteidigt draussen Cora? Dein Job! Er bettelt? Sollte wissen, dass es aussichtslos ist, in Futterfragen seinen Kopf durchzusetzen. Ueberlege doch mal, ob er nicht heimlicher Chef ist - das laesst sich aber klarstellen; ich will da jetzt nicht endlos schreiben, tolle Tips gibt es bei hundezeitung.de oder suche im Archiv unter passenden Stichworten. Du tust ihm einen grossen Gefallen, wenn Du die Fuehrung uebernimmst, er ueberfordert sich mit dieser Rolle. Wie Du da Cora integrierst, kann dir allerdings besser ein erfahrener Zweihundebesitzer sagen. Zwei Anmerkungen noch zu der Situation im Garten:
wenn er bellt und Du schimpfst/schreist, feuerst Du ihn noch an, Du bellst ja kraeftig mit ;-)Oder spielst ein tolles Spiel mit ihm: Ich belle, Frauchen kommt und macht mit und dann spielen wir ganz toll fangen. Manchmal allerdings ist sie plötzlich ganz boese und ich weiss gar nicht, warum (s. Schreien in der Wohnung-er folgt dann nicht dem Befehl, sondern reagiert auf fuer ihn unverstaendliche Wut, das raubt Dir Berechenbarkeit und Verlaesslichkeit und nagt so auch am Fuehrungsanspruch..)Man kann im Garten wenn jemand vorbeikommt statt dessen mit Ablenkung, etwa durch einen Ball, arbeiten und sofort belohnen wenn er darauf fixiert bleibt und deshalb still ist.
jetzt ist es doch lang geworden, hoffe, es war hilfreiches dabei, LG, Antje

31. Januar 2002 11:28

Hallo Barbara,

das was du da schreibst kommt mir sehr bekannt vor,es ist so als würdest du meine zwei beschreiben.
Der Rüde will nur draussen sein und aufpassen und die Hündin ist lieber bei mir.
Ich habe mein Bellproblem mit Sichtschutz am Zaun und einer Klapperdose gelöst.Du nimmst einfach eine leere Coladose(o.ä.) und füllst sie mit Steinchen oder Schrauben,mach sie nicht zu voll sonst wird sie zu schwer und klappert auch nicht mehr so schön,und wenn er anfängt zu bellen wirft du die Dose an den Zaun oder vor seine Füsse ,normalerweise müsste er jetzt ziemlich verdutzt sein und vor allem ruhig, du kannst die Chance nutzen und ihn für sein stillsein zu loben.Wenn du das ein paarmal machst
reichtschon das klappern der Dose aus um ihn zur Ruhe zu bringen.Dann lass ihn ruhig im Garten sonst vernüpft er sein Bellen wirklich mit dir und dem reinkommen.(wie Antje schon geschrieben hat.)
Was habt ihr für einen Zaun ? Kannst du nicht versuchen dort einen Sichtschutz anzubringen wo die Leute entlanggehen? Wir haben an einer Seite Bambusmatten angebracht,so das sie unsere Nachbarn nicht mehr sehen können.Es geht auch Dachpappe,die haben wir auf der anderen Seite weil die Kinder unserer Nachbarn sie ständig geärgert haben.
Dein anderes Problem mit dem Anschreien und nicht hören wollen kannst dadurch lösen das du ihm im Haus ein Halsband mit einer leichten Leine daran( es geht auch leicht Schnur die ihn nicht behindert)anlässt,und wenn du dann den Raum verlässt und er hört nicht beim ersten Kommm nimmst du ihn einfach an der Leine mit.So brauchst du nicht zu schreien und er macht trotzdem was du willst.Das musst du aber für eine länger Zeit machen bis du merkst das er freiwillig mitkommen will,dann kannst du die Leine langsam wieder weglassen.
Das Ziehen kannst du ihm mit einem Halti abgewöhnen,nimm lieber nicht das Erziehungsgeschirr das scheuert nur unter den Achseln und tut weh.
Das Halti ist auch im Umgang mit anderen Hunden hilfreich,wenn er nämlich agressiv auf fremde Hunde reagiert kannst du mit dem Halti seinen Kopf abwenden und ihn ablenken.
Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen helfen.

Viele Grüße

ConnyII


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31. Januar 2002 12:35

Liebe ConniII,

ein Halti habe ich vor einiger Zeit gekauft, aber es war eine Katastrophe. Als ich es Felix anzog, gebärdete er sich wie ein Verrückter und rannte völlig unkontrolliert gegen die Wand, immer dabei versuchend, das Ding wieder abzukriegen.
Ich habe es erst zwei-drei Minuten dran gelassen und wollte versuchen, ihn langsam dran zu gewöhnen, aber er dreht sofort durch, sobald er das Halti auf der Nase hat. Ich habe es dadurch wieder gelassen.

Bei der Dominanzfrage schien es am Anfang so, daß er der "Stärkere" war und als wir einen ersten Versuch starteten mit einem Zweithund ging das auch voll in die Hose. Ich denke heute, es war die falsche Rasse, die ich dazu nahm: Shiba Inu. Der Shiba, 8Wochen alt, ging nur auf Felix los, obwohl er ihr eigentlich freundlich entgegenkam, aber die Kleine biß ihm in die Beine, in die Lefzen, in die Ohren und die reizte ihn wirklich so aus, daß er eines Tages auf sie dann los ging (hat sie aber nie verletzt). Doch sie hörte nie auf, so klein wie sie war, ihn ständig zu attackieren. Ergebnis war, daß er unsauber wurde, mein (und sein)Bett vollpinkelte und auch Häufchen in die Wohnung machte. Teilweise setzte er sich vor mich hin, sah mich dabei an und ließ es einfach laufen.... Nach 7 Wochen waren wir alle fertig und ich habe das Shiba-Mädchen abgeben müssen. Schlagartig war Felix wieder sauber, hat aber seit diesem Vorfall einen Horror vor kleineren Hunden und geht auf alles los, was kleiner ist, als er.
Ich schrieb ja schon, daß ich Felix mit ins Tierheim nahm, als wir den zweiten Versuch nach einem weiteren Hund starteten und als er dort Cora kennenlernte, war von Anfang an Zuneigung von beiden da. Vielleicht merkte er auch, daß es Cora sehr schlecht ging. Er hat sie von Anfang an geliebt, hat ihr sogar nie Futterneid gezeigt, im Gegenteil, sie durfte sogar seine Knochen nehmen und er beschützte sie anfangs sichtbar, als würde er damit klar machen wollen, sie braucht viel Schutz und Liebe (sie bestand ja nur noch aus Haut und Knochen). Er reagierte nicht mit Eifersucht und auch nicht einmal mit Unsauberkeit. Als Cora sich dann erholte und auch ihr Selbstbewusstsein wieder bekam, änderte sich hier auch die Vorrangstellung. Cora ist mittlerweile diejenige, die hier zwischen den Hunden das sagen hat. Sie trinkt zuerst, Felix wartet bis er dran ist. Sie ist stets diejenige, die zuerst aus der Tür will, Felix wartet bis er dann hinterher geht und er scheint sich Cora unterzuordnen. Mit beiden Hunden hier klappt es toll und Felix scheint damit auch zufrieden. Hätte ich nie gedacht, weil er doch eigentlich zwei Jahre mit uns allein lebte, aber Cora ist hier in der Hirachie der Hunde die Nummer eins geworden, wobei sie aber erkennen lässt, daß ich für sie das Oberhaupt bin und sie folgt mir ja auch aufs Wort.
Das ist die einzigste Situation, bei der man erkennt, daß Felix sich zwar bei Cora unterordnet, aber bei mir legt er es nicht richtig ab und ich habe manchmal weniger "zu sagen" als Cora bei ihm.

Ich erkenne aber aus allen lieben Antworten, daß ich diejenige bin, die sich ändern muß :-)) Ich muß mich mehr mit den Hunden draußen beschäftigen und sie nicht immer allein raus lassen. Ich glaube, damit kann ich schon viel erreichen.
Manchmal, ich gebe es ja zu, ist es einfach auch bequem, wenn ich putze oder was machen muß, die Hunde mal aus der Wohnung zu haben :-))

Oh, Hunde sind doch anders als Katzen :-)) aber, ich muß ehrlich sagen, gerade die gutmütige Art des Molosser-Anteils liebe ich so. Felix ist so ein richtiges Knuddelmonster. Mit dem kann man richtig schmusen, knutschen und den kriegt hier keiner aus der Ruhe. Cora kannte das gar nicht und als ich ihr mal am Anfang einen Schmatzer auf die Stirn gab, merkte man richtig, wie "komisch" ihr war bei dieser Geste.
Ich habe zwar öfter gesagt, wenn die beiden mal nicht mehr sind, nie wieder einen Hund....aber ich weiß jetzt schon, daß ich sofort wieder einen Molosser nehmen würde, wenn ich dann noch nicht zu alt dafür bin. Nur, ich hoffe jetzt erstmal, daß ich mindestens noch 10 schöne Jahre mit beiden haben werde. Ich muß mich nur im Moment bremsen, nicht doch noch einen weiteren zu holen (seit August sitzt ein herzensguter Mastino im Tierheim), aber ich bin vernünftig genug zu wissen, daß ich wohl damit auch die starke Gemeinsamkeit von Felix und Cora stören könnte und das will ich ja auch nicht.

Liebe Grüße
Barbara

31. Januar 2002 12:47

Liebe Antje,

Du siehst wirklich vieles richtig. Ich schrieb es auch schon an ConniII. Ich glaube, ich muß mein Verhalten erstmal ändern und mich mit den Hunden mehr im Garten beschäftigen. Liegt wohl viel daran. Ich werde jetzt mehr mit raus gehen und mit ihnen spielen und sie ablenken. Mit der Rangordnung hast Du auch recht. Felix unterwirft sich zwar Cora, aber nicht in jeder Situation mir. Das stimmt schon.
Ich muß leider zugeben, daß ich kein "richtiger" Hundemensch bin. Mir fehlt oft die Konsequenz und ich kriege ständig ein schlechtes Gewissen, wenn ich mal schimpfe. Die können einen dann mit einem Blick ansehen....daß mir anschließend leid tut, daß ich geschimpft habe und Felix nutzt das volle Pulle aus.
Ich hatte vorher nur Katzen, die man nicht erziehen muß, und da muß man auch nicht ständig gucken und ich mache wohl oft den Fehler, meine Hunde ebenso wie Partner zu behandeln, als Oberhaupt zu sein.
Ich sehe aber ein, daß ich jetzt wirklich was machen muß und mir doch etwas Respekt verschaffen muß, damit es besser klappt.
Bei uns fängt jetzt der Hundeplatz wieder an und ich werde mit beiden wieder hingehen, damit beide auch wieder mehr Hundekontakt kriegen und sich auch fremden gegenüber etwas freundlicher benehmen.
Ich sehe es ein, ich bin diejenige die die Fehler macht.

Liebe Grüße
Barbara