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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Hans Schlegel v.Wolfssprung
16. Februar 2002 23:43

Hallo Petra,
keine Diskussion der Welt wird die gezeigte Vorgehens- und Denkweise ändern, das ist m.E. Charaktersache.

Was ist jedoch wie zu ändern, durch uns selbst?

Fallbeispiel:
Vorgeschichte:
Malli-Hündin, 17 Monate,ehemaliger Polizeihund,
Zivilschutz angearbeitet, kennt nur Zwinger-Auto-Platz, Leine los nur bei der "langen Flucht", Stachler immer, Tacker, Isolation und Hunger zur Erhöhung der Schärfe, aus dem Dienst genommen wegen mangelnder Schußfestigkeit und Härte.

erste Beobachtungen der Hündin:
null Umwelterfahrung,
sucht Orientierung,
neigt zu Übersprungshandlung, wenn das von ihr erwählte Angriffsobjekt nicht erreichbar ist versucht sie in etwas erreichbares zu flacken.
Zu Hause klebt sie an der Halterin bis zur Zudringlichkeit.
Kaum ausgeprägte Beute- oder Futteraggression,
sie neigt jedoch dazu, für sie positive Bezugspersonen eifersüchtig-aggressiv für sich beanspruchen zu wollen.
Meine Hündin zeigte ihr daraufhin wer ihr eigenes "Frauchen" ist.
Malli-Hündin zeigt sich innerartlich zwar ruppig, doch altersgemäß kompetent und wesensfest, wenn sie es mit erfahrenen Hunden zu tun hat.

Jetzige Halterin:
kaum Hundeerfahrung, wenig Arbeitseifer und Konsequenz,
führt Viszla- Rüden, sanftmütiges Riesenbaby, knapp 3-jährig, wenig umwelterfahren.

Anspruch der Halterin an die Hündin:
Spielgefährtin für Ersthund, Sicherheit, da die Halterin gerne lange Spaziergänge unternimmt, auf denen sie gerne vor sich hinträumt.
Lebensgefährte der Halterin führt die Hunde auch aus. Hält sich nicht an ihre Anweisungen und hat mit Hundeerziehung nichts am Hut.
So kam es auch zum ersten Zwischenfall: er leinte die Hündin im Wald ab, was sie als "lange Flucht" interpretieren mußte und sich auf der anderen Talseite einen Rentner griff, der zum Glück winterlich gekleidet war !!!
Hierdurch wurde wenigsten die Einsicht für das zeitweise Tragen eines Maulkorbes und Leinenzwang (max. 10m Feldleine) geweckt !

Ob dieser Hündin jemals mittels Packetschnur etwas ins Ohr geflüstert wurde weis ich zwar nicht, doch ihre "Macken" dürften so ziemlich die gleichen sein, wie sie den im Film gezeigten Hunden anerzogen wurden.

Bei H.Sch. & Co. können wir nichts verändern,die ganze Welt können wir nicht retten,
doch wie sieht es aus,
wenn uns einer dieser oder jener Hunde vorgestellt wird und nun "Familienhund" werden soll ?

Was können wir als Trainer in diesem Fall konkret tun ?

ebenfalls
nichtmaulhaltenkönnende grüße
Ute

: zu der würgenden ruckerei sag ich jetzt mal nix.
SCHADE, "Das Hundeflüstern ohne Paketschnur", wäre ein guter Buchtitel !



17. Februar 2002 00:12



: wenn jemand zu einem trainer geht,wie hier für 1-2 tage,als 1.ansatz,weil ihm aufgegangen ist,dass da was nicht läuft zwischen ihm und hund,dann bleibt trainer nix übrig,als sich auf das problem einzuschiessen,welches dem halter am meisten kopfzerbrechen macht,und sich daran zu machen,eben dieses,und nur dieses verhalten mit und durch hund möglichst kurzfristig zu so zu ändern .......
....-oh,klasse,das klappt,freude,und weitermachen will.

Nö, eben nicht, das widerspricht vorallem dem Schlegelschen Anspruch Hunde-Führer ausbilden zu wollen.
Ich habe ihn im Fernsehen haupsächlich als Ausbilder für Zivilschutzhunde gesehen, die sogar nach heutiger Verordnungslage zu gesteigerter Aggressivität und Gefährlichkeit ausgebildet werden dürfen.

1. Aufgabe des Trainers ist es
dem Hundehalter klipp und klar zu verdeutlichen, daß es das von ihm gesuchte Knöpfchen bei Lebewesen, die sich doch etwas von Fernlenkautos unterscheiden, nicht gibt !
2. der Hundehalter muß sein eigenes Verhalten ändern, um zum Hunde-führer zu reifen.
3.die Methode eines anderen nur kopieren zu wollen, reicht nicht aus!
4. er muß lernen seinen Hund zu lesen !
5. er muß Selbstdisziplin erlernen, denn wer sich selbst nicht beherrschen kann, wer sich seiner selbst nicht sicher ist, kann nicht sicher führen.

:.... denn nur dann ist das ziel erreichenswert-nämlich ein funktionierendes ,freude bereitendes mensch-hund -gespann zu formen.

Nun gewiß bereitet dem Polizisten sein von H.Sch. ausgebildeter Zivilschutzhund viel Freude
- doch ich frage mich ernsthaft, wenn, egal wer, ein "Hundeflüsterer" ist, wozu braucht er dann um alles in der Welt diese würgende Paketschnur für den Hund ?

Wenn ich den Anspruch habe Hunde-Führer auszubilden muß ich ein "Menschenflüsterer" sein, denn von einem art- und rassegerecht gehaltenen Hund beliebiger Rasse geht keine Gefahr für Mensch und/oder Tier aus, die das natürliche Lebensrisiko übersteigt.

Also was ist mein Job als Ausbilder ?

1.Für das Tier als "Übersetzer" tätig zu sein, da seine Bezugsperson seine art- und rassebedingten Bedürfnisse nicht versteht oder falsch interpretiert.
2. Zeit und Geduld für den Menschen aufzubringen,
damit er reifen und Führungskompetenz entwickeln kann.

Gruss Ute


17. Februar 2002 00:28

Hallo Josh,
Einverstanden, doch die 100% schaffe ich nicht.
: Schlegel als sehr kompetenter Hundemensch, der wohl auch in der Lage ist, ohne Starkzwang seine beeindruckenden Hunde auszubilden.
1.Wozu braucht er dann diese "Paketschnur" ?
2. die Leistungen seiner Hunde beeindrucken mich nicht so sehr, denn er erklärte auch, wie diese "Führerbezogenheit" zu stande kommt.
Sie werden innerartlich nicht sozialisiert, sondern ausschließlich nur auf den Menschen als einzigen Sozialpartner.
Engländer bilden so auch Fieldtrailer aus, die Hunde kennen nur Zwinger und Arbeitswiese mit ihrem HF, solange dieser anwesend ist wirken sie gut sozialisiert, doch stellt man sie alleine auf 'ne Wiese bekommen sie Glupschaugen und verharren steif auf der Stelle- Kaspar Hauser läßt grüßen.
Es gibt nicht nur die Quälerei mit Starkzwangmittel, auch Psychofolter, die nichts mit Rangeinweisung zu tun hat, sondern ein Abhängigkeits-, ja Suchtverhalten in Bezug auf HF oder MO erzeugt.
Für mich jedenfalls gehört diese sublitle Gewalt auch zu den Starkzwangmittel.

liebe Grüße
Ute

17. Februar 2002 00:42

Hallo Ute

:
:
: : wenn jemand zu einem trainer geht,wie hier für 1-2 tage,als 1.ansatz,weil ihm aufgegangen ist,dass da was nicht läuft zwischen ihm und hund,dann bleibt trainer nix übrig,als sich auf das problem einzuschiessen,welches dem halter am meisten kopfzerbrechen macht,und sich daran zu machen,eben dieses,und nur dieses verhalten mit und durch hund möglichst kurzfristig zu so zu ändern .......
: ....-oh,klasse,das klappt,freude,und weitermachen will.
:
: Nö, eben nicht, das widerspricht vorallem dem Schlegelschen Anspruch Hunde-Führer ausbilden zu wollen.
: Ich habe ihn im Fernsehen haupsächlich als Ausbilder für Zivilschutzhunde gesehen, die sogar nach heutiger Verordnungslage zu gesteigerter Aggressivität und Gefährlichkeit ausgebildet werden dürfen.

Wie meinst du das genau?


:
: 1. Aufgabe des Trainers ist es
: dem Hundehalter klipp und klar zu verdeutlichen, daß es das von ihm gesuchte Knöpfchen bei Lebewesen, die sich doch etwas von Fernlenkautos unterscheiden, nicht gibt !

Stimmt, nur Rex und Co beschneiden das!

: 2. der Hundehalter muß sein eigenes Verhalten ändern, um zum Hunde-führer zu reifen.

Wahre Worte, nur wenn man heutzutage zuschaut bzw. mitliest, dann ist es wichtiger dem Hund "Denksportaufgaben" zu geben.
Für mich der Unbegriff eines Hundehalters der seinen Hund nicht artgerecht forden kann und im Wettkampf mit denen steht, die unbedingt an die Spitze deren kommen will - mein Hund ist der beste Zirkusclown....

: 3.die Methode eines anderen nur kopieren zu wollen, reicht nicht aus!

Stimmt, denn man sollte es auch umsetzen können....

: 4. er muß lernen seinen Hund zu lesen !

Ja!

: 5. er muß Selbstdisziplin erlernen, denn wer sich selbst nicht beherrschen kann, wer sich seiner selbst nicht sicher ist, kann nicht sicher führen.

Wahre Worte!

:
: :.... denn nur dann ist das ziel erreichenswert-nämlich ein funktionierendes ,freude bereitendes mensch-hund -gespann zu formen
:
: Nun gewiß bereitet dem Polizisten sein von H.Sch. ausgebildeter Zivilschutzhund viel Freude
: - doch ich frage mich ernsthaft, wenn, egal wer, ein "Hundeflüsterer" ist, wozu braucht er dann um alles in der Welt diese würgende Paketschnur für den Hund ?

Gute Frage, aber darauf gibt es eine Antwort die man hier im Forum nicht hören will, lieben werden endlose Meldungen zu diesem Thema geschrieben...

Der Fakt ist folgender - wie setze ich mich gegen meinem Hund durch....

Uppsi....

An die Mitleser....der Hund vorsucht nach mir zu schnappen, was kapiert er als ersters in dieser Situation........????



: Also was ist mein Job als Ausbilder ?
:
: 1.Für das Tier als "Übersetzer" tätig zu sein, da seine Bezugsperson seine art- und rassebedingten Bedürfnisse nicht versteht oder falsch interpretiert.
: 2. Zeit und Geduld für den Menschen aufzubringen,
: damit er reifen und Führungskompetenz entwickeln kann.

Wahre Worte, nur kapieren das hier die Wenigsten....

Allein die Überlegung, dass der Hund uns als HUND gegenübersteht bereitet den Meisten Probleme :-)

Gruss Peter

17. Februar 2002 00:36

: Es gab eine Sendung bei Spiegel Tv, bei der Schlegel mit Problemhunden arbeitete- meistens im Hauruck- und Schnellverfahren (meine Kritik daran siehe oben - für solche Probleme ist einfach ein Wochenendseminar nicht die geeignete Behandlungsform und das weiß Schlegel auch). Seine eigenen Hunde schienen mir sehr Vertrauensvoll, außerdem hat er gute Sachen zum Schutzdienst gesagt. Aber wirklich transparent ist das alles nicht. Nochmal die Frage: War schon mal jemand bei Schlegel selber und hat bei der Arbeit mit den eigenen Hunden zugesehen?!

Nee, doch die Einladung von Ihm selbst steht seit der letzten (TVsendung Seminar Darmstadt)Yorkie-Diskussion für die Diskussionsteilnehmer.
Es konnte nur noch nicht geklärt werden wie so etwas ablaufen soll. Er stellt es sich mit praktischer Arbeit an solchen Problemgespannen vor.Doch sollen wir dann abwechselnd dran rumdoktern ?
Ich habe es ganz oben am Anfang der Diskussion an Petra geschrieben:
"Schlegel wird Schlegel bleiben, doch wie resozialisiert man Hunde, die ähnlich zivilschutzmäßig gearbeitet wurden zu umweltsicheren Familienhunden?
Das würde mich viel brennender interessieren als dieses "Paketschnurhandling" !
liebe Grüße
Ute

17. Februar 2002 01:02

Hallöchen Peter,

: : Ich habe ihn im Fernsehen haupsächlich als Ausbilder für Zivilschutzhunde gesehen, die sogar nach heutiger Verordnungslage zu gesteigerter Aggressivität und Gefährlichkeit ausgebildet werden dürfen.
:
: Wie meinst du das genau?
siehe LHVO in RLP !

: Der Fakt ist folgender - wie setze ich mich gegen meinem Hund durch....
:
: Uppsi....
Wenn man unbedingt Alpha werden will ist man es folglich nicht !
Zeige man sich jedoch als Alpha, der es nicht nötig hat zu fighten, dann will Hund nichts lieber als Teil eines geführten Rudel zu sein.
Ist nur etwas zeitaufwendiger als Paketschnur-methodik.

..
: Allein die Überlegung, dass der Hund uns als HUND gegenübersteht bereitet den Meisten Probleme :-)
100%-ig, weil er uns dadurch mit unserem Menschsein konfrontiert.
:
Gruss Ute
PS Deine Meinung zu der am anfang der Diskussion von mir beschriebenen Malli-Hündin würde mich interessieren. Steht in meinem Beitrag an Petra Führmann.