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Hund schreit an der leine, wer hilft ?

geschrieben von Claudia N.(YCH) 
Hund schreit an der leine, wer hilft ?
14. Juli 1999 21:46


Meine 2-jährige Hündin ist laut Tierärzten verhaltensgestört , hat einen genetischen Defekt und ist (angeblich) hyperaktiv.
An der Leine ist sie wie im "Wahn", jault und schreit so laut, daß die Leute aus ihren Fenstern sehen und mich fragen, was ich dem Hund gerade antue.Außerdem zieht sie wie verrückt und scheint nichts dabei wahrzunehmen, allein den Drang, der Leine nach vorne zu entgehen.
Bleibt sie mal alleine zu Hause, zerstört sie mit Vorliebe die Gummidichtung des Kühlschranks und frißt ihn leer ( sie frißt wirklich alles, bis hin zu Kerzen, Steinen).
Sämtliche Übungen an der Leine haben keinen Sinn, wei sil auf anscheinend nichts reagiert. Ist sie nicht an der Leine, reagiert sie auf leisen Zuruf und kommt sofort.
Der Tierarzt hat dem Tier ein Antidepressivum verschrieben, gegen die Zwanghaftigkeit, ich möchte es jedoch nicht gerne anwenden, da ich es nicht als Lösung ansehe.
Wer kann helfen ?

Danke sagt
die verzweifelte Claudia



15. Juli 1999 06:47

Hallo Claudia,

1. Was für eine Rasse oder Mischling ist es.
2. Hast Du den Hund von Klein auf.
3. Wann und wie hat das angefangen.
4. Schreit sie auch in anderen Situationen.

Ich hatte mal eine Hündin, die hat unter anderem geschriehen (ebenfalls unterträglich laut) wenn sie sich gefreut hat.


Gruß Tanja


15. Juli 1999 10:20

Hallo Tanja,

ich habe Chiara, seit sie 9 Wochen alt ist, es ist ein Schäferhund-Hütehund-Mischling und sie schreit auch bei anderen Gelegenheiten, wenn sie sich sehr aufregt, z.B. wenn wir zu Schwimmen an einen See fahren, sie ist dann völlig hysterisch und auch eine halbe Stunde später kaum zu beruhigen.
Wenn sie sich freut, schreit sie eigentlich kaum.
Angefangen hat es in der Welpenschule, dort wurde mir tgesagt, ich solle sie beruhigen, dies war allerdings nicht möglich und hat das Ganze nur verschlimmert.
Gruß, Claudia



15. Juli 1999 12:45

Hallo Claudia,
eins vorneweg, ich habe es nicht geschafft meine Hündin umzuerziehen. Ich habe mich nach 2 1/2 Jahren von ihr getrennt, da ich sonst mit den Nachbarn und meinem Mann Ärger bekommen hätte (wir gehen gern Wandern und kehren dann irgentwo ein, oder fahren mit den Hunden in den Urlaub, all daß war mit dieser Hündin nicht mehr möglich, da sie nur am schreien war). Aber wir hatten immer mehrere Hunde, damals waren es zwei. Hätte ich nur sie gehabt, wäre es einfacher gewesen es abzustellen, aber so hatte sie auch noch immer Angst zu kurz zu kommen. (PS: es geht ihr heute gut, sie ist etwas älter, ruhiger (leider auch dicker)und kastriert geworden, lebt bei einem ältern Ehepaar, das immer um sie rum ist.

Ich würde Dir als 1. empfehlen, kauf Dir ein paar gute Bücher zu dem Thema, z. B. Aldington "Was tu ich nur mit diesem Hund" oder "Wer ist hier der Boss" (Autor weiß ich jetzt leider nicht). Beide sind sehr gut, ich habe sie leider zu spät empfohlen bekommen.

Ich habe damals wegen meiner Hündin mit einem Hundepsychologen, Herrn Bloch, gesprochen, da er einen Artikel in einer Hundezeitschrift über das Thema geschrieben hat. Seine Empfehlung war folgende, geh in keinster Weise auf daß Geschrei ein. Bleibe so lange ruhig stehen bis sie aufhört, sie hört irgentwann auf (und wenn es 20 Min. dauert), sobald sie still ist, verhälst Du Dich wieder normal, fängt sie wieder an bleibst Du wieder stehen usw.. Als ich damit mit meiner Hündin angefangen habe, hat es 4 Stunden gedauert, sie anzuleinen und durch den Hof auf die Straße zu kommen. Das heißt Du brauchst sehr viel Zeit und Geduld. Daran ist es bei mir gescheitert. An manchen Tagen hat man diese Zeit nähmlich nicht und diese Tage hauen Dich dann in der Ausbildung wieder zurück. Versuche außerdem Homöopathische Mittel (habe ich damals auch nicht versucht, ich habe zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht an solche Mittel gelaubt). Es gibt ein Buch "Hunde gesund durch Homöopathie" Autor ist Wolff, da stehen auch Mittel gegen Hyperaktivität drin.

Versuch sie auf gar keine Fall mehr zu beruhigen wenn sie schreit, damit belohnst Du dieses Verhalten noch. Du mußt selber ganz ruhig bleiben, wenn Du anfängst nervös zu werden weil die Leute oder die Nachbarn zuschauen, wird es nur noch schlimmer. Sobald sie merkt, daß sie mit der Schreierei schneller an ihr Ziel kommt, desto mehr wird sie schreien. Meine wußte ganz genau, daß je lauter sie schreit, desto schneller waren wir z. B. aus dem Ausflugslokal wieder draußen. Das ging soweit, das ich ohne Mantel schnell mit ihr aus dem Lokal ging und mein Mann dann in Ruhe bezahlt hat und die Jacken mitbrachte. Der Griff zur Jacke hätte ausgereicht, um im Umkreis von 2 km jeden wissen zu lassen, daß wir jetzt gehen.

Gruß Tanja

: Hallo Tanja,
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: ich habe Chiara, seit sie 9 Wochen alt ist, es ist ein Schäferhund-Hütehund-Mischling und sie schreit auch bei anderen Gelegenheiten, wenn sie sich sehr aufregt, z.B. wenn wir zu Schwimmen an einen See fahren, sie ist dann völlig hysterisch und auch eine halbe Stunde später kaum zu beruhigen.
: Wenn sie sich freut, schreit sie eigentlich kaum.
: Angefangen hat es in der Welpenschule, dort wurde mir tgesagt, ich solle sie beruhigen, dies war allerdings nicht möglich und hat das Ganze nur verschlimmert.
: Gruß, Claudia
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15. Juli 1999 18:42

Hallo Tanja,

vielen lieben Dank für deinen Rat, du bist wirklich der erste Mensch, von dem ich hörte, er hatte auch solch einen schreienden Hund.
Da Chiara ein Einzelhund ist, hoffe ich, daß wir es noch "hinbekommen", denn sie schränkt uns doch sehr ein....kein Urlaub (weil, wohin könnte ich sie mitnehmen oder wer würde sie betreuen in dieser Zeit ? ), keine gemeinsamen Besuche bei anderen Leuten, aber du scheinst das ja zu kennen...
Das Buch von Aldington habe ich bereits gelesen und versuche etwas davon zu übernehmen.
Mit der Homöopathie werde ich es auch nocheinmal versuchen, es gibt in unserer Nähe einen wohl guten Tierarzt mit homöopathischer Ausbildung, an den werden wir uns wenden.
Gruß, Claudia

16. Juli 1999 06:13

Hallo Claudia,

mir sind noch ein paar Dinge eingefallen, die Du noch versuchen kannst.

1. Versuch Dein Futter umzustellen, auf eins mit möglichst wenig Eiweiß, am besten ein Sensitivfutter. Je mehr Power das Futter, desto mehr Power hat der Hund.

2. nimm sie einfach mal eine Zeitlang in der Wohnung an die Leine, versuche sie dort langsam daran zu gewöhnen. Bleibe dort auch sobald sie zieht oder schreit einfach stehen und beachte Sie nicht mehr. Du erreichst bei so einem Hund viel mehr, wenn Du ganz ruig bleibst, mit Leinenrucken oder ähnl. machst Du sie nähmlich wieder nervös. Was ganz wichtig ist, Du mußt absolut konsequent sein, denn wenn Du eine Handlung abbrichst, weil sie schreit, lernt sie immer mehr zu schreien.

3. Urlaub kannst Du machen, wenn sie an einen Zwinger gewöhnt ist. Es gibt viele Pensionen, die Zwinger (welche nicht direkt am Haus sind) haben. Wenn so eine Pension etwas außerhalb liegt und Du ihnen Dein Problem vorher sagst, dürfte es keine Probleme geben.
Du könntest auch versuchen, einen Ausbildungsurlaub mit ihr auf einer guten Hundeschule zu machen. Wenn ich so in den Foren herumlese, gibt es da wohl einige sehr gute, die auf Dein Problem eingehen könnten.

4. Gehst Du mit ihr auf einen Hundeplatz oder Hundeschule?
Wenn ja, wie verhält sie sich dort.
Meine liebte es dort mit mir zu arbeiten. Sie schrie dann um auf den Platz zu kommen. Dort ging sie absolut Spitzenmäßig bei Fuß egal ob mit oder ohne Leine (dort konnte ich auch mit Leinenruck arbeiten).
Sind wir jedoch aus dem Haus gegangen, fing sie sofort an zu schreien und zog wie eine irre. Wenn ich versuchte das ziehen zu unterbinden fing sie sofort wieder an zu schreien. Oft schrie sie auch so. Das ging solange, bis sie im Feld abgeleint wurde. Dann hat sie sich ersteinmal über unseren Rüden hergemacht (und dieser hat sie, weil Hündin, auch gewären lassen...), ist ein paar mal wie eine irre hin und her gerast (dabei hat sie manchmal auch noch geschriehen) dannach war es dann allerdings gut. Außnahme: es kam ein Auto und ich habe sie am Halsband festgehalten, wenn mein Mann oder der Rüde dann ein paar Meter weiter vorne stand ging es wieder los.
Meine Entscheidung sie herzugeben, ist nach einer 3 tägigen Bergwanderung gefallen. Wir sind damals morgens um 8 Uhr in Garmisch aufgebrochen, sie hatte für 3 Tage Futter in ihrem Hunderucksack auf dem Rücken, wir sind bis abends um 8 Uhr den Berg raufgeklettert. Hund bestimmt 3 x, da immer wieder vor und zurück. 10 Min. in Hütte, Hund schreit. 3 Männer die mitgelaufen sind haben dann noch fast 2 Stunden einen Ball den Hang hinunter geworfen. Nachts war Ruhe. 2. Tag von Morgens um 8 wieder bis abends Bergrunter, durch Tal, unterweg schwimmen etc. nächste Hütte. Hund wieder munter. 3. Tag zurück zum Auto. Dort hat sie dann geschlafen. Ich war damals der Meinung, wenn ich sie noch nicht einmal nach solch einer Gewalttour ruhig bekomme, kann ich ihr einfach nicht das bieten, was sie braucht. Ich habe sie dann an die Polizei verkauft. Sie nach 4 Wochen wegen der Schreierei wiederbekommen, anschließen an einen Hundesportler, der außerhalb seinen Zwinger hatte. Der kam auch gut mit ihr zurecht, da das Schreien dort keinen störte. Da er jedoch mit ihr Züchten wollte und sie eine Gebärmutterverwachsung hatte, hat er sie mit 5 Jahren an das besagte ältere Ehepaar verkauft, die jetzt angeblich (kenne sie nicht persönlich) gut mit ihr zurechtkommen.

Gruß Tanja