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Zu freundlich und ungestüm

geschrieben von Brigitte(YCH) 
Zu freundlich und ungestüm
20. Juli 1999 15:30

Hallo zusammen

Ich habe einen BernersennenXBernhardiner-Mix, von jetzt 16 Monaten. Er ist ein überaus freundlicher Hund. D.h. er will grundsätzlich allem und jedem "Guten Tag" sagen. Wenn wir einem andern Hund begegnen, muss er unbedingt auf ihn zurasen, da hilft alles rufen nichts mehr, und ihn begrüssen. Wenn er das erst einmal getan hat, kommt er sofort, wenn man ihn abruft. Wie gesagt, er würde keiner Fliege was zu Leide tun, nur wenn mal 55 kg daherrennen, kriegen es die einen mit der Angst zu tun.

Wenn er an der Leine ist, schmeisst er sich in solchen Situationen voll da rein.

Ich muss allerdings noch sagen, es gibt wieder Wochen, da geht es ganz gut und Wochen, da vergisst er wirklich seine ganze Erziehung.

Hat mir jemand einen Tip, wie ich ihm das abgewöhnen könnte.

Brigitte


21. Juli 1999 07:14

Hallo Brigitte,

: Wenn wir einem andern Hund begegnen, muss er unbedingt auf ihn zurasen, da hilft alles rufen nichts mehr, und ihn begrüssen.

Wie Du schon geschrieben hast, ist es nicht jedermanns Sache, wenn ein Hund einfach auf einen zugerannt kommt. Schließlich weiß jemand, der ihn nicht kennt, nicht, daß er keiner Fliege was zu leide tut.
Hast Du es schon mal mit einer langen Leine versucht? Eine 10 m lange Leine, die der Hund einfach hinter sich herzieht. Die brauchst Du nicht mal festhalten. Du brauchst nur darauf achten, daß der Hund nie weiter von Dir weg ist als die 10 m, so daß Du das Ende jederzeit aufheben kannst. Sollte er dann Anstalten machen, davon zu laufen, rufst Du ihn. Kommt er nicht sofort, nimmst Du das Ende der Leine und unterstützt Dein Rufen mit einem kurzen Ruck. Sobald er sich für Dich interessiert, redest Du ganz freundlich mit ihm und ist er bei Dir, wird er gelobt.
Du mußt versuchen, Dich interessanter zu machen als den anderen Hund.

: Wenn er an der Leine ist, schmeisst er sich in solchen Situationen voll da rein.

Auch hier hilft nur Training.
Ich habe gute Erfahrungen mit einem Programm gemacht, das ich mal auf einem Video gesehen habe. Du hast Deinen Hund an der langen Leine (ich hatte erst eine alte Wäscheleine, dann die 2m Führleine). Dann läufst Du los, ohne den Hund in irgendeiner Weise zu beachten. Beim Laufen schlägst Du immer wieder Haken, auch auf die Gefahr hin, daß sich der Hund erstmal in der Leine verheddert. Er muß lernen, darauf zu achten, wo Du hinläufst, dann verheddert er sich auch nicht. Nach meinen Erfahrungen lernen das die Hunde sehr schnell.
Klappt das ohne Ablenkung, kannst Du als Ablenkung zunächst ein Spielzeug oder Leute nehmen. Zeigt der Hund daran Interesse - zack - läufst Du eine Wendung, am effektivsten war bei uns Kehrt, das muß man ein wenig ausprobieren.
Wenn die Sache bei dieser Ablenkung funktioniert, kannst Du Dich mit Deinem Hund an die für ihn interessanteste Ablenkung - andere Hund - heranwagen. Kennst Du jemanden, der einen Hund hat und mit Dir gemeinsam trainieren könnte? Dann brauchst Du nicht lange suchen und der andere ist auch vorbereitet. Hier übst Du wieder genauso, wie beim Spielzeug. Zeigt der Hund Interesse, eine Wendung.

Das wichtigste (hätte ich fast vergessen), wenn der Hund nach einer Wendung Dir seine Aufmerksamkeit schenkt und die Ablenkung Ablenkung sein läßt, lobe ihn ganz doll. Du kannst auch kurz mit ihm spielen, so daß es sich für ihn gelohnt hat, Dir seine Aufmerksamkeit zu schenken.

Viel Glück und Spaß beim Üben. Vielleicht könnt Ihr Euch ja auch einem Verein anschließen. Auch dort kann man Euch helfen, Euer Problem zu lösen.

Yvonne und Hexe

21. Juli 1999 07:22

Vielen Dank für Deine Tips. Werde es ausprobieren.

Das mit dem Verein klappt so nicht. Da sind wir schon und da kann er so tun, als seien ihm andere Hunde völlig egal. Sprich, er gehorcht, man könnte meinen, er tue nie was anderes.

Gruss

Brigitte

21. Juli 1999 07:46

Hallo Brigitte,

: Das mit dem Verein klappt so nicht. Da sind wir schon und da kann er so tun, als seien ihm andere Hunde völlig egal. Sprich, er gehorcht, man könnte meinen, er tue nie was anderes.

Sprich mal mit Eurem Ausbilder. Vielleicht besteht die Möglichkeit, mal auf einem anderen Gelände zu üben, daß dem Platz nicht so ähnlich ist. Vielleicht macht ihr mal einen Spaziergang.

Dein Hund merkt nämlich, daß er jetzt auf dem Platz ist und das er hier tun muß, was Frauchen sagt. Seid Ihr wieder draußen in der Pampa, merkt er, daß er jetzt nicht so genau gehorchen muß. Das kenne ich auch von unserer Hexe. Durch gezeiltes Training und Konsequenz auch auf Spaziergängen, auf denen wir jedesmal aber immer an einer anderen Stelle (damit keine Gewohnheit drauß wird, wir gehen möglichst auch jeden Tag eine andere Runde) ca. 10 Minuten üben, haben wir das mittlerweile weitestgehend abgestellt.

Liebe Grüße

Yvonne und Hexe



21. Juli 1999 10:12

:

: Ich habe gute Erfahrungen mit einem Programm gemacht, das ich mal auf einem Video gesehen habe. Du hast Deinen Hund an der langen Leine (ich hatte erst eine alte Wäscheleine, dann die 2m Führleine). Dann läufst Du los, ohne den Hund in irgendeiner Weise zu beachten. Beim Laufen schlägst Du immer wieder Haken, auch auf die Gefahr hin, daß sich der Hund erstmal in der Leine verheddert. Er muß lernen, darauf zu achten, wo Du hinläufst, dann verheddert er sich auch nicht. Nach meinen Erfahrungen lernen das die Hunde sehr schnell.


Hallo Yvonne und Brigitte,

dieses "Trainingsverfahren" heißt Command Performance,
nach David Dikeman.

Da ich momentan an einem Kurs teilnehme, dem die Philosophie
von Ekard Lind zugrunde liegt würde ich diese Richtung empfehlen.
Meine Setterhündin und ich sind jedenfalls restlos begeistert
und ich war noch nie so überzeugt davon, den richtigen Weg in der Erziehung gefunden zu haben.

Viele Grüße
Claudia & Melody