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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Sachen ranschleppen
14. Juli 1998 19:28

Hallo Anja,

also Laurin macht das auch regelmäßig. Ich finde es einfach goldig, wenn er, sobald jemand in die Wohnung kommt, schnurstracks zu seiner "Spielkiste" rennt und ganz aufgeregt mit einem Plüschtier im Maul wiederkommt. Manchmal erinnert er mich an den Linus von den Peanuts, der immer seine Schlafdecke hinter sich hergezogen hat. Zum Piepen!

Welche Bedeutung das hat, weiß ich allerdings auch nicht genau. Obwohl es wirklich so aussieht, als bringe er ein Geschenk, glaube ich auch eher, daß er unbedingt Aufmerksamkeit erregen möchte.

Liebe Grüße Sandra

15. Juli 1998 06:33

Guten Morgen Sandra,

ist doch komisch, anscheinend machen das total viele Hunde, aber keiner weiß, was es bedeutet. Das mit dem Beute anschleppen, was Petra sagte, klingt einerseits auch einleuchtend. Andererseits macht er das auch bei Leuten, über die er sich zwar freut, die aber mit Sicherheit nicht von ihm als ranghöher eingestuft werden. Denke ich zumindest! Von daher kann das auch nicht so ganz hinkommen.

Grüße von Anja

16. Juli 1998 16:41

:
:Immer wenn jemand kommt über den er sich freut, schnappt er sich den nächst besten Gegenstand, in der Regel eines seiner zahlreichen Spielzeuge, einen Schuh von uns, ein rumliegenes Handtuch usw., um denjenigen dann mit diesem Teil in der Schnauze schwanzwedelnd zu begrüßen. Aus menschlicher Sicht gesehen, sieht es so aus, als wollte er demjenigen zur Begrüßung etwas schenken.
:
:Machen Eure Hunde das auch und gibt es eine "hundemäßige" Erklärung hierfür?
:
Hallo Anja,
.. ob unser Basset genau das tut, war eine der ersten Fragen eines
sehr guten Hundekenners, als wir mit unserer "schwer zu führenden" ..
u.s.w. Freundin nicht mehr so richtig weiter wußten (jetzt verstehen
wir uns viel besser)

also: wie Robert bereits sagt - Hund ist der Chef (zumindest im Dialog
mit seinem konkreten Freund/Bekannten u.s.w.) - fordert (spielerisch)
AKTIV den Besucher auf, nach seinem Willen zu handeln und mit ihm
zu spielen.
Andere Variante: Hund schmeisst sich hin und möchte gestreichelt werden.
Da ist es wahrhaftig schwer, das zu ignorieren. ...

Wenn man (ich bezweifle allmählich, ob das so viele Hundebesitzer sind)
das Leittier sein möchte, sollte es besser sein, immer selbst den aktiven
Part zu spielen (er kommt mit seinem Spielzeug, ich hole was anderes
und fordere meinen lieben Hund auf mit meinem Spielzeug zu spielen,
dann mache ich nach MEINEM Gutdünken schluß (und nicht der Hund, indem
er sich plötzlich kratzt etc.).
Hund wirft sich hin, er ist Luft für mich, plötzlich rufe ICH ihn und
streichle ihn, und lasse von Ihm ab.

Haben Sie mal am Zaun beobachtet, wie Nachbars Hund verzweifelt Kläfft
und unser Tier sich seelenruhig wegdreht, und irgendwas rumschnüffelt,
(aber nicht weggeht), ... es hat die Oberhand...

Viel Spaß - Andre

17. Juli 1998 07:59


:Wenn man (ich bezweifle allmählich, ob das so viele Hundebesitzer sind)
:das Leittier sein möchte, sollte es besser sein, immer selbst den aktiven
tongue sticking out smileyart zu spielen (er kommt mit seinem Spielzeug, ich hole was anderes
:und fordere meinen lieben Hund auf mit meinem Spielzeug zu spielen,
:dann mache ich nach MEINEM Gutdünken schluß (und nicht der Hund, indem
:er sich plötzlich kratzt etc.).
:Hund wirft sich hin, er ist Luft für mich, plötzlich rufe ICH ihn und
:streichle ihn, und lasse von Ihm ab.

Hallo Andre,

sicher haben sie in einer Hinsicht Recht: Sollte ich in irgendeiner Weise Dominanzprobleme mit meinem Hund haben, d.h. das er mich anknurrt, nicht hört, Dinge tut die er nicht tuen sollte u.s.w. muß man auf jeden Fall darauf achten, die Rangfolge immer wieder klarzustellen. Das heißt eben nicht auf seine Spielaufforderungen eingehen, zuerst durch Türen gehen, zuerst essen u.s.w.

Allerdings muß ich auch sagen, daß ich der Meinung bin, solange ich diese Probleme nicht habe, sehe ich das nicht so eng. Bei uns wurde die Rangfolge von Anfang an klar abgesteckt und jegliche Versuche von Seiten des Hundes in dieser Rangfolge aufzusteigen im Keim erstickt. Solange das so bleibt sehe ich kein Problem darin, auch mal auf seine Spielaufforderungen einzugehen oder ihm den Bauch zu kraulen, wenn er ihn mir zudreht. Irgendwie denke ich immer noch, daß mein Hund mein Partner ist und nicht nur mein Untergebener. Ich finde es schön, wenn er mir mit seinem Ball entgegenkommt, ihn mir gegen mein Bein drückt als wollte er sagen "Nun spiele doch endlich mit mir"! Dies immer zu ignorieren fände ich einfach schrecklich. Ich denke einfach, daß man da von Fall zu Fall entscheiden muß!

In diesem Sinne, viele Grüße von Anja



17. Juli 1998 08:59

Hallo Anja,

: Sollte ich in irgendeiner Weise Dominanzprobleme mit meinem Hund haben
..
ich hatte mit unserer Basset-Dame solche Probleme, Bassets sind prinziepiell schwer führbar und Charlotte kam auch noch aus dem Tierheim (7 Mo.), da ist sowieso einiges durcheinander. Also ganz konkret bei uns stand (und steht möglicherweise) das Problem Rangfolge. Für mich ist nicht ganz klar, wie differenziert/situationsbedingt sich die Dominanz äußert: kann der Hund denn so ohne weiteres trennen zwischen für uns wichtigen Dingen und Spiel ? Ist es egal, wer beim Spiel der Spielführer ist ? Wenns (für den Hund) ernst wird, ist er dann nicht automatisch "verpflichtet" zu bestimmen und durchzusetzen, wenns mit knurren und bissen ist, was er (fürs Rudel) als richtig hält ? Das ist möglicherweise etwas zugespitzt formuliert, aber es scheint mir, daß die meißten Dinge, auch bezüglich der Rangfolge, von unseren Hunden auf sehr liebe und anmutige Weise geklärt wird.

: und jegliche Versuche von Seiten des Hundes in dieser Rangfolge aufzusteigen im Keim erstickt.
wie ? woher weiss man, daß der Hund Rangletzter ist ?

.. wie ist das mit der Partnerschaft zwischen Rudelführer und Rangletzten? (mit leichtem schmunzeln zu: Untergebene/Partner)
.. ich spiele auch sehr gern mit meinem Hund, und den Bauch kriegt sie ja auch gestreichelt (.. nachdem ich sie herrufe..)

so, jetzt erstmal Schluß.

Viele Grüße aus Dresden - Andre.

17. Juli 1998 10:28

Hallo Andre,

ich denke, daß jeder, der bewußt darauf achtet und ein bischen Hundeverstand besitzt, merken wird, an welcher Stelle in der Rangordnung der Hund steht. Wenn mein Hund mich anknurrt wenn ich im Futter oder Knochen wegnehme, wenn es ihn nicht interessiert wenn ich ihn rufe, wenn er beim Spaziergang selber bestimmt wo es langgeht, wenn er nach meinem Platz-Befehl nach kurzer Zeit slber entscheidet daß er wieder aufstehen darf, dann habe ich ein Dominanz-Problem. Man könnte diese Beispiele sicherlich noch ellenlang ergänzen.

Ich würde nie behaupten, daß mein Hund immer genau so reagiert wie ich es möchte oder daß er immer perfekt hört. Ich möchte aber auch keinen perfekten Hund. Ich möchte einen Freund, der so erzogen ist, daß ich ihn überall mit hinnehmen kann. Mir ist es egal, wenn er beim Spiel mal der Spielführer ist, solange das Spiel uns beiden Spaß macht.

Weißt Du, mich stört einfach dieses ewige darauf beharren, daß man bestimmte Dinge auf jeden Fall machen muß und andere Sachen auf keinen Fall machen darf. Mein Hund ist doch keine Maschine, die immer nach einem Schema läuft. Was ist denn so schlimm daran, wenn ich den Hund streichel, weil er es gerade möchte? Muß ich ihn dann fortschicken und wieder zu mir rufe, um ihn dann zu streicheln? Tut mir leid, da komme ich nicht mehr mit. Wie gesagt, bei Problemhunden sehe ich das ein, aber ich würde das nie für jeden Hund als zutreffend bezeichnen.

Viele Grüße aus Düsseldorf von Anja