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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Wildernder Hund
21. April 2002 07:39

: Hallo Gabrielle,
:
erstmal vielen vielen Dank für Deine ausführlichen Antworten!!

: Wenn du dem Hund aber bebringst, draussen beim Anblick eines Huhnes automatisch in ein Platz zu fallen, dann ist das Training, weil dem Hund ein Verhalten beigebracht wird.
:
Vielleicht bin ich einfach zu doof, aber wie bringe ich das meinem Hund bei? Hast Du ein paar Tips? Und muß ich da nicht evtl. ein paar Hühner opfern? Kommt nämlich nicht in Frage;-)

: Liebe Gruesse
confused smileyimone
:
:


21. April 2002 09:39

Hallo Simone,

Du mußt auf jeden Fall mal zuerst dem Hund die Möglichkeit nehmen überhaupt an Eure Kleintiere heranzukommen. Sei es, daß diese so untergebracht sind, daß der Hund sicher nicht daran kommt oder den Hund definitiv nicht unangeleint dahin lassen.

Zu dem Platz machen. Kennt der Hund das Kommando und führt es ohne Ablenkung durch Kleintiere auch aus, wenn Du es gibst, dann arbeite mit einer langen Leine, die locker durchhängt. Gehe in mit dem Hund in die Nähe des Kleintiergeheges und er wird garantiert dahin laufen wollen. Du hast aber die Leine in der Hand und wenn er losstartet, kommt von Dir ein Gebrüll (Donnerwetter mässig) " Pfui" und "Platz". Es muß aber wirklich sehr energisch rüberkommen.

Wenn der Hund tatsächlich "Platz" macht, dann lobst Du ihn überschwenglich und gibst ihm ein Leckerlie.

Du kannst auch mit ihm so üben, daß Du (immer angeleint) in Nähe der Kleintiere (aber bitte ersteinmal größere Entfernung) rumläufst und "Fuß" "Sitz" "Platz" übst. Wenn er seine Aufmerksamkeit den Kleintieren widmet, kommt ein energisches "Pfui" und Du gehst mit dem Hund in die andere Richtung. Sobald er dabei die Aufmerksamkeit von den Kleintiere ablenkt, lobst Du ihn.

Solche Übungen sind keine Garantie dafür, daß er nicht mehr KLeintiere jagd und tötet. Die Wahrscheinlichkeit daß es bei dem Hund noch etwas wird, ist sehr gering, dieser Hund ist dafür gezüchtet worden und hat dies Jahre lang getan. Die beste Garantie, falls ihr ihn nicht abgeben wollt ist einfach, daß die Kleintiere und der Hund so getrennt werden müssen, daß er auch keine Chance hat an die Kleintiere zu kommen, wenn ihr auch mal nicht aufpaßt. Du mußt allerdings auch draußen auf Feldern oder im Wald damit rechnen, daß Dein Hund jagen geht. Also wirst Du ihn dort auch angeleint halten müssen.

Überlege Dir gut, ob Du dem allem die nächsten vielleicht 10 Jahre gewachsen bist oder ob es Dir zu viel sein könnte. Dann suche dem Hund lieber direkt ein neues Zuhause, bevor die Bindung zu Euch zu stark wird und eine erneute Trennung dem Hund (und euch) schlimm zusetzt.

gruß
Elke

21. April 2002 10:54

: Hallo Elke,

: Du mußt auf jeden Fall mal zuerst dem Hund die Möglichkeit nehmen überhaupt an Eure Kleintiere heranzukommen.

Wir werden jetzt einen Doppelzaun anbringen und alles so sichern, daß er bestimmt nicht rein kommt!

Ich werde die von Dir vorgeschlagenen Übungen auf jeden Fall mit ihm machen! Mir macht das sicher auch Spaß!

. Du mußt allerdings auch draußen auf Feldern oder im Wald damit rechnen, daß Dein Hund jagen geht. Also wirst Du ihn dort auch angeleint halten müssen.
:
Wir wohnen direkt am Wald und gehen im oder am Wald entlang täglich spazieren, und er hat dort noch kein einziges Mal gejagt. Ich fürchte er hat sich auf Haustiere beschränkt;-)

: Überlege Dir gut, ob Du dem allem die nächsten vielleicht 10 Jahre gewachsen bist oder ob es Dir zu viel sein könnte. Dann suche dem Hund lieber direkt ein neues Zuhause, bevor die Bindung zu Euch zu stark wird und eine erneute Trennung dem Hund (und euch) schlimm zusetzt.
:
Wir werden unseren Hund auf jeden Fall behalten, weil er ansonsten sehr gut in unsere Familie passt. Auch jetzt schon könnte ich meiner älteren Tochter es nicht mehr antun, den Hund wegzugeben. Sie liebt ihn schon heiss und innig!:-)

Danke für Deine Antwort
Liebe Grüße

Simone


21. April 2002 11:08

Hallo Simone
,
: :
: erstmal vielen vielen Dank für Deine ausführlichen Antworten!!

Bitte, gern geschehen. Ich hoffe, sie helfen dir.

: Vielleicht bin ich einfach zu doof,

Aber nein doch! Die Frage ist berechtigt.

: Und muß ich da nicht evtl. ein paar Hühner opfern?

Nein, das auf jeden Fall nicht.

Wie Elke schon sagte, musst du den Zugang zu den Viechern zu 100 % unter Kontrolle haben.
Was ich hingegen nicht machen wuerde, ist ueber Meidung/Strafe arbeiten. Mein Verstaendnis im Moment ist so: Mit Meidung gibt mir der Hund immer nur das Minimum, um der negativen Einwirkung zu entgehen. Arbeite ich ueber Belohnung, wird der Hund mir mehr und mehr vom gewuenschten Verhalten geben.
Strafe hat einige Nachteile, in diesem Setting denke ich zuerst daran, dass der Hund die Strafe mit dir verknuepft. Damit koennte (koennte!) er huehnersicher werden, wenn du dort bist. Bist du's aber nicht, wird er's auch nicht sein. Auch zu bedenken ist, dass das Vertrauen in dich zum Teil angeschlagen wird und dein Ansehen als Leittier sinkt, da ein Leittier in so einer Situation kein aggressives Verhalten zeigt(anders ist es, wenn du dabei bist, das Huhn zu fressen und er will es dir wegnehmen). Naechste moegliche Verknuepfung waere wohl die lange Leine: duest er dir mal durch die Tuer, ohne Leine, hast du tote Huehner.

Wie Elke sagt, der Weg ist nicht kurz. Ich denke, um erfolgreich zu sein, muesstes du mit dem Hund allgemein arbeiten - nur nicht-jagen der Huehner wird sehr schwierig, da mehrere Grundlagen, auf denen man aufbauen koennte, fehlen.
Ich weiss nicht, ob du das moechtest. Kurz gefasst: Ich wuerde generell nur mit operantem Konditionieren arbeiten. Ich wuerde sitz/platz/watch me! und targeting vermitteln, wenn moeglich im free shaping. Ich wuerde NILIF (nothing in life is free) mit dem Hund machen, d.h. er muss sich sein gesammtes Futter im Training erarbeiten. Ich wuerde lure-coursing mit ihm machen (da darf er eine Plastiktuete jagen), ihn mental intensiv beschaeftigen (Tricks, Apportieren.....), fuer ausreichend koerperliche Bewegung suchen und vielleicht auch Agility in Betracht ziehen.

Naa, bist du noch da :-)) ?

Liebe Gruesse
Gabrielle

21. April 2002 11:16

Hallo Simone

Es kommt einfach immer drauf an, was du dem Hund zu bieten hast und dass du Selbstbelohnung vermeiden kannst. Steht sein Futter fuer den Tag auf dem Spiel, eine wilde Jagd hinter einem (toten) Huehnerfluegel, einem gefuellten Kong.... bin ich mir sicher, wird auch dein 6jaehriger es noch lernen.
Aber es ist Arbeit, nicht stundenlange, aber taegliche.

Liebe Gruesse
Gabrielle

21. April 2002 14:21

Hallo Gabriella,



Zitat:
Ich wuerde generell nur mit operantem Konditionieren arbeiten. Ich wuerde sitz/platz/watch me! und targeting vermitteln, wenn moeglich im free shaping. Ich wuerde NILIF (nothing in life is free) mit dem Hund machen, d.h. er muss sich sein gesammtes Futter im Training erarbeiten. Ich wuerde lure-coursing mit ihm machen (da darf er eine Plastiktuete jagen), ihn mental intensiv beschaeftigen (Tricks, Apportieren.....), fuer ausreichend koerperliche Bewegung suchen und vielleicht auch Agility in Betracht ziehen.

Zitatende

Kommt ja sehr kompentent rüber, aber glaubst Du im Ernst, daß eine Hundeanfängerin weiß wovon Du redest?
Wäre vielleicht besser nicht mit Fachbegriffen rumzuschmeißen, sondern es mal mit Erklärungen zu versuchen, die auch ein Neuling versteht.

Immer daran denken, wie es Dir gegangen wäre, wenn Du als Hundeneuling solch eine Antwort bekommen hättest. Du hättest doch auch nur Bahnhof verstanden.

gruß
Elke