Hundeerziehung + Soziales

Hallo Heike

Ich habe selbst zwei Labradore. Der ältere Hund (3 1/2-jährig) ist ebenfalls für gewisse Dinge schwer zu motivieren. Ich habe jedoch entdeckt, dass er Feuer und Flamme ist, wenn er jaglich arbeiten darf. Ansonsten (Unterordnung etc.) ist es eher ein Greuel mit ihm.

Der zweite Hund (halbjährig) ist das komplette Gegenteil. Er ist total aufmersam und hochmotiviert.

Mittlerweile bin ich überzeugt, dass die Labradore der Arbeitslinie (Field Trial Labradors) einfach motivierter sind und leben um zu gefallen. Was für einen Labi hast Du??
Gruss

Hallo Katharina,

:Was für einen Labi hast Du??

Ich habe einen ohne Papiere und so, deshalb weiß ich auch nicht so genau aus was für einer Linie er kommt. Aber er ist ein schlanker Labbi, nicht so kompakt gebaut wie es der Standard vorsieht. Durch Zufall habe ich einen Züchter getroffen und der meinte das er eher ein jagdlicher Typ sei. Was er wirklich gerne macht ist stöbern im Unterholz und eine Fährte suchen. Ich lege ihm aus Spaß ab und zu eine. Da blüht er so richtig auf.

Aber jagdlich führen, geht das so ohne weiteres? Ich habe keinen Jagfschein und werde sowas bestimmt auch nicht machen. Aber ohne geht es wohl nicht.

Liebe Grüße,

Heike, Kimba & Aaron

Liebe Heike!

Unter "jagdlicher Führung" eines Labradors versteht man, unter anderem, die Teilnahme an Working-Tests, Apportierprüfungen, Dummyprüfungen und Field Trials. Einen Jagdschein brauchst Du für das alles nicht.

Da der Labrador ursprünglich für die Arbeit nach dem Schuss (Apportieren des geschossenen Wildes zum Führer) gezüchtet wurde, sind diese Hunde für diese Art Beschäftigung geradezu ideal. Bei beiden meiner Hunde ist das Apportieren sowie die Nasenarbeit etc. im Blut.

Falls Du Interesse hast, kannst Du Dich beim DRC (Deutscher Retriever Club e.V.) erkundigen, wo solche Ausbildungen, Trainings und Prüfungen stattfinden. Ich bin sicher, dass Du bei dieser Arbeit absolut keine Mühe haben wirst, Deinen Hund zu motivieren. Im Gegenteil - er wird es lieben ...

Gruss

Hallo Katharina,

danke für Deine Erklärung, ich hatte keinen blassen Schimmer das man dies unter jagdlicher Führung versteht. Hatte schon einen Schrecken bekommen.

Apportierprüfung kenne ich, auch Dummyprüfung, aber was ist ein Working Test und Field Trials?

Liebe Grüße,

Heike, Kimba & Aaron

PS: Kennst Du das große Labrador Buch, so um die 70-70 Mark, ist das zu empfehlen?

Guten Tag Heike

Ja, das grosse Labrador-Buch (von Richard Wolters) ist gut, ich kann es Dir nur empfehlen!

Ein Working-Test ist ähnlich wie eine Dummyprüfung (auch ohne Wild), die Aufgaben haben jedoch einen vermehrt jagdlichen Charakter als an den Dummyprüfungen. In der Schweiz gibt es nur Apportierprüfungen (mit Wild) und Working-Tests. Field Trial ist eine Jagdprüfung, wo lebendes Wild geschossen wird. In der Schweiz ist dies verboten. Die meisten Field Trials finden in Fankreich und in Italien statt.

Falls Du mit Deinem Hund in dieser Richtung etwas arbeiten möchtest, kann ich Dir wärmstens das Buch "Neue Wege der Jagdhundeausbildung", ebenfalls von Wolters, empfehlen. Es geht in dem Buch hauptsächlich darum, den Retriever auf Dummies und später Wild zu trainieren. Die Aufgaben sind super gut erklärt und machen Deinem Labrador sicher viel Spass (mit oder ohne Motivation, später vielleicht mal an einer Prüfung teilzunehmen).

Viele Grüsse

Hallo Katharina,

ich habe auch einen Field Trial Labrador der gerne arbeitet. Kann das sein, das der Hund erkennen kann ob die Ente die er sieht fliegen kann oder sich nur durch untertauchen retten kann? Meiner hat das raus und ich versuche gerade ihm das echt abzugewönnen. Die armen Enten! Neulich ist er auf eine raufgesprungen und weg war sie, kam dann 1/2 Meter weiter wieder aus dem Wasser raus und in diesem Augenblick hatte ich Leon am Halsband. Gott sei Dank. Wie ist Deine Ehrfahrung.
Gruss Svenja