: Hallo Steffen,
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: das befolgen eines "nein" sollte nicht belohnt werden, um unliebsame Handlungsketten zu vermeiden.
Ich sagte ja auch nicht, daß das Befolgen des "NEIN" belohnt werden soll, sondern ein Alternativerhalten, das der Hund anbietet. Sonst habe ich ruck zuck einen Hund, der an Möbelen knuspert, weil er sein Herrchen darauf konditioniert hat "NEIN" zusagen und ein Leckerli rauszurücken.
: Wenn auf "nein" eine Belohnung folgt, kann folgendes eintreten:
: Hund macht Hund etwas unerwünschtes, hört auf nein hin damit aufg und erhält eine Belohnung. Die Kette ist:
: Unerwünschtes Tun-nein kündigt Belohnung an- Belohnung folgt.
Ja eben.
: Daher würde ich wie Verena ausführt immer eine Pause lassen zwischen dem Abbruchkommando und einer Belohnung.
Mir geht es bei der Belohnung des Alternativverhaltens darum, daß man dem Hund nicht nur zeigt, was unerwünscht ist, sondern auch zeigt, was man gerne von ihm hätte.
Wenn mein Hund vom Weg abgeht uns ins Gebüsch hopsen will -- Nein
Dreht er sich um und läuft zurück, wird er mit der Stimme gelobt
: Ich würde auch nicht sofort eine Alternativhandlung abverlangen, die belohnt wird. "Nein" wird sonst möglicherweise Ankündigung/Signal für ein Verhalten, das der Hund gut beherrscht und das er in Erwartung der Belohnung gerne ausführt. Auch hier wieder: Handlungsketten lauern.
Es kommt darauf an, was "sofort" bedeutet. Der Hund kann maximal unter Laborbedingungen 3 Sekunden lang 2 Ereignisse miteinander verknüpfen. Unter Ablenkung im Wald oder wo auch immer reduziert sich das auf 1 Sekunde. Wenn man also 2 Sekunden wartet, ist die Gefahr, daß sich eine
Verkettung bildet nahezu Null. Natürlich sollte man immer situativ handeln und auch nicht bei jedem Hund gleich verfahren. Da ist eben Fingerspitzengefühl gefragt.
: Es gibt Hunde, die verhalten sich aggressiv und schauen sich anschließend sofort nach ihrem Halter um, ob sie das nicht gut gemacht haben. Schließlich haben sie es so gelernt, wenn auch ungewollt.
Bei dieser Problematik spielen meines erachtens andere Faktoren eine weitaus übergeordnete Rolle. Natürlich muß man hier auf eine Verkettung achten. Aber eine solche Problematik kommt in der Regel anders zu stande.
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: "Nein" bringt meine Verärgerung über das Tun des Hundes zum Ausdruck. Also schaut Hund sich um und sieht zu, dass er mich wieder freundlich gestimmt bekommt. Was ich dann auch prompt wieder sein sollte. Vielleicht meinst Du das.
Ich denke, wir wollen im Prinzip das Gleich sagen. So in etwas meine ich das auch.
Meine Erfahrung hat gezeigt, daß Leute ihre Hunde sehr oft und ausgiebig hemmen ("NEIN"
. Die Hunde werden unsicher, weil sie keine Bestätigung für erwünschtes Verhalten bekommen - auch völlig unabhängig von dem Kommando "NEIN". Das führt sehr schnell zu z.T. massiven Problemen.
Um das zu vermeiden, bin ich immer darauf bedacht, den Leuten zu sagen, daß sie ihren Hund aus dieser "mißlichen" Lage des gehemmt seins auch wieder herausholen müssen. Und "LOBEN" heißt bei mir nicht zwangsläufig "LECKERLI". Ein freundliches Gesicht und ein "FEIN GEMACHT" sind auch schon ein Lob!
Nach meiner "Lobdefinition" lobst Du Deinen Hund ja auch durch das freundlcihe Gesicht.
Ich denke damit haben wir einen gemeinsamen Nenner gefunden, oder?
Viele Grüße
Steffen