Hallo Steffen
ich vermische hier nichts, sondern bestehe grundsätzlich darauf, dass vermeint.lich allgemeingültige Erklärungen sich auch im konkret, speziellen Fall überprüfen lassen und bestätigen müssen, das sie sonst nicht allgemein gültig sind.
: Die Lernmechanismen gebieten ein bestimmtes Vorgehen, woran auch nichts Rumzudiskutieren ist. Das weißt Du wahrscheinlich selber.
Steffen, ich habe im Regal, na , ich denke so um die 100 Bücher über ca. ein Jahrhundert Hundeausbildung und -erziehung verteilt. Wenn es für mich eines gibt, dann ist das: rumdiskutieren.
Wenn man Entwicklungen verfolgt, dann sieht man, dass es tatsächlich Entwicklungen sind. Man denkt gerne zu statisch und glaubt, der aktuelle Stand wissenschaftlicher Erkenntnis wird auch der von morgen sein. Das haben aber namhafte Leute auch vor 100, 70, 50, 30 Jahren gedacht.
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: Wie man in einer reellen Situation agiert hat aber nur sehr bedingt mit den theoretischen Lernmechanismen zu tun. Man muß in "real life" viele viele Faktoren berücksichtigen, wenn man dem Hund etwas beibringen will. - Nicht zuletzt das Wesen des Hundes, mit dem man gerade arbeitet.
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: Pure Theorie und Praxis klaffen hier also auseinander.
Gerade das sollte nicht der Fall sein. Was ist die Theorie wert, wenn sie in der Praxis kein Pendant findet? Die Theorie, so sie denn zutreffend ist, bietet im günstigen Fall das Fundament sich zeitsparend der richtigen praktischen Lösung zuzuwenden.
: Zum Zweiten hast Du glaube ich etwas mißverstanden:
: Ich bin in meiner Ausführung nicht explizit auf Konfliktverhalten eingegangen.
Nun ja, Du hast Dich auf das hundliche Konfliktverhalten als einer der Quellen Deines Erkenntnisstandes bezogen.
: Du kannst ein Bestärken eines konkreten Alternativverhaltens natürlich vornehmen, aber das ist nicht von einem Konfliktverhalten des Hundes abgeleitet, in keiner Weise. Bei Hunden findet das schlichtweg so nicht statt.
Sehe ich exakt genauso.
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: ... und daß Du mit dem Satz :"Bei Hunden findet das schlichtweg so nicht satt." sagen wolltest, daß der Hund keine Konflikte mit sich austrägt denke ich nicht, oder?
Nein, keineswegs. Es ging um das vorerwähnte Beispiel. Gut, dass Du das nochmal erwähnt hast. Ob und in welcher Weise Hund Konflikte mit sich austrägt oder Frustratonen erleidet, wenn er nicht das erlangt, was er will, das ist aber zu einem guten Anteil spekulativ. Und ob es meine Aufgabe als Halter ist, eine vermutete Frustration dergestalt aufzulösen, dass ich eine Alternativhandlung betärke, das mag ich unbedingt unterschreiben.
Wenn meine drei sich untereinander etwas verbitten, dann trollt sich der andere halt. Ohne dass mir da zwingend ein grösseres Frustrationsmoment zu entstehen scheint.
Wir waren alle noch nie Hund. Woher wissen wir das dann so genau?
:Aber auf eine allgemeine Frage, kann man nur allgemein antworten.
S.o. Wie soll denn eine allgemeine Fragestellung untersucht werden, wenn nicht am konkreten Einzelfall? Von dem benötigt man dann eine nennenswerte Zahl zur Auswertung und dann weiss man vielleicht ein bisschen mehr, ob die allgemeine Aussage auch zutreffend ist.
Viele Grüße,
andreas