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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Kastration ja oder nein
31. Mai 2002 08:09

Hi Attila!

: Was nicht unerwähnt bleiben sollte, sind die Wesensveränderungen der Hunde, die in diesem Forum zwar immer bestritten werden, die ich aber auf Schritt und Tritt beobachte: Rüden werden träge und verfressen, Hündinnen oft geradezu apathisch. Kein Wunder, da doch der gesamte Hormonhaushalt durcheinandergerät.

Das ist pauschal und nicht richtig. Ich habe inzwischen Unmengen kastrierte Tiere kennengelernt (durch den Tierschutz). Genauso begegnen mit täglich unkastrierte Hunde. Ich kann deine Beschreibung überhaupt nicht teilen. Meine Beobachtungen sind: Wesen und Temperament sind nicht bedingt durch Vorhandensein von Klöten oder Gebärmutter. Meine beiden Kastraten sind alles andere als Schlaftabletten, dick sind sie auch nicht. Dagegen sehe ich jeden Tag dicke, schnarchnasige, intakte Hunde. Und das nicht zu knapp! Die Hormone machen mit Sicherheit einen Teil des Wesens aus, aber darauf sollte man niemals die Hunde reduzieren, denn es trifft einfach nicht zu.
Deine Hündin hat mit Sicherheit keine Depression wegen der Hormonumstelung, sondern ist frisch operiert. Du solltest dir auch nicht permanent suggerieren, dass sich jetzt alles ändern muss, denn dann wird es das auch tun. Deine Hündin ist nicht mehr so jung, als dass eine Kastration ihr Erwachsenbwerden behindern würde. Sie ist eine Persönlichkeit und das wird sie bleiben!
Sei froh, dass sie wieder gesund wird!

Gruß,
Yna
:
: Bedauerlicherweise mußte ich meine Hündin (SchH I, aus ausgezeichneter Leistungslinie) letzten Freitag kastrieren lassen: Gebärmuttervereiterung fortgeschrittenen Ausmaßes. Bereits jetzt zeigt die Hündin ein ganz eigenartiges, gedrücktes Verhalten (gesenkter Kopf, ständig angelegte Ohren), das ich so überhaupt nicht kannte. Sind das die Folgen der Operation oder setzt jetzt die Hormonumstellung ein? Ich fürchte mich sehr davor, daß aus ihr eine Schlaftablette wird.
:
: Gruß, Attila


31. Mai 2002 08:14

Hallo Birgit!

: Es gibt Menschen, die argumentierten, dass in einem Wolfsrudel auch nicht alle Weibchen gedeckt werden, aber ich habe mal den Hinweis gelesen, dass diese dann auch gar nicht erst läufig werden -- anders kann ich mir das auch nicht vorstellen: ständig heiße Weibchen, und die Rüden sollen sich diszpliniert zurückhalten, aus Respekt vor dem Alphaweibchen? Kommt mir unwahrscheinlich vor.

Bei den Wölfen ist es aber so. Da kann man aber nur sagen, dass Hunde eben keine Wölfe sind und deren Sexualität einen großen Unterschied zum Urahn ausmacht.

Gruß,
Yna


31. Mai 2002 08:53

Hallo Attila,

: Leider, leider mußte ich meine Hündin vergangenen Freitag kastrieren lassen: Gebärmuttervereiterung fortgeschrittenen Ausmaßes. Ich habe das sehr bedauert und fürchte mich vor den Folgeerscheinungen. Oft habe ich beobachtet, daß Hündinnen nach einer Kastration apathisch wurden, was bei meiner sehr lebhaften Schäferhündin wirklich ein Jammer wäre.

Das muß nicht zwangsweise sein.
Es kommt auch sehr auf Beschäftigung und Fütterung an.
Und meiner Ansicht nach auch auf den Zeitpunkt der Kastration: Wenn während einer mehr oder weniger deutlichen Scheinträchtigkeitsphase kastriert wurde, ist die Wahrscheinlichkeit, daß die Hündin träger wird, größer.
Man sollte also möglichst bis zwei Monate nach der letzten Läufigkeit
warten, sofern das möglich ist. (Geht bei einer Not-OP natürlich nicht.)

:Bereits jetzt zeigt sie, ob Folge der Operation oder Begleiterscheinung der einsetzenden Hormonumstellung, ein deutlich verändertes, gedrücktes Verhalten, das ich so an ihr nicht kannte.

Ich denke das sind Nachwirkungen der OP, die ja erst ein paar Tage her ist. Die Kastration ist eine große Bauchoperation, ein Mensch würde nach so einem Eingriff mindestens 2 Wochen im Krankenhaus liegen (...und dann auch nicht gleich wieder Fußball spielen...)

Ob die Hormonumstellung langfristig Wesensveränderungen herbeiführt, kannst Du jetzt noch nicht beurteilen.
Die einzige Hündin, die ich (not-)kastrieren mußte, behielt zwar ihr lebhaftes Wesen, wurde aber anderen Hündinnen gegenüber aggressiver.
Außerdem litt sie sehr häufig an Blasen- und Scheidenentzündungen. Nach Aussage des Tierarztes eine Nebenwirkung der K., da sich durch die Hormonumstellung die Blasen- und Scheidenschleimhaut verändert und anfälliger für Keime wird.

Gute Besserung!

Eva


31. Mai 2002 08:53

Hi Elliot,

: Aber das scheint mir hier im Forum wie mit den BARFERN und FeFu-Fütterern zu sein: ein kleiner Kreis stellt sich als grosse, erfahrene Mehrheit dar, und viele haben keine Lust mehr, sich immer auf die gleichen Diskussionen einzulassen.

Man könnte es auch die BEQUEMEN und die UNBEQUEMEN nennen.....

Gruß
Nele


31. Mai 2002 09:33

Hallo Attila,

: Ich habe das sehr bedauert und fürchte mich vor den Folgeerscheinungen. Oft habe ich beobachtet, daß Hündinnen nach einer Kastration apathisch wurden, was bei meiner sehr lebhaften Schäferhündin wirklich ein Jammer wäre. Bereits jetzt zeigt sie, ob Folge der Operation oder Begleiterscheinung der einsetzenden Hormonumstellung, ein deutlich verändertes, gedrücktes Verhalten, das ich so an ihr nicht kannte.

Warte erstmal ab!
Ich denke, Du machst Dir verfrüht unbegründete Sorgen.
Meine Hündin wurde vor fast 3 Jahren mit genau der gleichen Indikation wie bei Deiner auch in einer Not-OP kastriert.
Sie ist genauso agil, genauso temperamentvoll und auch genaauso verträglich geblieben wie vorher. Noch keine Anzeichen von Inkontinenz (sie ist nun 8 J.). Nur der Appetit ist riesig, so daß ich sehr drauf achten muß, daß sie schlank bleibt.

Das Dir als verändert auffallende Verhalten ist zu diesem Zeitpunkt mit Sicherheit eine normale Folge der OP, die ja wegen der Entzündung unter erschwerten (körperlich belastenderen) Bedingungen durchgeführt wurde.
Die Hündin braucht in den ersten Tagen strengste Schonung, da nicht nur die äußerlich sichtbare Naht heilen muß, sondern alles, was innen durchtrennt und versorgt wurde. Diese Schonung verschafft sie sich durch rihigeres Verhalten auch selbst.

: Eine Kastration ist immer eine Verstümmelung, ob aus medizinischen Gründen oder nicht; wenn man sie vermeiden kann, sollte man sie vermeiden.

Das sehe ich ganz genauso!

Alles Gute für deine Hündin!

Gruß

Christa


31. Mai 2002 10:12

: selbst dort würde sich sehr schnell herausstellen, welcher Rüde Deine Hündin decken dürfte.
:

Das glaube ich wohl!
Was mir schwer fällt zu glauben: Dass der Alpharüde sie dann NICHT decken würde, weil sie ja nicht das Alpha-Weibchen ist.

Ist es wirklich in einem Wolfsrudel so, dass alle oder viele Weibchen heiß werden, der Alpharüde sie dann aber verschmäht und monogam sein Alphaweibchen deckt? Wenn ja, dann ist die Sexualität von Hund und Wolf in der Tat SEHR unterschiedlich.

Bei allen Säugetieren und sehr vielen anderen Tierarten, die ich mir mal in Erinnerung rufen könnte, kenne ich den natürlichen Ablauf so: Weibchen wird heiß, Mänchen werben, konkurrieren, Weibchen wählt aus oder nimmt den Sieger, wird gedeckt und bekommt Junge. Aber wo im Tierreich läuft ein williges Weibchen rum und muss Enthaltsamkeit üben, weil nur einer dürfte und der nicht will?

Genauere Informationsquellen darüber würden mich wirklich interessieren ... Wolfsrudel sind ja eine spannende Gesellschaft.

Und natürlich, wenn ich von dem "Rudel in unserer Nachbarschaft" schreibe, weiß ich schon, dass das nur in sehr rudimentären Ansätzen ein Rudel ist. Aber für die Hunde eben doch sehr wichtig.

Herzliche Grüße
Birgit