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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Problem mit Zweithund
10. Oktober 1999 22:37

Hallo Ralf,

entschuldige Bitte, aber ich finde die ganze Situation ziemlich gefährlich und teilweise unverantwortlich.
1. Warum mutest Du einer zehnjährigen Hündin, die ihr ganzes Leben als Einzelhund gehalten wurde, einen Welpen zu ? Da ist es ja vorprogrammiert, daß es Ärger (Eifersucht) geben muß (und Du scheinst es ja vorher schon geahnt zu haben).
2. Ich halte gar nichts davon, den "Alpha"-Hund machen zu lassen, wozu er gerade Lust hat (anknurren, auf den Kleinen losgehen...). Du bist der Boß von dem Rudel, nicht Deine Hündin. Du bestimmst, wer was, wann, wo tut, nicht Deine Hündin. Den Satz:"Die Hunde werden es schon unter sich ausmachen" kann ich nicht hören. Das soll sich nicht als Unterdrückung auswirken. Jeder muß aber seine Position kennen. Meiner Meinung nach bestärkst Du die Hündin nur in ihrer Meinung, daß der Welpe absolut fehl am Platze ist, wenn Du sie hätschelst und dermaßen bevorzugst.
Bei uns läuft das im Rudel (Labrador, Bullmastiff) so, "wer knurrt, bekommt gar nichts". Wir füttern beide Hunde von Anfang an nebeneinander, zur gleichen Zeit. Sie schlafen in einem Bett und haben die gleichen Privilegien. Streitereien werden und wurden von Anfang an unterbunden. Beide Hunde verstehen sich prima und sind ein Superteam.
Du mußt der Hündin klarmachen, daß Du! den Welpen angeschafft hast und daß sie diesen Fakt zu akzeptieren hat. Allerdings ist das bei ihrem Alter sehr problematisch, siehe 1.
3. Der Welpe hat wahrscheinlich schon einen Schaden, wenn Du zuläßt, daß er so unterdrückt wird. Du weißt um die Prägephase eines Welpen. Er wird vielleicht nie offen und angstfrei auf einen anderen Hund zugehen können.
Was es bedeutet, wenn ein Hundewelpe in jungem Alter angegriffen wird, haben wir seit dreieinhalb Jahren zu spüren. Unser Rüde wurde mit zwölf Wochen von einer fremden Hündin aus Eifersucht! angegriffen. Zuerst war alles normal, aber mit Vollendung der Geschlechtsreife konnten wir ihn nicht mehr mit anderen Hunden (außer unserem Lab) zusammenlassen.
Es ist auch keinesfalls normal, daß Hündinnen schon mal auf Welpen einfach so losgehen. Wenn es einen triftigen Grund gibt, ist gegen eine Lektion der Hündin in einem gewissen Rahmen nichts einzuwenden. Der alte Hund darf den Jüngeren aber auf keinen Fall unterdrücken, oder an ihm seinen Frust ablassen. Das wird sich irgendwann rächen.

Ich wünsche Dir und besonders Deinen Hunden, daß Ihr das noch hinbekommt und es für alle Beteiligten nicht mit zu großem Streß verbunden ist.
Viele Grüße Susi