Hi!
Eine kurze Frage: wie kommst Du dann mit dem Hund über die Straße - trägst Du ihn oder gehst Du nachts um 4.oo Uhr raus?
Die Methode, die Du beschreibst, habe ich mit meiner Hündin auch probiert (bin extra ein paar Tage lang mit dem Auto direkt in den Wald gefahren, damit ich nicht gezwungen war, weiterzugehen, wenn z.B. ein Auto kommt), aber es hat Null Erfolg gehabt. Sogar mit Clicker hat sie kein Stück begriffen, was ich von ihr will - es hat das folgende Verhalten nur noch verstärkt: mein Hund rennt in die Leine (oder das Geschirr), dreht sich um, rennt wieder los, wieder in die Leine, usw. dabei powert sie sich so auf, daß sie irgendwann anfängt, auf den Hinterbeinen zu stehen und zu jaulen, damit es endlich weitergeht und ich schaffe dabei höchstens 2 Schritte pro "Pirouette". Habe ich den Clicker dabei, dreht sie nur noch schnellere Pirouetten (schließlich clickere ich dafür, weil die Leine dann durchhängt!) und nach ein paar Minuten muß ich erstmal die Leine ausdrehen, weil meine Hand blau anläuft (sie dreht sich immer in die selbe Richtung)...
Inzwischen ist meine Hündin 1 1/2 Jahre alt und wir haben das Problem zum Glück nur noch am Anfang eines Spazierganges - wenn sie das erste Mal frei gelaufen ist, geht´s einigermaßen, es sei denn, sie sieht einen anderen Hund oder eine Katze, oder, oder, oder - dann habe ich auch kein Problem, stehenzubleiben und das Ganze auszusitzen. Aber wir müssen anfangs an einer vielbefahrenen Straße entlang gehen und über einige Kreuzungen und diese 1.000 m sind die reinste Qual - für mich und für den Hund. Vor allem im Winter, wenn es glatt ist, kann ich so keinen Meter mit ihr gehen. Die einzige Möglichkeit, zu verhindern, daß sie so abdreht ist, sie entweder an die Schleppleine oder Flexi zu nehmen (ist je nach Verkehrsaufkommen auch nicht immer möglich), da wird sie dann nicht ganz so irre, oder eben ein Stachelhalsband.
Beim Stachelhalsband habe ich festgestellt, daß sie ein- zweimal reinrennt und dann ÜBERHAUPT nicht mehr - sie reißt sich dann sichtbar zusammen und achtet auf den "Zustand" der Leine. Sie zieht wirklich absolut nicht mehr und die Leine hängt komplett durch (also kann sie sich an den Schmerz wohl nicht gewöhnen). Danach kann ich die Leine an das (zusätzlich angebrachte) Lederhalsband umsetzen und die Sache läuft. Zum Freilaufen nehme ich das Stachelhalsband dann natürlich ganz ab.
Parallel dazu übe ich beim Freilauf das Neben-Mir-Gehen (Bei-Fuß würde ich das noch nicht nennen, und das brauchen wir auch nicht) mit dem Clicker - immer, wenn sie in der richtigen Position läuft, wird sie belohnt. Das klappt auch schon ganz gut und sie versucht es immer öfter und länger.
Ich möchte zu gerne mal sehen, wie es jemand schafft, meinen Hund in anderer Form vom Ziehen abhält - wenn jemand hier aus Schleswig-Holstein kommt, kann er mich gerne anmailen - ich bin zu jeglichem Versuch bereit. Vielleicht bin ich ja einfach zu blöde...
Der Clicker-Trainer meiner Hundeschule war jedenfalls auch ratlos, er meinte, wenn wir jetzt ausschließlich das "an-lockerer-Leine-laufen" üben würden, wird´s dem Hund irgendwann zu doof und er macht zu. Da ich sie aber auf dem Hundeplatz an die Leine nehmen muß (wir machen alle Einzelaufgaben und wenn ein anderer Hund mal seinem "Belohnungsball" hinterherjagt, ist meine nicht mehr zu halten, ohne Leine), muß ich halt mit der Zieherei leben, wenn ich jemals irgendetwas anderes mit ihr machen möchte, außer eben die Leinenführigkeit zu üben. Ist schon blöde...
Gruß, Silke