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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Stachelhalsband
19. Juli 2002 19:34

Ich hatte nur nicht verstanden, warum Du auf meinen Beitrag mit "Geschirr hat uns auch geholfen" geantwortet hattest, weil davon bei mir nun gar nicht die Rede war. Wolltest Du sagen, daß Du statt Halsband mit Geschirr läufst und Dein Hund dann weniger zieht?
Fragende Grüße von
josh, die wohl schon etwas schwer von Begriff ist smiling smiley

20. Juli 2002 09:14

Hi!

Eine kurze Frage: wie kommst Du dann mit dem Hund über die Straße - trägst Du ihn oder gehst Du nachts um 4.oo Uhr raus?

Die Methode, die Du beschreibst, habe ich mit meiner Hündin auch probiert (bin extra ein paar Tage lang mit dem Auto direkt in den Wald gefahren, damit ich nicht gezwungen war, weiterzugehen, wenn z.B. ein Auto kommt), aber es hat Null Erfolg gehabt. Sogar mit Clicker hat sie kein Stück begriffen, was ich von ihr will - es hat das folgende Verhalten nur noch verstärkt: mein Hund rennt in die Leine (oder das Geschirr), dreht sich um, rennt wieder los, wieder in die Leine, usw. dabei powert sie sich so auf, daß sie irgendwann anfängt, auf den Hinterbeinen zu stehen und zu jaulen, damit es endlich weitergeht und ich schaffe dabei höchstens 2 Schritte pro "Pirouette". Habe ich den Clicker dabei, dreht sie nur noch schnellere Pirouetten (schließlich clickere ich dafür, weil die Leine dann durchhängt!) und nach ein paar Minuten muß ich erstmal die Leine ausdrehen, weil meine Hand blau anläuft (sie dreht sich immer in die selbe Richtung)...

Inzwischen ist meine Hündin 1 1/2 Jahre alt und wir haben das Problem zum Glück nur noch am Anfang eines Spazierganges - wenn sie das erste Mal frei gelaufen ist, geht´s einigermaßen, es sei denn, sie sieht einen anderen Hund oder eine Katze, oder, oder, oder - dann habe ich auch kein Problem, stehenzubleiben und das Ganze auszusitzen. Aber wir müssen anfangs an einer vielbefahrenen Straße entlang gehen und über einige Kreuzungen und diese 1.000 m sind die reinste Qual - für mich und für den Hund. Vor allem im Winter, wenn es glatt ist, kann ich so keinen Meter mit ihr gehen. Die einzige Möglichkeit, zu verhindern, daß sie so abdreht ist, sie entweder an die Schleppleine oder Flexi zu nehmen (ist je nach Verkehrsaufkommen auch nicht immer möglich), da wird sie dann nicht ganz so irre, oder eben ein Stachelhalsband.

Beim Stachelhalsband habe ich festgestellt, daß sie ein- zweimal reinrennt und dann ÜBERHAUPT nicht mehr - sie reißt sich dann sichtbar zusammen und achtet auf den "Zustand" der Leine. Sie zieht wirklich absolut nicht mehr und die Leine hängt komplett durch (also kann sie sich an den Schmerz wohl nicht gewöhnen). Danach kann ich die Leine an das (zusätzlich angebrachte) Lederhalsband umsetzen und die Sache läuft. Zum Freilaufen nehme ich das Stachelhalsband dann natürlich ganz ab.

Parallel dazu übe ich beim Freilauf das Neben-Mir-Gehen (Bei-Fuß würde ich das noch nicht nennen, und das brauchen wir auch nicht) mit dem Clicker - immer, wenn sie in der richtigen Position läuft, wird sie belohnt. Das klappt auch schon ganz gut und sie versucht es immer öfter und länger.

Ich möchte zu gerne mal sehen, wie es jemand schafft, meinen Hund in anderer Form vom Ziehen abhält - wenn jemand hier aus Schleswig-Holstein kommt, kann er mich gerne anmailen - ich bin zu jeglichem Versuch bereit. Vielleicht bin ich ja einfach zu blöde...

Der Clicker-Trainer meiner Hundeschule war jedenfalls auch ratlos, er meinte, wenn wir jetzt ausschließlich das "an-lockerer-Leine-laufen" üben würden, wird´s dem Hund irgendwann zu doof und er macht zu. Da ich sie aber auf dem Hundeplatz an die Leine nehmen muß (wir machen alle Einzelaufgaben und wenn ein anderer Hund mal seinem "Belohnungsball" hinterherjagt, ist meine nicht mehr zu halten, ohne Leine), muß ich halt mit der Zieherei leben, wenn ich jemals irgendetwas anderes mit ihr machen möchte, außer eben die Leinenführigkeit zu üben. Ist schon blöde...

Gruß, Silke


20. Juli 2002 11:01

Hi Silke,
:
: Die Methode, die Du beschreibst, habe ich mit meiner Hündin auch probiert (bin extra ein paar Tage lang mit dem Auto direkt in den Wald gefahren, damit ich nicht gezwungen war, weiterzugehen, wenn z.B. ein Auto kommt), aber es hat Null Erfolg gehabt.

Ich kann dir da nur zustimmen.
Die Methode mit dem Stehenbleiben hat in 15 Jahren bei mir noch bei keinem Hund jemals Eindruck gemacht.
Vielleicht muß man das ja mal ein paar Monate machen, oder es gibt eben Hunde (zu temperamentvolle?), mit denen das eben nicht funktioniert.
Außerdem konnte ich sogar wirklich eher das Gegenteil feststellen: nämlich daß das Stehenbleiben, Zurückkommen, Weiterlaufen, usw. als lustiges Spiel angesehen wird und vom Hund total falsch verknüpft wird.

In irgendeinem Buch habe ich mal eine lustige Geschichte gelesen: wie läuft ein Hund bei Fuß, bzw. zieht nicht an der Leine.
Der Besitzer hat es seinem Hund auf die Stehenbleibenmethode beigebracht und der Hund hat verstanden:
In die Leine breschen, zurück kommen, Leckerchen abholen, kurz stehenbleiben und das ganze von vorn.

Viele Grüße
Tanja

20. Juli 2002 12:24

Hi Josh,

genau das wollte ich damit sagen! ;-) Tschuldigung, wollte nix durcheinanderbringen. Dachte nur, das Thema wäre Leine-ziehen...

Kira trägt das Geschirr jetzt seit März - das Halsband liegt seitdem nur noch in der Schublade: Ich hatte es damals gekauft, weil Kira bei Hundebegegnungen sich in die Leine schmiß und auch sonst gerne an der Leine zog. Zum stehenbleiben (sorry) hatte ich einfach keinen Nerv ;-( Na ja ich würde jedem ein (ordentlich sitzendes) Geschirr empfehlen: Nicht nur wenn sie an der Leine ziehen,... sondern gerade auch unter dem Aspekt das der Hals eine sehr empfindliche und wichtige Stelle ist (weiterzulesen unter www.welpentraining.de!)

Karo

Wolltest Du sagen, daß Du statt Halsband mit Geschirr läufst und Dein Hund dann weniger zieht?
: Fragende Grüße von
: josh, die wohl schon etwas schwer von Begriff ist smiling smiley


20. Juli 2002 17:13

Ihr arbeitet zu grob, wenn das nicht funktioniert. Wichtig: Kein Leckerchen, kein Clicker, kein gar nichts. Auch keine Stimme von mir. Einfach nur: Ich stehe, bei leichtem (!!) Druck nachlassen gehe ich los, sobald es spannt, stehe ich wieder. Ich kann nur sagen, bei mir funktioniert das einwandfrei.
Schmerzgewöhnung meinte ich in Fällen, in denen ein Stachler auf Dauer einen machtlosen Hundehalter hinter seinem Hund herschleift, und der immer noch zieht. Hier kann man sicher von Schmerzgewöhnung sprechen. Was ihr beschreibt, ist ein sinnvoller Einsatz eines Stachlers - wobei ich nach wie vor behaupte, daß jeder Hund auch ohne Starkzwang wie Stachel bei Fuß gehen lernen kann. Natürlich arbeite ich nicht permanent mit dem Stop-Stehenbleiben Modell - grundsätzlich nur mit einem müden Hund, der zieht schon mal nicht so stark.
Wenn ich sie direkt aus dem Zwinger hole (Tierheim), laß ich sie erstmal ne Stunde ziehen, bis sie müde sind - und dann fangen wir mit dem üben an. Lieber dreimal am Tag ein bißchen als permanent. Wichtig ist vor allem, daß man wirklich schon beim kleinsten Nachgeben des Hundes ein bißchen vorwärts geht, und beim Gegenspannen des Hundes sofort wieder steht. Keinen Kommentar abgeben. Und müden Hund, der nicht mehr so ans Ziehen denkt.
Daneben natürlich auch weiterhin im Auslauf den müden Hund ins Fuß locken und clickern. Das mache ich aber nur im Auslauf, und hier gebe ich auch das entsprechende Kommando.

20. Juli 2002 18:07

Hallo Josh,

: Schmerzgewöhnung meinte ich in Fällen, in denen ein Stachler auf Dauer einen machtlosen Hundehalter hinter seinem Hund herschleift, und der immer noch zieht. Hier kann man sicher von Schmerzgewöhnung sprechen. Was ihr beschreibt, ist ein sinnvoller Einsatz eines Stachlers - wobei ich nach wie vor behaupte, daß jeder Hund auch ohne Starkzwang wie Stachel bei Fuß gehen lernen kann.

Also grundsätzlich muß ich mal vorne weg sagen, daß neben mir herlaufen, nicht an der Leine ziehen und "Fuß laufen" ja schon mal grundverschiedene Dinge sind.

Natürlich arbeite ich nicht permanent mit dem Stop-Stehenbleiben Modell - grundsätzlich nur mit einem müden Hund, der zieht schon mal nicht so stark.
: Wenn ich sie direkt aus dem Zwinger hole (Tierheim), laß ich sie erstmal ne Stunde ziehen, bis sie müde sind - und dann fangen wir mit dem üben an. Lieber dreimal am Tag ein bißchen als permanent. Wichtig ist vor allem, daß man wirklich schon beim kleinsten Nachgeben des Hundes ein bißchen vorwärts geht, und beim Gegenspannen des Hundes sofort wieder steht. Keinen Kommentar abgeben. Und müden Hund, der nicht mehr so ans Ziehen denkt.

Jetzt versteh ich den Zusammenhang nicht so ganz.
Es geht um das Leine ziehen. Wenn ich den Hund jedesmal erstmal ziehen lasse bis er müde ist, dann ziehen wohl die wenigsten Hunde noch.
Wenn ich zudem keinerlei Kommandos gebe, auch dann nicht, wenn er müde ist, dann kann ich mir beim besten Willen keinen Hund vorstellen, der den Zusammenhang verstehen soll.

: Daneben natürlich auch weiterhin im Auslauf den müden Hund ins Fuß locken und clickern. Das mache ich aber nur im Auslauf, und hier gebe ich auch das entsprechende Kommando.

Wie gesagt, Fuß laufen, ist wieder was ganz anderes.

Viele Grüße
Tanja