Mein Hund zeigt Beuteverhalten.Was tun?
21. Juli 2002 12:28

: hallo Daisy + Dana,
:
: ich finde es oft sinnvoll dem hund einen stoffmaulkorb anzuziehen.

Ich glaube das könnte wirklich eine ganz gute Idee sein, allerdings würde ich vom Stoffmaulkorb abraten, falls damit diese Nylondinger gemeint sind die vorne offen sind und über ein Schliessen des Fanges arbeiten. Damit können die Hunde nämlich weder hecheln noch trinken (bzw. wenn der Korb so groß ist, daß sie es können, dann können sie auch beissen) zum Tragen für einen grossen Teil des Tages ist das also nicht das Richtige. Ich würde einen Maulkorb aus Kunststoffgitter nehmen, der vorne geschlossen aber dafür so weit ist, daß Hecheln und Trinken möglich ist.

Ausserdem möchte ich noch zu bedenken geben, daß gerade Hausgeflügel wenn es vonn Hunden gehetzt wir meist am Schock und Kreislaufzusmmanbruch stirbt, seltener an den wirklichen Bissverletzungen. Den Gänsen und Hühnern wäre also mit dem Maulkorb eher weniger geholfen. Trotzdem halte ich das mit dem Maulkorb einer Erwägung für wert, da man auf einem Hof ja nie sicher sein kann, daß nicht doch hin und wieder unerwartet Nachbarskinder aufs Gelände kommen, die man dann mit dem Hund vielleicht nicht immer unter Kontrolle hat. Wenn Du Dir wegen des Jagdverhaltens des Hundes in Bezug auf Kinder sorgen machst, kann ein Maulkorb also tatsächlich ein wenig mehr Sicherheit bringen, ersetzt aber natürlich niemals die Aufsicht.

Für eine echte Hilfe halte ich den Maulkorb auch dann, wenn Du Dir Sorgen machst, der Hund könnte eines Tages auch auf die grösseren Tiere (Du schriebst von Pferden glaube ich) losgehen.

Viele Grüsse, Martina

21. Juli 2002 12:53

Hi Dana,

: Mein Hund ist 1 Jahr und 6 Monate alt und es ist ein Mischling aus Schäferhund und Husky. Er ist total lieb, und hört aufs Wort.

Huskies und Schäferhunde sind sehr menschenbezogene Hunde, wobei Huskies ziemlich bekannt dafür sind, dass sie leidenschaftlich gern jagen. Beide Rassen benötigen sehr viel geistige Beschäftigung und körperliche Auslastung.

: Er lebt draußen, hat seinen Zwinger, ist aber nur in der Nacht drin, ansonsten läuft er auf unserem Hof den ganzen Tag frei rum, ist auch mal allein draußen bei unserem Pferd, bei dem er gern ist. Er hat viel Platz und darf sich auch mal allein Beschäftigung suchen. Er bleibt dann immer kurz bei uns stehen, schaut uns an, ob er bei uns bleiben soll und wenn wir nichts sagen, geht er auch mal seiner Wege. Ich finde, er hat ein echt gutes Leben.

Ja, sicher hat er ein gutes Leben. Er darf sich seine Beschäftigung selbst suchen und damit fängt er nun fröhlich und munter an ;o). Ich meine mal nicht, dass er demnächst dein Kind als Beute ansehen wird, aber ich denke, wenn du nicht ganz schnell gewaltig umdenkst, wirst du bald gar kein Federvieh mehr auf deinem Hof haben. Umdenken heißt: Mit dem Hund mind. 3 Stunden am Tag rauszugehen, für einen solchen Hund ist z.B. das Laufen am Rad eine gute Möglichkeit, ihn körperlich auszulasten. Weiterhin würde ich dem Hund den Zugang zum Haus (freiwillig) ermöglichen, und die Bindung fördern. Mir scheint, ihr lasst den Hund total selbständig werden und natürlich beschafft er sich dann auch selbständig sein Futter. Geistige Auslastung ist auch wichtig. Und wenn du ihm sonstwas beibringst, Hauptsache er bekommt Aufgaben.

Als Wachhund hättet ihr euch eine andere Rasse/Mischung holen müssen. Sowohl Huskies als auch Schäferhunde sind für diese Aufgabe denkbar schlecht geeignet.

viele Grüße

Franziska

21. Juli 2002 14:49

Hallo Dana,

Also erstmal finde ich es immer recht merkwürdig, wenn jemand sagt: hilfe, mein Hund hat Beuteverhalten.
Klingt etwas wie: mein Hund bellt.

Wenn ihr den Hund mit 7 Wochen bekommen habt, dann hätte man ihm in diesem Alter sofort erklären müssen, daß Enten und sonstiges tabu sind und das wurde anscheinend versäumt.
Wenn er die Enten usw. bis jetzt in Ruhe gelassen hat und erst jetzt damit anfängt, dann ist der Hund scheinbar unterfordert und ihr müßt euch viel mehr auf ihn einstellen und ihn viel mehr fordern.
Und ihm parallel dazu klarmachen, daß die Hühner und alles absolut tabu sind.

Ich wundere mich manchmal nur etwas, wenn mir Leute entgegen kommen mit Hunden die Jogger und Radfahrer jagen und die mir dann erklären, daß sie den Hund bereits als Welpen haben.

Nur leider bringt dir das jetzt auch nichts mehr und du solltest versuchen, ihm Aufgaben zu geben und ihn zu fordern.
Er hat sicher ein schönes Leben, aber ich denke, er sucht sich seine Beschäftigungen nun selbst.

Wenn er dein Kind akzeptiert, dann bringt er das nicht mit Beute in Verbindung. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, es sei denn er zeigt ein Beuteverhalten, wenn dein Kind anfängt zu rennen.

Wenn ich es richtig gelesen habe, ist dein Hund 1,5 Jahre alt.
Hier ein Absatz:
In dieser Zeit entscheidet sich unser weiteres Zusammenleben mit dem Hund. Jetzt kommt erst zutage, was er von unseren Erziehungskünsten hält.
Haben wir keine entscheidenden Fehler gemacht, werden wir diese seelische Ausreifung unseres Hundes kaum wahrnehmen. Bestenfalls stellen wir fest, daß unser Hund jetzt recht selbstsicher geworden ist, erwachsener wirkt und uns das Gefühl einer unabdingbaren Zusammengehörigkeit vermittelt.
Leider ist das häufig ganz anders, wir bekommen für unser bisheriges Fehlverhalten unmißverständlich die Rechnung präsentiert.
Bis zu diesem Lebensalter hat sich der Hund in das Unvermeidbare gefügt,-jetzt aber ist er nicht mehr länger gewillt, den Dumme zu spielen.
Da, wo er im Familienverband niemanden fand, der das Sagen hat, wird er zum Beispiel die Rolle des Rufelführers übernehmen. Denn für einen Hund ist eine Gruppe ohne disziplinierte Führung durch einen, der weiß, was er will, unvorstellbar.
Beim eineinhalbjährigen Hund ist das im Grunde genommen eine relativ harmlose Sinnesänderung. Ein solcher Hund ist keinesfalls charakterlich verbogen oder neurotisch.
Er tut nur das, was ihm seine Hundenatur vorgibt.

Viele Grüße
Tanja

21. Juli 2002 16:04

: Hallo Dana,
:
: Also erstmal finde ich es immer recht merkwürdig, wenn jemand sagt: hilfe, mein Hund hat Beuteverhalten.
: Klingt etwas wie: mein Hund bellt.
macht meiner auch nicht. Zufällig!

: Wenn ihr den Hund mit 7 Wochen bekommen habt, dann hätte man ihm in diesem Alter sofort erklären müssen, daß Enten und sonstiges tabu sind und das wurde anscheinend versäumt.
schlimm nur, wenn bis dahin keine enten oder ähnliches da war.

: Wenn er die Enten usw. bis jetzt in Ruhe gelassen hat und erst jetzt damit anfängt, dann ist der Hund scheinbar unterfordert und ihr müßt euch viel mehr auf ihn einstellen und ihn viel mehr fordern.
klar. du hättest besser lesen sollen und nicht etwas reininterpretieren, was nicht ist.

: Und ihm parallel dazu klarmachen, daß die Hühner und alles absolut tabu sind.
ihm ist anscheinend mehr klar, als du denkst.

: Ich wundere mich manchmal nur etwas, wenn mir Leute entgegen kommen mit Hunden die Jogger und Radfahrer jagen und die mir dann erklären, daß sie den Hund bereits als Welpen haben.
genau das habe ich nicht gesagt, aber bitte, immer mehr reininterpretieren. mein Hund fällt keine Menschen an!


: Wenn er dein Kind akzeptiert, dann bringt er das nicht mit Beute in Verbindung. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, es sei denn er zeigt ein Beuteverhalten, wenn dein Kind anfängt zu rennen.
is ja toll. nur ein Hund darf das auch dann nicht. und er macht es auch nicht, wenn er richtig dazu erzogen wird. Und genau dazu suchte ich einen Rat und habe ihn an anderer Stelle bekommen.

: Wenn ich es richtig gelesen habe, ist dein Hund 1,5 Jahre alt.
: Hier ein Absatz:
: In dieser Zeit entscheidet sich unser weiteres Zusammenleben mit dem Hund. Jetzt kommt erst zutage, was er von unseren Erziehungskünsten hält.
: Haben wir keine entscheidenden Fehler gemacht, werden wir diese seelische Ausreifung unseres Hundes kaum wahrnehmen. Bestenfalls stellen wir fest, daß unser Hund jetzt recht selbstsicher geworden ist, erwachsener wirkt und uns das Gefühl einer unabdingbaren Zusammengehörigkeit vermittelt.
: Leider ist das häufig ganz anders, wir bekommen für unser bisheriges Fehlverhalten unmißverständlich die Rechnung präsentiert.
: Bis zu diesem Lebensalter hat sich der Hund in das Unvermeidbare gefügt,-jetzt aber ist er nicht mehr länger gewillt, den Dumme zu spielen.
: Da, wo er im Familienverband niemanden fand, der das Sagen hat, wird er zum Beispiel die Rolle des Rufelführers übernehmen. Denn für einen Hund ist eine Gruppe ohne disziplinierte Führung durch einen, der weiß, was er will, unvorstellbar.
: Beim eineinhalbjährigen Hund ist das im Grunde genommen eine relativ harmlose Sinnesänderung. Ein solcher Hund ist keinesfalls charakterlich verbogen oder neurotisch.
: Er tut nur das, was ihm seine Hundenatur vorgibt.
Danke für die Belehrung, aber du wirst niemanden finden, der strenger ist, als ich. Ich schlage ihn nicht, und er hört aufs Wort. Ich habe mich hier nicht ausgeheult, weil er ab jetzt immer so regaiert und mich in die Bahnen verweist. Nein ganz im gegenteil. Heute, einen Tag später, weiß er ganz genau, dass ich sauer bin. Aber ich schreibe dir dazu nicht mehr. Ich habe hier nur jemanden gesucht, der Erfahrung mit so einer Situation gemacht hat und brauche keine Hundeliebhaber, die ihre Hunde laut Lehrbuch erziehen und mir daraus zitieren können, wie du. Man muss den Umgang mit dem Hund nicht nur zitieren können, man muss ihn leben.
So wie der Hund nach Instinkt reagiert, muss der Mensch das auch tun, immer mit dem Hintergedanken, "ich bin der Alphahund". Man muss nur in Biologie bei den Wölfen ein wenig auspassen und es verinnerlichen, also bitte erzähl mir nichts weiter. Hier geht es um etwas anderes. Nämlich das Verhältnis Hund-Kind und es haben anerkannte Tierpsychologen interessante Dinge darüber geschrieben. Du solltest aufhören Tipps zu geben.
Ich danke.



21. Juli 2002 17:12

Hallo Dana,
: :
also erstmal weiß ich nicht, was dein Problem ist, wenn du so unfreundlich reagierst.

: schlimm nur, wenn bis dahin keine enten oder ähnliches da war.
Du hast geschrieben: er hat eine unserer Gänse gerissen, die er seit 3 Wochen kannte.
Daraus kann man nicht zwangsläufig schließen, daß ihr eure Tiere erst seit 3 Wochen habt.
:
: klar. du hättest besser lesen sollen und nicht etwas reininterpretieren, was nicht ist.

Was ist daran zu pöbeln, wenn ich schreibe, daß ihr den Hund mehr fordern solltet? Z.B. mit Beute- oder Suchspielen, da kann man die Triebe in die richtige Richtung lenken.

: ihm ist anscheinend mehr klar, als du denkst.
Hab ich deinen Hund kritisiert? Wohl kaum.
:
: genau das habe ich nicht gesagt, aber bitte, immer mehr reininterpretieren. mein Hund fällt keine Menschen an!

Habe ich weder behauptet, noch auf dich bezogen!
:
:
: : Wenn er dein Kind akzeptiert, dann bringt er das nicht mit Beute in Verbindung. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, es sei denn er zeigt ein Beuteverhalten, wenn dein Kind anfängt zu rennen.
: is ja toll. nur ein Hund darf das auch dann nicht. und er macht es auch nicht, wenn er richtig dazu erzogen wird. Und genau dazu suchte ich einen Rat und habe ihn an anderer Stelle bekommen.

Du hast gefragt, ob du auch aufgrund der Vorfälle in Bezug auf dein Kind vorsichtiger sein solltest.
Darauf habe ich dir ganz normal genantwortet, daß das zweierlei Dinge sind, außer es sollte durch rennen des Kindes ein Beuteverhalten auslösen. Was daran anstössig ist, weiß ich leider nicht.
:
immer mit dem Hintergedanken, "ich bin der Alphahund". Man muss nur in Biologie bei den Wölfen ein wenig auspassen und es verinnerlichen, also bitte erzähl mir nichts weiter. Hier geht es um etwas anderes. Nämlich das Verhältnis Hund-Kind und es haben anerkannte Tierpsychologen interessante Dinge darüber geschrieben. Du solltest aufhören Tipps zu geben.

Es gibt sehr viele Ersthundehalter, die tatsächlich nicht wissen, daß Hunde Reifeprozesse durchmachen und ihr Verhalten dementsprechend ändern. Ich habe damit nicht dein Wissen über Hunde in Frage gestellt.
Sondern wollte lediglich aufzeigen, daß ein bestimmtes Verhalten auch altersbedingt sein kann.

Viele Grüße
Tanja
:
:


21. Juli 2002 17:43

Dann ists ja gut, klang aber so.