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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
tod eines schutzhundes
16. August 2002 18:42

: diensthund stellt wehrh. verdächtigen,sicher muss er auslassen.zuverlässig:-)
: privathund ,gleiche sit,der aber auch.oder privathund reagiert auf falsche annäherung durch laie,der sollte bitte auch zuverlässig auslassen.ich kann das nicht trennen.

Weöcher Privathund soll den einen Mann stellen?! Das ist für einen Privathund eine absolute Ausnahmesituation, und wenn die mal eintritt, hat sie ja auch angeblich nichts mit der Arbeit auf dem Platz (Schh) zu tun, wie mir immer von den SchH-Leuten bei uns versichert wird - ihre Hunde üben Stellen und Fassen nur auf dem Platz, es sei eine rein sportliche Sache und habe mit realen Wachaufgaben bei einem Sporthund nichts zu tun. Insofern hinkt Dein Beispiel.

Es ging eben gerade darum, daß Privathunde viele Sachen natürlich auch sehr zuverlässig können müssen - kommen, z.B. Dazu braucht man aber keinen Stachler, meine Hunde haben allesamt sowas noch nie gesehen und kommen alle zuverlässig. Wenn das ohne Stachler gar nicht geht, kann man ganz ganz vielleicht drüber reden - hier gibt es einen "objektiven Grund", das Vrehalten vom Hund unbedingt zu fordern: er könnte jemanden gefährden.
Bei einem Verhalten wie Stellen im Schutzdienst, daß der Hund nur auf dem Platz zeigen soll, kann ich das aber nicht so sehen. Warum ist das für sein Alltagsleben wichtig?! Gar nicht, nur für den Ehrgeiz des HF. Ein Diensthund ist was anderes, dessen Alltag ist eben u.a. Stellen von wem-auch-immer.
Und im übrigen bin ich ja auch nicht dafür, hier Zwangsmittel einzusetzen - nur kann ich in solchen Fällen ganz vielleicht verstehen, warum man das macht. Für den Sport: Bei mir nach wie vor totales Unverständnis.
Nochmal: Weraus sportlichen Motivationen bestimmte Leistungen von seinem Hund sehen will, der soll sich soviel Mühe geben und soviel Zeit nehmen, daß er es ohne Starkzwang (bitte jetzt nicht wieder über den Begriff/Def. diskutieren) hinbekommt. Falls er das nicht schafft, finde ich, daß es die Fairneß dem Tier gegenüber gebietet, es dann eben zu lassen. Mache ich halt nen anderen Sport.

Grüße
josh

16. August 2002 18:49

Hey Antje,

: Sicher, daß sei Dir zugestanden. Jeder hat seinen eigenen Schatten, über den er zu springen imstande ist.

Ja, ist wohl mein Schatten. Aber ich bin saufroh, daß ich keine Ambitionen habe, dadrüberzuspringen (und ich bin eh schon viel zu ehrgeizig...).

:Ich denke, ich kenne die Belastbarkeitsgrenze meiner Hunde, sowohl körperlich als auch mental, und mute ihnen nix zu, was sie sich nicht auch gegenseitig zumuten. So wirkt z.B. der Einsatz des Korallenhalsbandes in der Fährte ähnlich wie das, was meine Hündin mit ihren 6 Wochen alten Welpen treibt, sie nagelt sie nämlich mit offenem Fang mit den Zähnen regelrecht am Boden fest, und ihre Zähne, die den Welpen dann im Nacken sitzen, sind teilweise weitaus spitzer als das Korallenhalsband. Da kann es der ausgewachsene und ausgebildete Hund meiner Meinung nach durchaus schon mal ab, wenn er mit weniger Intensität und vor allem bedeutend weniger mentalem Druck an der Koralle geführt wird, zumal er hier die Möglichkeit hat, die Einwirkung selbstständig zu regulieren, im Gegensatz zum Welpen, der warten muß, bis Muttern ihn wieder aus der spitzigen Zwangslage entläßt....
:

Ja, ich glaube Dir gerne, daß Deine Hunde das "abkönnen". Sonst hätten sie ja auch kein Vertrauen mehr zu Dir usw. Aber warum tust Du ihnen das an? Man will doch nicht, daß der eigene Hund aus Angst vor Unwohlsein/Schmerzen irgendwas für den Sport lernt. Du hast glaube ich wirklich einen anderen Schatten als ich.
Natürlich hast Du auch recht, daß Hunde untereinander sehr grob sind. Habe ich glaube ich in diesem thread schon zweimal irgendwo geschrieben: Nur weil Hunde das untereinander tun, muß ich es ja nicht machen. Ich bin nämlich kein Hund, sondern ein Mensch mit beträchtlich größerem Hirn, und kann deshalb denselben Effekt (diesselbe Verhaltensweise) die ein Hund dem anderen über einen mehr oder weniger aversiven Reiz beibringt, auch anders hervorrufen (über positive Motivation z.B.).

Ebenso schönes Wochenende -
josh

16. August 2002 18:54

In Panik kann man nicht lernen - völlig richtig. In Angst aber schon - durch Angst, sozusagen. Und genau damit arbeiten ja Stachel und Tele. Tollerweise hat die Natur aber auch den gegenteiligen Mechanismus vorgesehen: Lernen durch positives, durch Freude. Wo fühlt sich wohl der Hund wohler?! Bei Freude oder Angst?
(Ihr sagt ja alle, daß ihr eure Hunde sehr gern habt. Und dann versetzt ihr sie mutwillig in Angst?!).

Grüße
josh

16. August 2002 23:47

: Bleibe ich stehen, kommt der Hund entweder zu mir zurück (HILFE AUF DER FÄHRTE?) oder er wird noch gieriger auf die Fährte, weil ich ihm das Weiterlaufen verwehre.


Hi Tanja,

kann da von der Erfahrung mit meinem DSH auf der Fährte berichten, damals haben wir die Stop-and-Go-Methode angewandt und es hat prima geklappt. Das Entscheidende ist das richtige Timing (hihi - wie immer in der Ausbildung...) Mit Timing ist hierbei der Zeitpunkt gemeint, in welcher der Hund ein ganz klein wenig verharrt, also die Leine ganz kurzfristig nicht mehr gespannt ist. Das ist zugegebenermaßen nicht ganz einfach, denn hierin liegt auch der große Unterschied dieser Methode zu normalen Leinenführigkeit: bei letzterer kommt es nicht so drauf an, da kann man auch u.U. warten, bis der Hund ein paar Schritte zum HF zurückkommt. Aber das will man ja auf der Fährte nicht. Also darf man nicht so lange warten, dass der Hund den Rückwärtsgang einlegt, aber lange genug, dass er sich einen Moment entspannt und dadurch die Leine lockert. Dann geht man SOFORT weiter, gibt als wieder Leine zu.

Ich gebe zu, dass ich einige Zeit brauchte, bis ich das so beherrschte, wie es mir mein Ausbilder zeigte. So manches Mal bin ich gerade in dem Moment losmarschiert, wenn die Hündin wieder anzog, was natürlich zu einer typischen Fehlverknüpfung führte. Aber nach vielem Mühen und Geduld (die mein Ausbilder MIR gegenüber aufbringen musste *grins*) hatte ich meine Reaktion genügend geschult, um erfolgreich mit der Methode arbeiten zu können. Ich finde, es hat sich gelohnt.

Zu Anfang allerdings ist viel Ausdauer angesagt, denn ein Hund, der gerne fährtet - und so einer war meine Hündin auch - wird immer versuchen, durch vermehrten Zug weiterzukommen. Wir haben das damals so gemacht, dass wir das Kommando "Langsam" einführten. Jedesmal, wenn die Hündin zog habe ich UNMITTELBAR bevor ich stehenblieb, "Laaaangsaaam" gesagt. So lernte sie, dass auf "Langsam" gleich ein Stop folgte. Nach einiger Zeit genügte nur das Kommando, um sie dazu zu bringen, ihr Tempo zu verlangsamen. Mit der Zeit wurde das Kommando dann abgebaut. Übrigens gab es damals einen HF, der statt "Langsam" einfach geräuschvoll die Nase hochzog *grins*. Grund: das konnte er dann "ganz unauffällig" auch bei der Prüfung machen - er hatte dann halt immer gerade einen Schnupfen...

Wie gesagt: es braucht viel Zeit, das Tempo auf diese Art zu regulieren. Vor allem am Anfang wird ein Hund, der das Ziehen gewöhnt ist, seinen HF auf eine harte Geduldsprobe stellen. Da kann es vorkommen, dass man jeden zweiten Schritt stehenbleiben muss. Daher ist es immer von Vorteil, schon beim Junghund mit der Methode anzufangen, wenn man mit der Fährte beginnt. Sonst braucht man eine Ewigkeit, um eine normal lange Fährte zu gehen.

Grüßle
Inge + BC

16. August 2002 23:58

Hallo Antje,

: Ich kann das nicht (vor allem mein Lob würde mir mein Hund dann nicht mehr so richtig abkaufen, und das wäre schlimm...) und breche ich solchen Momenten das Training lieber sofort ab, weil ich mich innerlich nicht so gut im Griff habe. (= Hund führt noch eine Übung aus, die er gut kann, bekommt seine Bestätigung, und das war's dann an dem Tag...). Ich kann auch nicht mit meinem Hund trainieren, wenn ich wegen irgend etwas anderem Ärger habe. Bin also vielleicht doch nicht so ganz der ideale Hundeführer...? ;-)

Hey - genau DAS meine ich doch, das ist es, was in meinen Augen einen guten HF ausmacht! Wer ist schon vollkommen, niemand. Aber sich einzugestehen, dass man selber nicht gut drauf ist, sich ärgert oder was auch immer, und dies dann NICHT am Hund auszulassen, sondern lieber das Training abbrechen - DAS ist es, worauf es ankommt! Ich muss immer 45 Min. fahren, um zu unserem Agility-platz zu kommen. Was glaubst Du, wie oft ich schon unverrichteter Dinge wieder weggefahren bin, weil ich nach wenigen Minuten merkte, dass ich nicht wirklich bei der Sache war. Meine Hunde merken das sofort - und sind natürlich dann auch nicht voll konzentriert dabei. Und ehe ich sie dann für etwas strafe, was letztlich MEIN Verschulden ist, mache ich lieber einen schönen Spaziergang mit ihnen und fahre wieder nach Hause.

Liebe Grüße von einem non-perfect an den anderen non-perfecht
(und nix für ungut, wenn ich mich auch weiterhin mit Dir über Sinn und Unsinn von VPG streiten werde - mit Dir macht's Spass!)

17. August 2002 00:25

: Genau aus diesem Grund (Beiträge von Sabine und Inge) habe ich das Posting in Hundesport aufgemacht.
: Nur leider antwortet jetzt keiner mehr und beschreibt seine Methoden.
: Irgendwie schade. Ich hoffe doch, daß das noch kommt, denn ansonsten läßt es einen dann doch zweifeln!

Hi Tanja,

hatte es noch nicht entdeckt, Dir aber an anderer Stelle darauf geantwortet.

Tschüss
Inge + BC