: Bleibe ich stehen, kommt der Hund entweder zu mir zurück (HILFE AUF DER FÄHRTE?) oder er wird noch gieriger auf die Fährte, weil ich ihm das Weiterlaufen verwehre.
Hi Tanja,
kann da von der Erfahrung mit meinem DSH auf der Fährte berichten, damals haben wir die Stop-and-Go-Methode angewandt und es hat prima geklappt. Das Entscheidende ist das richtige Timing (hihi - wie immer in der Ausbildung...) Mit Timing ist hierbei der Zeitpunkt gemeint, in welcher der Hund ein ganz klein wenig verharrt, also die Leine ganz kurzfristig nicht mehr gespannt ist. Das ist zugegebenermaßen nicht ganz einfach, denn hierin liegt auch der große Unterschied dieser Methode zu normalen Leinenführigkeit: bei letzterer kommt es nicht so drauf an, da kann man auch u.U. warten, bis der Hund ein paar Schritte zum HF zurückkommt. Aber das will man ja auf der Fährte nicht. Also darf man nicht so lange warten, dass der Hund den Rückwärtsgang einlegt, aber lange genug, dass er sich einen Moment entspannt und dadurch die Leine lockert. Dann geht man SOFORT weiter, gibt als wieder Leine zu.
Ich gebe zu, dass ich einige Zeit brauchte, bis ich das so beherrschte, wie es mir mein Ausbilder zeigte. So manches Mal bin ich gerade in dem Moment losmarschiert, wenn die Hündin wieder anzog, was natürlich zu einer typischen Fehlverknüpfung führte. Aber nach vielem Mühen und Geduld (die mein Ausbilder MIR gegenüber aufbringen musste *grins*) hatte ich meine Reaktion genügend geschult, um erfolgreich mit der Methode arbeiten zu können. Ich finde, es hat sich gelohnt.
Zu Anfang allerdings ist viel Ausdauer angesagt, denn ein Hund, der gerne fährtet - und so einer war meine Hündin auch - wird immer versuchen, durch vermehrten Zug weiterzukommen. Wir haben das damals so gemacht, dass wir das Kommando "Langsam" einführten. Jedesmal, wenn die Hündin zog habe ich UNMITTELBAR bevor ich stehenblieb, "Laaaangsaaam" gesagt. So lernte sie, dass auf "Langsam" gleich ein Stop folgte. Nach einiger Zeit genügte nur das Kommando, um sie dazu zu bringen, ihr Tempo zu verlangsamen. Mit der Zeit wurde das Kommando dann abgebaut. Übrigens gab es damals einen HF, der statt "Langsam" einfach geräuschvoll die Nase hochzog *grins*. Grund: das konnte er dann "ganz unauffällig" auch bei der Prüfung machen - er hatte dann halt immer gerade einen Schnupfen...
Wie gesagt: es braucht viel Zeit, das Tempo auf diese Art zu regulieren. Vor allem am Anfang wird ein Hund, der das Ziehen gewöhnt ist, seinen HF auf eine harte Geduldsprobe stellen. Da kann es vorkommen, dass man jeden zweiten Schritt stehenbleiben muss. Daher ist es immer von Vorteil, schon beim Junghund mit der Methode anzufangen, wenn man mit der Fährte beginnt. Sonst braucht man eine Ewigkeit, um eine normal lange Fährte zu gehen.
Grüßle
Inge + BC