Hallo Sonja,
:: # und was mach ich dann, wenn er sich im Grau-Bereich befindet?
: Ihm helfen, daß er "Schwarz" und "Weiß" sieht und es zu unterscheiden lernt. Alles andere ist in meinen Augen Tierquälerei.
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: # ganz schon hoch gegriffen, alles andre als Tierquälerisch zu bezeichnen....
*lach* Andere beanspruche für sich auch, dieses ode rjenes als "Tierquälerei" zu bezeichnen... Für mich läßt sich "Tierquälerei" an zwei Dingen festlegen:
1. Ein nicht dem Tier angebrachtes äußeres Umfeld.
2. Eine nicht dem Tier angebrachtes soziales Umfeld.
Wenn ein Hund nicht weiß, wo er dran ist bei seinem Besitzer, also auch diese ewige "Darf ich jetzt oder darf ich nicht?", dann zählt das für mich zur zweiten Kategorie. Wenn ein Mensch länger in so einem Umfeld lebt benötigt er irgendwann psychologische Behandlung. Beim Hund fällt uns das nur meistens nicht so schnell auf...
:: # und was soll man tun, wenn der Hund nicht auf ein Nein hört, weil er
:: # schon gelernt hat, darauf nicht zu hören?
: Das gleiche, was ein anderer Hund machen würde...
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: # Wie macht es denn der Hund?
: (sollte es Mittels Rückenwurf sein, kann das auch ganz schön in die Hose gehen, wenn das unerfahrende Hundebesitzer hören. Z.B. schmeissen die dann ihren Hund, wegen jeder nicht erlaubten Taten auf den Rücken, das ist wohl ja dann auch nicht Sinn und Zweck der Sache.)
Kann mich nicht erinnern, daß ich mal einen Hund auf den Rücken geworfen hätte... Kommt immer auf die Situation an. Meine Hündinnen drückt ihre Welpen hart aber bestimmt mit dem Fang auf den Boden. Handelt es sich um einen älteren "asozialen" Welpen (= der keinen richtigen Umgang im entsprechenden Alter gelernt hat), wird der auch schon mal mit ziemlichem Geknurre im Nacken gepackt. Auch die erwachsenen Hunde fahren sich gegenseitig oft so an, und ich mache das genau so (d.h. ich packe den Hund und sage ihm meine Meinung). Der Situation angepaßt. Dadurch weiß der Hund immer woran er ist (sprich er kann mich in meinem Tun einschätzen) und er nimmt auch eine Drohung war (etwas anderes ist ein "Nein" nicht als z.B. das mimische Androhen, daß ein überlegener Hund einem anderen gegenüber zeigt, wenn dieser sich z.B. für seinen Knochen interessiert). Eskalationen gibt es selten zwischen Hunden in einem Rudel, wüßte also nicht, warum man also seinen Hund jeden Tag auf den Rücken werfen sollte (sofern man das so machen würde)...
: # ja natürlich soll man das schon von Anfang an machen. Aber es gibt ja auch Hunde, die bereits gelernt haben, das Klauen schmackhaft und sinnvoll ist, wenn es die Möglichkeit ergibt.
Und dann zeige ich ihm einmal deutlich, daß er sich an meinem Knochen vergreift (= Schwarz) und führe ihn ansonsten nicht weiter in Versuchung, sprich ich provoziere solche Situationen nicht täglich. Ich muß meinen Hund nicht jeden Tag alleine neben dem gedeckten Abendbrottisch sitzen lassen, bei uns zu Hause hat es Türen...
: Die von mir geschilderte Methode schein bisher gut zu klappen
: (natürlich nur in Verbindung mit div. anderen U-Übungen und
: Rangfolge-Änderungen etc), was ist d. E. daran nicht richtig?
Viele Wege führen nach Rom. Auch die Absicherung mit dem E-Reizgerät kann in dieser Situation den gewünschten Erfolg bringen (ohne daß deswegen dieser Weg gleich tierschutzrelevant sein muß). Erlaubt sei aber die Anmerkung, was in solchen Situationen "Starkzwang" ist und was nicht.
: Welche Methode? War das die Methode "Ich schicke den Hund ins Meiden"-Methode mit dem Bindfaden und dem Schüsseln? Sorry, dafür habe ich kein Verständnis, das geht einem Hund mehr an die Substanz als eine gut vorbereitete E-Gerätarbeit...
Ist aber so.... Eine vernünftig vorbereitete und an die Situation angepaßte E-Reizgerätarbeit geht einem Hund nicht an die Substanz, im Gegensatz zu einem für den Hund unvorbereiteten geworfenen Schlüsselbund (neben den Hund) oder Diskscheiben. Letzeres kann einen Hund ganz schön anknacken, wenn er mit der Situation, aufgrund von Defiziten in der Ausbildung, überfordert ist. Und sollte so etwas mehrmals ohne Sinn und Verstand geschehen, kann es einen Hund seelisch genau so anknacken wie ein falsch eingesetztes E-Reizgerät.
: # ?? Das hab ich so nicht gesagt. Die Schnur kann von mir aus auch eine Lederschleppleine sein, die ihn daran hindert weiterzugehen. Was ist daran Meideverhalten?
Daran ist kein Meideverhalten. Das wäre das, was ich als "Situation entschärfen" bezeichnen würde, den Hund z.B. mit einer Leine auf seinem Platz fixieren, wenn gegessen wird. Absolut vernünftig, man manöveriert sich nicht in eine Situation hinein die einen als Alpha überfordert...
: Der Schlüsselbund können auch Disk-scheiben sein, die nur eingesetzt werden sollten, wenn doch nicht aufgepasst wurde (was ja nicht sein soll) und man ihn inflagranit erwischt.
Meine Hudne werfen untereinander nicht mit Schlüsselbünden oder Disc-Scheiben hin und her. Die klären das anders, und ich mache das ebenso, wenn ich einen Hund inflagranti erwische.
: Und diese Art und Weise einem E-Gerät gleichzusetzen finde ich schon überzogen. Diese Dinge haben sowie nicht in der Hundeerziehung verloren.
Zumindest nicht mehr und nicht weniger als Schlüsselbunde, Disc-Scheiben, "Boomper" und ähnliche Dinge... Mit all diesen Dingen kann ich einem Hund sehr schaden, genau wie mit dem E-Reizgerät, wenn ich sie ohen Sinn und Verstand anwende. Aber wie viele Leute, die den Sinn und Verstand dafür haben, lassen sich einen 5 Monate alten Junghund über den Kopf wachsen...?
Ein schöne Wochenede,
Antje