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Teletakt-Gerät

geschrieben von Jana(YCH) 
Teletakt-Gerät
31. Oktober 1999 18:43

Hallo Forumsteilnehmer!

Ich verfolge die Diskussionen im Forum erst seit kurzem - und war begeistert. Doch heute wurde hier gegen das Hetzen anderer Tiere für Notfälle ein Teletakt-Gerät empfohlen! Ich glaubte, nicht richtig zu lesen! Hier nochmal für alle Unbelehrbaren: Es ist zwar in Deutschland (leider noch) erlaubt, diese Geräte und auch Stachelwürger u.ä. anzubieten, doch der Gebrauch ist verboten!!! Sicherlich dauert es bei alternativen Methoden oft länger, bis das Ziel erreicht ist - aber wer zu faul ist, sich darauf einzulassen, sollte keine Tiere halten.

Gruß - Jana, Plastic & Liza


01. November 1999 17:43

Hallo Jana,
da stimme ich dir voll zu. Folter kann und darf nie Mittel zur Erziehung sein.

Viele Grüße
Mario

02. November 1999 09:39

Hallo Jana,
kannst Du mir erklären was ein Teletakt-Gerät ist?
Gruss Sandra mit Sam

02. November 1999 10:45

Hallo Sandra!

Hier meine, vielleicht etwas laienhafte, Erklärung:

Ein Teletakt-Gerät besteht aus zwei Teilen - einem Halsband inklusive Empfänger, das dem Hund umgebunden wird, und einer Fernbedienung (Sender). Das Gerät soll den Hund von unerwünschtem Verhalten abhalten, z.B. vom Jagen. Der Inhaber der Fernbedienung kann dem Hund, je nach Einstellung, unterschiedlich starke Stromstöße "verpassen" und ihn somit auch erreichen, wenn dieser sich außerhalb seiner Reichweite befindet. Obwohl es laut Tierschutzgesetz (genauen Text müsstest du nachlesen) verboten ist, Tieren Schmerzen zuzufügen, gibt es leider immer noch unbelehrbare Verfechter dieser u.ä. Hilfsmittel zur Erziehung von Hunden.


04. November 1999 10:21

: Hallo Forumsteilnehmer!
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: Ich verfolge die Diskussionen im Forum erst seit kurzem - und war begeistert. Doch heute wurde hier gegen das Hetzen anderer Tiere für Notfälle ein Teletakt-Gerät empfohlen! Ich glaubte, nicht richtig zu lesen! Hier nochmal für alle Unbelehrbaren: Es ist zwar in Deutschland (leider noch) erlaubt, diese Geräte und auch Stachelwürger u.ä. anzubieten, doch der Gebrauch ist verboten!!! Sicherlich dauert es bei alternativen Methoden oft länger, bis das Ziel erreicht ist - aber wer zu faul ist, sich darauf einzulassen, sollte keine Tiere halten.
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: Gruß - Jana, Plastic & Liza


hallo jana,

ich stimme dir in allem zu, nur halte ich nichts von pauschalisierungen.

bedingt durch fehlende frühprägung und -erziehung und durch übermäßig ausgeprägten jagdinstinkt kommt es vor, daß selbst ausbilder, denen auch du bescheinigen würdest, daß sie gut sind, hier versagen.

werte nichts ab, worüber du dich nicht genau weitreichend kundig gemacht hast. erweitere dein wissen über wildschutz (es geht hier um mehr als die brut- und setzzeit), ethologie und lernpsychologie und erkundige dich mal, wie dieses gerät funktioniert.

das tele-tak-gerät hat seine berechtigung, wenn alle anderen massnahmen versagen. weiterhin, wenn es um den schutz und die auf dauer zu sichernden bedürnissen aller geht, die durch das wildern betroffen sind, führer, wild, andere menschen in den verschiedensten zusammenhängen.

die gefahr besteht darin, das gerät falsch einzusetzten.
wir haben nicht das recht unsere hunde zu quälen.
wobei die begriffsbestimmung "quälerei" sich am hund orientieren sollte und nicht daran, was der mensch in seinem egoismus und seiner begrenztheit so allgemein glaubt.
aber wir haben genausowenig das recht alle anderen lebewesen und mitmenschen in gefahr zu bringen. jedesmal, wenn dein hund dir aus deinem führungsbereich entwischt, wird er zum mehr oder weniger großen risiko. außerdem lernt er, daß er erfolg hat und das festigt sein verhalten.

ein auto reicht, wenn er beim wildern über die straße geht, ebenso reicht ein reh, daß aufgrund des hetzens an kreislaufversagen stirbt. es reicht ein pferd und sein reiter, die zu schaden kommen und es reicht ein schuß.
die verantwortung trägt der führer.

wir alle haben die verantwortung für unsere schützlinge, aber auch für unsere umwelt. gut sozialisierte, gut erzogene und zufriedene hunde sind notwendige bedingung für die symbiose mensch-hund und die positive beziehung hundehalter, hunden und nichthundehalter.

doch noch mal zum tele-tak. damit hier keine mißverständnisse aufkommen.
das gerät ist nicht für den dauerhaften gebrauch gedacht, sondern für wenige gezielte und wirksame einsätze, um den hund von seiner absoluten konzentration auf die spur oder das wild abzulenken und ihm zu zeigen, daß der einwirkbereich des führers auch auf diese entfernung auszuweiten ist.
das gerät darf nicht als allgemeines erziehungs- und ausbildungsgerät angesehen werden, aber es kann hunde erreichen, die sonst durch nichts und niemanden zu beeindrucken sind.
das gerät ist nicht für jedermann geeignet.
es besteht die gefahr, als führer das gerät statt bewußt und angemessen, emotional und unangemessen einzusetzten.
daher einen vertrauenswürdigen trainer aufsuchen, der vorher aber erst alternative methoden anwendet.


dies soll keine werbung für den gebrauch von tele-tak-geräten sein, sondern lediglich mit unsinnigen pauschalisierungen aufräumen.
es ist gerade für ersthundebesitzer oft schwer, sich in der vielzahl von erziehungs- und ausbildungsmethoden zurecht zu finden. es ist nicht richtig, ihnen pauschalisierungen, statt wissen über möglichkeiten zu vermitteln.
es ist nicht immer faulheit, die leute dazu bewegt, sich für diese methode zu entscheiden.
viele halter von problembehafteten hunden haben oft alles mögliche ausprobiert und endlich mit diesem gerät erfolg erzielt. viele machen sich die mühe, die fehler von anderen zu beseitigen oder einzuschränken.
diese menschen haben und hatten es oft genug schon schwer und brauchen nicht noch die verteufelung von unwissenden und ignoranten.


einen guten hundeführer zeichnet u.a. wissen und die kompetenz dieses im sinne des hundes, seiner person und anderen mitmenschen und mitlebewesen anzuwenden aus.


grüsse elli

04. November 1999 11:02

: Hallo Forumsteilnehmer!
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: Ich verfolge die Diskussionen im Forum erst seit kurzem - und war begeistert. Doch heute wurde hier gegen das Hetzen anderer Tiere für Notfälle ein Teletakt-Gerät empfohlen! Ich glaubte, nicht richtig zu lesen! Hier nochmal für alle Unbelehrbaren: Es ist zwar in Deutschland (leider noch) erlaubt, diese Geräte und auch Stachelwürger u.ä. anzubieten, doch der Gebrauch ist verboten!!! Sicherlich dauert es bei alternativen Methoden oft länger, bis das Ziel erreicht ist - aber wer zu faul ist, sich darauf einzulassen, sollte keine Tiere halten.
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: Gruß - Jana, Plastic & Liza
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hallo jana,

verboten ist der gebrauch von tele-tak-geräten wohl u.a., weil sich die gefahr gezeigt hat, daß in falschen händen dieses gerät wirklich folter ist.
aber, wie in der anderen meldung beschrieben, kann es eine hilfe für führer und auf dauer gesehen auch für den hund sein.
das gleiche gilt übrigens für stachelwürger.
studien haben belegt, daß es bei hunden, die viel an der leine ziehen zu bleibenden physiologischen veränderungen im halsbereich kommen kann. die stellung des kehlkopfes verändert sich so, daß die atemwege verängt werden. das kann sich zum gesundheitlichen problem auswachsen.
außerdem ist doch ein nicht leinenführiger hund unbestreitbar eine gefahr für sich und alle anderen, auch wenn viele glauben, ihnen könne da gar nichts passieren.
die unfallstatistiken singen da ein anderes lied.
ich betone auch hier noch einmal: gleiches recht für alle und nicht nur für den halter und den hund.

auch für den stachelwürger gilt, er dient für die initiation von erziehungsprozessen zu erwünschtem verhalten. er ist kein mittel der bestrafung.
so empfindet ihn der hund nur dann als schmerzhaft, wenn er falsches verhalten zeigt, also zieht, sonst nicht.
er bietet sich an, wenn alles andere versagt.
ansonsten ist ein frühes erlernen der leinenführigkeit das beste mittel dem nernenaufreibenden ziehen vorzubeugen. hinzu kommt, die leine nur wenn wirklich notwendig anzuwenden.
den einsatz der leine einzugrenzen bedarf es u.a. eines guten grundgehorsams. womit wir dann wieder beim thema hetzen und wildern wären.

irgendwo hier habe ich gelesen, daß jemand eine moxon-ausbildungsleine benutzt.
auch ich kann diese art leine empfehlen. ohne großes geziehe und gerucke kann schon der welpe lernen an der leine zu gehen. doch was viele vergessen ist, es soll dem kleinen auch noch spaß machen, so wie der größte teil der erziehung und ausbildung.
doch wie das funktioniert, lernt man m.e. am besten in einem welpen- oder junghundekurs. das gilt übrigens auch für leute, die meinen schon alles zu wissen, weil sie schon ein oder mehrere hunde hatten. man lernt duch das beobtachten des ausbilders und der anderen, wird direkt kompetent korrigiert und kann in angenehmer atmosphäre sich mit anderen austauschen.


grüsse elli