Tschau Tanja
Ich kann gut mit Dir fühlen und ich hatte auch einen Hund, eben dieser Alpha der 13 Jahre alt wurde, mit dem ich eine unglaubliche Beziehung hatte. Das war auch einzigartig, erlebte ich in dieser Form nie mehr. Das schlimmste war, ich hatte diesen Hund immer wie lieber, wie älter er wurde. Mit 13 machte er ja keinen Hundesport mehr, aber ich glaube ich kannte ihn fast besser als mich und umgekehrt war’s wohl auch so. Ich sage mir, das schöne ist, dass ich das mal erleben durfte und ich habe die Suche nach einem solchen Hund aufgegeben. Nun muss ich sagen, dass mein kleiner mich immer wie mehr an ihn erinnert. Vielleicht weil ich ihn nicht mehr suchte.
Ich sage mir, wenn ein Alpha was durchsetzen will, dann hat er viele Varianten das zu tun. Aber er bringt immer ein gewisses Aggressionspotential mit, das er zeigt und im schlimmstenfalls auch einsetzt.
Das was Du beobachtet hast, das kann ich nachvollziehen, das ist für mich ein logisches Erlebnis, das Du gut beobachtet und wiedergegeben hast.
Anders sieht es zum Teil mit so Wolfsverhaltensforscher aus, sie müssen immer eine neue Erkenntnis haben, sonst wären die 13 Jahre zwecklos gewesen. Dabei ist noch zu bedenken, dass ein Rudel in Freiheit nicht rund um die Uhr beobachtet werden kann und man kann gut den wichtigsten Teil verpasst haben und danach falsche Schlüsse ziehen.
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Für mich war das ein klares provozieren und ich bin nicht bereit gewesen, ihm das mit positiven Dingen durchzulassen.
Nachdem wir das jedoch eine zeitlang ausgekämpft haben, waren wir das beste Team, das man sich vorstellen kann und er hat es nicht wieder probiert.
Allerdings mußte ich ab und an Schikanen für ihn einbauen, damit er auf dem Boden der Tatsachen bleibt.
Einmal war ich eine zeitlang krank und ich habe gemerkt, wie die Situation ins Kippen kommt.
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Ich kann das so gut nachfühlen und ich bin sicher, Du hast richtig reagiert. Komischerweise schweissen solche Kämpfe zusammen, es kann eine unglaublich Bindung geben. Das Vertrauen des Hundes in dich wird stärker und nicht schwächer.
Das Verhalten des Hundes, wenn man krank ist, ist absolut typisch für diese Art von Hund. Mit 13 Jahren hat dieser Hund mich noch mehr auf die Probe gestellt als mancher jüngere. Immer und immer wollte er es wissen und nie gab er auf. Das auch im Sport, ich hatte noch nie einen Hund, der so manchen Figurant umschmiss, immer volle Wucht. Oder auf der Fährte, der kämpfte bis zum geht nicht mehr, nie gab er auf. Das war sein Leben, ein ewiger Kampf. Ich habe nun wieder einen kleinen und ich glaube, es könnte ein ähnlicher werden.
Ich weiss jetzt nicht, wie lange Du mit diesem Hund zusammen warst. Aber solche Hunde schulen den Hundeführer. Du siehst Sachen, kannst den Hund lesen, dass Du ohne ihn nicht könntest, weil Du dazu sonst gar nicht gefordert worden wärst. Du kannst mit solchen Hunden mehr lernen, als andere je werden. Das ist z.B. auch ein Unterschied, dieser Hund zwang dich zu Höchstleistungen, ich kann mir nicht vorstellen, dass dies ähnlich ist beim beobachten eines Wolfsrudel. Zum Beispiel konnte ich seit diesem Hund, meine immer während des wilderns, also im Trieb schon angesprochen, abrufen. Die Leinenhandhabung alles änderte sich, weil ich auch gezwungen war, auf alles und das kleinste zu achten. Selbst streicheln war auf einmal nicht mehr nur streicheln, dass alles kann ich heute einsetzen und ich nenne das die vielen kleinen Finessen. Viele kleine Punkte, die einem weiterbringen können und eine andere Art einer Kommunikation zulassen. Mir soll einer sagen, dass z.B. Schlegel wirklich was lernt, wenn er ein Wolfsrudel gefangen hält. Für was soll das gut sein? Oder früher waren es Panther. Das wichtigste hat er z.B. nicht gelernt, bei seiner Beobachtung eines Wolfrudels in Freiheit. Er hat nicht gelernt, diese Tiere zu achten und ihnen den nötigen Respekt zu geben. Sonst würde er diese jetzt nicht sinnlos in Gefangenschaft halten.
Gruss P.H