Tschau Alex
Ich sah mal eine wunderschöne Häsin, die in den Farben gut gezeichnet war. Ich fragte den Besitzer wie viel er für diese Häsin haben will. Der sagte mir 15.- Fr. Ich sagte das könne doch nicht sein, was stimmt mit dieser Häsin nicht, dass sie so günstig ist. Er sagte mir, sie müsse weg, sie töte ihm immer sofort alle Jungen. Gut ich kaufte sie für 15.- Fr. und nahm sie mit.
Später hatte sie Junge und ich ging schauen, wie diese aussahen, es waren wunderschöne Holländer. Einen Tag später waren alle tot. Die Häsin hat sie alle getötet.
Nun was machen wir daraus, wie deuten wir das.
Ich baute die Boxe der Häsin um, so dass sie abgeschottet war und sich nicht mehr gestört fühlte. Dann hatte sie wieder Junge und ich ging nicht mehr schauen und sehr da, sie war eine gute Mutter und die Jungen überlebten alle.
Nun wenn die Häsin nur im kleinsten gestört wurde, dann machte sie eine solche extreme Handlung, wie das töten der Jungen.
Was meinst Du was für eine Störung es ist, 13 Jahre lang ein Rudel zu belästigen. Hast Du schon mal gesehen, die Wölfe greifen den Menschen nicht an. Sie haben Respekt, bleiben auf Distanz. Später wenn er sich gewöhnt hat, kann ein Vertrauensverhältnis entstehen, das Mistrauen bleibt aber immer ein wenig. Ich würde das eine massive Störung des Rudels nennen und gerade die Rangordnung zu beobachten, wenn sich ein Wesen einmischt, demgegenüber sie sich so verhalten, als hätte es schon einen höheren Rang, ist zweifelhaft.
Meine Beobachtungen beim Hund und ich finde diese aussagekräftiger als bei einem Wolfsrudel, aus den oben beschriebenen Gründen:
Es gibt nicht immer Rangordnungskämpfe und schwächere Tiere tragen diese auch nicht immer aus. Nun habe ich einen Alpha und einen aufstrebenden Alpha, dann kann es zu Querelaien kommen. Das kann etwas unbedeutendes sein, etwas was ich nicht als wichtig betrachten würde. In dieser nicht wichtigen Situation, kann sich der aufstrebende z.B. ohne grössere Gegenwehr und mit ein paar Drohungen durchsetzen. Für uns bleibt alles normal, nach diesen Vorfällen passiert nichts weiter und auf einmal, eines Morgens, übernimmt der Aufstrebende den Platz des Alphas ohne Kampf. Die Machtübergabe scheint geregelt und das nur, weil er sich an diesem unwichtigen Ding durchsetzten konnte, hat er anscheinend genügen Respekt erhalten, dass der Alpha sich später nicht mehr wehrt. Es kann so ablaufen und das Ganze ist fliessend, nicht immer sofort klar, aber es muss nicht. Es kann auch zu einer grösseren Auseinandersetzung kommen. Es kommt aber 100% zur grösseren Auseinandersetzung, wenn der Alpha die Zeichen nicht richtig gelesen hätte und bei der Übergabe nicht Platz machen würde.
Was sagt mir das? Ein so unwichtiges Ding, wie das Einsteigen ins Auto, kann für den Hund sehr wichtig sein. Setzt er sich z.B. dort durch, kann das ein wichtiger Erfolg gewesen sein, um in seinem Bestreben, sofern er ein Hund ist, der das sucht, weiter zu kommen. Eines Tages kommt es dann zum Konflikt, der Hund hat gewisse Ansprüche und ich auch und es kommt zur Beisserei. Das hätte verhindert werden können, wenn ich ihn richtig gelesen hätte und dort eingegriffen hätte, als es mir unwichtig schien.
Das ist ein Teil der Geschichte.
Ein anderer, ich hatte vor Jahren mal ein Alpha, wenn ich diesen mit zum Vater nahm, dann unterdrückte mein Hund seinen dauernd. Der Hund des Vaters durfte nicht mal normal laufen, er musste immer kriechen, stand er auf, dann knallte es. Das sah sehr pervers aus, daheim im Rudel machte er das nie. Ich fragte mich lange, wieso macht dieser dass.
Nun später nahm ich einen neuen Hund mit, mein Alpha war gestorben und ich hatte einen neuen. Dieser verhielt sich nicht mehr wie mein alter und was mir auffiel, er hatte den Hund des Vaters nicht im Griff. Dauernd gab es Auseinandersetzungen, dauernd gewann meiner aber der andere konnte sich nicht richtig unterwerfen er probierte ständig irgendwie den stärkeren zu nerven. Seit dem weiss ich, wieso er beim ersten nur noch kriechen durfte, er lies es gar nicht so weit kommen. Der erste war mein stärkster Alpha den ich je hatte, mit 13 Jahren war er immer noch der Chef und erst als ich ihn einschläfern musste, (das erste und letzte mal, dass ich einen Hund nicht erschoss) gab es einen neuen Alpha. Es war mein bester Hund den ich je hatte und er war auch ein pflegeleichter Hund, er war gut führbar.
Um zu Punkt eins zurück zu kommen. Wegen Ablösungen wie beschrieben, an unwichtigen Orten durchgesetzt.
Ich habe festgestellt, dass z.B der Alpha einen Konflikt provoziert an etwas was ihm gar nicht liegt. Das kann z.B eine Hundebox sein oder sonst was. Obwohl der unterlegende es immer durfte, darf er etwas auf einmal nicht mehr. Es gibt dann eine Auseinandersetzung der Grad der Heftigkeit kann verschieden sein. Danach erlaubt der Alpha es dem Beta wieder. Nun das scheint sinnlos gewesen zu sein, wieso hat er das gemacht? Ich denke er macht das um dem aufstrebenden den Mumm zu nehmen, irgendwo eine Ablösung zu provozieren, in einer Situation in der der Alpha dann überrascht wäre und weil er dann da unvorbereitet wäre, wäre er im Nachteil. Also provoziert er mit solchen Aktionen, dass es gar nicht so weit kommen sollte.
Meine Beobachtung war, dass die Ablösung in Schritten passiert und es Auseinandersetzungen geben kann, in denen auch Blut fliesst. Die Ablösung selber kann aber ganz gewaltfrei sein und es ist auch nicht ganz klar, wann das passiert. Auf einmal hat der Beta dort ein Recht, dass er beansprucht, dann noch eines und noch eines usw. Vielleicht beansprucht er nie alle, aber die die er als wichtig empfindet um sich durchsetzen zu müssen obwohl er einen schaden davon tragen könnte, die setzt er durch. Es kann gut sein, dass sie so ohne Beisserei durchkommen und das jeder dem anderen noch was lässt, aber es muss nicht. Haben zwei die gleichen Interessen, z.B. eine Hündin decken und beide wollen das verteidigen, dann kann es zu grösseren Auseinahndersetzung kommen.
Mir sagt das ganze aus, ich muss den Hund nicht dauernd dominieren und er darf auch aufs Sofa. Ich stecke Punkte, die mir wichtig sind und diese Verteidige ich auch. Ich muss dazu nicht körperlich strafen, aber ich bin dazu bereit wenn der Hund nicht anders will. Denn es gäbe nichts schlimmeres, als was zu wollen und nicht durchzusetzen. Wenn es mir wichtig ist, dann muss ich es verteidigen, sonst lasse ich es sein. Dazu, wenn es längere Zeit keinen Konflikt gibt, alles reibungslos klappt, dann kann ein Provozieren dazu beitragen, dass das weiter so bleibt.
Gruss P.H