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Sie springt immer weg!

geschrieben von Dani&Sugar(YCH) 
Sie springt immer weg!
22. Dezember 2002 18:48


Hallo zusammen,
bevor das Forum nun (vielleicht) bald seine Türen schließt, habe ich noch eine wichtige Frage an euch.
Und zwar hat es sich meine Hündin in den letzten Wochen zur Gewohnheit gemacht nicht mehr richtig ranzukommen. Wenn ich sie rufe kommt sie eigentlich schon sehr gut, ich merke auch, das sie zuverlässiger kommt. Aber darin liegt auch nicht das Problem. Sondern sie kommt auf mein Rufen angerannt, bleibt dann in einem Umkreis von 2-3 Metern da und flitzt sofort wieder weg wenn ich sie berühren will. Sie macht sich ein richtiges Spielchen daraus, nach dem Motto: "Fang mich doch wenn du kannst". Das nervt einfach total, weil damit jedes Anleinen zur Tortur wird. Inzwischen klappt es noch nicht mal mit "Erpressen": Selbst wenn ich ein Spielzeug oder ein Leckerchen habe kommt sie nicht nahe.
Wie kann ich das wieder aberziehen? Ich hoffe ihr könnt mir helfen, denn dieses Verhalten mach mich wahnsinnig!
Und falls der Rat mit der Schleppleine kommt: Wie genau? Mit "Versuchs doch mit der Schleppleine" kann ich leider nicht so viel anfangen.
Liebe Grüße,
Dani&Sugar

22. Dezember 2002 19:36

Hallo Dani

Dein Problem kenne ich nur zu gut; auch meine 1 1/2-jährige Hündin beherrscht das beschriebene Spielchen perfekt! Ich hab dann zusammen mit einem Hundetrainer daran gearbeitet, und bis auf einige "Aussetzer" sind Spaziergänge nun wieder stressfrei. Zaubertricks hatte allerdings auch der Trainer nicht auf Lager aber er gab mir folgende Tipps: 1. Auf Spaziergängen den Hund regelmässig zurückrufen und mit einem speziellen Spielzeug (das er sonst aber nie bekommt, weshalb er dann besonders "scharf drauf" ist) herlocken. Wenn der Hund kommt, nur spielen und ihn wieder laufen lassen; so bedeutet das Herkommen in erster Linie mit dem tollen Ding spielen und nicht ödes Anleinen. Das Anleinen in dieser Phase überraschend einbauen, z.B. nicht immer am selben Ort des Spaziergangs, den der Hund dann schon kennt. 2. riet er mir, die Bindung zwischen mir und dem Hund draussen zu fördern, da meine Hündin zwar im Haus total anhänglich ist, sich aber draussen sehr unabhängig verhält. Dazu hab ich mich dann halt auf dem Hundeplatz auch einige Male mit meinem Hund und diesem Lieblingsspielzeug auf dem Boden rumgebalgt... Wie gesagt klappt das Ganze nun viel besser, und noch vor einigen Wochen hätte ich nicht gedacht, dass ich mal mit Tipps auf ein solches Problem antworte, da ich mich damals fast täglich über dasselbe Verhalten meines Hundes genervt habe wie du ;-) Es braucht aber auf jeden Fall einige Geduld und ich rechne auch mit Phasen, wo mein Hund das Wegflitzen wieder spassiger findet als das beste Spielzeug...

Viel Glück!
Flurina & Diva

22. Dezember 2002 19:22

Hi,

Frage: Hast Du sie meistens gerufen, wenn Du sie angeleint hast ?

Denn dann ist das Verhalten klar ;-)).

Grüße
Gabi

22. Dezember 2002 20:01

Hunde tun, was sich für sie lohnt. Spaß und Aktion lohnt, wenn das aufhört, lohnt es nicht. Leckerlis lohnen - allerdings haben unsere Hunde zumeist 'action' notwendiger als noch ein Futter...

So rechnet sich der Hund bald aus, ob Kommen für ihn lohnt. Wir pflegen im Kurs zu sagen: Hundeerziehung ist 'Statistik': in mindestens 9 von 10 Fällen sollte sich auf Ruf Kommen für den Hund lohnen.
Er sollte den 1 von 10 Fall, wo er angeleint wird, nicht unterscheiden können.

Wie sieht das praktisch aus? Sich für's Training zuerst die besten Karten austeilen (und ein paar im Ärmel).
Günstige Vorbedingungen: Hungriger, ausgelaufener Hund, langweilige Umgebung, keine anderen Hunde, bestes Leckerli, tollstes Spielzeug.
Rufen, Leckerli geben, laufen lassen (direkt, auch dazu sagen - egal, ob der Hund es sowieso gerade tut) Notfalls Leckerli zuwerfen, auf die Distanz, wo er noch kommt, während er kommt (in der Vorwärtsbewegung auf Dich zu). Allmählich nur mehr geben/hinwerfen, wenn Hund dichter kommt (nie zweimal rufen, einfach uninteressiert weggehen - so tun, als ob man Leckerli selber ißt).

Dann wenn schon rankommt, um Leckerli zu nehmen, Leckerli hinhalten, während die zweite Hand Hund hinter Ohr krault. Wegschauen, uninteressiert tun dabei! Immer sofort wieder freischicken! Wichtig: Freilassen innerhalb von maximal 1 Sekunde nach dem Kommen, Hund einstweilen nie länger aufhalten.

Erst wenn das so ziemlich 110% klappt, dann bei 10 erfolgreichen Komm-Übungen mit Kraulen und Streicheln in der Halsbandgegend... (merkst Du, worauf das Hinausläuft? Hund kann an Deinen Aktionen nicht mehr unterscheiden, ob er diesmal verhaftet werden soll, oder nicht) inzwischen schon kraulen, bevor man das Leckerli gibt. Dann kann man maximal 1x aufhalten von 10 mal rufen und anfassen und zwar schon mal für länger als 1 Sekunde, noch seltener wird man seinen Hund wirklich dauerhaft 'verhaften' und heimgehen.

So 'rechnet' sich das Kommen für den Hund, wird nach und nach zur Gewohnheit, solange man Kommen häufiger attraktiv belohnt als 'bestraft' (durch Anleinen und 'aus mit Lustig' - egal, was man dafür hinterlistig anzubieten hat als Lockung).

Irgendwann - bei gutem Training mit Einhalten der Lerngesetze - kommt der Hund auch aus größter Ablenkung für ein gelegentlich gegebenes Gutsi. Die beste Belohnung für's Kommen ist übrigens gerade bei stark lockender Ablenkung immer noch das sofortige!!! wieder Freischicken!
So könnte man auch zuerst die ersten Annäherungen belohnen, wenn der Hund sonst nicht mehr näher kommt. Ach ja: immer freundlich rufen, immer nur 1x - sonst einfach weitergehen, Gutsi selber essen oder auffällig einstecken. Umgebung und Uhrzeit so aussuchen, dass das gefahrlos möglich ist.

Viel Spaß dabei: wenn man seinem Hund das beigebracht hat, kann man ihm alles beibringen! Man weis dann, wie Hundedenken funktioniert - oder? Was meint ihr?

Wiebke

www.hunde-erziehung.at

23. Dezember 2002 06:51

Hallo Gabi,
:
: Frage: Hast Du sie meistens gerufen, wenn Du sie angeleint hast ?

Nein, das habe ich nicht gemacht. Gerade weil ich wußte, daß es das zur Folge hat, hab ich immer versucht darauf zu achten sie nicht nur zum Anleinen zu rufen. Ich hab sie auch immer erst Sitzen lassen und dann die Leine rangemacht, weil ich dachte, daß sie das dann eher mit dem Sich hinsetzen als mit dem rankommen verbindet. Und öfters hab ich ihr dann auch noch an der Leine den Ball ein paar Mal geworfen, damit sie merkt, daß nach dem Anleinen nicht gleich Schluß mit lustig ist.
Aber sie ist wohl ein sehr schlaues "Luder" und kann Gedanken lesen... :-)
Vielleicht strahlt man aus, daß man den Hund anleinen wird und losgeht...
Mich wundert dann nur, warum kommt sie überhaupt wenn ich sie rufe? Dann könnte sie doch gleich denken: "Ach nö, da geh ich gar nicht erst hin, die will sowieso nur nach Hause gehen." Aber sie kommt ja relativ zuverlässig immer kucken.
Dani&Sugar



23. Dezember 2002 08:51

Hi,

der Fehler ist im Grunde derselbe.
Sie kommt - bis auf die Distanz wo sie weiß jetzt kommt SITZ und dann Schluß mit lustig.
Das Ballwerfen AN der Leine bewirkt nicht viel, denn danach ist ja "Schicht".

Man muß einfach so öfter rufen, Hund rankommen lassen, sitzen, loben und wieder laufenlassen.

Grüße
Gabi