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Wälzen etc

geschrieben von Gisela(YCH) 
Wälzen etc
11. März 2003 22:33

Hallo Yorkies

Mein Hund ist jetzt 3 Jahre alt. Er ist ein TT. Lange Zeit hat er- mit Ausnahmen- bestens gefolgt. Seit einiger Zeit haben sich bei uns etliche Probleme eingeschlichen:

1. Er wälzt sich sehr gerne in stinkenden Dingen und reagiert nicht auf das Kommando nein, er kratzt sich allerdings auch viel, der TA sagt aber er sei gesund
2. Wenn er auf dem Spaziergang Plastik oder Ähnliches findet, spielt er damit und rennt davon
3. Er ist eher unsicher und bellt aus Unsicherheit Fremde an
4. Wenn er einen anderen Hund sieht, rennt er zu ihm, auch wenn ich es ihm verbiete.
5. Schnüffeln ist viel interessanter als zu Frauchen kommen...
6. Beim Spielen klappt es mit dem Bringen des Balls nicht.

Ich habe den Eindruck, dass ich mit der Erziehung nochmals von vorne anfangen muss, aber wie? Sture Unterordnung langweilt ihn total. Wie könnte ich ihn auf Natural Dogmanship konditionieren?

Danke für Eure Hilfe

12. März 2003 07:29

: Hallo Yorkies
Hallo,

wir haben die genau gleichen Erfahrungen mit einem Husky gemacht.

: Mein Hund ist jetzt 3 Jahre alt. Er ist ein TT. Lange Zeit hat er- mit Ausnahmen- bestens gefolgt. Seit einiger Zeit haben sich bei uns etliche Probleme eingeschlichen:
:
: 1. Er wälzt sich sehr gerne in stinkenden Dingen und reagiert nicht auf das Kommando nein, er kratzt sich allerdings auch viel, der TA sagt aber er sei gesund

Bei uns lag's am Futter. Nach Umstellung auf ein hochwertiges + ein Teelöffel Öl / Tag wälzte sich der Hund nicht und kratzte sich auch nicht mehr. Komischerweise denkt man immer, der Hund will einen ärgen.

: 2. Wenn er auf dem Spaziergang Plastik oder Ähnliches findet, spielt er damit und rennt davon
Das ist eine Spielaufforderung, Du kannst dies zu Deinem Vorteil ausnutzen.
: 3. Er ist eher unsicher und bellt aus Unsicherheit Fremde an
Übe mit Deinem Hund Selbstsicherheit, z.B. auf hohen Bäumen zu laufen und runterzuspringen. Zusätzlich solltest das Bellen nicht beachten. Zeige, daß Du die Fremden zwar bemerkt hast, aber für Uninteressant hälst. Der Hund möchte Dir sagen, er hat Angst und fühlt sich vom Rudelführer nicht ausreichend beschützt.

: 4. Wenn er einen anderen Hund sieht, rennt er zu ihm, auch wenn ich es ihm verbiete.
Lenke ihn ab, mit Spielen, Übungen, etc. Das ist anfangs nicht leicht, aber bald merkt der Hund, daß Du interessanter sein kannst.

: 5. Schnüffeln ist viel interessanter als zu Frauchen kommen...
: 6. Beim Spielen klappt es mit dem Bringen des Balls nicht.
Übe ein paar mal in der Wohnung, dann im Garten, dann an einer langen Leine draußen (nachdem er seine Umgebung erkundschaftet hat). Bestrafe ihn nicht für Unaufmerksamkeit.

: Ich habe den Eindruck, dass ich mit der Erziehung nochmals von vorne anfangen muss, aber wie? Sture Unterordnung langweilt ihn total. Wie könnte ich ihn auf Natural Dogmanship konditionieren?

Zum Schluß noch: das Verhalten ist ganz normal. Man muß nur lernen, es in Deinem Sinne auszunutzen. Zu viel negative Verstärkung, überhaupt wenn man sich ärgert, führt nur zur Apathie des Hundes.
Fordere den Hund, mit Suchspielen, Aufreissen von Leckerliepacketen, etc.

: Danke für Eure Hilfe

bis dann,

ralph

12. März 2003 08:25

Hallo,

: 1. Er wälzt sich sehr gerne in stinkenden Dingen und reagiert nicht auf das Kommando nein, er kratzt sich allerdings auch viel, der TA sagt aber er sei gesund

Hmm, müsste man sehen. Lass aber nicht zu, daß er das vor Dir und/oder vor anderen Hunden oder in der Gruppe macht. Wenn Du ihn in den Garten bspw. rauslässt und er sich wälzt - das wäre o.k. (sofern Du nix gegen einen stinkenden Hund hast ;-) ).

: 2. Wenn er auf dem Spaziergang Plastik oder Ähnliches findet, spielt er damit und rennt davon

Sicherung von Beute. Siehe weiter unten.

: 3. Er ist eher unsicher und bellt aus Unsicherheit Fremde an

Wenn er unsicher wird, mach eine Übung mit ihm. Lenke seine Aufmerksamkeit um. Bringe ihn ins Sitz und belohne ihn dafür. Wenn es Gegenstände sind, setze ihn ab, geh zu dem Gegenstand und sichere Du den Gegenstand ab durch eine Erstinspektion, und hol dann den Hund hinzu.

: 4. Wenn er einen anderen Hund sieht, rennt er zu ihm, auch wenn ich es ihm verbiete.

Kommen auf zuruf üben. Ablenkung immer ein Stückchen steigern. Und nix da von wegen jemals mindestens 10000 Mal wiederholen, ein Hund braucht sehr wenige Wiederholungen um etwas gelernt zu haben ;-)

: 5. Schnüffeln ist viel interessanter als zu Frauchen kommen...

Zeig ihm, daß es eben NICHT so ist. Du bist super interessant. Da findest Du plötzlich ein Apportel, da läufst Du plötzlich mit ihm um die Wette, da werden ihm Aufgaben gestellt, da wird gemeinsam auf Jagd gegangen. Wenn er Dich während dem schnüffeln mal kurz anschaut freu Dich riesig und lob ihn, renn los und lauf mit ihm um die Wette.

: 6. Beim Spielen klappt es mit dem Bringen des Balls nicht.

Spielen und Apportieren sind 2erlei. Beim Apportieren ist höchste Konzentration vom Hund abverlangt, alles andere ist unkoordiniertes spielen. Und wenn Du das als Spielen bezeichnest, dann aber das Wort "klappen" in einem Atemzug nennst, dann stimmt was in der Erwartungshaltung nicht.

Wenn er den Ball hat und ihn Dir bringt, dann tausche mit ihm gegen ein Leckerli. Was hat es für ihn denn sonst für einen Sinn, Dir Beute zu bringen, wenn Du ihm die dann auch wieder wegnimmst? Bau sein Vertrauen in Dich auf. Selbes mit den Plastikflaschen, die er findet. Zeig ihm, daß es toll ist, Dir die Sachen zu bringen, weil Du ihm dafür noch was viel tolleres bietest (Leckerli!!).

Grüße
Claudia

12. März 2003 10:26

Hallo Claudia,

: ...
: Und nix da von wegen jemals mindestens 10000 Mal wiederholen, ein
: Hund braucht sehr wenige Wiederholungen um etwas gelernt zu haben

1. kommt es - wie immer - auch auf den Hund an ;-)

2. lernen die meisten Hunde sehr schnell, das ist richtig.

Sie lernen aber auch sehr schnell z.B. Orts- und Situationsgebundenheit:
Wenn im Garten geübt wird, wenn es regnet, wenn Frauchen die blaue
Jacke an hat, wenn ein schwarzer Hund kommt, dann passiert dies oder
jenes.
Da die meisten Hunde sehr schlecht verallgemeinern, kommst Du mit
versch. Situations- und Umgebungswechseln doch recht rasch an die
1000 Wiederholungen heran.

Ich kann diesen Satz "der weiss das, der kann das sonst auch" nicht
leiden - dann meistens endet es damit, dass der Hund bestraft wird,
weil er "widersetzlich" war - dabei war nur die Situation so ungewohnt
(im Sinne von "der Hund war nicht wirklich gut daran gewöhnt"winking smiley, dass
er einfach nicht mehr wusste, was er tun soll.

Viele Grüsse
heidrun+C

12. März 2003 10:21

:: :
:
: Bei uns lag's am Futter. Nach Umstellung auf ein hochwertiges + ein Teelöffel Öl / Tag wälzte sich der Hund nicht und kratzte sich auch nicht mehr. Komischerweise denkt man immer, der Hund will einen ärgen.

Hallo Ralph!

Auf was für ein Futter hast du deinen Hund umgestellt? Unsere Biggy wälzt sich auch immer in Stinkendem Zeug.

Grüße, Rosmarie

12. März 2003 11:04

Hallo Heidrun,
:
: : ...
: Da die meisten Hunde sehr schlecht verallgemeinern, kommst Du mit
: versch. Situations- und Umgebungswechseln doch recht rasch an die
: 1000 Wiederholungen heran.

Das sehe ich aber total anders.
Der Hund lernt ja nichts neues, er lernt nur, es auf Befehl zu tun. Wenn ich so viele Wiederholungen benötige, habe ich etwas falsch gemacht. Dann hat der Hund keine Einsicht in das, was ich von ihm will. Und ich spreche jetzt nicht davon, daß ich bspw. einen Hund an einem Platz gleich 2 Stunden ablegen kann. Aber nach 2 Wiederholungen wenn ich es für den Hund verständlich gemacht habe!! hat er durch meine Gesten verstanden, was ich von ihm will. Und auf dieses Verständnis kann ich dann aufbauen.
Daher muß man IMMER bei sich den Fehler suchen, nicht beim Hund. Man darf diese Sichtweise auch nciht als Bestrafungsausrede hernehmen, gebe ich Dir völlig Recht.
Aber wenn man es RICHTIG macht braucht man nur wenige Wiederholungen.
Der Hund hat eine geniale Anpassungsfähigkeit an wechselnde Umweltverhältnisse, was seine genetisch bedingte Lernfähigkeit darstellt, was überhaupt die Grundlage seiner "Daseinsberechtigung" als Haushund ist.
Und wenn man meint, er brauche 10000 Wiederholungen, 100 Wiederholungen, um einen Befehl zu verstehen, dann unterschätzt man die Intelligenz des Hundes um Längen.
Wobei man es sich mit dieser Einstellung, er brauche soooo viele Wiederholungen, recht leicht macht, weil man so ja immer den Fehler beim Hund suchen darf - der kapiert´s ja einfach nicht *IRONIEE*.
Dem Hund (und ich rede jetzt nicht von verhaltensgestörten Hunden) ist völlig wurscht, ob ich in einem Regencape vor ihm stehe oder nackt, in der Stadt oder aufm Land - wenn ich es nur RICHTIG mache.

Grüße
Claudia