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Unkonzentriert

geschrieben von Sanne(YCH) 
Unkonzentriert
14. September 1998 20:43

Hallo,

gestern war ich nach einer längeren Pause (Läufigkeit, Krankheit, Urlaub) endlich wieder mit unserer 10 Monate alten Kira in der Hundeschule. Obwohl wir in der Zwischenzeit auch regelmäßig geübt haben und es bis zum Urlaub auch gut geklappt hat, war ich gestern nach der Übungsstunde total fertig. Kira hat sich aufgeführt wie ein völlig unerzogener Anfänger. Sie hat die anderen Hunde gesehen und hat sofort gezerrt wie verrückt. Ich hatte eine Keule an der Leine, die mal vorwärts, rückwärts, zur Seite hopste oder sich gar im Kreis um sich selbst drehend neben mir her tanzte. Ich habe mich dann erstmal nebenhingestellt, mich zu ihr runtergehockt und mit ihr zugeschaut, bis die erste Aufregung vorüber war. Dann hat sie zwar mitgemacht, war aber völlig unkonzentriert, d.h. beim Fußgehen ist sie mit der Schnauze am Boden wie ein Staubsauger neben mir hergelaufen, Sitz und Steh hat sie zwar prompt ausgeführt, aber danach sofort den Kopf in Richtung anderer Hunde gedreht. Ich war für sie eigentlich uninteressant, eher lästig, weil ich sie zwang, mitzuarbeiten, wo sie doch eigentlich viel lieber mit all den anderen Hunden gespielt hätte.
Nun hatten wir auch einen neuen Übungsleiter, der mich und den Hund noch nicht kannte. Der meinte, ich müsste viel strenger sein und der Hund dürfe beim "bei Fuß Gehen" nicht am Boden schnüffeln. Ich solle mir ein Zughalsband kaufen und damit Kira`s Kopf immer feste hochhalten, dann würde sie schon lernen, dass nur geschnüffelt wird, wenn ich es ihr erlaube.
Ich bin nun total verunsichert. Eigentlich habe ich bis zum Urlaub geglaubt, den Hund gut erzogen zu haben. Im Urlaub ist es dann auch so gewesen, dass Kira kaum zu halten war, wenn wir in einer neuen Umgebung waren und ich konnte "Bei Fuß" nur mit großem Druck durchsetzen, aber sobald uns ein anderer Hund begegnete, war alles vergessen. Sie stürmte wie wild los und wollte nur spielen. Habe ich aber alleine im Wald oder bei einem Spaziergang ohne Ablenkung mit ihr geübt, hat sie gefolgt wie eine eins. Auch zuhause klappte wieder alles wie am Schnürchen, nur nicht am Hundeplatz. Was ist das nur? Kommt Kira in die sogen. Pubertät? Soll ich nun strenger sein, wie es der Übungsleiter empfahl und ein neues Halsband kaufen? Oder habt ihr andere Tips, wie wir dieses Problam in den Griff bekommen?
Ich bin gespannt auf eure Antworten.

Liebe Grüße
Sanne


15. September 1998 06:27

Hallo Sanne,

bei mir war es genau das selbe. Die erste Gruppenstunde in der Hundeschule (so mit ca. 8 Monaten) war eine Katastophe. Mogli zog nur an der Leine und wollte spielen. Ich war mit den Nerven am Ende und den Tränen nahe. Von Stunde zu Stunde ging es immer besser. Als ich dann wegen Urlaub ein paar Wochen Pause machen mußte und danach wieder zur Hundeschule ging (Mogli war ca. 1 Jahr), hatte ich das Gefühl wieder zum ersten mal da zu sein. Auch bei mir klaptte zu Hause alles bestens und in der Hundeschule dann wieder gar nicht. Mir war es aber auch zu blöde immer zu sagen: "Zu Hause klappt das aber". Also habe ich versucht das beste daraus zu machen. Je älter Mogli wurde, desto besser klappte es auch. In dem Alter haben Hunde eben noch viel spielen im Kopf. Solange Kira sonst hört, ist es doch OK. Ich denke mal, Du must nur stur weiter zur Hundeschule gehen, das wird bestimmt mit der Zeit wieder besser. War bei mir zumindest so.

Viel Glück wünschen Anja und der mittlerweile "gebändigte" Mogli

15. September 1998 09:06

:Hallo Sanne,

aergere dich nicht ueber deinen Hund, sondern lache darueber! Das Verhalten deiner Kira ist voellig normal und mit Gewalt wirst du ueberhaupt nichts erreichen. Vergiss also das neue Halsband und erwaehnte Methode, sondern arbeite an deiner Motivation! Du musst in der Lage sein, deinen Hund auf dich zu konzentrierenm, obwohl die Ablenkung auf dem Hundeplatz groesser ist als draussen. Ich habe immer wieder sehr temperamentvolle Hunde in meinen Gruppen und der Rat ist oft derselbe: Erst mal draussen vor dem Platz spielen und dann vernuenftig Fuss auf das Gelaende. Wenn es nicht klappt, drehe ich wieder um und gehe in die andere Richtung. Arbeite mit einem Ball oder Futter, lobe deinen Hund sofort, wenn er dich anschaut und dich als Hauptperson sieht. AUf dem Platz machst du genauso weiter. Achte auf deine Koerperhaltung, auf deine Stimme und Gestik. Freue dich, wenn dein Hund dich anschaut und halte lieber groesseren Abstand zu den anderen als dass du dich staendigem Ziehen und Zerren und Frust aussetzt. Das geht alles nicht von heute auf morgen. Konsequenz ist wichtig und dass du die Erwartungen nicht zu hoch ansetzt. Freue dich, dass es draussen schon so gut klappt, das ist doch schon mal was! Viele Gruesse Dany
:

16. September 1998 06:31

Hallo Sanne!
Die Hundeschule, von der Du erzählst würde ich meinen Hunden nicht antun. Dass Kira in ihrem alter lieber mit anderen Hunden spielen will, als Fuss zu gehen ist ja nicht weiter merkwürdig. Lass sie vor der Übungsstunde mit den anderen spielen, dann wird sie sicher mehr Lust haben, mit dir zu arbeiten. Den Hund am Halsband zu rucken ist eine prima Methode um ihn zu stressen, dass es Deine Kira dazu bringen soll die Zusammenarbeit mit Dir interessanter oder schöner zu finden, ist eine komische Idee. Benutz statt dessen Leckerchen und bedenke, dass die sehr lecker sein müssen um ihre Konzentration auf dem Übungsplatz zu halten. Ehrlichgesagt finde ich, es klingt als ob Kira ein ganz prima und ziemlich gehorsamer Hund sei, mach das bloss nicht mit sinnloser Gewaltanwendung kaput! Schönen Gruss
reli









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:gestern war ich nach einer längeren Pause (Läufigkeit, Krankheit, Urlaub) endlich wieder mit unserer 10 Monate alten Kira in der Hundeschule. Obwohl wir in der Zwischenzeit auch regelmäßig geübt haben und es bis zum Urlaub auch gut geklappt hat, war ich gestern nach der Übungsstunde total fertig. Kira hat sich aufgeführt wie ein völlig unerzogener Anfänger. Sie hat die anderen Hunde gesehen und hat sofort gezerrt wie verrückt. Ich hatte eine Keule an der Leine, die mal vorwärts, rückwärts, zur Seite hopste oder sich gar im Kreis um sich selbst drehend neben mir her tanzte. Ich habe mich dann erstmal nebenhingestellt, mich zu ihr runtergehockt und mit ihr zugeschaut, bis die erste Aufregung vorüber war. Dann hat sie zwar mitgemacht, war aber völlig unkonzentriert, d.h. beim Fußgehen ist sie mit der Schnauze am Boden wie ein Staubsauger neben mir hergelaufen, Sitz und Steh hat sie zwar prompt ausgeführt, aber danach sofort den Kopf in Richtung anderer Hunde gedreht. Ich war für sie eigentlich uninteressant, eher lästig, weil ich sie zwang, mitzuarbeiten, wo sie doch eigentlich viel lieber mit all den anderen Hunden gespielt hätte.
:Nun hatten wir auch einen neuen Übungsleiter, der mich und den Hund noch nicht kannte. Der meinte, ich müsste viel strenger sein und der Hund dürfe beim "bei Fuß Gehen" nicht am Boden schnüffeln. Ich solle mir ein Zughalsband kaufen und damit Kira`s Kopf immer feste hochhalten, dann würde sie schon lernen, dass nur geschnüffelt wird, wenn ich es ihr erlaube.
:Ich bin nun total verunsichert. Eigentlich habe ich bis zum Urlaub geglaubt, den Hund gut erzogen zu haben. Im Urlaub ist es dann auch so gewesen, dass Kira kaum zu halten war, wenn wir in einer neuen Umgebung waren und ich konnte "Bei Fuß" nur mit großem Druck durchsetzen, aber sobald uns ein anderer Hund begegnete, war alles vergessen. Sie stürmte wie wild los und wollte nur spielen. Habe ich aber alleine im Wald oder bei einem Spaziergang ohne Ablenkung mit ihr geübt, hat sie gefolgt wie eine eins. Auch zuhause klappte wieder alles wie am Schnürchen, nur nicht am Hundeplatz. Was ist das nur? Kommt Kira in die sogen. Pubertät? Soll ich nun strenger sein, wie es der Übungsleiter empfahl und ein neues Halsband kaufen? Oder habt ihr andere Tips, wie wir dieses Problam in den Griff bekommen?
:Ich bin gespannt auf eure Antworten.
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:Liebe Grüße
confused smileyanne
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16. September 1998 13:18

Hallo Sanne
Ich glaube das du bei deinem Übungsleiter nicht wohl bist, dies könnte sich bei Kira negativ auswirken.
Versuche mit deiner Kira nicht über längere Distanzen "Fuss" zu laufen es reicht kurz jedoch mit Wendungen
und alles wass sie schon kann Steh, Front, usw. Einzubauen in ein Übungsablauf vielleicht eine Minute und sofort mit Spielen wieder lösen.
Auf jeden fall kein Zughalsband, lieber sogar ohne Leine den mit Schmerz wirst du den Erfolg nicht Erzwingen können.
Beachte auch " Fuss" nur zu gebrauchen wenn nötig sonst kanst du auch nur "Hier" sagen, denn es schaft der beste Hund nicht den ganzen Tag Fuss zu laufen wie man es an einer Prüfung wünscht.
Ich bin auch der Meinung wie die Anwort von Dany sehr gut Erklärt. Nun ich wünsche Dir viel Erfog und ev. ein neuer Übungsleiter.

Gruss Martin





20. September 1998 09:28


Hallo ,

erstmal herzlichen Dank an alle, die mir geantwortet haben. Es hat mir sehr geholfen, vor allem habe ich wieder Vertrauen in mich und meine Kira bekommen. Wir haben zuhause und beim Gassigehen konsequent so weitergeübt, wie immer (ohne Zughalsband, das ich zwar schon gekauft habe, aber sicher nicht benützen werde).
Zum Glück hat unsere Nachbarin jetzt einen Welpen gekauft, da können wir prächtig üben: Rambo spielt mit Frauchen auf der Wiese und Kira "muß" mit mir arbeiten und darf erst nachher spielen. Klappt immer besser.
Gestern war ich wieder am Hundeplatz, es ist viel besser gelaufen. Ich bin ein bisschen früher hin, damit sie vorher Zeit hat, alles abzuschnüffeln und die anderen Hunde zu begrüßen. Und wir haben, wie Dany es empfohlen hat, dreimal Anlauf genommen, ordentlich bei Fuß auf den Platz zu gehen.
Außerdem hatten wir wieder einen neuen Trainer, der Andere war wohl nur eine Urlaubsvertretung.
Viel Besser fand ich dieses Mal, dass wir nicht im Kreis laufen mussten, sondern in einer Reihe nebeneinander. So musste Kira nicht immer auf der "Duftspur" vom Vorgänger laufen und sie konnte sich besser konzentrieren. Klar hat sie auch noch geschnüffelt, aber nicht mehr so oft. Nur die Leckerchen, für die sie zuhause alles tun würde, sind am Hundeplatz völlig uninteressant. Aber was solls, wenn sie trotzdem mitarbeitet.
Ich glaube, daß auch die innere Sicherheit, die ich auch durch eure Antworten wiedergewonnen habe, sich auch auf den Hund ausgewirkt hat.

Deshalb nochmal Danke
und liebe Grüße von Sanne und Kira