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Fliegen mit Hund? Ja oder Nein?!

geschrieben von Manuela & Apollo(YCH) 
Fliegen mit Hund? Ja oder Nein?!
09. Juni 2003 21:09

Hallo!
Ich bin mir zwar sicher, daß ich für diesen Beitrag einiges an Kritik ernten werde, aber vielleicht helfe ich ja auch jemanden damit weiter. Für viele stellt sich jedes Jahr die Frage "was tun zur Urlaubszeit mit dem Hund" ?? Viele von Euch haben sicher auch schon ab und zu daran gedacht zu fliegen - aber mit Hund??? Auch wir stellten uns diese Frage, da wir früher sehr viel mit Flieger gereist sind und dies aber auf Grund unseres kleinen Rackers dann zurückgesteckt hatten. Nun habe ich das Glück einen Arbeitskollegen zu haben, der Fluglehrer ist bzw. den Flugschein besitzt. Er hat mir am Wochenende vorgeschlagen, doch mal mit unserem Hund zum Flugplatz zu kommen um seine Reaktion wegen des Trubels und des Lärms abzuchecken. Dies haben wir dann am Sonntag getan, weil da lt. Auskunft meines Arbeitskollegen das meiste los ist. Dort angekommen stellten wir fest, daß Apollo von den Fliegern und dem Lärm der Landungen und des Startens nicht sonderlich beeindruckt war. Worauf mein Kollege mir vorschlug, doch einen kleinen Österreich-Rundflug mit dem Hund zu machen. Nach kurzem Überlegen und der Zusicherung von Stefan (Arbeitskollege), sofort wieder umzukehren und zu landen, wenn es Apollo nicht gutgehen würde starteten wir also unseren Erstflug. Wir nahmen seine gewohnte Decke auf der er auch im Auto liegt mit in den Flieger, die er auch gleich in Beschlag nahm. Es handelte sich beim dem Flieger um ein kleines Sportflugzeug, welches mit einem Charterflieger von der Lautstärke und den Bewegungen in der Luft überhaupt nicht zu vergleichen ist. Stefan meinte, wenn ihm das nichts ausmachen würde, dann ist ein Charterflieger gar kein Problem. Er verglich den Unterschied mit: Du fährst mit einer nagelneuen Mercedeslimusiene gemütlich auf der Autobahn oder mit eine Jeep durch holpriges Gelände! Gesagt getan: Als er den Flieger startete und der Propeller sich mit einem riesigen Krach in Bewegung setzte, schreckte Apollo zwar kurz hoch, aber nach kurzem Orientierung legte er sich wieder hin. Als wir den Start hinter uns gebracht hatten und unsere Flughöhe erreicht hatten, war es zwar nach wie vor sehr laut aber entgegen meinen Befürchtungen überhaupt nicht turbulent. Apollo setzte sich dann auch auf und guckte interressiert aus dem Fenster. Mittlerweile hatte er sich auch an das Fluggeräusch gewohnt. Ich würde es in etwa vergleichen mit dem Geräusch meines auch etwas lauten Staubsaugers, denn Apollo zwar nicht sonderlich mag, der ihn aber auf Grund des gleichmäßigen Geräusches jedesmal in einen Dornröschenschlaf versetzt - und so war es auch dann im Flieger. Er wachte erst wieder auf als wir zur Landung aufsetzten, was ihn auch nicht wirklich beeindruckte. Nachdem wir ausgestiegen waren hob mein Arbeitskollege mit meinem Freund nochmals ab und als sie zurückkamen und ich mit Apollo zum Flieger ging, lief er freudig auf den Flieger zu und wollte zu meinem Lebensgefährten hineinspringen - was für mich auch irgendwie ein Zeichen war, daß er den Flieger mit nichts bösen in Verbindung bringt oder sich jetzt davor fürchtete! Wir haben dann dort auch noch jemanden kennengelernt, der einen Labrador besitzt, den er bisher auf all seinen Flügen im Sportflieger mitnimmt und mit ihm 2-3 mal im Jahr mit einem Charterflieger nach Lanzarotte fliegt (seine Schwiegereltern haben dort eine Ferienwohnung) er hatte noch nie Probleme und auch der Hund bekam noch nie Beruhigungsmittel oder ähnliches! Er empfahl uns als Fluglinie die Lauda Air. Da gibt man den Hund erst kurz vor dem Boarding am Sperrgepäckschalter ab, wo er von einem Frachtpersonal auf direktem Weg zum Flieger gebracht wird. Er muß dann dort auch nicht zwischen den Koffern herumstehen, sonder es gibt eine separates Tiercompartement, in welchem das selbe Klima wie bei den Menschen oben herrscht und dort ist auch gedämpftes Licht. Tiere haben lt. seiner Aussage bei der Lauda oberste Priorität - sind die letzte Fracht die eingeladen wird, aber die erste die ausgeladen wird. Er kommt dann auch nicht mit den Koffern am Laufband zurück, sondern muß wieder beim Sperrgepäckschalter abgeholt werden. Diese Unterhaltung hat mir persönlich sehr viel weitergeholfen und auch die Reaktion von Apollo hat mich positiv überrascht! Ich glaube fast, daß es für ihn nicht wirklich einen Unterschied gemacht hat im Auto zu fahren oder zu fliegen! Er hat sich absolut nicht ander verhalten wie im Auto! Ich muß dazusagen, daß unser Hund seit er ein Baby ist seine Flugbox gewohnt ist, fast täglich damit im Auto fährt und auch auf Urlaubsreisen mit dem Auto schon mehrere Stunden darin verbracht hat! Das ist glaub ich auch sehr wichtig, wenn er sich in der Box geborgen fühlt und sie als eine Art "Höhle" für ihn anerkennt, dürften im ein paar Stunden Flug sicher nichts ausmachen.
Es gibt sicher auch hier ein für und ein wider! Ich weiß, auch ich habe im Internet schon Beiträge gelesen, wo angeblich Hunde am falschen Flughafen landeten oder vergessen wurden oder wo es angeblich auch schon zu Todesfällen gekommen ist. Aber warum sind wir nicht alle ein wenig realistisch: Wie oft hören oder sehen wir im Fernsehen, daß bei einem Flugzeugabsturz hunderte Menschen starben, ober jemand beim Fliegen an Trumbose erkrankte und daran sogar starb - aber trotzdem steigen wir alle Jahre wieder in den Flieger um ein paar Wochen Urlaub zu genießen - und warum sollten wir diese Woche nicht mit unseren "Lieblingen" gemeinsam verbringen?? Viele Hundebesitzer "muten" Ihren Hunden doch auch zweitätige Autofahrten und womöglich noch 4 Stunden Fähre zu um ans spanische Festland zu reisen. Und da stellt sich mir die Frage: Hier stehen 3 Stunden Flug gegen 20 Stunden Autofahrt, was ist da wohl für meinen Hund die größere"Zumutung"?
Ich weiß, daß man das nun nicht verallgemeinern kann, da jeder Hund unterschiedlich reagiert. Es muß ohnehin jeder für sich entscheiden, wie weit er seinem Hund dies vom Wesen zumutet! Meine Tierärztin gab mir den Rat, falls wir wirklich eine Urlaubsreise mit Flieger planen, für alle Fälle eine Bachblütenmischung mitzunehmen, sogenannte Notfallstropfen (Rescue Tropfen), ihm aber sonst nichts zu geben! Übrigens auch meine Tierärztin fliegt regelmäßig mit Ihren beiden Hunden! Sie ist der Meinung, daß dies genauso Gewohnungssache sei wie das Autofahren beim Hund!
Ich für mich kann den Flug mit meinem Hund der übrigens 2 Stunden dauerte (also fast bis nach Mallorca mit einem Charterflieger) auf jeden Fall vertreten! Ich glaube auch, daß mein Hund lieber 3 Stunden in seiner gewohnten Box im Flieger verbringt um dann mit mir ein paar schöne Urlaubswochen zu verbringen, wo ich jede Menge Zeit für ihn habe, als ein paar Wochen in einer Tierpension nur weil ich ihm 3 Stunden Flug "ersparen" möchte!
Wir möchten auf jeden Fall noch heuer eine Flugreise mit ihm machen! Ich werde Euch dann natürlich ausführlich berichten!
So, jetzt bin ich mal gespannt auf Kritik und hoffentlich auch positives!!!
Liebe Grüße
Manu & Apollo



09. Juni 2003 21:35

Hallo Manu,

ich glaube, besser kann man einen Hund wirklich nicht auf's Fliegen vorbereiten.

Ganz wichtig ist die Fluggesellschaft, die man wählt, da sollte es einem nicht auf ein paar Euro ankommen. Und ggf. den Service und die Erfahrung von Profis nutzen, z.B. von Gradlyn Kennels (http://www.gradlyn.de/). Deren Mitarbeiter bringen die Hunde, die als letztes eingeladen werden, mit dem Auto zum Flugzeug, und nach der Landung werden sie als erstes ausgeladen und in die Vet.-Station gebracht, wo man sie abholen kann.

Meiner Meinung nach ist für einen Hund, der entsprechend darauf vorbereitet wurde, ein kürzerer Flug sehr viel besser zu verkraften als eine u.U. ein- bis zweitägige Autoreise. Kommt natürlich auch auf den Hund an, wenn der austickt, wenn er in eine Box kommt oder von Herrchen/Frauchen getrennt wird, sollte man auf's Fliegen verzichten und lieber im Bayerischen Wald etc. Urlaub machen.

Viele Grüße

Antje

09. Juni 2003 22:28

Hi,

gerne würde ich mit einer tierfreundlichen Airline fliegen.
Wenn ich nur wüßte welche das ist ???
Du empfiehlst LAUDA AIR.., aber die sind doch längst pleite, bzw. aufgekauft. Sind die denn heute auch noch so "zuvorkommend"
zu Hunden ?

Grüße
Marlies



10. Juni 2003 05:14

Hallo Marlies,

: gerne würde ich mit einer tierfreundlichen Airline fliegen.
: Wenn ich nur wüßte welche das ist ???

Habe beste Erfahrungen gemacht mit Lufthansa und Delta Airlines, immer in Verbindung mit Gradlyn Kennels oder Pet Air.

Viele Grüße

Antje

10. Juni 2003 05:22

Hallo Marlies!
Also pleite sind die nicht! Sie gehört jetzt einfach zur Austrian Airlines Gruppe! Ist aber nach wie vor vom Service hervorragend und was den Transport von Tieren betrifft lt. Auskunft eines Vielfliegers mit Hund seine Lieblings Fluggesellschaft. Ich habe mittlerweile auch mit denen Kontakt aufgenommen und bekam sofort ein ausführliches Mail retour, wo ich genau aufgeklärt wurde was wie passiert. Die waren wirklich supernett und haben mir alles genau erklärt. Nehmen jedoch pro Flug nur einen Hund mit, also wenn du vor hast mit Lauda zu fliegen rechtzeitig reservieren. Sie hat es mir so begründet. Wenn mehrere Hunde im Tiercompartement sind und einer beginnt unruhig zu werden oder extrem zu jaulen und bellen würde er damit nur die anderen nervös machen, deshalb nur ein Tier pro Flug.
Liebe Grüße Manuela


11. Juni 2003 08:20

Hallo Manuela,
wenn du den Hund mit in den Passagierraum nehmen kannst, sehe ich keine Probleme. Ansonsten ist die Frage, wie sehr er unter der Trennung und unter dem Eingesperrtsein leidet. An Flugbox rechtzeitig gewöhnen!!!
Bei meiner Hündin, die mit im Passagierraum war konnte ich beobachten, dass ihr das Erreichen einer bestimmten Flughöhe Probleme bereitete (Weit aufgerissenen Augen, Unruhe) muss vergleichbar gewesen sein, wie wenn wir den Druck auf den Ohren bekommen (hab' ich jedenfalls immer). Der rasante Start und der Lärm störten sie nicht. Direkt nach der Landung war sie wieder ganz entspannt.Ich denke, man kanns riskieren.
Brigitte