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Erziehung" des Welpen"

geschrieben von Ingrid(YCH) 
Erziehung" des Welpen"
24. November 1998 10:08


Hallo,

ich bin mit meiner 4 Monate alten Rottweilerhündin in einer Welpenspielgruppe. Dort dürfen die Welpen miteinander spielen, es werden aber auch einige Übungen gemacht z.B. sich verstecken und den Hund rufen, oder auch sitzen lassen und auch schon Platz. Jetzt habe ich einen Hundebesitzer mit Schäferhund getroffen, der auch auf den Hundeplatz geht und auch Schutzhundeprüfungen mit seinem Hund macht. Der hat gemeint im ersten Jahr hätte er seinen Hund ganz in Ruhe gelassen und ihm eigentlich gar nichts beigebracht. Mit Sitz und Platz hätte er erst mit einem Jahr angefangen. Er findet, das sei jetzt viel zu früh. Der Hund ist sehr gut erzogen und auch in seinem Verhalten ganz normal. Überfordere ich meinen Hund vielleicht, oder sind beide Wege richtig. Mein Hund lernt sehr schnell und ich habe das Gefühl, daß es ihr auch Spaß macht.

Kann mir jemand einen Rat geben, bin jetzt etwas verunsichert.


Gruß Ingrid

24. November 1998 10:38

Hallo Ingrid,

laß Dich nicht verunsichern, wenn die Welpengruppe gut geführt wird, bist Du auf dem richtigen Weg. Stell dir einfach folgendes vor
a) Würdest Du ein Baby die ersten fünf Jahren lassen machen, was es möchte/will? Anschließend hast Du ein echtes Problem

b) In einer intakten Hundefamilie/Rudel lernen die Welpen/Junghunde sehr schnell "gehorsam". Ich habe in einem Buch gelesen, daß eine Collie-Hündin ihre Welpen für laut Autor sage und schreibe 15 Min ins Platz gebannt hat, jeder der Aufstand wird wurde zügig/hart zurechtgewiesen und mußte liegen bleiben.

Ich würde so weitermachen, langsam und ruhig zwar aber konsequent. Ich kenne diese Aussage der meisten Schäferhundbesitzer zur genüge: das erste Jahr darf er seine Freiheit haben, aber dann werden wir ihm schon Benehmen beibringen, ihn erziehen (Stachelhalsband etc). Ich habe die Erfahrung auch gemacht, daß die Schäferhundbesitzer sogar stolz auf diese Methode sind, sie sprechen gerne vom: den Hund sich entwickeln lassen und von Unterordnung. Vor ca. 10 Tagen hat sich ein 5 Monate alter Schäferhundwelpe angesprungen, der Besitzer fand das o. k., und meinte nur: so langsam wird es Zeit um auf den Hundeplatz zu gehen, diese Welpe verfolgt angeblich bereits Fahrradfahrer und Jogger. Das End vom Lied, eine nicht hundgerechte und vorallen unnötig brutale Erziehung folgt.

Ich kämpfe z. Z. selber mit diesen Vorurteilen, da ich einen privaten Welpen- und Junghundtreff aufbaue. Es ist doch einfacher, einem Welpen das Ziehen an der Leine abzugewöhnen, als hinterher einen einjährigen Zughund zu haben, der gewaltsam lernen muß, das Ziehen nicht erlaubt ist. Verstehen kann diese Menschen ist. Komischerweiser reagieren Schäferhundbesitzer so, bei einem Goldenhalter kenne ich dieses Verhalten nicht.

Du bist auf dem richtigen Weg, mach weiter so und gehen diesen Besserwissern einfach so dem Weg. Wenn du noch Fragen hast, werde ich versuchen, diese zubeantworten.

Lieben Gruß


Sabine & Simbär


24. November 1998 11:07

Komischerweiser reagieren Schäferhundbesitzer so, bei einem Goldenhalter kenne ich dieses Verhalten nicht.
:
:
Hallo Ihr,

ich will jetzt um Gottes willen nicht die Schäferhundbesitzer schlecht machen und auch nicht alle gleichstellen, aber ich kenne bei uns auf dem Hundeplatz auch einige dieser Sorte. Allerdings haben die auch alle ihre Hunde im Zwinger und holen den Hund nur ab und zu zum kurz Gassi gehen raus. Hätte ich bei meinem Hund nicht im ersten Jahr schon mit der Erziehung (dem Alter angepaßt natürlich) angefangen, hätte der mir wahrscheinlich die Wohnung auseinandergenommen. Außerdem habe ich ihn von Anfang an überall mit hingenommen (Restaurant usw.), da muß der Hund auch in jungem Alter einfach schon erzogen sein. Sonst fällt man ja überall unangenehm auf.


Gruß Birgit


24. November 1998 11:12

Hallo Sabine,
bin leider in der gleichen Lage die du der Emfängerin des Briefes
geschrieben hast. Habe in der Jugende meiner Schäferhündin versäumt ihr
die wichtigsten Dinge beizubringen und habe jetzt das Problem das sie sich
natürlich auf die Hinterbeine beim lernen stellt. 'Will kein Fuß gehen,
weder mit noch ohne Leien, es ist sehr schwehr ihr etwas beizubringen
dabei ist ein Schäferhund doch eigendlich ein gelehriger Hund.
Manches mal bin ich am verzeifeln und suche jetzt dringend Rat für meine
versäumte Erziehung. Vieleicht kann mir auf diesem Wege jemand Hilfestellung
leisten. Wäre sehr dankbar darüber. Wohne im Randgebiet von Hannover
Gruß Manuela und Nanny

24. November 1998 12:20

Hallo Ingrid

Mach nur weiter so. Alles was Dein Hund jetzt lernt, kann er und muss er nicht mit einem Jahr oder mehr
durch massive Einwirkungen lernen. Es ist nie zu früh, einem jungen Hund die Grundbegriffe zu lernen.
Es kommt nur auf die Methode an (Lernen im Spiel, nicht im Zwang!).
Auch die Deutsche Schäferhund-Besitzer von meinem Club reden so, mit einem Jahr warten, etc.
Ich selber habe eine 7 Monat alte Malinois-Hündin und die kann neben Platz und Sitz sogar schon
ganz schön Fuss laufen. Und das alles aus Spass und natürlich der Belohnung (Beisswurst, Leckerli) wegen.
Ich selber gebe auch Erziehungskurse für Anfänger (mit Hunden ab 9-10 Monate) und erlebe immer wieder,
dass sich ohne jegliche Erziehung gross gewordene Hunde sehr schwer tun, wenn man plötzlich Gehorsam von
ihnen verlangt. Bei einem ausgewachsenen Golden z.B. reicht es nicht mehr, beim Platz mit einem "leichten" Druck
nachzuhelfen. Bei einem Junghund geht das alleweil.

Also, lass Dich nicht verunsichern und mach weiter so, mit der spielerischen Erziehung Deiner Hündin.

Liebe Grüsse
Lilo


24. November 1998 12:05

:Hallo Manuela,

Hannover ist natürlich etwas weit weg, aber wir können es ja versuchen.
Wie alt ist Nanny jetzt, was kann sie, wie sieht eure Hackordnung aus (Sofa, Bett, erhöhte Plätze, wer geht von euch zu erst durch Türen/Engpässe), teil mir alles mit,was Du für wichtig erachtest. Darüber hinaus müßte ich noch wissen, wie erteilst Du dem Hund Befehle?

Bei dem Schäferhund ist auch später noch alles möglich, leider dauert es nur entsprechend länger und ist leicht für den Halter etwas anstrengender/härter. Du darf absofort kein Fehlverhalten des Hundes mehr durchgehen lassen. Sei konsequent und setzt die Befehle überlegen durch (ich will das jetzt und nicht denken: klappt sowieso nicht nicht). Sei und/oder werde Chef/Alttier und benimmt dich aus Hundesicht entsprechend. Wenn Nanny ankommt und gestreichelt werden will, verweis sie auf ihren Platz oder beachte sie nicht, laß sie schmollen.

Mit der nötigen Konsequenz und dem Willen und dem Durchhaltvermögen etwas zu ändern, klappt das. Ich habe in der Junghundgruppe z. Z. einen 1,5 Jahren nicht erzogenen Hovi-Mix. (Hund war mind. 1 Jahr im Tierheim). Die Fortschritte, die dieser Hund macht, sind enorm. Die Halter ist aber auch konsequent und achtet auf die saubere Ausführung der Befehle.
Werf die Flinte nichts ins Korn und fang sofort mit der "Umerziehung" an.... Wenn Du einmal Lust und Zeit hast und Dir der Weg nicht zu weit ist, können wir uns auch einmal treffen?

Lieben Gruß

sabine & Simbär