Weimaraner an NICHT-JÄGER ???
01. März 1999 14:01

Hallo, Hundefreunde !

Immerweider lese ich bei Euch, daß man keine Weimaraner-Welpen bekommen kann, wenn man kein Jäger ist. Die meisten Weimaraner-Züchter mögen das so halten.
Wir haben einen gefunden, der anderer Meinung ist und gute Gründe hat.
Mich würde interessieren, wieso ich auch in Eurem Forum immerwieder die Meinung finde, daß Weimaraner nicht in Familien gehören und nur zu Jagdzwecken gehalten werden sollten.

Viele Grüße mailt Euch eine große, aber NICHT-jagende Weimaranerfreundin namens

Sabine


01. März 1999 18:12

Liebe Sabine,
was hier schon häufiger zu Weimeranern gesagt wurde, bezieht sich eigentlich auf alle ausgesprochenen Jagd- und Arbeitshunde. Der Weimeraner ist nur in letzter Zeit stärker betroffen, da er wohl hauptsächlich wegen seiner unbestreitbaren optischen Reize etwas in Mode gekommen ist. Wer sich jedoch über die Ansprüche, die ein Weimeraner aus einer reinen Jadgzuchtlinie stellt, nicht im klaren ist, wird häufig mit dem Arbeitseifer dieser Rasse überfordert sein. Häufig hört man, daß Weimeraner, die als reine Familienhunde gehalten werden, Artgenossen gegenüber ein auffällig aggressives Verhalten zeigen. Dies liegt in der Regel aber nur an einem Energiestau, der nicht "abgearbeitet" werden kann, weil der Hund nicht jagdlich geführt wird und auch keine Aufgabe hat, nach einer solchen von seinem Temperament her aber dringend verlangt (was meiner Meinung nach bei vielen Verhaltensauffälligkeiten nicht nur der Weimeraner zum Tragen kommt). Aus diesem Grund ist es für einen nicht jagdlich ambitionierten Interessenten normalerweise auch nicht einfach, einen solchen Hund zu erwerben.
Mit würden die Gegenargumente Deines Züchters sehr interessieren. Vielleicht hat er sich ja auf die Zucht "familientauglicher" Weimeraner spezialisiert, indem er gezielt mit für die Rasse extrem ruhigen Exemplaren arbeitet?
Interessierte Grüße senden
Suki und Maxi

02. März 1999 06:33

Weimeranern ausgesprochenen Jagd- und Arbeitshunde

Hallo Suki & Maxi,

ein donnernedes BRAVO, BRAVO für diesen Beitrag. Ich bin ganz Eurer Meinung.
Mich würde brennend intressieren wie Sabine ihren Weimaraner "auslastet". Ich lasse mich gerne belehren jedoch bis dahin bin auch ich weiterhin der Meinung: "Weimaraner am besten nur in Jägerhände".
Als ehemalige Vorstehhundbesitzerin (Irish Setter) weiß ich wovon ich spreche. Ich bin Nicht-Jägerin und habe mir damals auch aus Gründen ("ach ist der schön"winking smiley so einen Hund gekauft. Gottseidank war ich so vernünftig und bin einem Jagdgebrauchshundeverein beigetreten und habe meinen Hund jagdlich ausgebildet und sogar zur Prüfung geführt. Des weiteren habe ich jedes Jahr immer wieder an dem neuen Lehrgang zur JGP
teilgenommen. So konnte ich meienm Hund wenigstens annähernd das bieten wofür er gezüchtet wurde.
Heute würde ich mir aus Liebhaberei nie wieder solch einen Hund nach Hause holen denn Stubenhocker oder was zu Anschauen sind diese Hunde auf gar keinen Fall.

Tschau und liebe Grüße

Dobi-Manu (die jetzt u.a. einen Dobermann hat der weiterhin aktiv im Hundesport geht, wenn er wieder ganz gesund ist)


02. März 1999 11:36

Hallo Dobi-Manu,

ich kenne einen Jagdhund, der gehört eigentlich eingeschläfert. Denn er will nicht jagen. Da er aber ein Jagdhund ist, muß er ja in Jägerhände - nur will ihn kein Jäger haben. Und nun?? Wieso soll ein Jagdhund nur zur Jagd zu gebrauchen sein??
Außerdem bin ich mir gar nicht so sicher, daß es Deinem Jagdhund besser ging als Luna, nur weil er jagdlich ausgebildet worden ist... Dadurch hat er ja erst recht gemerkt, wozu er geboren ist und er durfte es nur ab und an mal ausleben...
Wenn man sagt, Jagdhunde gehören in die Hand des Jägers, weil sie Jagdhunde heißen, dann gehören Schäferhunde in die Hand des Schäfers, weil sie etwas zum Behüten brauchen. Ob Du Dir dann einen Dobermann kaufen durftest ist dann natürlich auch die Frage.
"Normale Hundebesitzer" dürften sich dann nur den Pudel leisten. Schlittenhunde wären auch nicht erlaubt...

Ich glaub nicht, daß man Hunde und Hundehalter nach diesen Kriterien zusammensetzen darf. Das wichtigste ist doch, daß der Hund sich wohl fühlt und wenn er viel Beschäftigung hat, dann wird ihm das auch reichen, wenn er nichts anderes gewöhnt ist.
Jedenfalls hätte ich mir meinen Hund nicht danach ausgesucht, ob er Jagdhund, Windhund, Schlittenhund, Hütehund... ist, sondern ob er kinderfreunlich ist, gelehrsam, nicht zu scharf...
Das ist das wichtigste - ob der Charakter vom Hund zu mir paßt.

Schöne Grüße
Veronika

PS.: Verdammst Du dann eigentlich auch alle Dackel-, Foxterrierbesitzer?? Sind doch auch Jagdhunde

02. März 1999 13:59

: Jedenfalls hätte ich mir meinen Hund nicht danach ausgesucht, ob er Jagdhund, Windhund, Schlittenhund, Hütehund... ist, sondern ob er kinderfreunlich ist, gelehrsam, nicht zu scharf...
: Das ist das wichtigste - ob der Charakter vom Hund zu mir paßt.
:
Hallo, Veronika !!!

In der Hoffnung, daß es nun klappt mit dem "Antworten", versuche ich´s einfach nochmal direkt an Dich!
Vielen Dank, ich hatte schon gedacht, es gibt keine toleranten Hundebesitzer mehr, die mehr auf die Praxis und auf Erfahrungen bauen, als auf Lehrbücher...
Hey, es freut mich sehr, daß es jemanden gibt, der meine Meinung zu teilen scheint.

Viele Grüße,

Sabine

02. März 1999 15:01

Hallo Sabine, hallo Veronika,

: Hey, es freut mich sehr, daß es jemanden gibt, der meine Meinung zu teilen scheint.

Dann bin ich wohl die dritte im Bunde? :-))) Ich bin ja auch kein Schäfer, aber habe einen Schäferhund. Und gewiß nicht alle Metzger haben einen Rottweiler... Das könnte man doch endlos fortsetzen. Solange man den Ansprüchen des Tieres gerecht wird, ist es doch egal, wer und was man ist.

Viele Grüße

Yvonne und Hexe