Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Jungschäferhund mit viel Angst

geschrieben von Gabi(YCH) 
Jungschäferhund mit viel Angst
28. April 1999 22:41

Hallo zusammen,

wir haben uns vor ca. 3 1/2 Wochen einen 7 Monate alten Schäferhundrüden vom Züchter geholt. Er ist ein ganz lieber, aber....:
Er hat total Angst vor Fremden.., naja so weit so gut, aber er hat auch total Angst vor meinem Mann:-( Wenn er denn Raum betritt, sieht man unseren Hundi laufen. Trotz diverser Leckerligaben, die er lieber verschmäht, als sie zu nehmen, netten Worten und alles was einem noch so positives einfällt, ist nix zu machen.
Es ist nicht unser erster Schäferhund, aber sowas haben wir noch nie erlebt. Das er schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht hat, liegt auf der Hand, aber in den drei Wochen ist es eigentlich als schlimmer, denn besser geworden.
An mir hängt er total und wenn wir allein sind, ist es der normalste Hund der Welt, hat jemand so was schon erlebt und Tips, die uns weiterhelfen können??
Zu sagen wäre noch, wenn ich nicht da bin, läßt er sich schon mal streicheln von meinem Mann und läuft ihm auch hinterher, aber sowie ich das Haus betrete, weicht er nicht mehr von meiner Seite und mein Mann ist Luft bzw. er läuft wieder weg......Was tun????

Tschau Gabi


29. April 1999 06:46

Hallo Gabi!

Du schreibst, daß er von Deinem Mann Lekkerlis bekommt - habt Ihr es schonmal
über das Futter probiert? Daß die nächste Zeit erstmal Dein Mann - wenn möglich -
ihm das Futter hinstellt? Und daß er mit zu den Spaziergängen geht? (Mein Mann macht das nämlich nicht ;-))Hat er schon ein
Lieblingsspielzeug? Dann könnte doch Dein Mann ihn mal zum Spielen auffordern!

Ansonsten würd´ ich einfach mal abwarten, bis er auf ihn zukommt, ihr habt ihn doch erst
3 Wochen und wenn er so schlechte Erfahrung gemacht hat, braucht er einfach nur Zeit! Der erste Erfolg ist
doch schon da, nämlich daß er von sich auf ihn zugeht, wenn Du nicht da bist :-)!

Viel Glück und liebe Grüße,

Alex & Zisco

29. April 1999 06:45

Liebe Gaby,

mein erster Gedanke war: Fragt doch einmal bei dem Züchter nach, wo ihr ihn geholt habt. Vielleicht kann er Euch helfen, damit Ihr die Ursache für das Verhalten des Hundes einschätzen könnt. Dann könnt Ihr gezielt handeln.

Auf jeden Fall solltet Ihr viel Geduld haben.

Viel Glück wünschen

Yvonne und Hexe

29. April 1999 07:20

Hallo Gabi,
ich hatte vor Jahren genau das gleiche Problem: eine siebenmonatige
Schäferhündin (Betty) vom Züchter mit panischer Angst vor Männern. An mir hing sie jedoch von Anfang an geradezu abgöttisch.
Mein damaliger Mann versuchte auch wochenlang über Leckerlis, freundliches Zureden usw. an den Hund ranzukommen, wurde
jedoch nur während meiner Abwesenheit zur Kenntnis genommen. Sobald ich da war, existierte für Betty niemand anderes
mehr. Dies war insofern problematisch, da ich damals eine Grippe mit sehr hohem Fieber bekam und mit dem Hund eigentlich
nicht rausgehen konnte. Freiwillig ging Betty mit meinem Mann nicht mit und als er sie an die Leine nahm, warf sie sich
zu Boden und jaulte, wie wenn ihr jemand nach dem Leben trachtete - sie geriet regelrecht in Panik (ich ging dann trotz
Fieber selbst mit ihr raus).

Wir haben das Problem dann doch noch (sehr langsam) in den Griff bekommen, indem wir gemeinsam lange Spaziergänge gemacht
haben. Unterwegs habe ich Betty viel zum Spielen animiert, wobei mein Mann dann derjenige war, der den Ball oder das Stöckchen
warf. Wenn Betty das Spielzeug mir zurückbrachte, warf ich es immer meinem Mann zu, der es dann für den Hund wieder warf.
Zu Hause dagegen wurde Betty von meinem Mann jetzt ignoriert, d.h. keine Leckerlis und keine Annäherungsversuche mehr,
sondern nur noch im vorbeigehen ein paar Worte mit freundlicher Stimme. Dies hatte zur Folge, daß Betty nach ein paar Wochen
von selbst (sehr zögerlich, immer noch überaus ängstlich, aber doch auch neugierig) auf meinen Mann zukam. Wenn sie das machte,
bekam sie von mir ein dickes Lob und mein Mann zeigte ihr, wie sehr er sich darüber freute.

Es dauerte Monate, bis Betty die Angst vor meinem Mann abgelegt hatte und sich normal verhielt. Allerdings befolgte sie ihr
ganzes Leben lang Befehle meines Mannes nur nach einem Blick zu mir und meiner Bestätigung. Als Bestätigung genügte ein Nicken.
Wenn ich nicht da war, gehorchte sie ihm übrigens sofort.

Ich denke, daß Ihr das bei Eurem Rüden auch mit viel Geduld in den Griff bekommt und wünsche Euch viel Glück dazu!

Herzliche Grüße
Dorothee

29. April 1999 08:22

Hallo Gabi!
:
: Du schreibst, daß er von Deinem Mann Lekkerlis bekommt - habt Ihr es schonmal
: über das Futter probiert? Daß die nächste Zeit erstmal Dein Mann - wenn möglich -
: ihm das Futter hinstellt?

Ich wuerde sogar noch weiter gehen und (soweit moeglich) Deinen Mann das
Futter nicht nur hinstellen lassen, sondern dem Hund das Futter nur aus
der Hand fuettern. (Das geht natuerlich am besten mit Trockenfutter).
Bei unserer ersten Huendin war es auch so, dass sie mit meinem Mann nichts
zu tun haben wollte und sofort gejammert hat, wenn ich nur aus dem Zimmer
gegangen bin. Erst nachdem wir einen gemeinsamen Urlaub verbracht haben und
mein Mann soviel Zeit wie moeglich mit dem Hund verbracht hat, hat ihn
die Huendin heiss und innig geliebt. (Waehrend der ersten 5 Wochen hatte ich
Urlaub und war von frueh bis abends mit dem Hund zusammen). Beim zweiten Hund haben
wir uns dann in den Welpen-Urlaub geteilt und siehe da, der Hund liebt uns
beide von Anfang an.
Ich denke, das bekommt ihr auch noch hin! Gruss, Juliane


29. April 1999 20:56

: Hallo Gabi,
:
aber er hat auch total Angst vor meinem Mann:-( Wenn er denn Raum betritt, sieht man unseren Hundi laufen. Trotz diverser Leckerligaben, die er lieber verschmäht, als sie zu nehmen, netten Worten und alles was einem noch so positives einfällt, ist nix zu machen.
:
Das mit dem Füttern haben Dir ja bereits die anderen geraten, die würde ich eine zeitlang ganz konsequent durchziehen, nur er gibt dem Hund das Fressen.
Zusätzlich gibt es viele Beschwichtigungssignale, die die Hunde untereinander gebrauchen, die Dein Mann ebenfalls benutzen kann, um es dem Hund einfacher zu machen auf Ihn zuzukommen, z.B. den Kopf abwenden, mit der Zunge lecken, gähnen, am Boden schnüffeln...
Das sieht zwar sicherlich für aussenstehende zum todlachen aus :-))))aber es kann wirklich helfen.
Falls es nicht besser wird, kann ich Dir noch empfehlen zu einem TT.E.A.M. - Practitioner zu gehen, wir hatten schon sehr viele ähnlich Fälle.

Viel Glück

Grüsse, Dalia