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Welpen - Junghunde

Einen Welpen oder Yorkshire Welpen aufzuziehen ist gar nicht so einfach. Stubenreinheit, alleine bleiben, all das will gelernt sein und eine gute Sozialisierung und Gewöhnung an die verschiedenen Umweltreize helfen Deinem Welpen, sich später im Leben gut zurecht zu finden. Auch der Besuch einer Welpengruppe ist wichtig für die Entwicklung der Kleinen.  
Zu schnelles Wachsen?
16. Mai 1999 10:05

confused smileyo, jetzt möchte ich mich in dieser Diskussion auch noch schnell einklinken:

Ich war letzten Herbst an einem Seminar, von Tierärzten der Uni Zürich durchgeführt, da ging es unter anderem sehr umfassend um das Thema Fütterung und vorallem um die Wachstumsgeschwindigkeit.

In den Köpfen vielen alt eingesessenen Hundehaltern und Tierärzten scheint dieses Protein immer noch wie ein böser Geist herumzuschwirren. Ich möchte aus diesen Vorträgen etwas zitieren:

Die häufigsten Fehler bei der Aufzucht von Welpen sind:
1. zu hohe Aufzuchtintensität, d.h. zu schnelles Wachstum
2. unausgeglichene Mineralstoffversorgung (v.a. mit Kalzium und Phosphor)

Die Wachstumsgeschwindigheit (Zuwachs pro Tag) kann durch die zugeführte Energie, d.h. die FUTTERMENGE bestimmt werden!!

Das Hauptproblem ist, dass die Welpen selten dick werden. Dann wäre ja eine rechtzeitige Erkennung (für zu viel Futter) ja einfach. Sondern sie werden zu schnell zu gross/schwer, können aber dabei trotzdem schlank und sogar mager aussehen.

Ein gesunder Welpe hat kein Problem mit einer Proteinversorgung, die oberhalb seines Bedarfs liegt. Welpen wachsen von der Energie, NICHT vom Eiweiss. Wachstumsstörungen resultieren also NICHT aus einer Eiweissüberversorgung, sondern aus zu schnellem Wachstum, oder Mineralstofffehlversorgung.

Weiter ging es in diesem Seminar um Kalzium- und Phosphorversorgung der Welpen. Eine Ueberversorgung ist hier schlimmer als eine Unterversorgung. Also keine Zusätze füttern. Ich persönlich halte es für "gefährlich", wenn man zu schnell auf ein Erwachsenenfutter umstellt, weil dann die Mineralstoffversorgung nicht mehr auf's Wachstum abgestimmt ist.

Wer sich interessiert, dem kann ich den Originalvortrag faxen oder schicken. Ich sehe einfach täglich (und hier wurde es wieder bestätigt), dass hier viele Tierärzte und Hundehalter noch nicht auf dem neuesten Stand sind.

Es Grüessli, Sabine

16. Mai 1999 15:57

: confused smileyo, jetzt möchte ich mich in dieser Diskussion auch noch schnell einklinken:
:
: Ich war letzten Herbst an einem Seminar, von Tierärzten der Uni Zürich durchgeführt, da ging es unter anderem sehr umfassend um das Thema Fütterung und vorallem um die Wachstumsgeschwindigkeit.
:
: In den Köpfen vielen alt eingesessenen Hundehaltern und Tierärzten scheint dieses Protein immer noch wie ein böser Geist herumzuschwirren. Ich möchte aus diesen Vorträgen etwas zitieren:
:
: Die häufigsten Fehler bei der Aufzucht von Welpen sind:
: 1. zu hohe Aufzuchtintensität, d.h. zu schnelles Wachstum
: 2. unausgeglichene Mineralstoffversorgung (v.a. mit Kalzium und Phosphor)
:
: Die Wachstumsgeschwindigheit (Zuwachs pro Tag) kann durch die zugeführte Energie, d.h. die FUTTERMENGE bestimmt werden!!
:
: Das Hauptproblem ist, dass die Welpen selten dick werden. Dann wäre ja eine rechtzeitige Erkennung (für zu viel Futter) ja einfach. Sondern sie werden zu schnell zu gross/schwer, können aber dabei trotzdem schlank und sogar mager aussehen.
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: Ein gesunder Welpe hat kein Problem mit einer Proteinversorgung, die oberhalb seines Bedarfs liegt. Welpen wachsen von der Energie, NICHT vom Eiweiss. Wachstumsstörungen resultieren also NICHT aus einer Eiweissüberversorgung, sondern aus zu schnellem Wachstum, oder Mineralstofffehlversorgung.
:
: Weiter ging es in diesem Seminar um Kalzium- und Phosphorversorgung der Welpen. Eine Ueberversorgung ist hier schlimmer als eine Unterversorgung. Also keine Zusätze füttern. Ich persönlich halte es für "gefährlich", wenn man zu schnell auf ein Erwachsenenfutter umstellt, weil dann die Mineralstoffversorgung nicht mehr auf's Wachstum abgestimmt ist.
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: Wer sich interessiert, dem kann ich den Originalvortrag faxen oder schicken. Ich sehe einfach täglich (und hier wurde es wieder bestätigt), dass hier viele Tierärzte und Hundehalter noch nicht auf dem neuesten Stand sind.
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Hallo Sabine,

fein, dass Du Dich noch in diese Diskussion eingebracht hast. Das zitierte der Vorträge ist recht informativ. Ich hätte auch an mehr Informationen Interesse.

Ich würde auch gerne Deine konkrete Meinung hören. Nachdem Du mitgelesen hast, weißt Du was ich füttere. Ich halte mich an die vom Hersteller angegebenen Mengen, so dass ich denke, dass kein Überfüttern entsteht. Unsere Dobermannhündin erhält das gleiche Futter und ist in den letzten vier Wochen nur 5 cm gewachsen, also im Verhältniss zu dem Rüden, um den es eigentlich ging, wesentlich weniger. Deshalb denke ich, dass das schnelle Wachstum des Rüdens vielleicht doch eher erblich bedingt ist und nicht an einer evt. Überfütterung liegt, zumal ich mich an die Mengen halte.
Wenn ich es richtig verstanden habe, befürwortest Du auch das weitere Füttern des Aufzuchtfutters, bis zu welchem Alter ?
Wie siehst Du die HD Gefahr bei diesem schnellen Wachstum ?
Im Moment ist sein "Hinterteil" ca zwei cm höher als seine Schulterhöhe.
Denkst Du, dass dieser Hund tatsächlich mit acht Monaten das Wachstum evt. schon abgeschlossen hat ?
Er ist nun fast fünf Monate und gut 63 cm hoch, was denkst Du, wie groß sein Endmaß sein wird ?

Leider gibt es auch zu folgender Frage, immer unterschiedliche Meinungen. Was denkst Du, ab welchen Alter ist es sinnvoll, an einem ABC Kurs mit dem Hund teilzunehmen. Hier schwankt die Meinung der Ausbilder gewaltig. Manche sagen mit vier Monaten, andere sagen erst mit acht Monaten. Was denkst Du ?

Du hörst Dich recht competent an, deshalb würde mich Deine Meinung interessieren. Du kannst mir auch direkt mailen unter christiane_bulsara@firemail.de. Dann könnten wir auch direkt die Adresse austauschen, denn ich würde gerne diesen Vortrag erhalten.



: Dankes Grüsse aus Bayern

Christiane

16. Mai 1999 17:28



Gratuliere !!!!

Endlich ein Beitrag in der Sparte Ernährung der es Wert ist genauestens gelesen zu werden! Hier werden die ernährungswissenschaftlichen Zusammenhänge und Probleme der Fütterung von Welpen angesprochen, und nicht in der üblichen Manier: Nenn ich Dir mein Chappi (Kann auch was anderes sein),sagtst Du mir dann Dein Chappi?

Einige kleine Anmerkungen oder Ergänzungen möchte ich doch machen.


: Die häufigsten Fehler bei der Aufzucht von Welpen sind:
: 1. zu hohe Aufzuchtintensität, d.h. zu schnelles Wachstum
: 2. unausgeglichene Mineralstoffversorgung (v.a. mit Kalzium und Phosphor)
:
: Die Wachstumsgeschwindigheit (Zuwachs pro Tag) kann durch die zugeführte Energie, d.h. die FUTTERMENGE bestimmt werden!!

: Das Hauptproblem ist, dass die Welpen selten dick werden. Dann wäre ja eine rechtzeitige Erkennung (für zu viel Futter) ja einfach. Sondern sie werden zu schnell zu gross/schwer, können aber dabei trotzdem schlank und sogar mager aussehen.

Stimmt genau:
Und trotzdem schaffen es eine nicht geringe Zahl von Tierhaltern Ihre Zöglinge fett zu bekommen.
Gerade bei großen schweren Rassen sollte man sich eine Wachstumskurve
erstellen lassen anhand derer es möglich ist die Wachstumsintensität besser zu erkennen und die Zufuhr von Energie (in Form von Futter)besser steuern zu können.
Diese Zusammenhänge sind leider nicht sehr bekannt .
Ich habe bei einem Meeting von Hunde- Züchtern und- Sportlern(Windhunde) einen Fragebogen ausfüllen lassen (Welpenfütterung unter dem Aspekt des schnellen Wachstums und des Calciumsbedarfs).
Das Ergebniss war niederschmetternd und äußerst frustrierend.

. Wachstumsstörungen resultieren also NICHT aus einer Eiweissüberversorgung, sondern aus zu schnellem Wachstum, oder Mineralstofffehlversorgung.

Wird durch Untersuchungen der Universität München bestätigt.
Würde nur ergänzend sagen .zu schnellem Wachstum UND/ oder Mineralstofffehlversorgung.

. Eine Ueberversorgung ist hier schlimmer als eine Unterversorgung

Beides sollte vermieden werden : Überversorgung 150% Unterversorgung 70%
des Bedarfs.
Heute kommt die Überversorgung eindeutig häufiger vor.

.Ich sehe einfach täglich (und hier wurde es wieder bestätigt,dass .viele Tierärzte und Hundehalter noch nicht auf dem neuesten Stand .sind.

Und nicht nur die ,sondern auch noch einige Futtermittelhersteller.
Ein Aufzuchtfutter ( in diesem Forum hochgelobt)weist einen Calciumgehalt von sage und schreibe 2.5% auf. Bei der Fütterung der entsprechenden Menge ,wie Du richtig sagtes,NACH DEM ENERGIEBEDARF,
kommt es je nach Altersstufe zu einer 2-4 fachen Überversorgung.
Wer dann noch (Rat vom Züchter und leider auch noch Tierärzte) zusätzlich Mineralstoffmischungen oder gar noch Lebertran zusätzlich verabreicht, der schafft die besten Voraussetzungen ,eine ABM Maßnahme für Chirurgen eingeleitet zu haben.


Ich hätte noch Fragen bezüglich des Seminars:
Für welche Zielgruppe war dieses Seminar? Wie war die Resonnanz?
Und warum siehst Du täglich viele Tierärzte?



16. Mai 1999 18:46

:
::
: Ich hätte noch Fragen bezüglich des Seminars:
: Für welche Zielgruppe war dieses Seminar? Wie war die Resonnanz?
: Und warum siehst Du täglich viele Tierärzte?
:
: Läck bin ich froh: ich habe schon mit heftiger Gegenwehr gerechnet. Bin ich doch nicht die Einzige, die so denkt.

Das Seminar war für Züchter und organisiert von der SKG (Schweiz. kyn. Gesellschaft). Die Resonanz war eigentlich gut, obwohl halt dieses Eiweiss immer noch in den Köpfen schwirrt.

Ich sehe nicht täglich Tierärzte, sondern Hündeler, Züchter usw.

Viele Grüsse, Sabine

16. Mai 1999 19:09

:Hallo Christiane

ich kann ( trotz tierärztlicher Ausbildung :-))] die Infos von Sabine
vollkommen bestätigen !!
Ich habe sehr gute Rückmeldungen bei der Fütterung von Euka Large Breed.
Auch da steht definitiv drauf: KEINE Zusätze !
Bei der Energieversorgung sind auch alle Zusatzfuttermittel: Schweine-
ohren, Ochsenziemer usw. zu berücksichtigen.
Entscheidend für die Kontrolle ist NICHT die Optik des Welpen sondern
am besten eine Wachstumskurve (orientiert sich bei Mischlingen am Endgewicht
des gleichgeschlichtlichen Elternteils) - sollte m.A. nach jeder Tierarzt machen
können. Ist ein nettes kleines Programm, das für jede Rasse den typischen
Verlauf errechnet.
HD und andere Gelenksprobleme sind ein Erb-Umwelt-Problem: d.h. sowohl als
auch !
Genetik + Übergewicht/zu schnelles Wachstum + MineralstoffÜBERversorgung+
Überlastung.
Es entsteht durch leichten Schmerz frühzeitig eine Schonhaltung, die eine
Fehlentwicklung der Hüfte verursacht. An diesem Punkt setzt auch die
Goldimplantation an, die Schmerz reduziert/beseitigt und die Hüfte
besser belastet und geformt wird (gilt beim wachsenden Hund und ist eine
der momentanen Arbeitsthesen)

Liebe Grüße
Sabine Schroll

16. Mai 1999 19:08

:
:

: Und nicht nur die ,sondern auch noch einige Futtermittelhersteller.
: Ein Aufzuchtfutter ( in diesem Forum hochgelobt)weist einen Calciumgehalt von sage und schreibe 2.5% auf. Bei der Fütterung der entsprechenden Menge ,wie Du richtig sagtes,NACH DEM ENERGIEBEDARF,
: kommt es je nach Altersstufe zu einer 2-4 fachen Überversorgung.
: Wer dann noch (Rat vom Züchter und leider auch noch Tierärzte) zusätzlich Mineralstoffmischungen oder gar noch Lebertran zusätzlich verabreicht, der schafft die besten Voraussetzungen ,eine ABM Maßnahme für Chirurgen eingeleitet zu haben.
:
Noch eine Bemerkung:

An diesem Seminar gab es auch eine Futteranalyse, wo die Zusammenstellung, vorallem mit Kalzium- und Phosphorgehalt verglichen wurde. Und da schnitt ein Futter himmelschreiend und katastrophal schlecht ab. Und genau dieses Futter wurde vor einiger Zeit im Forum gelobt!! Als ich das las, hätte ich schreien können, und musste mich richtig zurückhalten, dass ich mich nicht einmischte. Aber eben: man will ja keine Klage riskieren, gäll!!

Sabine