Hallo Elisabeth,
Nein, das hast Du falsch interpretiert. Der Welpe wird in der Prägephase nicht auf eine bestimmte Person geprägt, sondern lernt vielmehr, welcher Art seine Mitgeschöpfe sind und mit welchen er wie umzugehen hat. Mal ganz simpel ausgedrückt lernt der Welpe in dieser Zeit: das ist meine Mama, da gibt es Milch, das ist meine Familie (Geschwister )- so sehen also Artgenossen aus - und so reden die miteinander (und mit mir). Aha, der Kleine dahinten (Yorki) ist auch ein Artgenosse, der redet genauso wie meine Mama (Hovawart) obwohl der ja ein wenig seltsam aussieht. Und das sind die netten Menschen, die immer zum knuddeln, füttern und spielen kommen. Irgendwie benehmen die sich zwar manchmal etwas seltsam, aber sie sind immer nett und Mama freut sich auch immer, wenn sie reinkommen. Das merk ich mir!
Und das merkt er sich für das ganze Leben. Seine Grundeinstellung zum Menschen ist also positiv, so daß er auch mit einem späteren Besitzerwechsel leichter zurecht kommen würde (da gibt es natürlich individuelle Unterschiede).
Die Grundeinstellung zu Artgenossen ist ebenfalls positiv und der hat Welpe gelernt sich sozial zu verständigen bevor es zu Unannehmlichkeiten kommt. (Das nennt man Ritualisieren: der Welpe lernt kleine Signale zu erkennen, die unangenehme Folgen haben könnten. Also die Mama bleckt erst die Zähne, dann knurrt sie, dann kommt der Schnauzengriff. Spätestens nach einigen Wiederholungen reagiert der Welpe schon beim Zähneblecken. Es dient also dazu, Beschädigungen an Rudelmitgliedern zu vermeiden. Ebenso lernt der Welpe, seine seine "Mitteilungen" genauso differenziert zu machen. Und er lernt Grenzen kennen...)
Bis dann, viele Grüße, Anneke