Hallo Yvonne!
Solche Situationen kenne ich leider zu genüge!! Da ist man geneigt zu fragen: "Warum sind sie überhaubt hier, wenn sie schon alles wissen?"
Aber nun zu Deiner Frage: Du hast leider nicht geschrieben, wie alt dieser Hund ist. Mich irritiert ein wenig, daß ein 8-monatiger Briard noch in der Welpengruppe ist. Für mich ist das ein Junghund, von dem man schon andere Dinge erwarten kann als von einem Welpen. Da ist ein wenig Fußgehen in der Gruppe in Ordnung. Bei einem Welpen sieht das anders aus. Ich denke, vor allem in der Gruppe können sich viele Welpen nicht gut konzentrieren. Man beginnt vielleicht mit spielerischen drei Metern Fußgehen (am besten ohne Leine nur durch Futter oder Spieli motiviert).
Ich habe immer versucht den Teilnehmern die "Unterordnung" (furchtbares Wort!!!) als kontrolliertes Spiel darzustellen. Die schnellsten Erfolge erzielt man meiner Meinung nach durch das Kommando "Sitz". Man spielt ganz toll mit dem Hund und seinem Spielzeug (möglichst etwas zum zergeln) und reißt auf einmal das Spielzeug über den Kopf von dem Hund und sagt freudig "Sitz!". Die meisten Hunde sind dann so auf das Spieli fixiert, daß sie sich sofort hinsetzen. Dann kann das Spiel weitergehen. Wichtig ist dabei: Der Hund kann gar nichts falschmachen!! Ich kann einen Hund ja nur bestrafen, wenn er sich des Fehlers bewußt ist. Kennt er das Sitzkommando noch nicht, kann er es also auch nicht verweigern!!! Wenn man das fünf Minuten gemacht hat, ist dringend Pause angesagt. Das wird der Hundeführer wahrscheinlich eher merken als der Hund ;-))!
Bei Besitzern, die immer wieder behauptet haben, ihr Hund spiele nicht, habe ich gezeigt, daß der Hund sehr wohl spielt, indem ich es mit ihm vorgemacht habe. Man sollte dabei aber diplomatisch vorgehen und sich ein Hintertürchen offenhalten, falls der Hund auch nicht mit einem selbst spielt. (Wäre ja sonst ein wenig peinlich ;-) ). Z.B: "Darf ich das mal bei Ihrem Hund ausprobieren? Ich kann ja nichts von Ihnen verlangen, was ich selber nicht hinbekomme." Bis jetzt hat es mit dem Spielen aber immer funktioniert!!
Ich habe festgestellt, daß es den Teilnehmern enorm hilft, wenn man die Lektion mit seinem eigenen Hund vormacht. Sie können sich dann viel besser vorstellen, was gemeint ist. Ich habe meine Hunde immer dabei (auch schon als Welpe!!) und kann so meine Argumente am lebenden Objekt demonstrieren.
Das Fußgehen würde ich erst anfangen, wenn die Besitzer spielen können!! Wenn das Sitzkommando fest ist, hat man überall eine hervorragende Notbremse, auch wenn der Hund z. B. "Hier" nicht kennt.
Viel Spaß beim Ausprobieren!!
Grüße an Hexe!
BirgitSC