Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Eigenarten eines Briard.?

geschrieben von Moni + Rudel(YCH) 
Eigenarten eines Briard.?
20. März 2003 08:51

Ich habe seit kurzem einen Briard in meiner Junghunde-Gruppe und mir ist ein Verhalten extrem aufgefallen:

Er beißt beim Spielen in das Fell eines Hundes, so dass eine Hautfalte entsteht und lässt einfach nicht mehr los. Es ist auch schmerzhaft für den anderen Hund -- quietschen---.

Also habe ich erstmal den Briard wieder aus der Gruppe genommen.

Ist das ein rassespezifisches Verhalten? Ich bin mit Briards nicht so bewandert... Gut er ist ein Hütehund und treibt gerne die anderen vor sich her, aber dass er zu solchen Grobheiten neigt?

Danke für Antworten!

Grüßle
Moni

20. März 2003 09:58

: Ist das ein rassespezifisches Verhalten? Ich bin mit Briards nicht so bewandert... Gut er ist ein Hütehund und treibt gerne die anderen vor sich her

Ja, und dieser Schulterzwick wird beim wirklichen hüten in perfektionierter Weise abverlangt.

:, aber dass er zu solchen Grobheiten neigt?

Das ist ein anderes Paar Schuhe. Dieser Briard ist leider nicht gut sozialisiert worden, d.h. er kennt quietschen nicht als Schmerzensschrei/Ablassignal.
Briards haben wenn sie in den falschen Händen sind durch ihren Hütecharakter einfach ein hohes Potential an Agressivität, und wenn das nicht beachtet wird hat man wirklich schnell einen hochagressiven Hund.
Wenn die Hierachie nicht geklärt ist und der Briard von seinem Besitzer schlecht geführt wird neigt er dazu, selber die Führung zu übernehmen.

Stell Dir einfach einen Border in ruhig vor, der einen riesigen Kiefer hat, über 40 Kilo wiegt und bis zu 70 cm groß ist. Bei den Borders ist dieses z.T. unkontrollierte Hüteverhalten aufgrund ihrer Größe nicht ganz so "gefährlich" wie beim Briard. Das soll jetzt nicht heißen, daß der Briard eine Bestie ist, aber man muß diese Rasse mit ihren Eigenheiten sehr gut kennen und sehr sehr viel mit ihnen arbeiten. Versäumt man dies, hat man sehr schnell einen sehr starken Hund, der vor nichts mehr halt macht (rassebedingt heißt das jagen, hüten, aus fremden Situationen heraus angreifen).
Leider schätzen ihn die meisten Leute aufgrund seines netten Aussehens einfach völlig falsch ein. ..

Ein richtiger Weg wäre für mich hier, daß er zuerstmal lernt, was ein Schrei bedeutet und daß er ablassen muß sobald es quietscht.
Der Briard ist ein Fremden gegenüber misstrauischer Hund - baut das Vertrauen zu Fremden auf.
Dann: für den Briard typisch dieses durchstarten - sobald er durchstarten möchte in eine andere Position bringen, aus der er sich dann normal herausbewegt. Wichtig!!
Dann darf er in keine Stresssituation gebracht werden, aus der er sich womöglich verteidigen muß (siehe meine Diskussion um Kastration!!).

Gruß
Claudia



20. März 2003 10:11

Hi Claudia,

prima, hatte mir ähnliches schon fast gedacht... Nun gut, dann muss ich aber mehr mit den Besitzern arbeiten.... das ist ihr erster Hund und haben diesen auch erst mit 4,5 Monaten bekommen....

Danke für Deine Ausführungen.

Grüßle
Moni

20. März 2003 11:29

Hallo Moni,
Claudia's posting kann ich nur unterstreichen! Dazu möchte ich noch hinweisen, daß die beißhemmung gegenüber dem Menschen ganz intensiv trainiert werden muß!! beobachte das mal bei deinem Kandidaten!
Haben die Leute Kinder? Ist er direkt vom Züchter oder schon aus 2. Hand?

Wir haben so viele Briard-Rüden bei briard-SOS, die wegen Bissigkeit in der Familie oder im Umfeld abgegeben werden! Und in den meisten Fällen leigt das Problem in den von Claudia beschriebenen Versäumnissen!
Max aus der aktuellen Liste und Amy lebt inzwischen in Mallorca!
Manche hatten Glück und haben engagierte Leute gefunden, andere blieben bei ihren Leuten (hoffen wir zumindest), andere wurden eingeschläfert, bzw. bei einem, den wir nicht genommen haben, steht die Entscheidung an!

Ich habe bei meiner Nachwuchshündin auch die Kontrolle über ihr selbständiges hütenwollen von anderen Hunden trainieren müssen. Ihre Mutter zeigte dieses Verhalten nicht so extrem!
ICH bestimme, ob sie andere Hunde kontrollieren darf!

Viel Erfolg im Sinne des Hundes!
Sybille


20. März 2003 11:38

Hi Sybille,

ich bin immer dankbar um jeden Hinweis. Schließlich kann man ja nicht alles wissen....

Ja, es gibt Kinder in der Familie (so 10 Jahr alt) und das Kerlchen ist schon ein mordsmässiger Brocken für sein Alter.

Tja, und einem Ersthundebesitzer klar zu machen, dass ein "dududu" da nicht viel hilft und schlussendlich Konsequenz und Geduld angesagt sind, ist ja nicht wirklich einfach..... (Wie oft habe ich es schon erlebt, dass nach der Welpenstunde schluss war mit Ausbildung und die Herrchen/Frauchen ein Jahr später mit einem "Problemhund" wiederkamen.... -- Die Blöde kann ja reden was sie will....)

Schaun wir mal, wie das mit dem Wuschel-Hund weitergeht.... und wie wir auf einen gleichen Nenner bezüglich Ausbildung kommen.... Man kann die Leute eben zu nichts zwingen und man weiss ja auch nicht, was sie so daheim anstellen oder auch nicht....

Grüßle
Moni

22. März 2003 17:28

Super geschrieben!
Gilt auch absolut für den Beauceron!
Grüessli basrouge