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Welpenbesitzer unfähig?

geschrieben von Juliane + MCA(YCH) 
Welpenbesitzer unfähig?
24. November 1999 12:42

Hallo an alle Welpengruppenerfahrenen!

Ich habe für meine jetzt 13 Wochen alten Welpen eine Spiel- und Übungsgruppe angeboten und habe das Problem, daß sich die Leute irgendwie zu dämlich anstellen.
Es kann doch nicht normal sein, daß die mit 7-9 Wochen abgegebenen Zwerge auf mich besser hören als auf ihre Menschen?!
Außerdem scheinen meine Anweisungen völlig wirkungslos zu verpuffen, und selbst wenn ich eine einfache Übung mit unserer eigenen Welpe zweimal vormache und alles genau erläutere, schafft es keiner, diese Übung so nachzumachen.
Das Loben der Kleinen ist das nächste Problem - wie kann ich die Leute etwas aus der Reserve locken? Ich möchte eigentlich auch Clickertraining machen, aber erst, wenn die Leute ihre Hunde so loben können, daß die sich auch freuen.
Was soll ich nur mit den Zweibeinern machen? Mit den Welpen habe ICH ja keine Probleme - im Gegensatz zu den Menschen, die sich über Sturheit und ähnliches beschweren, was in meinen Augen nur mangelnde Motivation ist. Mehr als es inen immer wieder erklären und an meiner gleichaltrigen Welpe demonstrieren kann ich doch nicht.
Hat jemand einen Rat für mich? Ich bin für alles dankbar!!!!!!!

Verzweifelte Grüße

Juliane + MCA


24. November 1999 13:06

: Hallo Juliane,

ich habe zwar keine Erfahrungen mit Welpengruppen, aber ich kann mir gut vorstellen, daß die Leute sich das alles leichter vorgestellt haben und sich nicht richtig vorstellen können, was ein Welpe ist, nämlich ein Baby und da muß man halt Geduld haben. Vielleicht sollte man an diesem Punkt mit den Erklärungen erst einmal anfangen und was sie überhaupt von ihrem Hund erwarten.

Ich selber sehe im Bekanntenkreis Welpen kommen und gehen - leider - die meisten haben es sich anders vorgestellt, besonders wenn dann der Wauwie etwas kaputtnagt, weil er Zähne bekommt und sie es leider auf Zerstörungswut und nicht Zahnung schieben usw. Ich glaube, viele vergessen auch, daß wir nicht die gleiche Sprache sprechen und man als Mensch die Aufgabe hat, sich um die verständigung zu kümmern, weil man mehr Möglichkeiten hat, ein Hund ist doch reduzierter in seinen Möglichkeiten.

Also, vielleicht solltet ihr euch mal ohne Hunde treffen und über eure Vorstellungen, Wünsche und Wissen unterhalten und worauf es ankommt, vielleicht noch etwas Literatur hinzuziehen.

Ich wünsche dabei viel erfolg, es wird nicht einfach sein
Gruss Susanna

24. November 1999 13:16

Hey Juliane,

bei der ganzen Hundeerziehung ist es immer das größte Problem, mit dem Menschen richtig umzugehen oder sie zu motivieren. Dazu solltest Du auf jeden Fall nie einen Menschen gezielt ansprechen, sondern alles verallgemeinern, ist einfach meine Erfahrung. Derjenige, der gemeint ist, nimmt das Gesagte dann eher an, als wenn Du einen persönlich kritisierst. Wenn Du wirklich jemanden persönlich etwas mitteilen möchtest, dann mach es nach der Übungsstunde persönlich in einem Augen-zu-Augen-Gespräch. Du solltest immer positiv eingestimmt sein und auch die ganze Sache etwas lockerer angehen, denn ein interessanter und witziger Unterricht reißt die Leute immer mit und Du wirst sie regelmäßig sehen. Nur so hilfst Du den Hunden! Du solltest nie die Sätze wie: Sie müssen ..., das darf nicht, so geht das nicht, sie machen das verkehrt verwenden, sondern immer durchs HIntertürchen gehen mit Sätzen wie: ich würde, versuchen sie doch mal .... also, niemals einen gezielt angreifen.

Die Leute sollten nie das Gefühl haben, daß Du Dich als Lehrer auftust und "immer alles besser weißt". Dazu bedarf es viel an Feingefühl für den einzelnen Menschen. Da wirst Du die unterschiedlichsten Charaktere kennenlernen.

Und noch etwas - Du solltest nie irgendetwas an einem anderen Hund demonstrieren, sondern immer an Deinem eigenen. Das man selber mit anderen Hunden zurechtkommt, weiß man ja. Wichtig ist aber, daß der einzelne Hundebesitzer die Beziehung zu seinem Hund finden muß und kein anderer. Du wirst sehen, Rom ist auch nicht an einen Tag erbaut, mit der Zeit werden die Leute Deine Hinweise annehmen und es werden sich Erfolge einstellen. Mit viel Ruhe, Gelassenheit, etwas Esprit und das Feingefühl für den Menschen funktioniert das. Also positive Konditionierung (das kennen wir doch, oder?) gerade für den Hundeführer ist total wichtig.

Das wird schon werden!

Viele Grüße
von Bianca und Jill


: Ich habe für meine jetzt 13 Wochen alten Welpen eine Spiel- und Übungsgruppe angeboten und habe das Problem, daß sich die Leute irgendwie zu dämlich anstellen.
: Es kann doch nicht normal sein, daß die mit 7-9 Wochen abgegebenen Zwerge auf mich besser hören als auf ihre Menschen?!
: Außerdem scheinen meine Anweisungen völlig wirkungslos zu verpuffen, und selbst wenn ich eine einfache Übung mit unserer eigenen Welpe zweimal vormache und alles genau erläutere, schafft es keiner, diese Übung so nachzumachen.
: Das Loben der Kleinen ist das nächste Problem - wie kann ich die Leute etwas aus der Reserve locken? Ich möchte eigentlich auch Clickertraining machen, aber erst, wenn die Leute ihre Hunde so loben können, daß die sich auch freuen.
: Was soll ich nur mit den Zweibeinern machen? Mit den Welpen habe ICH ja keine Probleme - im Gegensatz zu den Menschen, die sich über Sturheit und ähnliches beschweren, was in meinen Augen nur mangelnde Motivation ist. Mehr als es inen immer wieder erklären und an meiner gleichaltrigen Welpe demonstrieren kann ich doch nicht.
: Hat jemand einen Rat für mich? Ich bin für alles dankbar!!!!!!!
:
: Verzweifelte Grüße
:
: Juliane + MCA
:


24. November 1999 13:21

Grüß Dich Juliane,

da stehst du, hochmotiviert, vor einem problem:

: Was soll ich nur mit den Zweibeinern machen? Mit den Welpen habe ICH ja keine Probleme - im Gegensatz zu den Menschen, die sich über Sturheit und ähnliches beschweren, was in meinen Augen nur mangelnde Motivation ist. Mehr als es ihnen immer wieder erklären und an meiner gleichaltrigen Welpe demonstrieren kann ich doch nicht.

Was würdest du machen, wenn die menschen hunde wären? Du würdest sie loben, wenn sie etwas richtig machen. Und genauso solltest du vorgehen. Die leute haben ihre probleme, angst sich zu blamieren, konkurrenzdruck durch die anderen (gibt es alles). Also loben, loben, loben.
Anfangs kannst du die leute direkt loben, dann solltest du ihren hund loben, "ja, karle du spielst ja heute doll mit herrchen, dem hast du ja schon richtig spiellaune beigebracht!" das geht runter wie öl, ist nicht so dick aufgetragen und wird nicht als auf den menschen gemünzt empfunden, auch wenn es genau das ist.
versuchs´s einmal. 10% ausfall hast du immer. Der ist nie zu vermeiden. leider.

tschüß martin & mirko



24. November 1999 14:24

hallo juliane

du hast da 3 super-antworten bekommen.
ich bin mir sicher, wenn du alle 3 verinnerlichst, sie
zu einer einzigen meldung umdenkst und auch so umsetzt,
dann wird das.
um eine sinnvolle und effektive weipenspielgruppe auf die
beine zu stellen und auch zu leiten, muß das hauptaugenmerk auf
dem menschen und erst in 2. linie auf den welpen liegen.
es bedarf geduld, kraft und die zurücknahme des eignen egos.
gib nicht auf, sondern versuch es noch mal ganz von vorn.

liebe grüße pat



24. November 1999 16:26

Hallo Juliane,
ich habe auch die Erfahrung machen müssen, dass viele Neu-Hundebesitzer erst lernen müssen, aus sich herauszugehen. So fällt es vielen schwer ihren Hund überschwenglich zu loben und auch ausgelassenes Spielen (mit Geräuschen) ist für viele Menschen ungewohnt.
Viele bedenken nicht, dass ihr Hund gar nicht weiss, was die einzelnen Kommandos bedeuten und dass erst eine Verbindung zur dazugehörigen Tätigkeit geschaffen werden muss.
Ich finde es aber auch eine sehr schöne Aufgabe die Leute dafür zu begeistern. Das schaffst Du natürlich nur, wenn Du eine positive Austrahlung hast und Dir nicht anmerken lässt, wenn Du mal genervt bist.
Ich wünsche Dir viel Spass mit Deiner Welpengruppe.
Juliane mit Emmi