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Rettungshunde

Rettungshundearbeit rettet Menschenleben, hilft verschüttete oder vermisste Personen zu finden. Diese sehr wichtige Aufgabe hat eine lange Tradition und muss sehr gewissenhaft aufgebaut und trainiert werden. Viele Rettungshundehalter opfern einen großen Teil ihrer Freizeit um Flächen- oder Trümmersuche zu trainieren oder sich fortzubilden. Wer sich darüber austauschen möchte, ist hier in der richtigen Rubrik. 
Verbellversteck
31. Juli 2003 08:26

Hi, also eins muss ich schon sagen. Ihr habt alle Weltmeister. Eure Hunde (zumindest einige)kommen voll ausgebildet auf die Welt, ihr habt überhaupt keine Probleme euren Hunden etwas beizubringen, die sitzen wahrscheinlich alle in Reih und glied und warten bis ihr zu Ende gesprochen habt und schon gehts ab in den Einsatz. Echt beneidenswert.

Ich gebe ehrlich zu, ich muss mit meinem Hund eine Übung oder einen Übungsteil mehrmals, sa sogar oft wiederholen bis etws hängenbleibt. Ob der Hund jemals Schutzdienst gemacht hat oder nicht, spielt überhaupt keine Rolle. Das war eine völlig unsinnige Bemerkung. Auch ein Hund, der nur mit einer Beißwurst oder Bällchen spielt, wird einen Helfer belästigen. Ich sprach nicht davon, dass der Helfer verletzt wird, obwohl der oder die eine das schon wieder zwischen den Zeilen liest.

Seit ihr in der Lage mir eine sachliche Antwort auf meine Frage zu geben oder nicht? Wenn nicht, dann verzichtet doch bitte auf jeglichen Kommentar, und lasst denen den Platz, die sich mit meiner Problematik auch schon mal auseinander gesetzt haben. Und ich weiß, dass auch aus hocherlauchten Kreisen einiger Org., die sich hier als Oberlehrer aufspielen, diese Problematik durchaus bekannt ist.

Und auch mal nebenbei, Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ein Unbeteiligter, der mit Rettungshunden nichts zu tun hat, auf diese Seite stößt. Und wenn doch, dann denke ich darfst Du denen, die hier im Forum rumstöbern, zutrauen, dass Sie wissen das Rettungshunde nicht geboren werden sondern ausgebildet werden. Und dabei ist es manchmal notwendig, sich auf jeden spezifisch einzustellen.

Ich hoffe, dass ich Dir jetzt nicht zu nahe getreten bin, aber ich denke, dass ein bischen Kollegialität und etwas mehr "miteinander" hier bestimmt nicht schlecht wäre.

mit freundlichem Gruß an alle
Michael

31. Juli 2003 11:30

:
Hallo Michael,
unsere Hunde werden auch nicht als RH geboren. Aber wir denken nicht so kompliziert...
Als erstes muss ich den anderen dahingehend Recht geben, als daß ein Hund erst die Anzeige 100%ig (oder besser) beherrschen muß, bevor er in die Suche geht. Suchen kann jeder Hund, aber wenn die Anzeige noch etwas wacklig ist, baust Du Dir ruck-zuck heftige Fehler ein, weil die Anzeige bei einer Suche nicht mehr unter kontrollierten Bedingungen stattfindet.
Zum 100%igen Beherrschen einer Anzeige, dazu gehört auch das Nicht-Bedrängen. Es stimmt, ein Hund, der bedrängt, hat eine entsprechende Fehlverknüpfung gelernt. Und wenn man das lang genug durchgehen läßt und bestätigt, nutzt einem auch kein Tigerkäfig etwas, um das Opfer zu schützen (mal ganz abgesehen davon, daß in der Realität der Vermißte auch nicht geschützt ist). Deswegen, wehret den Anfängen. Wenn beim Anzeigenaufbau das Bedrängen auftritt, muß die Übung entsprechend abgeändert werden, so daß der Hund am Ende seiner Handlungskette nur eine Belohnung bekommt, wenn er friedlich ist. Hat sich das Bedrängen schon eingefleischt, muß noch mal von Grund auf korrigiert werden. Das kann bedeuten, noch mal völlig back to the roots!

Wenn Du feststellst, daß die Hunde nur auf Sicht arbeiten, dann versteck die Opfer doch so, daß die Hunde dabei nicht zugucken können und das Opfer nicht auf Anhieb sehen. Arbeite im Dunkeln! Geh um die Ecke, auch 2 oder 3 mal! Wir benötigen keine Verbellkiste, sondern wir nehmen, was das Gelände an Gegebenheiten anbietet. Das kann eine dichte Hecke sein, eine Erdmulde, ein Schlafsack, Felsnischen, ein umgestürzter Wurzelteller, Windwurf, Container, Gerümpel, Palettenhaufen, Hochsitze, Kanalschächte, angelehnte Türen... Allerdings machen wir mit wirklich verdeckten Opfern das alles erst mal als Anzeigeübung:
Wenn die offene Anzeige sitzt, sieht der Hund zu, wie das Opfer im Versteck verschwindet, wobei der Zugang erst noch so weit offen ist, daß der Hund eindringen kann. Dann wird soweit verschlossen, daß der Hund das Opfer noch sehen, aber nicht mehr berühren kann. Dann erst ganz zu... Die Hunde haben das ganz schnell drauf, suchen zunächst einen Zugang und zeigen Eindringverhalten, und wenn es keinen gibt, wird halt angezeigt.
Erst, wenn solche "komplizierten" Anzeigen sitzen, geht man dazu über, sie auch in die Suche einzubauen. Dann beherrscht der Hund allerdings schon die Suche nach offen liegenden Opfern. Vom Leichten zum Schweren, Schritt für Schritt!

Wir hatten auch mal eine Verbellkiste. Die ist aber seit Jahren eingemottet. Keiner hat Lust, das Ding aufzubauen, geschweige zu den Suchgeländen zu transportieren, wenn es anders auch viel einfacher geht und der Hund sich nicht nur an die Kiste gewöhnt, sondern an viele verschiedene Verstecke. Hunde haben kein sonderlich ausgeprägtes Generalisierungsvermögen, man muß ihnen in dieser Hinsicht viel Abwechslung bieten.

Einen Bauplan hast Du jetzt immer noch nicht, aber vielleicht verstehst Du, was ich und die anderen meinen, auch wenn die Artikulation nicht immer die netteste sein mag...

VG Daniela



31. Juli 2003 12:03

Das war eine völlig unsinnige Bemerkung. Auch ein Hund, der nur mit einer Beißwurst oder Bällchen spielt, wird einen Helfer belästigen. Ich sprach nicht davon, dass der Helfer verletzt wird, obwohl der oder die eine das schon wieder zwischen den Zeilen liest.

Unsere Hunde, die über Spiel aufgebaut werden, haben alle kein Problem mit Opfer. Da wird NICHT belästigt. Ist alles Ausbildunssache, und hatte nie was mit "schutzboxen" zu tun.

Edith

31. Juli 2003 13:05

Hallo Daniela,

: "Wenn Du feststellst, daß die Hunde nur auf Sicht arbeiten, dann versteck die Opfer doch so, daß die Hunde dabei nicht zugucken können und das Opfer nicht auf Anhieb sehen. Arbeite im Dunkeln! Geh um die Ecke, auch 2 oder 3 mal! Wir benötigen keine Verbellkiste, sondern wir nehmen, was das Gelände an Gegebenheiten anbietet. Das kann eine dichte Hecke sein, eine Erdmulde, ein Schlafsack, Felsnischen, ein umgestürzter Wurzelteller, Windwurf, Container, Gerümpel, Palettenhaufen, Hochsitze, Kanalschächte, angelehnte Türen... Allerdings machen wir mit wirklich verdeckten Opfern das alles erst mal als Anzeigeübung:
: Wenn die offene Anzeige sitzt, sieht der Hund zu, wie das Opfer im Versteck verschwindet, wobei der Zugang erst noch so weit offen ist, daß der Hund eindringen kann. Dann wird soweit verschlossen, daß der Hund das Opfer noch sehen, aber nicht mehr berühren kann. Dann erst ganz zu... Die Hunde haben das ganz schnell drauf, suchen zunächst einen Zugang und zeigen Eindringverhalten, und wenn es keinen gibt, wird halt angezeigt.
: Erst, wenn solche "komplizierten" Anzeigen sitzen, geht man dazu über, sie auch in die Suche einzubauen. Dann beherrscht der Hund allerdings schon die Suche nach offen liegenden Opfern. Vom Leichten zum Schweren, Schritt für Schritt!
:
: Wir hatten auch mal eine Verbellkiste. Die ist aber seit Jahren eingemottet. Keiner hat Lust, das Ding aufzubauen, geschweige zu den Suchgeländen zu transportieren, wenn es anders auch viel einfacher geht und der Hund sich nicht nur an die Kiste gewöhnt, sondern an viele verschiedene Verstecke. Hunde haben kein sonderlich ausgeprägtes Generalisierungsvermögen, man muß ihnen in dieser Hinsicht viel Abwechslung bieten.


Genau das habe ich gemeint. Ich habe ein Frage gestellt, darauf wurde nur "geantwortet" was wir doch für blöde und gefährliche Hunde haben. Da kann ich drauf verzichten. Wenn jedoch jemand Kritik übt und mir im selben Atemzug einen Vorschlag macht wie es besser gehen könnte, nehme ich den gerne an und versuche vielleicht für mich davon was raus zu ziehen.

Sicherlich üben wir das Verbellen zunächst offen und ohne das sich der Helfer versteckt, aber hin und wieder wünsche ich mir einen Helfer, der sich "benimmt" wie jemand, der mit Hunden nichts zu tun hat. Dann spendet eine Box vielleicht doch etwas Schutz.
Zumal Unbeteiligte unsere Hunde zunächst in einem anderen Licht sehen.


Ich möchte wetten, wenn ich meine Frage etwas anders formuliert hätte und unter anderem Namen, mir wären einige States erspart geblieben. Und das stört mich eben.
Schublade auf - ach der wars! So kam es mir vor. Da habe ich mal geschrieben wer wir sind und was wir machen, und schon ist niemand mehr in der Lage konstruktiv zu antworten. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel, Daniela.

Gruß
Michael


01. August 2003 05:36

Hi Michael,

mit Ausnahme des Postings von suchhunde waren alle meldungen hier sachlich, wenn auch nicht kritikfrei.

Deine Ursprungsmeldung läßt aber erfahrenen Rettungshundlern auch wirklich die Haare zu Berge stehen!
Da mußt du dich über spontane Reaktionen nicht wundern. (suchhunde mal ausgenommen, das war unter der Gürtellinie)

Und wer nicht bereit ist, Kritik anzunehmen, wird auch nichts dazulernen.

Eva


01. August 2003 09:04

Hi Eva, wie Du in früheren Postings lesen kannst, bin ich durchaus in der Lage Kritik anzunehmen und, sofern sachlich und begründet, auch, in Teilen, umzustzen. Selbstverständlich mache ich noch Fehler bei der Ausbildung zum Rettungshund. Das heißt jedoch nicht, dass ich bei dem Umgang mit Hund unerfahren bin. 18 Jahre Erfahrung mit der Ausbildung unserer Freunde habe ich. Jedoch hinterlassen diese Jahre auch Spuren. Es habe sich z.B. bestimmte Methoden eingeprägt, wie ich einem Hund etwas beibringe. Jetzt beim Rettungshund sind diese Methoden vielleicht nicht geeignet. Dann bitte, korrigiert mich, aber nicht in einer Weise wie oben geschehen.

Denkt bitte immer an eure Anfangszeit zurück. Wenn ihr, die Ihr vielleicht in der Verantwortung in der Ortsgruppe steht, so mit euren Mitgliedern umgeht, wie das hier von Teilen gemacht wurde, dürft ihr euch nicht wundern, wenn diese Anfänger schnell wieder die Segel streichen. Ich bin jedoch sicher, dass die die hier den Mund so voll nehmen, in der Ortsgruppe oder bei der Arbeit mit dem Hund in ihrer Wortwahl sehr viel vorsichtiger sind.

"Und wer nicht bereit ist, Kritik anzunehmen, wird auch nichts dazulernen."

Eva, damit hast Du völlig recht. Ich verteile Kritik und vertrage Kritik. Nur wenn ich denke, hier läuft was schief dann sage bzw. schreibe ich das auch.

Ich hätte sehr großes Interesse, die Leute mal kennenzulernen, die hier regelmäßig posten. Sehr gerne würde ich mich dann mal mit denen persönlich, bei einem schönen Abendessen, unterhalten. Dann würde sich sicherlich rausstellen, dass wir alle das selbe Ziel verfolgen. Sicherlich in unterschiedlicher Weise, jedoch führen viel Wege nach Rom, wie hinlänglich bekannt.

Sollte Interesse an einem Treffen bestehen, bitte Kontakt per Mail. Ich würde die Organisation gerne übernehmen.

Daniela, Suchhunde, Sabine+K, Edith, Helmuth, Eva, ... wie siehts aus???


Gruß
Michael