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Eignungsprüfung vor Ausbildung?

geschrieben von PetraJ(YCH) 
Eignungsprüfung vor Ausbildung?
24. Juni 2000 19:09

Hallo zusammen

Wird eigentlich ein Hund, den man zum RH.Hund aubilden möchte, bevor die Ausbildung beginnt, einem Eignungstest unterzogen? Und wenn ja, wie sieht ein solcher denn aus? Und kann man trotzdem eine Ausbildung anfangen, auch wenn der Hund eine Schwachstelle bei diesem Eignungstes gezeigt hat?

MfG

PJ


25. Juni 2000 12:32

Hallo,

bei uns muß ein Team innerhalb von 6 Monaten eine Eignungsprüfung machen um weiter mitmachen zu können. Wird diese nicht bestanden, ist eine weitere Ausbildung nicht möglich.

Ich schreibe hier bewußt TEAM.
Mich wundert es immer wieder, wie oft angefragt wird, welcher Hund/Hunderasse zum RH geeignet ist etc.
Anscheinende denkt niemand daran, daß diese Ausbildung eine Teamausbildung ist. Bei allem was ich in den Jahren gesehen haben, sind die meisten Hunde dafür geeignet, jedoch die wenigsten Menschen. Vielleicht sollte mal gefragt werden welcher Mensch sich dafür eignet, welche Grundvorraussetzungen er mitbringen muß, wie bei ihm seine Eignung überprüft wird ...........

Ich finde es deswegen wichtig, weil die Frage nach der Eignung des Hundes wiederspiegelt, daß wir nur im Kopf haben der Hund müßte es lernen. RH Ausbildung ist zum überwiegenden Teil Hundeführerausbildung
und hat nur ganz am Rande etwas mit den Hunden zu tun.

Noch mal zurück zum Eignungstest.
Besteht einer von beiden nicht, kann das Team nicht weiter machen. Da das Manko häufiger beim HF liegt und sich dessen Verhalten bedeutend schwerer ändern läßt als das vom Hund, können Defizite beim HF nicht so leicht übersehen werden wie beim Hund.
Wir machen den Eignungstest auch nicht bereits zu Anfang, sondern erst nach 4-6 Monaten, da jedem Team die Möglichkeit gegeben werden muß sich zu entwickeln.
Beim Eignungstest wird vor allem überprüft, wie der Hundeführer in der Lage ist sich seinem Hund verständlich zu machen und mit dem Hund zusammen zu arbeiten. Von der Bewertung wird der HF zu 80% und der Hund zu 20% geprüft. Extreme Stressbelastung wird dabei bewußt produziert.
Einen immer gleichen Ablauf gibt es nicht, damit niemand auf die Prüfung hin arbeiten kann. Niemand weiß genau was geprüft wird.
Zudem wird die Prüfung je nach Alter des Hundes/HF unetrschiedlich gestaltet.
Einige Punkte die dabei vorkommen können: Geräte, Bezug zum HF und Helfer, Spielfreude, Zusammenarbeit des Teams, Verantwortung dem Hund gegenüber, starke Umwelteinflüsse, Theorie beim HF, Anzeigen und wie der HF sich dabei verhält, Verhalten im Rudel, Belastbarkeit des Hundes/HF, Verhalten des HF in extremen Stress, Zusammenarbeit auf Distanz, Wildreinheit, Selbständigkeit des Hundes.........
Ein Hund der nur macht was sein HF ihm sagt kann genausowenig bestehen wie ein HF der auf den Stress reagiert.
Wenn dich die PO interessiert, auf suchhunde.de in der Rubrik Teamausbildung / PO kann man sie nachlesen.

ciao suchhunde


25. Juni 2000 16:07

Hallo PJ,

wenn mich nicht alles täuscht ist das je nach Rettungshundeorganisation unterschiedlich.Bei manchen muss man zur Aufnahme einen Test machen, bei anderen nicht oder zumindest erst später. Bei uns im DRV macht man eine "Vorprüfung" und eine "Wesensprüfung", bei der der Hund getestet wird, ob er für die Rettungshundeausbildung tauglich ist. Es ist allerdings nicht fest vorgeschrieben, wann man ihn machen muss - eben, wenn man denkt, dass man soweit ist. Die Vorprüfung kann man auch wiederholen, die "Wesensprüfung" nicht.
An den Führer werden zu dem Zeitpunkt noch keine Anforderungen gestellt - ob das gut ist, da kann man unterschiedlicher Meinung sein (siehe Suchhunde). Also schaue dich mal bei verschiedenen Organisationen um, im Moment entstehen ja vielerorts neue Staffeln. Im Internet sind viele Hinweise vorhanden.

Gruß Julia

26. Juni 2000 06:50

Hallo

habe ich das richtig vrstanden, dass man bei Euch zuerst 6 Monate mittrainiert und dann erst entschieden wird, ob das Team weitermachen kann oder nicht?

Muss ich dann dort, wo ich die Rettungshundeausbildung mache, auch Mitglied im entsprechenden Verein/Organisation sein?

Muss man die Sachen, die man für die Ausbildung zusätzlich braucht, aus eigener Tasche zahlen, oder gibt es irgendwoher einen Zuschuß?

Ciao PJ

26. Juni 2000 11:41

: Hallo
:
: habe ich das richtig vrstanden, dass man bei Euch zuerst 6 Monate mittrainiert und dann erst entschieden wird, ob das Team weitermachen kann oder nicht?

Ja bei uns (SHS) ist es so, daß innerhalb von 6 Monaten diese Eignungsprüfung gemacht wird und sich dann entscheidet ob man weiter machen kann oder nicht.
Das hat folgenden Gründe:
Es braucht etwas Zeit um zu sehen ob man sich innerhalb der Staffel versteht und zusammenarbeiten kann. Schließlich müssen sich alle im Einsatz aufeinander verlassen können.
Wie sich ein "Neuer" entwickelt sieht man auch erst mit der Zeit.
Zudem merkt man mit der Zeit erst wie motiviert jemand ist, bzw. wie er sich motivieren läßt.

Das Ganze ist auch als eine Art Bremse gedacht für diejenigen, die nur mal so mitmachen wollen oder nur eine Alternative zum Hundeplatz/Hundeschule suchen. Diese Leute können so halt nicht ewig mitmachen sondern müssen die Prüfung bestehen. Trotzdem bleibt ihnen Zeit um in die Sache hinein zu wachsen.

:
: Muss ich dann dort, wo ich die Rettungshundeausbildung mache, auch Mitglied im entsprechenden Verein/Organisation sein?

Normalerweise ja. Jeder Verein wird immer darauf bedacht sein Teams auszubilden, die letztendlich dann auch in den Einsatz gehen. Wenn jemand nicht Mitglied ist, besteht für ihn z.B. auch kein Versicherungsschutz.......

:
: Muss man die Sachen, die man für die Ausbildung zusätzlich braucht, aus eigener Tasche zahlen, oder gibt es irgendwoher einen Zuschuß?

In der Regel muß man sich vieles (wenn nicht komplett alles) selber kaufen. Dies ist jedoch je nach Verband unterschiedlich, d.h. die großen Organisationen haben die Mittel um den Mitgliedern alles zu stellen.


ciao suchhunde