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Rettungshunde

Rettungshundearbeit rettet Menschenleben, hilft verschüttete oder vermisste Personen zu finden. Diese sehr wichtige Aufgabe hat eine lange Tradition und muss sehr gewissenhaft aufgebaut und trainiert werden. Viele Rettungshundehalter opfern einen großen Teil ihrer Freizeit um Flächen- oder Trümmersuche zu trainieren oder sich fortzubilden. Wer sich darüber austauschen möchte, ist hier in der richtigen Rubrik. 
Bestätigung über Futter?
09. Oktober 2001 06:28

Hallo Suchhunde,

Interessantes Statement.
Ich habe auch den Eindruck, daß mein Futterhund nicht wegen der popeligen Leckerchen sucht, auch wenn er wirklich scharf darauf ist.
Ich denke, daß die Suche an sich ihm großen Spaß macht, das Leckerchen ist dann eine nette Zugabe...
Keine Ahnung, warum das so ist....vielleicht kannst Du mir auf die Sprünge helfen?

Im übrigen ist das mit dem Geruch für mich kein Argument. Spielzeug riecht auch. Mindestens so stark wie vakuumverpacktes Futter.

Hier in meiner Gegend wird viel mit Futter gearbeitet, und die Hunde waren z.T. auf Auslandseinsätzen ausdauernd und erfolgreich und haben auch auf der WM tolle Leistungen gezeigt.
Ich denke, daß die Leistungsfähigkeit eines RH nicht davon abhängt, ob er über Futter oder Beute bestätigt wird, sondern daß der Hase woanders im Pfeffer liegt. Aber wo?

Gruß
Sabine S. (RHF-Azubi)

Gruß
Sabine S.

09. Oktober 2001 07:50

Hallo Sabine S.,

bei uns arbeiten alle Hunde mit der gleichen Beute (hat praktische Gründe). Ein Lieblingsspielzeug braucht ein triebstarker Hund nicht. Im Prinzip ist alles was sich entsprechend bewegt interessant und wird als Beute akzeptiert. Die Kunst liegt da in der Helferarbeit den Hund im Trieb entsprechend aufzubauen. Dabei werden am Anfang der Ausbildung entsprechend hohe Beutereize gesetzt, die im laufe der Ausbildung weniger werden. Der Hund lernt eigentlich, das er durch die Übersprungshandlung bellen den Helfer wieder aktivieren kann.

Mit Steigerung meine ich eigentlich etwas anderes. Mit Beutereizen kann ich einen Hund über schwierige Stellen hinweghelfen. Da wir zu 90% auf Trümmergelände ausbilden, gibt es Gelände die auch für trümmererfahrene Hunde eine Herausforderung darstellen. Wenn hier Schwierigkeiten auftauchen kann ich bei einem triebstarken Hund die Beutereize einfach wieder entsprechend raufsetzen. Bei einem Futterhund kann ich nur bei der Endhandlung bestätigen und nicht den Hund auf dem Weg dorthin motivieren.

Viele Grüße
Sabine

09. Oktober 2001 09:22

Hallo suchhunde,

im Prinzip gebe ich Dir Recht aber welche Rolle spielt der Meutetrieb bei der Suche nach Leichengeruch?

Viele Grüße
Sabine

09. Oktober 2001 11:31

: Allerdings habe ich in meiner Staffel die Erfahrung gemacht, daß viele Hunde auch ihr Spielzeug riechen und dann schlimmstenfalls Opfer ohne Ball nach intensivem Beschnuppern links liegen lassen.
: Für den Hund hat ja nun sein Lieblingsspielzeug auch einen deutlichen Geruch.

Hi Marie,

mein ursprünglich gar nicht verspielter - heute spielgeiler - Hund hat von Anfang an immer wieder die Erfahrung gemacht, daß der Helfer nicht nach Spielzeug riecht und ich habe ihn auch so aufgebaut, daß er nicht am Helfer herumschnuppert.

Kleiner Tipp, wenn Du ein Spielzeug mitnehmen lassen willst, das der Hund nicht riecht: Jeder in der Staffel soll einfach ein Stück altes Frottehandtuch, T-Shirt oder sonstwas, was normal gewaschen war (oder 1x getragen oder so), was also nur seinen Geruch hat, mitführen, wenn er Helfer ist. (Also nicht ein T-Shirt von Dir - das riecht er auch, da er sich daran gewöhnen könnte, Deinen Geruch zu suchen und Vakuumverpackung hilft nicht wirklich lange - siehe Drogenhunde). Dann hat der Helfer (wenn er eins haben soll - je nach Absprache etc.) ein Spielzeug ohne gesonderten Geruch dabei.

Übrigens gibt es auch Hunde, die nur Staffelmitglieder (oder wenn immer in einer bestimmten Uniform trainiert wird - sogar nur nach deren Geruch) suchen oder zumindest nur Leute, die sie vorher kennengelernt haben (Besucher oder so). Auch das: grober Aufbaufehler, aber leicht zu korrigieren, wenn man ein paar Schritte zurückgeht.

Ich habe mal erlebt, daß mich ein Hund nciht anzeigte, wenn ich wirklich in frischen Klamotten und frisch geduscht (meist hat man ja zumindest die "Hundestiefel" an oder eine Jacke, die nicht jedesmal gewaschen wird und nach Hund riecht) kam. Also war auch das Thema - der Hund darf nicht den "Staffelgeruch" suchen!

Es gibt auch Hunde, die Parfum nicht mögen - sollen die dann nicht suchen, wenn ein Theater oder Bürohaus einstürzt, weil manche der Damen Parfum und ein paar Herren ordentlich Rasierwasser aufgetragen haben? Auch das mal üben! Nicht den Hund damit einnebeln - klar sticht das in der empfindlichen Nase - aber daß ein Hund eine "büro-" oder "theaterfein"-gemachte Person nicht als Opfer identifiziert, ist halt schon übel...

Alle denkbaren Situationen sollten mal vorkommen im Training (und auch mal wieder nach einiger Zeit) um solche Eigenheiten gar nicht erst aufkommen zu lassen!

Viele Grüße
Heidrun




09. Oktober 2001 11:35

Hallo,

habe ein paár Beiträge weiter oben versucht dazu etwas zu schreiben.

ciao suchhunde

09. Oktober 2001 11:36

: Bei allen Ausbildungsarten wird sehr stark am Nervenkostüm des Hundes rumgeorgelt - soll heißen die Hunde arbeiten (auch wenn es noch so als Spiel aussieht) ständig unter Dauerstress. Deswegen, und weil parallel dazu sehr viele andere Triebe zumindest kurzfristig mit angesprochen werden, ist eine qualifizierte Ausbildung des Helfer so wichtig. Die Ausbildung der Hund steht und fällt mit dem / den Helfer/n.
:
: ciao suchhunde

Weils so wichtig ist nochmal ein uneingeschränktes Jawoll-Ja!