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Rettungshunde

Rettungshundearbeit rettet Menschenleben, hilft verschüttete oder vermisste Personen zu finden. Diese sehr wichtige Aufgabe hat eine lange Tradition und muss sehr gewissenhaft aufgebaut und trainiert werden. Viele Rettungshundehalter opfern einen großen Teil ihrer Freizeit um Flächen- oder Trümmersuche zu trainieren oder sich fortzubilden. Wer sich darüber austauschen möchte, ist hier in der richtigen Rubrik. 
Schutzhund/Rettungshund
05. Dezember 2001 07:00

Hallo Kaya,
:
: Eben nicht - ein RH lernt das Verhalten "Fassen" in der Ausbildung nicht! (Wäre mir zumindest neu!)
:

Wenn man einfach mal sagt, dass 50% der RH mit Beute/Spielzeig ausgebildet werden, lernen 50% der RH das "Fassen" der Beute! Oder tragen eure Hunde die Beißwurst, den Kong oder Ball mit den Füßen auf 2 Beinen laufend durch die Gegend? ;-)


Bis dann,
Helmuth


05. Dezember 2001 11:15

Hallo Heike,

: Als ich am Wochenende nach langer Zeit mal wieder mein im Zoogeschäft gekauftes Hunderassen-Video ansah,(da geht es zum Teil auch um SchH Ausbildung)sagte der "Sprecher"......"bei diesem Sport lernt der Hund seinen Hundeführer zu verteidigen u.zu beschützen!"

Dazu braucht ein Hund meiner Meinung nach keine Schutzhundausbildung.

: Auch in älteren Hundezeitschriften wird Schutzhundesport öfter stark kritisiert.
: Warum können sich diese Vorurteile nur so lange halten?

Die Hundeausbildung war früher auch anders, härter und den Hunden wurde noch mehr Leistung abverlangt. Wir haben im Verein einige ältere Herren die teilweise seit fast 30 Jahren in dem "Geschäft" sind. Die Ausbildungsmethoden waren damals anders und ich denke es wurde mehr der Stellenwert auf den Schutz von Personen gelegt. Ich denke auch das früher viele Hunde mit den Augen auch über den Ärmel schauten, aber da lag der Stellenwert noch nicht so sehr auf Punkte machen bei Prüfungen.

Zum anderen werden immernoch vergleiche zur Polizeihundeausbildung gezogen. Die schicken Hunde auf Menschen, wir "schicken Hunde auf Menschen": Ergebnis = die Hunde beißen und sind gefährlich !

: Du machst ja diesen Sport schon sehr lange,woran könnte es liegen?

Die Menschen glauben nur das was sie sehen ("Hunde beißen Menschen"winking smiley, bzw. sehen nur das was sie sehen wollen. Und die Vorurteile sind da. Aber auch die sog. "Kampfhundeproblematik" hat uns das Leben nicht gerade leichter gemacht. In den Medien wurden Bilder gezeigt von Hunden die wie wild in Schutzärmel bissen und der Vergleich zum Schutzhundesport war da.

: Oder hat man den Schutzhundesport vielleicht früher gerne so in der Öffentlichkeit dargestellt u. deshalb auch diese Bezeichnung gewählt?

Seine Grundlagen findet er wohl da, aber die heutige Ausbildung hat im überwiegenden nichts mehr damit zu tun. Die Hundesportler wollen jetzt nervenstarke und führige Hunde, die in jeder Situation ruhig bleiben. hunde die zivil gearbeitet werden kratzt man an den Nerven und sie sind lang nicht mehr so kontrollierbar und berechenbar. In den Prüfungen werden die Hunde auch auf ihr Wesen überprüft und es sind im SV auch schon Hunde wegen Wesensmangel von der Zucht ausgeschlossen worden.
Ich will damit sagen, das wir Hunde haben und haben wollen, die wir über all mit hin nehmen können, die Nervenfest und kontrollierbar sind.
Mit Hunden, die wie manche Leute meinen, alles beißen was sich bewegt, kann man in unserem Sport keinen Blumentopf gewinnen, und die die Schutzhundeausbildung als Sport betreiben wollen das ja auch ("Blumentöpfe" gewinnen :-))))) und mit ihrem Hund züchten). Keine guten Prüfungen, kein Deckrüde.

Ich habe versucht das wesentliche mal zusammenzufassen, ob es mir gelungen ist, ich hoffe mal. Aber ich hätte zu deinen Fragen Seitenweise Stellungnahmen schreiben können.

Viele Grüße
Ali




05. Dezember 2001 11:53

Hallo Heike,

ich melde mich hier mal als unbedarfte aber regelmäßige Zuschauerin auf einem SchH-Platz zu Wort.

Als ich vor Jahren mit meinem Pflegehund auf diesen Hundeplatz ging, packte mich das kalte Grausen.
Brutaler und völlig sinnloser Zwang wohin man schaute.

Vor allem die älteren "Hundesportler" taten mit ihrem Hund im ersten Lebensjahr erziehungsmäßig gar nichts, dann aber gabs so richtig die Knute.
Um die Schutzhundetauglichkeit zu beurteilen, wurde der Junghund irgendwann am Zaun angebunden und vom Figuranten in die Mangel genommen.
Wenn er zurückwich oder nur halbherzig konterte hieß es: "Der taugt nix", wenn er aggressiv nach vorne ging, leuchteten die Augen des HF.

In dieser Szene tummelten sich viele Gernegroßs mit Minderwertigkeitskomplexen, die mit einem aggressiven Hund, den sie in ihrer Gewalt wähnten, ihr Ego aufpeppten.
Die Hunde kannte nur den Zwinger und am Samstag nachmittag den Hundeplatz, von Sozialisierung keine Spur.
Das hängt diesem Sport, der sich in den letzten Jahren wirklich grundlegend geändert hat, immer noch nach.

Früher sah man in der UO auch fast nur Hunde, die mit angeklebter Rute und angelegten Ohren liefen.
Heute wollen die Richter (zumindest die meisten) einen freudigen Hund sehen.

Auf dem gleichen Platz, von dem ich eben sprach, arbeite ich nun mit meinem zweiten Hund Fährte. Dort hat ein Generationenwechsel stattgefunden und es wird nun auch im Schutzdienst recht modern gearbeitet.
Einige wenige von den "alten" Übriggebliebenen schütteln aber ob dieser Entwicklung den Kopf und nennen den so ausgebildetetn Schutzhund einen "Beutedepp".

Ich glaube, für die meisten der modernen Schutzhundler steht Spiel und Spaß mit dem Hund im Vordergrund, wogegen es der früheren Generation sehr häufig um die Faszination an der Aggression und um eine Machtgeschichte ging. ("Wenn ich einen bissigen Hund in meiner Gewalt habe, bin ich ein toller Typ"winking smiley
Frauen als HF sah man, im Gegensatz zu heute, eher selten im Schutzdienst. Das spricht in meinen Augen schon für ein Umdenken.

Ich meine, schau doch mal bei einer SchH-3 Prüfung zu.
Eigentlich ist es doch ein lächerliches Räuber-und-Gendarm- Spiel für große Jungs.
Ich muß immer lachen, wenn der "Übeltäter" mit ernster Miene auf "Waffen" abgetastet und "abgeführt" wird. *ggg*

Nichts für ungut, liebe Schutzhundler!
Sabine S.


05. Dezember 2001 12:06

Hallo Sabine,

: Ich meine, schau doch mal bei einer SchH-3 Prüfung zu.
: Eigentlich ist es doch ein lächerliches Räuber-und-Gendarm- Spiel für große Jungs.
: Ich muß immer lachen, wenn der "Übeltäter" mit ernster Miene auf "Waffen" abgetastet und "abgeführt" wird. *ggg*
:
: Nichts für ungut, liebe Schutzhundler!

Da bin ich ganz deiner Meinung. Ich für meinen Teil mache die Schutzhundausbildung, weil mir die Arbeit mit den Hunden Spaß macht und weil die beiden so die Möglichkeit haben sich in allen Triebbereichen mal richtig auszutoben.

Grüße Ali

05. Dezember 2001 13:15

: Man muß ja auch nicht auf Teufel-Komm-Raus SchH u n d RH
: mit seinem Hund machen. Bestimmt gibt es auch Hunde, für die
: das nicht gut ist.

Gleichzeitig Rettungshund- und Schutzhundeausbildung?

Theoretisch kann das gut gehen, wenn die genannten
Vorraussetzungen erfüllt sind. Ich kann die Argumente dafür
(fast) alle nachvollziehen.

Praktisch kann´s auch gut gehen, wie hier auch berichtet wurde.
Ja, ich halte viele Hunde auch für so klug,. dass sie Schutzdiensthelfer
und Opfer genau unterscheiden können. Aber ich habe auch schon
oft erlebt, dass Hunde keine Computer sind und durchaus auch
einmal individuell und unerklärlich reagieren, eben nicht so, wie
wir das gerne hätten.

Kurz und bündig:
Es kann bei 99 Hunden gut gehen und im 100.ten Falle nicht.

Dann aber gibt es ein Problem, dann zeigen viele Finger auf diesen
einen Fall und der Presse ist es auch egal, in wie vielen Fällen es gut
gegangen ist. Und dann wird gefragt, was dieser Hund, dem man
im Schutzdienst das kräfige Zupacken beigebracht hat,
im RH-Dienst zu suchen hat. Und dann ist die Antwort:
"Theoretisch hätte das nicht passieren dürfen...." völlig wertlos.


Im Übrigen:

Mir reicht es aus, meinen Hund in der RH-Arbeit auszubilden,
ich möchte nicht auch noch parallel dazu Schutzdienst mit ihm machen.
Lieber eine Sache richtig, als zwei nur halb. Und wenn es unbedingt
zwei Ausbildungen sein müssen, dann gibt es auch noch Alternativen:
Agility, Obedience .......

Wenn ich SchH machen würde, würde ich das auch so sehen.

Um den kommenden Reaktionen vorzugreifen:
Ja, ich weiß, des Menschen Freiheit ist grenzenlos,
aber sie sollte dort enden, wo andere (hilflose) Menschen gefährdet
werden könnten.

Und genau da sehe ich eine sehr große Verantwort für die Staffelleitung,
für den RH-Ausbilder und für den Hundeführer.

Grüße
aus dem Wilden Südwesten
Reinhold + Ayko

05. Dezember 2001 14:23

Hallo Ali,

sad smileyda geht es zum Teil auch um SchH Ausbildung)sagte der "Sprecher"......"bei diesem Sport lernt der Hund seinen Hundeführer zu verteidigen u.zu beschützen!"

: Dazu braucht ein Hund meiner Meinung nach keine Schutzhundausbildung.

Weiß ich doch, ich habe mich nur selber erschrocken,da ich diesen Teil des Videos gar nicht so(!) in Erinnerung hatte.
Eigentlich wollte ich nämlich meiner Familie an Hand des Videos zeigen,das Schutzhunde-Sport nicht nur beißen ist.Aber das war dann wohl nix.


: Die Menschen glauben nur das was sie sehen ("Hunde beißen Menschen"winking smiley, bzw. sehen nur das was sie sehen wollen.

Stimmt.Eigentlich müßte immer Jemand am Zaun vom Hundeplatz stehen u.die Passanten dann aufklähren.Wenn bei uns die Leute so fasziniert zu gucken ,wenn gerade die Schutzhunde üben,habe ich auch immer so ein mulmiges Gefühl dabei.Was die dann wohl denken ?

Und die Vorurteile sind da. Aber auch die sog. "Kampfhundeproblematik" hat uns das Leben nicht gerade leichter gemacht. In den Medien wurden Bilder gezeigt von Hunden die wie wild in Schutzärmel bissen und der Vergleich zum Schutzhundesport war da.

Ja,da war mal so ein Bericht im Tv ,da ging es darum ob "Kampfhunde" eher in einen "Ärmel" beißen o. Gebrauchshunderassen.Meinst Du den?
Das hat den Hunden allgemein auch nicht gerade gut getan.


: Seine Grundlagen findet er wohl da, aber die heutige Ausbildung hat im überwiegenden nichts mehr damit zu tun. Die Hundesportler wollen jetzt nervenstarke und führige Hunde, die in jeder Situation ruhig bleiben. hunde die zivil gearbeitet werden kratzt man an den Nerven und sie sind lang nicht mehr so kontrollierbar und berechenbar.

Was meinst Du jetzt mit zivil?
Meinst Du außerhalb eines Vereins?
Wußte gar nicht,daß es das auch gibt!?

: und die die Schutzhundeausbildung als Sport betreiben wollen das ja auch ("Blumentöpfe" gewinnen :-))))) und mit ihrem Hund züchten). Keine guten Prüfungen, kein Deckrüde.

Oder einfach ihrem Hund die Möglichkeit geben,ausgelastet zu sein ;o)).

: Ich habe versucht das wesentliche mal zusammenzufassen, ob es mir gelungen ist, ich hoffe mal.
Ja,danke.

Viele Grüße
Heike + Gina (die aber noch in der Ursuppe der Erziehung dümpelt,da noch Junghund,aber schon erste Erfahrung im Fährten sammeln durfte)