MOin moin,
ich hoffe dieses Posting wird halbwegs verständlich aber ich bin gerade (immernoch) auf 180 und dann
will ich auch noch mehrere (wenn auch zusammenhängende) Probleme ansprechen, ich hoffe ich
überfordere mich nicht selber *seufz*
Aber ich fange wohl besser am Anfang an: Am WE hatten wir hier Geburtstagsparty, zuerst hatte ich
doch arge Bedenken wie meine Hündin (zudem noch Scheinschwanger und zickiger als sonst) darauf
reagieren würde wenn hier viele fremde Leute rumrennen. An Besuch ist sie zwar gewöhnt aber
normalerweise eben doch nicht fast 20 Leute auf einmal.
Lena durfte jeden Besucher mit an der Tür begrüßen, kläffte jeden einmal an und damit war die Sache
gegessen, anstatt genervt zureagieren schein sie eher erfreut über soviele streichelnde Hände *g*.
(Sie hätte auch jeder Zeit die Möglichkeit gehabt sich in den Flur oder ins ruhige Schlafzimmer
zuverkriechen aber lag lieber mitten im Trübel, sie hätte ja was verpassen können ...)
Soweit so gut. Oder fast, im Bekanntenkreis gibt es genau eine andere Hundebesitzerin die den ganzen
Abend nichts besseres zu tun hatte als entweder an Lena oder mir rumzukritisieren (Der Hund wird
langsam fett ..-aha wer hat denn den mopsigen Labbi-Mix? / Fleisch darf man niemals in keinem Fall
roh verfüttern / Ein Hund muß aus dem Zimmer wenn gegessen wird ...-selbst wenn er nicht bettelt ?/ ...)
Und immerwieder verglich sie ihren ach so guterzogenen Hund (außer es geht um Wasser, außer es geht
um Bälle/ außer er will doch nur spielen .. etc) den sie hat seit er ein Welpe ist mit meiner Lena
(6jähriger TH Hund der jetzt 6 Monate bei uns ist und schon 2mal im TH war)... "also DAS müßte sie
aber können ... also wenn das mein Hund wäre .. also ihr macht das ja ganz falsch ... etc pp".
Ich war also nicht so besonders gut auf sie zusprechen aber weil ich keinen Streit vom Zaun brechen
wollte hab ich sie reden lassen .. mir meinen Teil gedacht und mich nach einiger Zeit möglichst weit von
ihr weg gesetzt.
Aufeimal höre ich aus dem Wohnzimmer (ich war im Eßzimmer) wildes Gekeife von sowohl Hund als
auch der Bekannten und stürze sofort hin. Die Bekannte jagt dem Hund hinterher, greift ihn am
Nackenfell und klemmt ihn zwischen den Beinen ein während sie wild kreischt, schimpf und an Lena
rumschüttelt. Lena selber versuchte sich bei mir zuverstecken und zeigte nur noch panikartiges
Fluchtverhalten. Ich greif mir also meinen Hund und sage der Bekannten sie soll ihn loslassen, was sie
aber nicht tat sondern nur meinte "Die hat nach mir geschnappt ich muß ihr zeigen das ich der Chef bin".
Sprachs und schüttelte weiter schreiend an dem Hund rum. Lena stand inzwischen kurz davor von
Flucht auf Angriff zuwechseln. Da hab ich dann die Bekannte angeschrien und als sie Lena endlich
losließ den Hund ins Schlafzimmer verfrachtet.
Das Schnappen stellte sich als Lapalie heraus, ich hab es selber ja nicht mitbekommen aber mein Freund
der mit im Wohnzimmer saß erzählte mir dann was passiert war. Lena wollte genau in dem Moment aufs
Sofa springen als sich auch besagte Bekannte hinsetzen wollte und da sind sie sich wohl in die Quere
gekommen und Lena hat geschnappt, Resultat war ein kaum sichtbarer Zahnabdruck (Blut floß keines)
an dem Daumen der Bekannten. Und als Reaktion auf dieses Schnappen hatte sich die Bekannte über
den Hund gebeugt und sie angeschrien, weg konnte der Hund nicht (Sofaecke mit anderem Gast neben
sich) und da sie nicht Flüchten konnte hat sie nochmal geschnappt, angeblich mitten ins Gesicht aber zu
sehen war nichts.
Ich muß dazu sagen das ich jedem Gast bei der Begrüßung mitgegeben habe den Hund nicht
zubedrängen, aufzupassen das man sich nicht ausversehen draufsetzt oder drauftritt (Lena liegt gerne
direkt hinter oder unter Stühlen) und habe die ersten Stunden den Hund nicht aus den Augen gelassen
weil ich sie bei offensichtlichen Anzeichen von Stress oder Anspannung eh ins Schlafzimmer schicken
wollte. Jeder kam gut mit dem Hund aus, selbst 2 Freundinnen von mir die eigentlich Angst vor Hunden
haben, haben Lena ausgiebig gestreichelt und kamen gut mit ihr zurecht.
Ich will das Schnappen nicht schön reden aber ich weiß eben nicht genau wie es zustande kam und muß
gestehen so wie besagte Bekannte sich den ganzen Abend benahm unterstell ich ihr eine Mitschuld.
(Und mal ganz ehrlich wenn ein fremder Hund nach mir schnappt dann beug ich mich nicht über ihn und
forder ihn quasi heraus es nochmal zutun.)
Als ich aus dem Schlafzimmer kam wollte ich in Ruhe über die Situation reden aber bekam nur zuhören
das ich unfähig sei meinen Hund zuerziehen .. ich solle sie mal machen lassen sie würde Lena schon
Benimm beibringen .. etc.. .. zum Glück fühlte sich die Bekannte dann angeblich nicht gut und ging bevor
ich sie rauswerfen konnte.
Nun kommt aber erst das eigentliche Problem. Anwesend war auch ein Kollege samt Frau mit denen
wir eigentlich im Sommer zusammen in Urlaub fahren wollen. Dieser Kollege sagte mir dann er hätte sich
in der Situation genauso verhalten wie diese Bekannte. Wenn ein Hund es wagen würde nach seiner
Frau oder ihm zuschnappen würde der Hund schon sehen was er davon hat. Auf mein Frage ob man
da nicht unterscheiden müßte zwischen "Hund schnappt aus Unsicherheit" oder "Hund beißt mit der
Absicht zu verletzen" meinte er dann das sei für ihn kein Unterschied.
Ich muß dazu sagen das der Kollege was Hundeerziehung angeht eh recht extrem eingestellt ist und oft
stolz erzählt hat das sein Schwiegervater seinen Hund oft mit dem "Spaten"!!!! vertrimmen muß so
scharf sei der (also der Hund nicht der Schwiegervater). Hundeerziehung über "positive Bestärkung"
hält er für puren Unsinn etc.
Nun bin ich doch arg besorgt was einen gemeinsamen Urlaub angeht, nicht das ich davon ausgehe das
Lena schnappen oder gar beißen würde aber gerade in Stresssituationen reagiert sie halt oft noch sehr
unsicher und ich würde nicht die Hand dafür ins Feuer halten das sie eben nicht doch mal schnappt wenn
sie sich bedrängt fühlt.
Liege ich denn so falsch wenn ich der Meinung bin das mein Hund zwar nicht nach Besuchern
schnappen darf aber eben auch Fremde in ihrem Haus nicht als "Chef" akzeptieren muß. Und das so wie
der Hund Besuch akzeptieren muß der Besuch aber auch die Rechte und Eigenheiten des Hundes zu
akzeptieren hat.? Das in Ersterlinie der Hundehalter und nicht ein Besucher für Strafmaßnahmen, Tadel
etc zuständig ist?
Was jetzt aus einem gemeinsamen Urlaub wird werden wir wohl noch mal besprechen müssen aber
besagte Bekannte kommt mir erts wieder ins Haus wenn sie den Unterschied zwischen eigenem und
fremden Hund begriffen hat.
So noch eine Zusatzfrage: Merken Hunde wenn ein Mensch schwanger ist ? Die Bekannte verkündete
nämlich vorher groß das Lena sie ja eh lieben würde sobald sie mitbekäme das sie schwanger ist (also
die Bekannte nicht Lena *g*).... Ich denke wenn Hunde das überhaupt mitbekommen dann würden sie
es wohl nur im eigenen Rudel als "erfreuliches" Ereignis sehen .. oder?
Eine fremde Schwangere würde Lena wohl eher als Konkurenz zu ihren imaginären Welpen sehen
(besonders da eben im Moment Scheinschwanger).. oder ?
Oh Gott ist der Text lang geworden aber mußte mir das mal von der Seele schreiben ..
Grüße
Sandra und Lena (die gerade mitten auf Herrchens Bauch eingeschlafen ist .. wo sie vor 6 Monaten
noch hektisch aufgesprungen ist wenn man sich auf dem Sofa bewegte)