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Ungereimtes

Die Rubrik für Merkwürdiges, Widersprüchliches oder Nachdenkenswertes. Denn Hundehalter schauen auch gerne über den Tellerrand und gehen mit offenen Augen durch’s Leben. Hier ist der platz um solche Themen zu diskutieren.  
spanischer Hund OHNE Vorderbeine
06. März 2002 10:11

Die guten Kameraden werden erst dann zum Tod erlöst, wenn ich spüre, daß ihnen das Leben eine Last ist und sie nur noch dahindämmern, an nichts mehr teilnehmen, mich nicht mehr begleiten wollen. Bis dahin aber lasse ich sie am Leben, und wenn ich sie auf den Schultern durch die Gegend tragen muß.
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Lieber Attila,

ich finde es ebenso schrecklich wie du, was diesen Hunden angetan wurde und ich wünsche denen, die es getan haben, daß ihnen auch bei lebendigem Leib jemand die Arme und Beine absägt. Ich habe auch schon geschrieben, daß ich sehr gemischte Gefühle habe was den Tod oder das Leben dieses einzigen überlebenden Hundes angeht. Aber du bringst das eigentliche Problem dieser Diskussion sehr schön auf den Punkt. Deine Kameraden werden erst erlöst wenn D U spürst, daß sie leiden. Du wirst nie wissen wie deine Hunde fühlen. Und jeder Hundehalter in diesem Forum sollte wissen, daß unserer treuen Freunde immer bemüht sind es uns recht zu machen (auch wenn es ihnen nicht immer gelingen mag) und uns zu gefallen. Ebenso sollte jeder wissen, daß Hunde sehr still leiden und es nicht sehr gerne zeigen. Woher willst du also wissen, daß dieser Hund - selbst wenn er fröhlich ist und mit dir spielt - nicht vielleicht leidet. Er wird es dir nie sagen können!
Ich finde es wirklich schrecklich, daß aufgrund des kranken Geistes von ein paar Menschen dieses Thema überhaupt besprochen werden muß. Eigentlich sollte der Hund auf seinen 4 Beinen durchs Leben laufen. Dem ist leider nicht so und in der Natur wäre dieser Hund zum Tode verurteilt. Die Natur ist grausam (viel grausamer ist der Mensch) aber dort ist wenigstens alles in seinem Gleichgewicht. Wir alle versuchen ständig unseren Hunden ein möglichst artgerechtes Leben zu ermöglichen (Rohfutter, viel Auslauf, Rudelhaltung etc.). Ein Hund auf 2 Beinen kann dieses sicher nicht mehr führen. Das sollten wir uns vielleicht auch mal vor Augen halten.
Ich weiß, daß wir nicht Gott sind und es auch nicht spielen sollten - aber wir sollten unseren "Tierschutz" (der bei vielen sowieso in die falsche Richtung losgeht) nicht übertreiben.

Liebe Grüße
Jenny

06. März 2002 10:33

: Würde es sich um meinen eigenen Hund handeln, kann ich nichts dazu sagen, denn über so was kann ich erst entscheiden, wenn ich in der Situation wäre. Alles andere wäre unrealistisch.
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Hallo Mina,

das verstehe ich nicht. Bei deinem eigenen Hund weißt du nicht, wie du entscheidest und bei einem fremden Hund plädierst du für sein Leben? Wieso denn das? Ich glaube eher, daß viele hier glauben, an dem Hund wieder gut machen zu müssen was Menschen ihm angetan haben. Würde es unseren eigenen Hunden durch einen Unfall passieren wäre wahrscheinlich klar, daß wir das Tier von seinen Qualen erlösen. Aber bei diesem Hund, dem Menschen ohne Frage etwas Entsetzliches und Furchtbares angetan haben, versuchen wir uns dafür zu entschuldigen, daß wir der selben "Rasse" angehören, indem wir diesen Hund leben lassen.

Mich würde interessieren ob jemand von den Laßt-den-Hund-leben-Befürwortern den Hund zu sich holen würde um ihm dieses schöne Leben, daß er ja angeblich führen kann, zu ermöglichen. Klar, jetzt kommen diese "Man weiß ja nicht ob der Hund vielleicht verhaltensgestört ist" Theorien. Mit denen kann man sich natürlich wunderbar aus der Affäre ziehen. Aber wieso fährt dann nicht jemand zu dem Hund und sieht sich ihn an und nimmt ihn gegebenfalls mit nach Hause, anstatt anderen hier Vorwürfe zu machen.

Gruß
Jenny

06. März 2002 10:53

Hi Jenny!

: das verstehe ich nicht. Bei deinem eigenen Hund weißt du nicht, wie du entscheidest und bei einem fremden Hund plädierst du für sein Leben?

Das hat sie doch gar nicht getan. Oder habe ich was überlesen? Mina ging es doch wohl eher darum nicht ein Urteil aus der Ferne zu fällen, dem Hund alle Lebensqualität abzusprechen ohne den Hund auch nur gesehen zu haben. So wie ich Mina verstanden habe ging es ihr nicht um Leben auf jeden Fall, sondern um Leben oder Tod immer im speziellen Fall. Das ist keine besonders merkwürdige Einstellung, oder?

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: Mich würde interessieren ob jemand von den Laßt-den-Hund-leben-Befürwortern den Hund zu sich holen würde um ihm dieses schöne Leben, daß er ja angeblich führen kann, zu ermöglichen. Klar, jetzt kommen diese "Man weiß ja nicht ob der Hund vielleicht verhaltensgestört ist" Theorien. Mit denen kann man sich natürlich wunderbar aus der Affäre ziehen. Aber wieso fährt dann nicht jemand zu dem Hund und sieht sich ihn an und nimmt ihn gegebenfalls mit nach Hause, anstatt anderen hier Vorwürfe zu machen.

Das ist doch aber ein ganz anderes Paar Schuhe. Nicht jeder Hund, der in meinen Augen ein Recht zu leben hat kann auch bei mir leben. Und für einen Hund mit einer solchen Behinderung bedarf es wohl auch bestimmter Umstände, die das neue Zuhause erfüllen muss. Ich bin zum Beispiel auch dafür die ganzen Anlagenhunde hier in NRW nicht zu töten, obwohl die wenigsten von ihnen noch ein Zuhause finden werden. Immer nur im Zwinger mit einem Lärmpegel und Stresspensum, das sich gewaschen hat? Ist kein tolles Leben, oder? Aber sie haben die Chance, dass es noch was wird mit dem neuen Plätzchen. Sie sollen leben, aber nicht alle können bei mir leben.
Ich denke man muss die Meinungen in so einem Fall akzeptieren, Alex hat das sehr schön auf den Punkt gebracht und dem kann ich mich nur anschließen, weder in der einen noch in der anderen Richtung bringen hier Verurteilungen noch Beschuldigungen etwas.

Lieben Gruß,
Yna


06. März 2002 11:20

Hallo,

: Deine Kameraden werden erst erlöst wenn D U spürst, daß sie leiden. Du wirst nie wissen wie deine Hunde fühlen. Und jeder Hundehalter in diesem Forum sollte wissen, daß unserer treuen Freunde immer bemüht sind es uns recht zu machen (auch wenn es ihnen nicht immer gelingen mag) und uns zu gefallen. Ebenso sollte jeder wissen, daß Hunde sehr still leiden und es nicht sehr gerne zeigen. Woher willst du also wissen, daß dieser Hund - selbst wenn er fröhlich ist und mit dir spielt - nicht vielleicht leidet. Er wird es dir nie sagen können!

sorry, aber wenn du nicht merkst, wenn dein Hund leidet oder Schmerzen hat, tust du mir wirklich leid. Jeder, der ein gutes Verhältnis zu seinem Hund hat, gerade auch Attila, wird es sofort merken.
Hunde können sich nicht verstellen und lügen und uns etwas vormachen. Wenn sie fröhlich sind und fröhlich spielen, dann sind sie auch fröhlich und leiden nicht heimlich, unangebrachte Vermenschlichung.
Im Übrigen kann ich Attilas Meinung nur voll unterstreichen!

Gruß
Andreas

06. März 2002 11:48

Hallo Andreas,

ein Hund leidet sehr wohl still und heimlich. Genauso wie Hunde sich zum Sterben zurückziehen, sofern es ihnen möglich ist. Hunde sterben auch still und heimlich. Vielleicht war das der Grund, warum der Hund sich versteckt hat. Ich weiß schon wann mein Hund glücklich ist. Trotzdem kenn ich Hunde, die krank sind und sich nichts anmerken lassen. Also bitte...

Gruß
Jenny

06. März 2002 12:22

Hallo,

: ein Hund leidet sehr wohl still und heimlich.

er spielt dir aber nicht vor, daß er trotzdem fröhlich ist.
Ich würde es auch nicht als still und heimlich bezeichnen, sondern als Resignation oder Anpassung an nicht änderbare verhältnisse.

:Genauso wie Hunde sich zum Sterben zurückziehen, sofern es ihnen möglich ist. Hunde sterben auch still und heimlich. Vielleicht war das der Grund, warum der Hund sich versteckt hat.

Wenn mir jemand die Arme absäbelt, würde ich mich auch erstmal vor einem neuen Angriff verstecken.

:Ich weiß schon wann mein Hund glücklich ist. Trotzdem kenn ich Hunde, die krank sind und sich nichts anmerken lassen.

Du vermenschlichst schon wieder!
Hunde verheimlichen nichts, es interessiert sie auch nicht, ob sie krank sind oder nicht. Entscheidend ist für sie, ob sie starke Schmerzen haben, ob sie sich geschwächt fühlen, ob sie irgendein direktes Unwohlsein empfinden. Wenn diese Dinge stärker sind als der Drang, trotzdem irgend etwas anderes zu tun (z.B. mit gebrochener Pfote eine Katze zu jagen), dann zeigen sie es auch unübersehbar.
Hunde sind da glücklicherweise (?) recht simpel und anpassungsfähig.
Nicht so wehleidig und klagend wie Menschen.

Gruß
Andreas