Hallo Martin,
:Im sport, in der musik kann man es allenthalben beobachten: Nicht die spitzenkönnen werden spitzentrainer oder lehrer. Das sind eher die ausnahmen.
Nun, im Volkssport Nr. 1 sind fast alle Trainer von Profiklubs ehemaliger Profis. Die Bundestrainer Völler, Vogts, Beckenbauer waren allesamt selbst Weltmeister.
Ich kann aus meiner eigene bescheidenen sportlichen "Laufbahn" nur sagen, dass es für mich ein weit grösseres Aha-Erlebnis war, wenn mir jemand etwas vormachen konnte, statt nur davon zu erzählen.
Ein trainer / lehrer sollte noch einige andere qualitäten haben.
Das ist sicherlich richtig. Was ich meinte ist aber folgendes:
Wenn mir jemand erzählt, man müsse dem Hund nur richtig klar machen, wer die Hosen anhat und dann selbst sofort andere Weg geht, wenn ein anderer Hund auch nur am Horizont auftaucht.
Wenn der Ausbilder im Hudnesportverein direkt vor der Tür des Geländes schon nicht mehr das Vertrauen in sienen Hund hat, diesen mal unangeleint in Feld und Flur laufen zu lassen.
Wenn jemand kommerziell Clickertraining unterrichtet und den Hintern des eigenen Hundes ins Sitz drücken muss, weil es nicht gleich klappt.
Wenn jemand kommerziell Clickertraining anbietet und die eigenen Hunde vom Jagen mittels TT abhält.
Wenn jemand einen Clickerverein gründet, ich nicht mitmachen darf, weil man "nur liebe Hunderassen" möchte - und ich den Hund der Vorsitzenden dann etliche Male einsammle, weil er ihr abhaut.
Wenn mir jemand etwas darüber erzählen möchte, wie man das Jagdprobblem des Hundes angeht und der eigene ist sofort dabei beim Durchbrennen.
Wenn mir jemand etwas über Beeinflussung des Aggressionsverhaltens erzählen möchte und der eigene hängt selbst grölend in der Leine; wenn man bei jedem Hund 20 Meter in Voraus fragt, "ist das ein Rüde"?
Ganz zu schweigen von Hundeschulbetreibern, deren eigene Hunde man erst gar nicht zu sehen bekommt.
Ich habe einfach nicht mehr die Lust und Zeit dazu, mich in theoretischen Gedankenspielen zu verlieren, die damit enden, dass jeder recht hat und die geführt werden, ohne dass man praktische Resultate offenbaren zu muss.
Wenn ich mit mit jemandem treffe und dessen eigener Hund geht bei ersten Kaninchen durch, dann mache ich ihm kein Vorwurf, aber er ist auch nicht unbedingt erste Wahl für mich, wenn ich selbst am Jagdproblem arbeite.
Suche ich nach jemandem, der mir bei Agressionsverhalten des Hundes hilft, dann kürze ich das zeitlich ab und lasse jenen aus, der mit seinem eigenen Hund in dieser Hinsicht nicht zu Rande kommt.
Es geht mir dabei nicht um Vorwürfe oder Wertung, sondern darum herauszufinden, wer mich weiterbringen kann.
Wer für seine eigenen Probleme keine Antworten hat, wie kann der sie für die Probleme anderer haben? Ich bin da für mich selbst in meinen Aussagen aus diesem Grunde zurückhaltender geworden.
Viele Grüße,
andreas