Hallo Nicole
: mein Name ist Nicole und ich lebe derzeit mit meinem Mann derzeit in den USA. Anlaesslich des Weihnachtsfestes fliege ich nach Deutschland und moechte ich fuer die Zeit (ueber 4 Wochen) unseren Hund mit nach Deutschland nehmen. Da er schon 3 mal abgegeben wurde, denken wir, dass der Flug das kleinere Uebel sein wird statt ihn fuer 4 Wochen hier abzugeben.
Ich habe im Laufe der Jahre, schon einige Hunde mit auf eine Übersee-Flugreise genommen. Für einen Aufenthalt von über 4 Wochen, würde ich meinen Hund auch mitnehmen.
: Wir haben uns also hier fruehzeitig mit unserer Tieraerztin in Verbindung gesetzt und bisher 3 Beruhigungsmittel ausprobiert, von denen leider keins gewirkt hat.
Was heisst das genau, "keines hat gewirkt"? War da gar keine Wirkung? Hat sich der Hund gegen das müde-werden gewehrt und dadurch aufgeregt?
: Leider laeuft mir die Zeit weg, denn ich fliege in einer Woche. Da unser Hund sogenannte Separation-Anxiety hat, muss er entweder schlafen oder ruhig gestellt werden. Das ist uns bisher leider nicht gelungen.
Bist Du 24 Stunden ununterbrochen mit Deinem Hund zusammen? Wo ist der Hund, z.B.wenn Du einkaufen gehst?
: Hat vielleicht jemand Erfahrungen mit einer laengeren Flugreise und welches Mittel wirken kann? Ich habe von jemanden gelesen, der seinem Hund eine Spritze gegeben hat, so dass dieser die ganze Reise geschlafen hat. Das waere ideal fuer uns. Kann mir vielleicht jemand den Namen eines solchen Mittels sagen?
Wie fliegst Du? Ist es ein direktrer Flug, von sagen wir mal 8-10 Stunden oder musst Du x-mal umsteigen? Zur Flugzeit kommt dann auch noch die Zeit vom einchecken bis zum take-off und die Zeit vom ausladen dazu.
Zum ersten Mal bin ich vor ca. 12 Jahren, mit meinem damaligen Hund geflogen und zwar 10 Stunden Flugzeit (Schweiz - USA / USA - Schweiz) (6 Wochen Ferien). Jener Hund war sehr selbstsicher, gewöhnt auch mal im Auto zu schlafen, war öfter mal in einer Flugboxe untergebracht und hatte somit gar kein Problem mit der Flugreise. Ein Beruhigungsmittel war nicht nötig.
Dann hatte ich Jack, einen Rotti-Mix aus dem Tierheim. Extrem auf mich bezogen, konnte nur kurze Zeit alleine im Auto gelassen werden, sonst sind die Fetzen geflogen. Ausserdem hatte er eine extreme Angst vor Kisten, Hundehütten etc. - also ideal für eine Flugreise in einer Flugboxe.....:-((((( Da ich aber (aus USA) für fast 6 Monate in die Schweiz ging, musste er mit. Ich habe mit ihm geübt, in die Kiste zu gehen, ohne sich mit allen 4 Füssen dagegen zu sperren.... Dann habe ich für die Flugreise seine Schlafunterlage und ein T-Shirt von mir, welches ich 14 Tage lang jede Nacht getragen hatte, in die Flugboxe gelegt. Ausserdem habe ich ihm 1 Stunde vor dem Start Beruhigungsmittel gegeben. Das Mittel heisst "Acepromazine 250". Wir mussten ihm recht viel geben, denn ein Direktflug war nicht möglich und wir waren total 22 Stunden unterwegs, dabei sind Ein-Ausladezeiten noch nicht mitgerechnet! Er hat es gut überstanden, den Rückflug auch. Wir haben uns bei jedem Umsteigen vergewissert, dass er auch im Flugzeug war :-)
Zum Teil konnten wir von Fenster des Flughafengebäudes aus zusehen, wie er verladen wurde. Was wir sehen konnten, hat er immer tief und fest geschlafen....
Nun bin ich eben von einem kleinen Europa-Trip zurückgekommen (ich wohne in Alaska). Mein Flint war dabei, der Flug war direkt (8 Stunden) und er hat es gut überstanden. Da er keine Angst vor Flugboxen hat, habe ich auf Beruhigungsmittel ganz verzichtet. Er ist zwar gar nicht gerne ohne mich, begleitet mich sogar aufs Klo, schliesslich sind wir normalerweise 24 Stunde täglich zusammen. Er bleibt aber beim Einkaufen problemlos eine oder auch zwei Stunden alleine im Auto und so habe ich ihm einfach befohlen zu warten, wie ich das auch mache, wenn ich in einen Laden gehe...
Ich habe also gute Erfahrungen mit und ohne Beruhigungsmittel gemacht. Wobei ich eher dafür plädieren würde, es ohne die Chemie zu machen. Die Tiere sind sehr komfortabel untergebracht. Der Raum ist geheizt (letztes Mal konnte ich sogar selbst wählen, welche Temperatur ich wünsche...), es hat gedämpftes Licht (damit die Tiere sich nicht so sehr wegen der Geräusche erschrecken), die Flugkiste wird auf eine Holzpalette montiert (damit keine Kältebrücke entsteht) usw. Es ist aber schon so, wenn etwas mit der Temperatur geschehen sollte, kann sich natürlich ein nicht-schlafender Hund besser selber warm halten!
Zum Schluss noch dies: Man muss ja mit einem Hund relativ früh einchecken, min. 2-3 Stunden vorher. Nach Erledigung aller Formalitäten, feststellen des Gesamtgewichts und des Preises, durften wir manchmal den Hund nochmals aus der Boxe nehmen. Das war sehr angenehm. Ich konnte ihm nochmals Wasser anbieten, ihn nochmals im Blumenbeet vor dem Flughafen versäubern lassen...:-)) und ihn dann erst eine Stunde vor dem Abflug, definitiv in die Boxe sperren.
So, das wärs, glaube ich. Ist ein richtiger Roman geworden....
Liebe Grüsse und guten Flug!
Tina