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unvernünftige Hundehalter

geschrieben von AB(YCH) 
unvernünftige Hundehalter
04. November 1997 09:28

Hallo!
Ich klinke mich erstmals ein, auch wenn ich nicht denke, daß mir noch einer helfen kann. Ich habe bereits viel Hundeerfahrung ( über 15 Jahre ) und hatte bisher nur Problemhunde (bissig, überängstlich,... ).Jetzt habe ich mir meinen Traumhund selbstgezüchtet und bin begeistert von dem Leistungswillen und der Folgsamkeit meiner Hündin. Diese Begeisterung wird leider getrübt, denn die Hündin wurde inzwischen schon zum 4. Mal gebissen- sie hat nie andere Hunde provoziert oder sich aufrdringlich gezeigt. Der Kommentar der anderen Hundebesitzer ( Schäferhund, Boxer, Mix,..) war dann immer nur:''tja unser mag halt keine Yorkies- das sind 'immer' solche Kläffer! Mein Hund ist kein Kläffer und ich bin es leid, die Fehler anderer Leute auszubügeln- der psychische Schaden an meiner früher furchtlosen, verspielten Hündin ist inzwischen so groß, daß sie sich beim spazierengehen panisch umguckt und längst nicht mehr so ausgelassen spielt. Ich arbeite mit ihr immer wieder an dem Problem aber etwaige Erfolge wurden durch immer neue ' Überfälle' zerstört. Ich bin grrenzenlos unglücklich hierüber- auch einen großen Hund als Beschützer anzuschaffen wär eine Lösung aber den kann ich nicht mit zur Arbeit nehmen, sodaß ich diesen ( vielleicht einzigen)Ausweg verworfen habe...
Meine Hündin macht übrigens Agility, BH's, Ausdauerprüfung und Fährtenarbeit macht ihr Riesenspaß- sie widerlegt das Image als Schoßhund wo auch immer sie auftritt- schade um diesen Charakter!!!!
So- vielleicht fällt ja doch jemandem noch was schlaues ein!
Grüße Anja+Chipie


04. November 1997 12:06


Hallo Anja,

ich würde das Problem bei der Wurzel anpacken, nämlich bei den
anderen Hundehaltern. Wir haben eine 6 Monate alte Jack Russel Terrier Hündin. Wenn i ch mir vorstelle, das sie von anderen Hunden gebissen werden würde, würde ich die Besitzer der Hunde zur Rechenschaft ziehen. Dies ist zwar, wenn es öfters vorkommt, eine leidige Angelegenheit, aber bevor meiner Hündin etwas passiert, lege ich mich eher mit den Besitzern an (zuerst würde ich da diplomatisch vorgehen, wenn dies dann nicht fruchtet, resulut). Ich bin nähmlich der Meinung, das jeder für das Verhalten seines Hundes Verant- wortung übernehmen muß. Wenn man aber die Besitzer nie zur Rechenschaft zieht, wie sollen sie dann lernen? Natürlich würde ich dann parallel versuchen, meiner Hündin diese Angst wieder zu nehmen, indem ich sie verstärkt mit friedlichen Hunden spielen lassen würde. Nur wenn sie ständig wieder von den besagten Hunden angegriffen wird, ist dies ein sinnloses Unterfangen.

In Bezug auf andere Hundebesitzer habe ich auch schon so meine Erfahrungen gemacht. Sie gehen meist viel zu unbedarft an die Sache heran und lassen ihre Hunde einfach frei herumlaufen, obwohl sie andere Hunde und sogar Menschen beißen könnten. Deshalb bin
ich der Meinung, das es der richtige Weg ist, diese immer wieder zur Rechenschaft zu ziehen. Manchen wird es dann erst bewußt.

Dies hört sich zwar hart an, aber ich halte dies für den einzigen Weg. Es liegt ja nicht an Deinem Hund. Die anderen müssen erzogen werden.

Gruß

Andrea


04. November 1997 13:22

Hallo Andrea!
Vielen Dank für Deine Antwort!Ich hab auch schon ins Auge gefaßt endlich gegen verschiedene Leute Anzeige zu erstatten- erst einmal versuche ich mit den Leuten natürlich zu reden. Eine Frau zeigte sich einsichtig meinte dann aber sie könne ihren Hund ja nicht nur noch an der Leine laufen lassen- ich machte sie darauf aufmerksam, daß man u.U. Leinen- und evtl. auch Maulkorbzwang für solch einen Hund erwirken könne ( das will ich natürlich nicht - mir tun die anderen Hunde mit ihren ahnungslosen Besitzern ja leid ). Wir haben uns darauf geeinigt zussammen an dem Problem zu arbeiten. Mal sehn, was daraus wird! Allerdings sind nicht alle so einsichtig.Da würde mich interessieren, ob jemand Erfahrung mit solchen Leuten hatwendet man sich an die Polizei od. ans Ordnungsamt???
Was meine Hündin betrifft arbeite ich wie gesagt mit ihr- nach dem ersten Mal hatte ich sie soweit, daß sie einfach still stand, als der Mix sich wieder auf sie stürzte- der war so verdaddert, weil sie keine Angst zeigte, daß er kehrt machte und nichts passierte- das war ein großer Triumph aber das wird sie mit Sicherheit nicht wieder schaffen!Das Schlimmste ist inzwischen, daß sonst friedliche Hunde diese Angst mitkriegen und sie teilweise noch mehr einschüchtern! Sie lernt sozusagen in der Arbeit, die ich mit ihr mache Hunde kennen, die ihr nichts tun, aber das hilft in 'freier Wildbahn ' nichts mehr. Ich knie mich jetz immer zu ihr runter,wenn ich einen großen Hund kommen sehe- mir ist es lieber ich kann sofort dazwischengehen ( auch wenn ich selbst gebissen werde) als wenn sie nochmal was abbekommt. Übrigens soll sie nächstes Jahr selbst Nachwuchs bekommen- dann hat sie mit Sicherheit wieder mehr Selbstbewustsein- bis eines ihrer Kinder gebissen wird...
Problematisch ist halt auch, daß 2 dieser Angriffe im Dunkeln stattfanden- plötzlich waren die Hunde halt da, immer ohne Leine und weit von Herrchen/ Frauchen weg. Da meckern die Leute dann noch nachdem man seinen Hund befreit hat, wenn man den immer noch angriffslustigen Hund mit einem Fußtritt abwehrt, um nicht selbst gebissen zu werden!!Und das Schönste ist ja dann noch, daß die anderen Hunde nicht einmal für ihr Verhalten gerügt werden- ' das sind doch nur Hunde' und ' die Kleinen müssen sich halt unterwerfen' bekommt man dann zu hören. Ich hab ja schon mehreren Leuten gesagt, daß sie sich besser keinen Hund angeschafft hätten- mehr fällt mir dazu nämlich nicht mehr ein.
Grüße Anja+Chipie


04. November 1997 18:12

Hi!
Du kannst (bzw. solltest!) Dich in solchen Fällen an das Ordnungsamt und/oder die zuständige Veterinärbehörde wenden. I.d.R. veranlassen die dann eine Überprüfung des Hundes (entweder durch Veterinärmediziner/in des Veterinäramtes oder durch Sachverständige/n oder durch Polizei). Zumindest hier in Bayern sind die Behörden dann sehr schnell mit Leinen- und/oder Maulkorbzwang an der Hand. Das ist natürlich für den betroffenen Hund schrecklich, aber manchmal der einzige Weg, da viele dieser Besitzer/innen nicht in der Lage sind (oder es auch nicht wollen), Ihren Hund entsprechend zu korrigieren.

Gruß
Petra


05. November 1997 06:23

Hallo Petra!
Danke für den Tip! Wie sieht so eine Überprüfung durchs Ordnungsamt aus ( manche Besitzer behaupten ihre Hunde reagieren nur auf Yorkies so)?Wird in so einem Fall eine Tierarztrechnung als 'Bestätigung' für die Bissigkeit gefordert?
Grüße Anja+Chipie


05. November 1997 07:48

Hi!

Ich kann natürlich nur sagen, wie es hier bei uns aussieht. Eine "Bestätigung" in Form einer Rechnung etc. wird nicht verlangt, unser hiesiges Veterinäramt (das ggf. vom Ordnungsamt damit beauftragt wird) geht jeder "Anzeige" nach. Das bedeutet natürlich, daß sehr viele Falschanzeigen laufen, mit denen jemand eins ausgewischt bekommen soll. Eine Veterinärmedizinerin besucht den "angeklagten" Hund und nimmt verschiedene Tests mit anderen Hunden vor und sieht sich den Gehorsamsstand an. Je nach Einschätzung schlägt sie dann dem Ordnungsamt Maßnahmen vor (z.B. eben Leinenzwang).

Gruß
Petra