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Wie gefährlich sind Rottweiler?

geschrieben von Caroline(YCH) 
Wie gefährlich sind Rottweiler?
03. Juni 1998 12:01

Liebe Rottweiler-Kenner!

Unser Nachbar hat einen Rottweiler (Weibchen), der der Nachbarschaft
etwas Kummer bereitet, aber niemand scheint so richtig Ahnung zu haben,
wie gefährlich solche Hunde wirklich sind.

Der Hund knurrt jeden an, der am Garten vorbeigeht (Spazierweg);
die Kinder auf dem Weg zum Kindergarten erschrecken teilweise sehr!
Der Besitzer hat dem Hund ausserdem beigebracht, über den Zaun zu
springen.

Ich habe selber zwei kleine Mädchen, die natürlich gerne im Garten
spielen, und dabei von diesem grossen Tier beobachtet werden, das,
Vorderpfoten auf dem Zaun, ziemlich bedrohlich wirkt.

Meine Fragen also:
Müssen wir Angst haben, dass der Hund die Mädchen angreifen könnte?
Wie sind die gesetzlichen Auflagen in der Schweiz?
Muss der Zaun höher sein (jetzt etwa 1,2 m)?
Muss der Hund angekettet sein?
Können Rottweiler plötzlich böse werden, auch wenn sie schon länger in
einer Familie leben?

Bevor ich in dieser Sache das Gespräch mit dem Nachbarn suche,
möchte ich Infos von Leuten, die wirklich was von Rottweilern
verstehen!
Vielen Dank im Voraus für hilfreiche Informationen!

Caroline



03. Juni 1998 12:43

Hallo Caroline,

die Frage muß wohl eher lauten: Wie gefährlich ist DIESER Rottweiler.

Da man einen Hund nur schwer per Ferndiagnose beurteilen kann - er ist so gefährlich wie sein Besitzer. Daß der Hund knurrt wenn man an "seinem" Revier vorbei geht ist normal. Das erwarte ich auch von meinen Hunden. Allerdings haben wir ein paar Meter Abstand zum Fußweg. Geht allerdings jemand an den Zaun, dann sollen die Hunde schon Laut geben.

Generell halte ich einen bissigen Dackel für gefährlicher als einen gut gehaltenen und normal entwickelten Rottweiler. Wenn allerdings jemand seinem Hund beibringt über den Gartenzaun zu springen und Passanten zu belästigen, dann stimmt das schon bedenklich. Es zeigt , daß der Besitzer von Hundehaltung nichts versteht. Hunde in der Hand eines Unfähigen sind immer gefährlich, egal welche Größe sie haben.
Zu den gesetzlichen Bestimmungen, insbesondere der Schweiz, kann ich nichts sagen. Hier könnten die Hundeverbände sicher Auskunft geben.
Generell sollten für jeden vernünftigen Hundehalter folgende Regeln gelten:

- Der Zaun soll immer so hoch sein, daß der Hund ihn nicht überspringen kann und möglichst so dicht, daß er nicht unten durch kann.
- Der Hund hat alleine nichts im Garten zu suchen, sondern muß immer beaufsichtigt werden, auch zum Schutz für den Hund (vielleicht wirft ja mal einer was in den Garten)
- Kleine Kinder läßt man niemals allein mit dem Hund, frühestens in einem Alter, in dem auch Kinder gelernt haben den Hund zu respektieren.

Jeder Hund kann böse werden - aus den verschiedensten Gründen. Manch älterer Hund hat krankheitsbedingt Schmerzen, die sein Verhalten beeinflussen oder er macht schlechte Erfahrungen. Das alles zu bedenken ist Sache des Hundehalters. Den scheint es in diesem Fall aber ja nicht zu kümmern. Also gilt wieder mal die generelle Regel: Die Gefährlichkeit eines Hundes richtet sich zu.1999,9% nach der Dummheit und Verantwortungslosigkeit seines Besitzers. Mit der Rasse hat das eigentlich nichts zu tun.

Gruß Robert

PS: Ich habe keine Rottweiler sondern Sealyham Terrier

03. Juni 1998 14:24

Hallo Robert!

Danke für die Ausführungen. Was ich gar nicht erwähnt hatte,
ist dass unser Nachbars-Rottweiler seinen Garten mit Nachbars
eineinhalb-jährigen Sohn teilt, der sich nicht vor dem Hund fürchtet.
Ob er dessen "Privatsphäre" jedoch zu respektieren weiss, bezweifle
ich aufgrund seines Alters.
Unser Nachbar ist zwar ein netter Mensch (als Polizist stets im
Dienste der Menschheit tätig, denke ich mir), aber in Sachen
Hundeerziehung eher etwas faul. Er kommandiert ihn nur herum,
System scheint das nicht zu haben.
Da ich nicht weiss, wen ich sonst fragen könnte, frage ich nun Sie:
Soll ich irgendwie etwas unternehmen? Was würden Sie tun, wenn Sie
in meiner Lage wären? Ich bin da etwas hilflos. Wäre eventuell ein
Schweizerischer "Rottweiler-Verein" daran interessiert, mitzuhelfen,
dass dieser Hund fachmännisch gehalten wird? Als absoluter Laie
habe ich Hemmungen, meinen Nachbarn auf die besprochenen Punkte
aufmerksam zu machen.

Ich danke allen, die mir einen guten Rat geben können!

Caroline



03. Juni 1998 15:43

Hallo Caroline!
Abgesehen davon, daß ich mich der Meinung Roberts voll und ganz anschließe, möchte ich Ihnen auch noch einen Rat geben. Sprechen Sie doch Ihren Nachbarn an und schildern Sie ihm Ihre Bedenken, daß der Hund über den Zaun in Ihren Garten springen könnte. Normalerweise dürfte ein Hundehalter diese Bedenken wohl verstehen und um eine Lösung (zB. höherer Zaun oder Abpflanzen der Stellen) bemüht sein.
Zeigt sich der Hund denn aggressiv, wenn er am Zaun zu Ihrem Garten steht?
Herzliche Grüße, Sabina (auch keine Rottweiler-Halterin, aber einer sehr wachsamen Akitahündin)

PS. Bringt Ihr Nachbar dem Hund tatsächlich bei, über den Zaun zu springen oder reißt der Hund so aus?


03. Juni 1998 17:23

Hallöchen,
da die Fronten noch nicht verhärtet sind und die Nachbarschaft ansonsten wohl ganz in Ordnung ist kann man wohl erstmal den ruhigen, freundlichen Weg einschlagen, z.B:
Man nehme eine Flasche Wein (für den Nachbarn), einen GROSSEN Büffelhautknochen (für den Hund und es freut auch jeden Hundehalter) und beginne bei nächster Gelegenheit mal ein Gespräch. Ich würde ganz offen sprechen und dem Nachbarn meine Ängste mitteilen. Vielleicht hat er das ja noch gar nicht so betrachtet. Die meisten Menschen sind doch umgänglicher als man annehmen möchte. Falls es sich um den Trennzaun zwischen 2 Grundstücken handelt - so ein Zausn ist gar nicht so teuer. Vielleicht könnt Ihr Euch mit dem Nachbarn die Kosten teilen ? Nur Mut.
Sollte alles nix helfen kann man immer noch den härteren Weg einschlagen (Verband informieren, ...). Aber reden ist erstmal immer am besten. Ist doch prima wenn man Laie ist. Dann kann man Fragen stellen ohne daß man Fachwissen heucheln muß. Und jeder Hundehalter ist immmer gern bereit einen Laien zu belehren und ein wenig mit seinem "Fachwissen" zu protzen. Warum sollte Euer Nachbar da anders sein ? Also nur los !

Gruß Robert

03. Juni 1998 19:25

Hey Robert!
Ich glaub', so machen wir's!
Mein Mann findet das auch gut, wenn nötig bezahlen wir den Zaun auch
selber, die Sicherheit kommt da einfach vor. Dieses Wochenende suchen
wir das Gespräch. Ich glaube, die Mutter des kleinen Jungen ist sich
wohl auch nicht der Gefahren bewusst, wenn sie den Hund mit dem Kind
allein im Garten lässt. Auch im Spiel wird der Kleine ziemlich
herumgeschubbst und schlägt sich auch ab und zu den Kopf wo an.
Also danke nochmals für die Tipps!

Alles Gute, Caroline